Das Biosphärenreservat Montes Azules in Chiapas, Mexiko

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Der Völkerbund Von Susanne Dünschede.
Advertisements

Women in Europe for a Common Future WECF
Kulturrevue 06/07.
Die Arbeit der UN-Millenniumskampagne Offline und Online Campaigning -
Bayerisches Integrationsforum. Bayerisches Integrationsforum 01. Oktober 2004 Hanns – Seidel - Stiftung Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung,
WML – Wireless Markup Language Vortrag von Eduard Jakel.
Arbeitskreis MITTELSCHULEWIRTSCHAFT München. Arbeitskreis MITTELSCHULEWIRTSCHAFT München.
Demographieforum Oberberg Oberbergischer Kreis Amt für Kreis- und Regionalentwicklung Demographiebericht Informationsveranstaltung im Pfarrheim Kreuzberg.
Entwicklungspolitische Bedeutung der Telekommunikationsprojekte der DEG in Entwicklungsländern (Schwerpunkt Afrika) Tagung des Forums für Technologie und.
Niederschläge in Afrika
Ursachen großflächige Abholzung, meist durch Brandrodung, zur Gewinnung von Agrar- und Weideland Abholzung meist einzige Einnahmequelle Anlage von Plantagen.
Begleitausschusssitzung FILET am Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt TOP 6 GAP Gesundheits-check Auswirkungen.
Der Europäische Rat.
Die europäische Union Die Geschichte ihrer Entstehung.
Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 2 Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 3.
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen Biologische Vielfalt Mai 2008 in Bonn: neunte Konferenz der Vertagsstaaten.
DGB Bildungswerk –Jugendbildung– Susanne Kim Klausurtagung des Leitungsgremiums April 2005, Potsdam-Babelsberg Organizing als gewerkschaftliche.
Bildung für nachhaltige Entwicklung – ein Thema für die Förderschule?
Plan Puebla Panamá Eine Präsentation von Dorit Siemers.
World Wide Fund for Nature
Coca Cola, Mc Donald's, Konzerne und Emperien
Trierer Zukunfts-Diplom für Kinder
MITTEILUNG DER OIV ZUR WELTWEITEN KONJUNKTURELLEN LAGE Informationen zum Jahr 2003 über: das Potenzial der weinbaulichen Erzeugung die Weinerzeugung weltweit.
Seite Hier steht ein Rubriktisches Foto Programm Entwicklung ländlicher Raum 2007 – 2013 Christoph MAJER Wien BEV
Ursachen und Ausmaß der Regenwaldabholzung in Peru
Geschichte Stadion Spieler Trainer Pokale Videos Real Madrid
MENSCHEN mit RECHTEN ?!. Das Projekt Besuch im Stadt- medien- zentrum Stuttgart Dez Okt Erstes Treffen in der Landes-
„WTO – Weltweit Taube Ohren?“
...ich seh´es kommen !.
1. FIW Workshop – Thema: „EU-Erweiterung und österreichischer
Was ist das GATS ? Definition
Freiwilligendienste im Sport Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Sport 17. März 2007, Hannover Frank Meinertshagen ASC Göttingen von 1846 e. V.
JT/Rihl/21. September 2004/1 von 11 Herzlich willkommen zu 3 Jahren Job-TransFair!
Übungen zur Geographie ländlicher Räume SS 2005 Gruppe D Projektthema Der Biosphärenpark als Modell für eine nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume (Großes.
World Wide Fund for Nature
Digital Cultural Heritage Internationale Fachkonferenz Juni 2006 in Salzburg DI Irene Hyna BMBWK Abt. IV/4, Kulturpolitik 21. April.
Präsentation läuft auch vollautomatisch ab … wie du möchtest
THEMA 13: ZUGANG ZUM RECHT Francisco de Paula PUIG BLANES Richter.
Terrorismus.
16. DEZEMBER DEKRET ÜBER DIE AUS UND WEITERBILDUNG IM MITTELSTAND UND IN KLEINEN UND MITTLEREN UNTERNEHMEN [abgeändert D , ,
1 Eröffnungsmeeting Komponente IV Zusammenarbeit FFO-Slubice Willkommen Witamy Welcome zum Workshop der Komponente IV Wirtschaftspolitik.
Vorstellung LEADER-Region Weinviertel-Donauraum LEADER In der LEADER-Region Weinviertel-Donauraum.
18 mai 2014 Slide N° 1 8. April 2009 Slide Nr. 1 Urbact-Sekretariat URBACT II Europäisches Programm zur territorialen Zusammenhalt bei der.
3. Juli 03 Licht in Nepal 1 Entwicklungszusammenarbeit (EZA) in NEPAL Erlebnisbericht eines Aussenseiters ½-Jahr Einblick in die EZA in Nepal Okt
Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Analyseprodukte numerischer Modelle
2014 Januar 2014 So Mo Di Mi Do Fr Sa So
Kommunales Netzwerk - Soziale Stadt in Niedersachsen 06. Mai 2008.
WM Gruppengegner der Schweiz
Microsoft Corporation
Jugendgottesdienste (jeweils Uhr) 15. Januar – Jugendauftakt-GD in WHV mit BA Schumacher (Apostelbereich HB) 26. Februar – Werlte 23. April – Einführungsgottesdienst.
UNO.
CnC Foren Geschichte...Jetzt...Zukunft.... Die Geschichte von CnC Foren Gründung: Gründung: Gründungsmitglieder: Gründungsmitglieder:
Republik Costa Rica. Bildung Politik Derzeitiger Präsident: Óscar Arias Sánchez (am 8. März 2006 wiedergewählt) Staatsausgaben für Gesundheit, Bildung.
| Folie 1 Gentechnik und Biodiversität im internationalen Kontext Tagung Gentechnikfreie Regionen und Koexistenz Helmut Gaugitsch.
Perspektiven entwickeln – Neues finden Ideenwettbewerb JUGEND INNOVATIV für alle Schularten.
Econnect Restoring the web of life Vom alpenweiten Projekt zur regionalen Umsetzung.
Qualitätsmanagement Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2000 ZWH Bildungskonferenz 2004 Perspektiven des internationalen Projektgeschäfts a)Kurzvorstellung.
von „WIR SIND DAS VOLK“ zu „WIR SIND EIN VOLK“
Der Erotik Kalender 2005.
Schulentwicklung am Gymnasium Neckartenzlingen
Ländliche Entwicklung im Mühlenkreis

Der Holodomor in der heutigen ukrainischen Politik
Geschichte in fünf Mexikanisch-Amerikanischer Krieg (1846 – 1848)
Geschichte in fünf Spanisch-Amerikanischer Krieg (1898)
Die Sicherheitspolitik der BRD zur Zeit des Kalten Krieges
EuroPeers - Ein kurzer Überblick -. Was sind EuroPeers? >EuroPeers waren mit dem EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION aktiv >Wir geben unsere Erfahrungen.
 Präsentation transkript:

Das Biosphärenreservat Montes Azules in Chiapas, Mexiko

Gliederung 1. Lage des Gebiets, Allgemeine Daten 2. Die wichtigsten Akteure im Konflikt 3. Dias von der Gemeinde Nuevo San Rafael 4. Geschichte der Vertreibungen 5. Ökonomische Interessen

hfhfhf Chiapas

Lage von Chiapas Selva Lacandona Chiapas Guatemala

Das Biosphärenreservat Montes Azules GUATEMALA CHIAPAS REBIMA San Rafael

Montes Azules: Allgemeine Daten 3 zu unterscheidende Bereiche: 1. Selva Lacandona Lacandonischer Regenwald 1.800.000 ha Fläche 4 Zonen: Cañadas, Marqués de Comillas, Zona Lacandona, Norte hohe Biodiversität durch Viehwirtschaft und Straßenbau stark abgeholzt 2. Comunidad Lacandona komunaler Landbesitz des Volkes der Lacandonen 614.321 ha Fläche 1972 durch Präsidentschaftserlaß geschaffen enthält außer REBIMA 6 weitere Naturschutzgebiete

3. REBIMA Reserva de la Biósfera Montes Azules/ Biosphärenreservat Montes Azules 331.200 ha Fläche 1978 durch Präsidentschaftsbeschluß eingerichtet 1. Biosphärenreservat Mexikos seit 1979 UNESCO-Biosphärenreservat seit 2000 offizielle Managementpläne enthält 5 Totalreservate beherbergt 4 Viehfarmen und 47 indigene Gemeinden wichtigster Rückzugsraum der EZLN Aufteilung REBIMA: 77 % Comunidad Lacandona 19 % offiziell anerkanntes Ejidoland 4 % nationales Eigentum

Selva Lacandona und Comunidad Lacandona Guatemala Chiapas Guatemala

Comunidad Lacandona und REBIMA Valle de San Quintin Guatemala Chiapas

REBIMA und Totalreservate 1. Sistema Lagunario Ocotal 2. Cuenca del Río Negro y Río Aguilar 3. Subregión Miramar 4. Cordon Chaquistero 5. Ribera Lacantán

REBIMA Die wichtigsten Akteure in den Montes Azules TNCs: Viehzüchter Mexikanisches Militär ARIC Independiente (unabhängiger Bauernverband) EZLN Indigene Gemeinden verschiedener politischer und religiöser Ausrichtung TNCs: Novartis, Monsanto Grupo Pulsar Coca Cola, Starbucks Intel Erdölfirmen Holzfirmen Tourismusunternehmen REBIMA SEMARNAT (Mexikanisches Umweltministerium) PROFEPA (Mexikanische Bundesumwelt-schutzbehörde) Conservation International USamerik. "Umwelt-NGO" (Geldgeber:Mc Donald`s, Starbucks, Walt Disney, Ford, Exxon, Packard, Intel, Chiquita, USAID, Grupo Pulsar) WWF (World Wildlife Found) Lacandonen und Paramilitärische Gruppierungen Die wichtigsten Akteure in den Montes Azules

Montes Azules: Geschichte der Vertreibungen 1972: Gründung der Comunidad Lacandona 1974: Gründung der halbstaatlichen Holzfirma COFOLASA, Abschluß von Holzeinschlagskonzessionen mit den Lacandonen 1978: Gründung des Biosphärenreservats Montes Azules 1989: Anerkennung von 26 Ejidos des ARIC Independiente 2000: Erstellung eines Managementplans für das Biosphärenreservat

Mai/ Juni 2000: Angebliche Brände als Teil der Propaganda gegen die Mai/ Juni 2000: Angebliche Brände als Teil der Propaganda gegen die Gemeinden im Biosphärenreservat 12. Sept. 2001: Sammelklage der Lacandonen gegen 16 Gemeinden in der REBIMA 13. Sept. 2001: Gründung der Mesa Ambiental 25. Dez. 2001: Rede des mexikanischen Umweltministers Nov. 2002: Abenteuerralley Isuzu Challenge Dez. 2002: Überraschungsangriff auf 8 neuere Gemeinden, Räumung der Siedlung Lucio Cabañas 29. Dez. 2002: Kommuniqué der EZLN Jan. 2003: Sicherheitswarnung des US-Außenministeriums

April 2003: Gewaltsames Eindringen von PROFEPA, Lacandonen, Feb. 2003: Erneute Erklärung des mexikanischen Umweltministers April 2003: Gewaltsames Eindringen von PROFEPA, Lacandonen, Paramilitärs und Militärs in die Gemeinden Nuevo San Rafael und Nuevo San Isidro April 2003: Einrichtung von Friedenscamps in den 2 Gemeinden 22. Jan. 2004: Gewaltsame Vertreibung der Gemeinde Nuevo San Rafael Feb. 2004: Okkupation von Gemeindeland in Niños Heroes 4. Juni 2004: Offizielle Bekanntgabe der Umsiedlungen in den Montes Azules 5. Juli 2004: Freiwillige Umsiedlung des Dorfes San Francisco El Caracol

Montes Azules: Ökonomische Interessen 1. Plan Puebla Panamá Investitionen rund um die REBIMA: Erdölbohrtürme (Marqués de Comillas) Staudammprojekt (Boca del Cerro/ Rio Usumacinta) Autobahn (guatemaltekische Grenze) Neue Freihandelszonen 2. Erdöl Lagerstättenforschung der USA nach Ende des 2. Weltkriegs Fabio-Barbosa-Studie (1993) „Erdölquellen in der Selva Lacandona“: Altamirano/ La Garrucha (2.178 Mill. Barrel Rohöl), Zamora Pico de Oro Kanadischer Erdölkonzern Seine River Resources: Marqués de Comillas, Roberto Barrios 3. Biodiversität Monsanto in Zus.-Arbeit mit Grupo Pulsar: Laguna El Suspiro, El Ocotal Espacios Naturales y Desarollo Sustentable A.C.: Forschungsstationen an der Boca de Chajul und am Rio Tzendales

4. Conservation International USamerikanische „Umwelt-NGO“ gegründet 1987 Ziel: Promotion des Naturschutzes in Gebieten mit hoher Biodiversität Geldgeber: Grupo Pulsar, Mc Donald´s, Starbucks Company, Walt Disney Company, Ford Motors Company, Exxon Mobil Foundation, Packard Foundation, Intel, Chiquita Brands International, USAID derzeit in 22 Ländern aktiv in der Selva Lacandona seit 1989 mittlerweile auch im Petén: „Selva Maya“ (grenzübergreifend) CI-Team Chiapas: 25 Personen Projekte zu Ökotourismus, Bildung, Gesundheit, ländlicher Entwicklung Zusammenarbeit mit CONANP, SEMARNAT, PROFEPA, SDS, ECOSUR, Espacios Naturales, diversen NGOs und Universitäten, 25 Gemeinden in der Selva Projekte: SIMASEL (mit Grupo Pulsar und USAID), Ökotourismusprojekte (Estación Ixcán, Rio Usumacinta), biolog. Kaffeeanbau ( mit Starbucks) geplant: Wiederaufforstung/ Kohlenstoffsenkenprojekte ( mit Weltbank)

5. EU und GTZ 27. Jan. 2003: Projekt zwischen EU und Chiapas „Soziale und nachhaltige Entwicklung in der Selva Lacandona“ (EU: 15 Mill. Euro, Chiapas: 16 Mill. Euro) Ziel: Armutsbekämpfung, Schutz natürlicher Ressourcen in der Selva eingebettet in staatliche mexikanische Programme Kooperation mit weiteren Projekten, die die Selva betreffen: UNO, CBM, CI, Ford- und Oxfam-Stiftung, GTZ und SEMARNAT Laufzeit: 4 Jahre (April 2004 - März 2008) GTZ als EU-Auftragnehmerin: 6 Stellenausschreibungen im Herbst 2003 GTZ-Projekt in 7 Municipios und 16 Microregionen rund um die REBIMA 17. Mai 2004: Einweihung des Projektbüros in Tuxtla Gutierrez (Beteiligung von SEDESO, SDR, SEPI, INHE) Pablo Muench Navarro (INHE): „Durchführung von Aktionen, die Druck auf Naturressourcen lindern“ GTZ am 21. Mai 2003: „Wir werden uns nicht in Chiapas engagieren. Das Konfliktgebiet Montes Azules ist derzeit nicht vorgesehen.“

Linkliste zu PPP, Chiapas und Montes Azules Quellenangabe PCL-Verteiler Website CIEPAC Anfrage PROFEPA vom März 2004 Eigene Darstellung Linkliste zu PPP, Chiapas und Montes Azules www.ciepac.org www.capise.org www.mesoamericaresiste.org www.laneta.apc.org/oaxaca/megaproyeco www.laneta.apc.org/biodiversidad www.laneta.apc.org/cdhbcasas www.globalexchange.org www.sipaz.org