Tachykarde Herzrhythmusstörungen: Defibrillator

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 Präsentation transkript:

Tachykarde Herzrhythmusstörungen: Defibrillator U. Burczyk

Was ist der plötzliche Herztod? Der plötzliche Herztod ist ein Herz-Kreislauf-Stillstand, der unbehandelt innerhalb von wenigen Minuten zum Tode führt.

Überlebenswahr-scheinlichkeit Wie häufig ist der plötzliche Herztod ? Eine der häufigsten Todesursachen in den Industrienationen: Inzidenz (Neue Fälle / Jahr) Überlebenswahr-scheinlichkeit Weltweit 3,000,000 <1% U.S. 450,000 5% Westeuropa 400,000 <5% Deutschland 100,000 <5% Hohe Rezidivrate

Todesursachen in Deutschland Der plötzliche Herztod fordert jedes Jahr mehr Opfer als alle anderen aufgeführten Todesursachen zusammen. Quelle: Statistisches Bundesamt Gesundheitswesen 1999

Was sind die Ursachen? Herzrhythmusstörungen = Störungen in der Erregungsleitung des Herzens Das Herz erhält keine regelmäßigen Befehle für die Kontraktion des Herzmuskels und kommt aus seinem gewohnten Rhythmus. Die Schlagzahl des Herzens steigt dramatisch an: von normalerweise 60 bis 80 Schläge bis auf 300 Schläge pro Minute! Dieses „Kammerflimmern“ ist eine lebensbedrohliche Situation, die – ohne sofortige Behandlung – sekundenschnell zum Zusammenbruch des Kreislaufs führt.

Was kann man tun? Im Falle eines plötzlichen Herztodes hilft nur die schnelle externe Defibrillation Der Notarzt benötigt durchschnittlich mehr als 11 Minuten um an den Unfallort zu kommen Reanimation durch Ersthelfer und Laien Laiendefibrillation durch Aufstellen von externen Defibrillatoren Problem: 80% der Herzstillstände ereignen sich zu Hause Wer sind die Risikopatienten?

Typischer Risiko-Patient?

Es kann jeden treffen! Etwa die Hälfte aller Fälle von plötzlichem Herztod treten bei scheinbar „herzgesunden“ Patienten als erstes Anzeichen einer bereits vorliegenden Herzerkrankung auf.

Risiko-Check für den plötzlichen Herztod Ich hatte schon einmal einen Herzinfarkt Ich habe eine Herzleistungsschwäche Ich hatte schon einmal einen Herzkreislaufstillstand Ich habe eine ungünstige genetische Veranlagung (in meiner Familie gab es Fälle von plötzlichem Herztod) Ich bin herzkrank und hatte schon einmal bestimmte Herzrhythmusstörungen

Externe Defibrillation durch den Notarzt bzw. den Laien-Ersthelfer

Geschichtlicher Überblick 1963 Zacouto entwickelt in Paris ein externes, automatisches Stimulations- und Defibrillationssystem 1976 Erste Implantation eines Defibrillators im Tierversuch 1980 Mirowski implantiert den ersten AID im Menschen (epicardial) 1987 Erste Implantation eines transvenösen ICD-Systems

ICD-Therapie: früher und heute

Implantierbare Cardioverter Defibrillatoren (ICDs)

1980: Große Geräte Thorakotomie, viele Einschnitte Implanteur = Herzchirurg Vollnarkose Lange Krankenhausaufenthalte Komplikationen durch großen chirurgischen Eingriff Perioperative Sterblichkeit bis 9% Geräte Laufzeit ca. 1.5 Jahre When the first human implants occurred in the early 1980’s, the devices were quite large, required major surgery, and didn’t last very long (average of about 18 months). ICDs were reserved only for the highest risk patients – people who had survived 2 or more SCD events!

Heute: kleine Geräte Transvenös, ein Schnitt Lokale Narkose; Sedierung Implanteur = SM-Implanteur Kurze Krankenhausaufenthalte Wenige Komplikationen Perioperative Sterblichkeit < 1% Batterie Laufzeit bis 9 Jahre Today’s devices are implanted pectorally, either subcutaneously or submuscularly in most patients. 1998 actual implants (estimates): 45,000 in U.S. 10,000 outside of U.S. 55,000 Worldwide Battery longevity projections for Medtronic devices: GEM 5.0 years – 100% pacing, monthly shocks 6.9 years – 100% pacing, quarterly shocks 9.1 years – 100% sensing, 0% pacing, quarterly shocks GEM DR 5.5 years – 100% pacing, monthly shocks 6.6 years – 100% pacing, quarterly shocks 7.8 years – 0% pacing, monthly shocks 9.6 years – 0% pacing, quarterly shocks Micro Jewel II 4.9 years – 100% pacing, monthly shocks 7.8 years – 100% sensing, 0% pacing, quarterly shocks Jewel AF 5.1 years – 100% pacing, monthly shocks 8.9 years – 0% pacing, quarterly shocks

So funktioniert ein ICD Streichholzschachtelgroße Geräte, vergleichbar mit Herzschrittmachern Sie werden in die Brust implantiert und überprüfen Tag und Nacht den Herzrhythmus Tritt eine Rhythmusstörung auf, greift der ICD ein, in dem er leichte elektrische Impulse freisetzt, die das Herz wieder in den richtigen Takt bringen. Bei lebensbedrohlichem Kammerflimmern, setzt der ICD einen stärkeren Stromstoß frei (ähnlich wie der Notarzt mit einem externen Defibrillator) Das Kammerflimmern wird unterbrochen, der Herzstillstand verhindert

Der kleine „Notarzt“ in der Brust

Normaler Sinusrhythmus

Ansichten eines ICD..... Vorhof Herzkammer

Kammerflimmern

Ansichten eines ICD... Herzkammer

Der Defibrillationsimpuls

ICD-Therapie (1) Behandlung von Tachyarrhythmien: Cardioversion, Defibrillation elektrischer Schock mit hoher Energie, wenn bewußt erlebt, u.U. sehr schmerzhaft

ICD-Therapie (2) Behandlung von Tachyarrhythmien: antitachykarde Stimulation schmerzfrei, häufig unbemerkt

Wer braucht einen ICD? „Primärprävention“: „Sekundärprävention“: Patienten, die ein hohes Risiko haben, einen Herzstillstand zu erleiden (aber: klinisch konnte noch keine spontane lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung registriert werden) „Sekundärprävention“: Patienten, die schon einen Herzstillstand überlebt haben (klinisch konnte bereits eine spontane lebensbedrohliche Herzrhytmusstörung registriert werden)

Ambulante Nachuntersuchung Überprüfung Batteriespannung und Ladezeit Überprüfung der Elektroden Episodendurchsicht seit der letzten Kontrolle eventuelle Umprogrammierungen Dokumentation Alle 3 Monate

Fast alles auf einen Blick...

Auto fahren nach ICD-Implantation 6 Monate Fahrverbot

Wohin geht die Entwicklung ?

Unbedenkliche Haushaltsgeräte Mikrowelle Kaffeemühle Kaffeemaschine Elektroherd Fön Elektrischer Rasierapparat

Mögliche Beeinflussung durch Haushaltsgeräte Bohrmaschine Armlänge Abstand Lautsprecher Abstand zu Magnet einhalten Trockenhaube Motor direkt über Herzschrittmacher

Mögliche Beeinflussung durch Mobiltelefone Neue Technologien führen zu neuen Störquellen: GSM-Telefone (Handys): 15cm Abstand zur Antenne UMTS-Telefone Etwa wie GSM-Telefone Sendemasten Mobiltelefone 2m Abstand zur Antenne