Geschichtszusatzkurs im Südsauerlandmuseum

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Geschichtszusatzkurs im Südsauerlandmuseum Mein Museum Geschichtszusatzkurs im Südsauerlandmuseum

Mein Museum Jedes Kursmitglied hat einen Gegenstand aus dem Südsauerlandmuseum ausgewählt, diesen fotografiert und entsprechende Informationen dazu eingeholt. Diese Gegenstände werden hier vorgestellt. (Wir danken Herrn Peter Höffer und Frau Monika Löcken für ihre freundliche Unterstützung.) Schuljahr 2005/06 Kurslehrer H. Rave

Aquamanile in Form eines Löwen 17./18. Jahrhundert, ostwestfälisch oder norddeutsch Nadine Kutzey

Aquamanile in Form eines Löwen Aquamanile (von lat. aqua = Wasser und manus = Hand) bedeutet Handabwaschgerät Zu ihrer Zeit wurden sie hauptsächlich im kirchlichen Bereich bei liturgischen Handlungen (beispielsweise zur Waschung der Hände des Priesters während der Messe) verwendet; sie waren dann zumeist aus Metall oder Bronze. Im häuslichen Gebrauch fanden sie Verwendung zur Reinigung der Hände vor den Mahlzeiten; sie waren aus Keramik hergestellt und wurden gewöhnlich mit einem Auffangbecken und einem ‘‘Handzwehel‘‘ (Handtuch aus Leinen) benutzt. Sie waren Ausdruck eines gehobenen sozialen Standes. Südsauerlandmuseum Bild 1

Aquamanile in Form eines Löwen Das Ritual vor den Mahlzeiten wurde vom ‘‘Ranghöchsten‘‘ begonnen und endete bei dem ‘‘Rangniedrigsten‘‘. Diese Aquamanilen in Form eines Löwen wurde aus Keramik und Engobe (dünnflüssige Tonschicht zur Einfärbung keramischer Produkte) hergestellt. Der Löwe ist neben anderen Tieren (z.B. Greifen) eine typische Form für ein Aquamanile; er symbolisiert Macht, Mut und Gerechtigkeit. Das Maul des Löwen dient als Wasser-ausguss (s. Bild 1), die Öffnung über dem linken Hinterlauf dient zum Befüllen des Aquamaniles mit Wasser (s. Bild 2). Südsauerlandmuseum Bild 2

Aquamanile in Form eines Löwen Der Schwanz des Löwen ist über den Rücken zur Mähne geschwungen, sodass er als Henkel dient. Die vorderen Standbeine des Aquamaniles sind mit Tatzen geschmückt und die Brust des Löwen wird von einer Blume verziert (s. Bild 1). Die malerische Gestaltung des Aquamaniles erfolgte durch Malhornbemalung. Bis auf den unteren Teil der Standfüße wurde der Körper des Löwen mit gelben Klecksen und schwarzen Strichen und Punkten gestaltet. Die bemalten Flächen sind von einer Art Lasur überzogen und somit geschützt. Ich habe mich für dieses Museumsstück entschieden, da ich erstaunt war, dass es früher Aquamanilen gab; heutzutage werden sie bei Tisch von kleinen Wasserschälchen mit Zitronen ersetzt, sodass sie eher unbekannt sind. Außerdem ist die Form und Gestaltung des Aquamaniles sehr interessant, da sie für einen Gebrauchsgegenstand außergewöhnlich ist.

Trachyt, mit Originalbemalung (ca. 17. Jh.) Mascaron Trachyt, mit Originalbemalung (ca. 17. Jh.)

Mascaron Mascaron kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Fratze“ oder „Fratzenkopf“. So werden auch verzerrte Gesichter von Menschen, Tieren oder Phantasiewesen bezeichnet. Im Barock und im Historismus waren derartige Gestalten als Dekor bei Gebäuden sehr beliebt. Sie dienten als Abwehrmittel gegen Feinde, böse Geister und Dämonen. Bild: Südsauerlandmuseum

Mascaron Es handelt sich um einen Stierkopf. Zwischen den Hörnern liegt bäuchlings eine Figur, die den Stier bei den Hörnern packt. Mich hat dieser Trachyt angesprochen, weil mich die Gestalt so fasziniert hat. Außerdem hat mich der Aberglaube, also die Funktion des Mascaron, interessiert. Miriam Lübben Bild: Südsauerlandmuseum

Himmelbett aus der Spätrenaissance 1564: Hochzeit von Margarete Wittemund mit dem kurfürstlichen Richter und Gutsbesitzer Hermann Vasbach Neben einer Mitgift von 200 Talern brachte sie auch das prächtige Himmelbett mit in die Ehe ein. Das aus Eichenholz geschnitzte Bett trägt die Jahreszahl 1563 und wurde zur Verlobung des Paares angefertigt. Das Bett wurde über Jahrhunderte hinweg auf dem Gut Vasbach benutzt. Bild: Südsauerlandmuseum

Himmelbett Im Kopfende befinden sich drei bemalte Felder, von denen die beiden äußeren das Vasbachwappen zeigen. Im mittleren Feld ist eine Stadtansicht abgebildet, die möglicherweise das himmlische Jerusalem darstellen soll. Bild: Südsauerlandmuseum

Himmelbett Im Mittelalter kam das Himmelbett in Mode (insbesondere in höheren sozialen Klassen). Die Betten wurden von nun an größer und geräumiger, die Stoffe feiner, Materialien exquisiter und die Schnitzereien kunstvoller. Außerdem bot das Himmelbett viele Vorteile: Schutz vor Kälte, vor neugierigen Blicken und vor Ungeziefer. Meine Gründe für die Auswahl sind zum einen mein Interesse an Kunst und Architektur und zum anderen die kunstvolle Verarbeitung des Gegenstandes. Carina Voigt

Der „Adler von Lübeck“ Amelie Kost http://www.modelshipyard.ch/German/models/germ_adler.htm

Daten 1565/66 in Lübeck erbaut Hanse-Kogge, d.h. viermastiges Segelschiff mit mehrstöckigen Aufbauten, das für den niederdeutschen Städtebund, die Hanse, fuhr 78,3m lang, 64,3m hoch 96 Kanonen Handelsschiffe der Hanse mussten vor Piraterie geschützt werden. Das Schiff wurde 1581 nach Portugal verkauft und abgewrackt.

Bezug zu Attendorn Attendorn betrieb Handel unter der Hanse. Die Farben der Hanse, rot und weiß, sind sowohl im Attendorner Stadtwappen zu finden als auch in dem von Lübeck. Die Wappen der Hanse und der „Lübecker Doppeladler“ sind an den Längsseiten des Flaggschiffes angebracht.

Der „Adler von Lübeck“ Ich habe mich für das Modell des „Adlers von Lübeck“ entschieden, da ich mich für den Aufbau von Booten und ihre Takelage interessiere. Diese fasziniert mich besonders bei solchen Segelbooten, die mehrere Masten haben und dadurch besonders komplex wirken.

Die Attendorner Büchse Südsauerlandmuseum Christian Scholle

Form der Attendorner Büchse Sie besteht aus einem Holzschaft [a] (ca. 1,2 m), auf dem ein sechseckiger Lauf [b] (ca. 30 cm) liegt, der mit Eisenbändern befestigt ist. - In den Holzschaft eingelassen steht ein metallener Dorn [c] nach unten aus dem Schaft heraus. - An der Seite des Laufes befindet sich ein Loch für die Zündlunte [d]. - Zum Schießen war darüber hinaus eine Auflegegabel nötig (hier nicht im Bild). - Es wurde mit Blei- oder Steinkugeln geschossen. d b a c Südsauerlandmuseum

Entstehungszeit und Fundort entstanden zwischen 1380 und 1400 gefunden in Ewig aus dem Besitz der ehemaligen Herren von Ewig (Adelsgeschlecht)  eines der frühsten Belege für Feuerwaffen in Westfalen

Bedienungsanleitung Büchse mit Schwarzpulver und Geschoss stopfen Waffe mittels des Dorns in einer speziellen Auflegegabel platzieren Holzgriff schultern die an der Seite befindliche Lunte, die den Abzug ersetzt, zünden fest gegen die Waffe stemmen und zielen

Die Attendorner Büchse Gewählt habe ich dieses Objekt, da mich interessiert, in welcher Weise und wann die ersten Feuerwaffen auch im Sauerland genutzt und entwickelt wurden. Des Weiteren faszinieret mich die Entwicklung der heute hoch technisierten Handfeuerwaffen.

Die Schwedentafel Christina Hüttemann

Bild: Südsauerlandmuseum                                                                                                                                                                                                  Bild: Südsauerlandmuseum

Votivbild Tafelbilder oder Hinterglasbilder gemalt von anonymen Kunsthandwerkern von Gläubigen in einer Kirche aufgehängt, um: 1. Gnade oder Hilfe von Heiligen zu erbitten 2. für erwiesene Hilfe der Heiligen zu danken dargestellt werden i.d.R.: Gott, Maria, sowie einzelne Heilige, der Bittender in kniender Haltung, sowie Darstellung des Anlasses Innenschriften erläutern das bildlich Dargestellte oder formulieren Wunsch, Dank oder Gelübde.

Anlass: 30-jähriger Krieg; Angriff auf Attendorn durch schwedische und nassauische Truppen dargestellt sind: oben: Johannes der Täufer, Maria mit dem Jesuskind, Sankt Engelbert  „Bitte für uns.“ unten: der betende Stifter des Bildes, Markus Gertmann, im Hintergrund Attendorn am Rahmen seitlich und unten Schrifttafeln mit Schilderungen einzelner Geschehnisse  entstanden im 17. Jahrhundert

Johannes der Täufer – Maria mit den Jesuskind – Sankt Engelbert

Beispiel: Inschrift links                              Inschrift: Anno 1632, 8. Dec.: Der Schwed die stadt 4 wochen bloquirt/ Und hat sein anschlag weit fallirt/ Anno 1633, 19. Febr.: Nach Olpe geschit ein außfall. (Hier beschreibt die Schwedentafel die Ereignisse in der Stadt Attendorn: Die Schweden hatten die Stadt vier Wochen lang blockiert, haben dann aber gegen die Attendorner verloren, dieses wird durch das „weit fallirt“ beschrieben. Einige Zeit danach wagen die Attendorner durch das augenscheinlich immer noch umlagerte Gebiet einen Ausfall nach Olpe.)

Wappen Das Wappen zeigt: ● eine geflügelte Kanonenkugel Symbol für Merkur, dem Gott der Kaufleute ● eine pickende Taube Symbol für den Beruf Kaufmann (Man sagte, dort, wo die Taube ihre Nahrung pickt, ist sie zu Hause, und so wie die Taube nach langen Beutezügen wieder zu ihrem Schlag zurückkehrt, so strebt auch der Kaufmann immer wieder zur Heimat zurück.) einen Mann mit einer gebogener Gerte Familiennamen Gertemann

Markus Gertmann Es gibt Stellen, die darauf hinweisen, dass das Bild übermalt wurde. Bestätigung durch Röntgen- und Malschichtuntersuchungen Die Stadtansicht und die dargestellten Heiligen wurden nicht übermalt! lediglich Markus Gertmann: - wallende Haarpracht  Kurzhaarfrisur - Spitzbart  Vollbart - Flachkragen  kurze, steife Mühlsteinkrause Ähnlichkeiten mit zeitgenössischen Abbildungen lassen vermuten, dass es sich um Casper von Fürstenberg handeln könnte.

Warum die Schwedentafel? allgemeines Interesse für Kunst/ Gemälde Interesse am geschichtlichen Hintergrund bzw. Interesse an der Entstehung des Bildes Christina Hüttemann

Die Kette des Vogelkönigs

Foto: Südsauerland-museum

Die Kette des Vogelkönigs gefertigt von Tilmann Wendel zwischen 1713 und 1734 aus Silber hergestellt älteste Plakette aus dem Jahr 1745

Die Taube Auf der Brust der Taube ist das Wappen der Stadt Attendorn zu erkennen.

Plaketten der Kette Fotos: Südsauerlandmuseum

Mir gefällt dieses Stück, weil... ...ich gerne Schützenfest feiere, ...ich Heimatgeschichte interessant finde. Ina Hoffmann

Südsauerlandmuseum Attendorn Chatelaint - Armband Südsauerlandmuseum Attendorn

Chatelaint – Armband Länge 17cm Breite 4cm Westfalen Mitte des 19. Jh. Zwischen zwei Filigrantenplatten sind sieben Silberketten angebracht. Foto: Südsauerlandmuseum

Mir gefällt dieses Museumsstück, weil... - ich Silberschmuck mag, - ich allgemein sehr gerne Schmuck trage, - antiker Schmuck schön und modern ist, - dieses Armband handgearbeitet ist und sehr viele Details aufweist. Kathrin Willms

Die Jagdlappen  Auswahl: aufgrund der Interesse an mittelalterlichen Traditionen  Jagdlappen zum Bannen der Beute  kleineres Areal um Beute leichter erlegen zu können  Die Schreckensmaske stellt einen Türken dar.  Die abendländische Tradition fürchtete die Türken.  Furcht: symbolische Übertragung auf Jagd Bild: Südsauerlandmuseum Sven Hoffmann

seit 1354 Ausbreitung türkischer Osmanen (bis Ende 15. Jh seit 1354 Ausbreitung türkischer Osmanen (bis Ende 15.Jh.) über Gallipoli in den europäischen Raum Eroberungen vieler Länder (z.B.: Byzantinischen Reichs, Griechenland, Albanien, Bulgarien, viele Teile Kleinasiens) Kriegstross zieht am 10. April 1529 von Konstantinopel gen Wien. Bedingt durch die Größe trafen erst 5 Monate später 20.000 Akinci („Marodeure“) in Wiens Umgebung ein, verheerten das Umland der Stadt, töteten oder versklavten die Bevölkerung. Sie sollten den Widerstand der Feinde durch Terror brechen. Die Jagdlappen Bild: Südsauerlandmuseum Sven Hoffmann

Symbolische Übertragung des Feindbildes als Schreckensmaske (Verzierung) auf die Jagdlappen Funktion der Lappen: Bannen der Tiere in einem kleinen Areal, da sie die Lappen für weitere Jäger hielten Begrenzter Bereich erleichterte den Adligen die Jagd Die Jagdlappen Bild: Südsauerlandmuseum Sven Hoffmann

Das Südsauerlandmuseum „ Ländlicher Schmuck des 19. Jahrhunderts aus Westfalen“ Foto: Südsauerlandmuseum

Ländlicher Schmuck des 19. Jh. aus Westfalen „ Halskette“ Länge: 33 cm Westfalen , 19. Jh. Handarbeit Silber vergoldet; vier Schmuckplatten mit aufgesetzten Rosetten und bunten Glassteinen Glieder der Kette durch sechsfache Ketten miteinander verbunden (Foto: Südsauerlandmuseum)

Mir gefällt diese Kette, weil... sie meinem Geschmack entspricht, ich mich für heimatgeschichtliche Gegenstände interessiere, ich die Ausarbeitung dieser Kette, besonders die Feinarbeit, sehr schätze. (Mareike Schneider)

- Ein Vergleich der Arbeitsweise des 19. Jahrhunderts und heute Die Bandsäge - Ein Vergleich der Arbeitsweise des 19. Jahrhunderts und heute Bild: Südsauerlandmuseum Simon Gräfe

Die historische Bandsäge Diese Bandsäge stammt aus dem 19. Jahrhundert (Drohlshagen) und wurde zum Sägen von Holz verwendet. Arbeitsweise: Ein Lehrjunge drehte an einer Handkurbel (1), die das Schwungrad antrieb, der Meister oder der Geselle sägte das Holz. Das Sägeblatt verläuft um den inneren Reifen des Schwungrades (2) und über die Räder ober- (3) und unterhalb (4) der Arbeitsfläche (5). Lederriemen auf den Rädern ver-hindern das Rutschen des Sägeblattes. Gespannt wurde das Sägeblatt, indem ein Schlitten, der mit dem Schwungrad verbunden war, durch Kurbeln nach hinten gezogen wurde. inneren Reifen des Schwung-rades Rad oberhalb der Arbeitsfläche Handkurbel (3) (2) (1) Arbeitsfläche (5) (4) Rad unterhalb der Arbeitsfläche Bandsäge aus dem 19. Jahrhundert Bild: Südsauerlandmuseum Simon Gräfe

Die heutige Bandsäge Heutige Bandsägen Dies ist eine moderne Bandsäge. Heutzutage wird sowohl Holz als auch Metall mit Bandsägen gesägt. Die Säge wird nicht mehr von Hand, sondern elektrisch betrieben. Zum Sägen wird nur noch eine Person benötig. Genaueres Sägen ist durch besseres Material (Gestell der Säge und besonders bessere Sägeblätter) möglich. Moderne Bandsäge Bild: Südsauerlandmuseum http://www.meprotec.de/img/m/mep/prod_kt750.jpg Simon Gräfe

Ein Vergleich Grundlegende Strukturen sind gleich geblieben Sägeblatt verläuft immer noch vertikal  gleicher Aufbau Die Säge wird elektrisch angetrieben Die Säge wird durch eine Kurbel von Hand angetrieben Grundbauplan wurde beibehalten, Verbesserung durch neue Antriebsmöglichkeit und neue Materialien (Präzision) Ich habe die Bandsäge gewählt, da ich selbst während meiner diesjährigen Ferienarbeit an einer modernen Bandsäge gearbeitet habe. Simon Gräfe

Gegenstände des Gelöbnisses („ex voto“) -Votivgaben- Gegenstände des Gelöbnisses („ex voto“) Ditona Mala

-Votivgaben- - Ursprung liegt in der Religion, seit dem 5.Jh. bekannt - Dank- oder Bittzeichen für Schutz, Segen und Gesundheit für Mensch und Tier - Votivgaben aus Eisen, Holz, Ton, Wachs, Textilien, Metall - symbolische Motive: menschliche Organe, Gestalten, Tiere - Zu den bekanntesten Votivgaben zählen Votivbilder oder Votivtafeln. Foto: Südsauerlandmuseum

-Votivgaben- - Aufstellen der Votivgeschenke an bestimmten, religiösen oder symbolischen Opferplätzen: Wallfahrtskirchen, Gebetsräumen, Mausoleum - heute weitgehend abgekommen, auffindbar noch in Wallfahrtskirchen Grund für die Auswahl: Ich habe mich für die Votivgaben entschieden, da mich der Bereich der Mystik und des Aberglaubens interessiert.

-Votivgaben- Foto: Südsauerlandmuseum

Quelle: http://www.burg-schnellenberg.de/ Burg Schnellenberg Quelle: http://www.burg-schnellenberg.de/ Linda Wicker

______________________________ Lage: größte und mächtigste Burganlage Südwestfalens Am Nordufer des Flusses Bigge erstreckt sich die historische Stadt Attendorn. Die Burg Schnellenberg ragt über die Attendorner Talsenke hinaus. Heutige Nutzung: ______________________________ Das historische Bauwerk dient als Hotel und Restaurant. Besichtigungen ermöglichen noch heute einen Einblick in die Vergangenheit Attendorns im 17. Jahrhundert. Linda Wicker

Geschichte: 1222 erstmals erwähnte Höhenburg, errichtet durch die Erzbischöfe von Köln seit 1594 Eigentum der Familie der Freiherrn von Fürstenberg (Kaspar von Fürstenberg) Baumeister und Kunsthandwerker kamen aus aller Welt, um die Burg zu renovieren (mittelalterliche Bauteile). Die heutige Form stammt noch zum größten Teil aus dem 17. Jahrhundert. Quelle: http://www.burg-schnellenberg.de/ Linda Wicker

Burg Schnellenberg Unsere Aufgabe war es, uns im Kreisheimatmuseum Attendorn einen Gegenstand auszusuchen, den wir durch eine kleine Präsentation näher beschreiben sollten. Da mich die Bauweise von Häusern mehr interessiert als andere Gegenstände aus dem Mittelalter, habe ich mich dafür entschieden, die Burg Schnellenberg in Attendorn vorzustellen. Linda Wicker

Die Moritatentafel des Attendorners Anton Kallenboel

Foto: Südsauerlandmuseum

Inschriften der Gedenkplatte „Also hat das leichnam gelegen 9 stundt.“ „Also kalt und steiff ist er in eine laden gelegt und darin mit knien gepresst worden.“ „Also ist er in der laden gestanden auff dem grabe mehr denn eine halbe stundt.“ „In diesem grabe ist er verschlossen gewesen 15 stundt.“ „Anno 1613 den 7.und 8.Oktober ist dies Wunderzeichen wahrhaftig geschehen in der stadt Attendorn dargelegen in Westfalen unter dem Khurfürst von Köllen.“

Definition Scheintod: tiefste Bewusstlosigkeit, die mit kaum vorhandenen Lebenszeichen wie Atmung, Puls oder Pupillenreaktion verbunden ist

Der Scheintod des Anton Kallenboel am 07.10.1613 Anton Kallenboel war ungefähr 20 Jahre alt, als er die Pest bekam, woran er - wie es im ersten Augenblick zu sein schien - auch starb. Nachdem er schon 9 Stunden vollkommen erstarrt war, beerdigte man ihn. So lag er dann auch 15 Stunden in einem Grab. Als aber zufällig ein Geistlicher über den Friedhof ging, hörte dieser ein Wehklagen und Stöhnen. Er fand schnell heraus, dass diese Laute aus einem noch frisch aufgeworfenen Grabhügel kamen, sodass benachbarte Leute zur Hilfe gerufen wurden, um den Sarg herauszuholen. Beim Öffnen des Sarges fand man den halb lebenden Kallenboel, der mithilfe von Wärme, Essen und Trinken allmählich wieder zum Bewusstsein kam.

Sein Leben nach dem Scheintod Kallenboel ließ sich von der Gemeinde ein Zeugnis über seine „Auferstehung“ ausstellen, womit er dann als Attraktion bis nach Prag wanderte, um mit diesem Vorfall Geld zu verdienen. Während des Dreißigjährigen Krieges (nachweislich am 8.11.1620) diente er als Soldat. Am 13.11.1639 erschien sein Name zuletzt, und zwar als Pate im Attendorner Taufbuch. Seit diesem Datum findet man keine Informationen mehr über ihn.

Mir gefällt diese Gedenktafel, weil... ...ich das Ereignis, das damit dargestellt wird, sehr interessant und mysteriös finde. Bianca Rüsche

Attendorner Stadtmodell um 1650 Bild: Südsauerlandmuseum Sabine Böhmer

Das Stadtmodell Stadtentstehung im 13. Jahrhundert Mauerring mit 12 Türmen 4 Stadttore 1783 Stadtbrand 1812 Niederlegung der Stadtbefestigung Hauptstraßen in versetzter Kreuzform (Pfeile) Bild: Südsauerlandmuseum Stadtmodell entworfen in den 50-er Jahren von W. Engelhardt

Reste der Stadtmauer Bieketurm Pulverturm                                   Reste der Stadtmauer Bieketurm Pulverturm Die Türme dienten zeitweise der Unterbringung von Gefangenen und wurden später zur Einlagerung von Eis bzw. Kühlung von Getränken und Lebensmitteln genutzt. Bilder: www.attendorn.de/htdoc/stadtinfo/sehenswuerdigkeiten/bieketurm.html

Attendorner Stadtmodell Wasserstraße Hauptstraße der Stadt Attendorn Kölner Straße Verbindungslinie nach Köln Ennester Straße Heimat der Handwerker Niederste Straße Tiefste Stelle der Stadt Attendorn

Attendorner Stadtmodell Gründe dafür, dass ich mich für das Attendorner Stadtmodell entschied... Faszination des realitätsnahen Abbildes bzw. Nachbaus der Stadt Möglichkeit, die Zeit der Stadtentstehung anhand ihrer Merkmale festzustellen „Reiz, über die Stadt fliegen zu können“

Briefamulette aus dem 17. Jahrhundert Lena Rohde

Briefamulette aus dem 17. Jahrhundert Die hier ausgestellten Briefamulette aus dem 17. Jahrhundert sind vierfach gefal- tete Blätter, die Beschwörungsformeln in lateinischer Sprache, Darstellungen von Heiligen und dem gekrönten Jesus als Kind mit seiner Mutter Maria enthalten. Da man sich in Europa bereits früh gegen den Aberglauben wandte, zu welchem auch Amulette zählten, sind die eigentlichen, ursprünglichen Amulette als Zaubermittel verboten worden; der Gebrauch geschriebener Amulette christlichen Bezugs aber wurde sogar religiös empfohlen. Südsauerlandmuseum

Briefamulette aus dem 17. Jahrhundert Die Wirkung dieser Art Amulett ist apotropäisch, d.h. das Amulett besitzt eine magische Schutz- und Abwehr- Funktion. Die Menschen, die das Amulett mög- lichst auf der Haut trugen, erhofften sich, auf diese Weise vor Schadens- zauber, Pest, Feuersbrünsten und Dämonen bewahrt zu werden. Südsauerlandmuseum

Briefamulette aus dem 17. Jahrhundert Ich habe mich für die Beschreibung der Briefamulette entschieden, da ich mich über die Tatsache gewundert habe, dass im 17. Jahrhundert Amulette getragen wurden, obwohl die Katholische Kirche und demnach auch die Bibel eine große Autorität dargestellt haben und sich eigentlich gegen den Aberglaube gerichtet haben. Umso erstaunter war ich, dass sich Amulette christlichen Bezugs im 17. Jahr- hundert als von der Kirche befürwortet und empfohlen erwiesen haben.

Tabaksdose mit Jagdszene Südsauerlandmuseum Iserlohn, 2.Hälfte 18.Jahrhundert hergestellt von J.H. Hamer

Tabaksdose mit Jagdszene Bedeutung der Tabaksdose Diplomatenpräsent (zur Bestechung) Beliebtes Accessoire beispielsweise aus Gold und mit Edelsteinen Funktion des Politikums (Gesicht von Ludwig XIV.) Verdrängung durch Zigarre bzw. Zigarette Gründe für die Auswahl heute kaum noch vorhanden mit viel Liebe zum Detail hergestellt zeigt die Art des Tabakskonsums in der damaligen Zeit Rebecca Stüken

Wettersegen Holzkapsel im mittleren Teil des Deckels: Abbild eines alten Mannes, vermutlich Schutzpatron im Boden des unteren Teils: Marienfigur, von blütenartigen Gebilden umgeben Attendorn, 18. Jahrhundert

Wettersegen Zweck: wurde im Wohnraum oder Haus aufbewahrt Schutz vor Gefahren und Unglücksfällen (z.B. vor Sturm, Gewitter, Pest, Gespenstern, Teufel etc.) eine Art Talisman Gründe für die Auswahl: künstlerisch hochwertige Handarbeit spiegelt den Aberglauben der damaligen Zeit wider Sarah Kraft

Das historische Rathaus der Stadt Attendorn Einziger gotischer Profanbau des 14. Jahrhunderts im südlichen Westfalen Bild: Südsauerlandmuseum Bastian Ingenohl

Im Erdgeschoss: offene Halle mit gesondertem Raum Das historische Rathaus der Stadt Attendorn entstand wie die Pfarrkirche in einer Zeit höchster Blüte der Stadt und ist der einzige gotische Profanbau im südlichen Westfalen. Ein Profanbau (profan = alltäglich, weltlich, unkirchlich, unheilig) ist ein Gebäude für weltliche Zwecke. Das Gegenteil eines Profanbaues ist ein Sakralbau, der kirchlichen bzw. religiösen Zwecken dient. Beispiele für Profanbauten sind Rathaus oder Bahnhof. Die ursprüngliche Konzeption des Gebäudes aus dem 14. Jahrhundert sah Folgendes vor: Im Erdgeschoss: offene Halle mit gesondertem Raum Im Obergeschoss: großer Saal Architektur: gotische Profanbauweise Rathaus-Festsaal Bild: Südsauerlandmuseum

Das historische Rathaus als Mehrzweckhalle Die Halle im Erdgeschoss diente dem Verkauf von Waren und war Umschlagplatz für Stoffe und Stahlprodukte. Der gesonderte Raum im Erdgeschoss war die sog. Eichkammer, die zur Aufbewahrung der Messgeräte diente, die bei der Durchführung des Marktes benötigt wurden. Später wurde die Eichkammer auch als Gefängniszelle genutzt, in der Sträflinge der eigenen Stadt saßen. Der Saal im Obergeschoss war ein Mehrzweckraum, der unter anderem für die Ratssitzungen, Gerichtsverhandlungen, aber auch für viele öffentliche Festlichkeiten genutzt wurde. Messgerät: einfache transportable Balkenwaage mit Gewichtsatz Ich habe das historische Rathaus gewählt, weil ich das Bauwerk an sich sehr schön finde und weil es mich interessiert hat, wie dieses Gebäude früher genutzt wurde und was sich dort abgespielt hat. Bild: Südsauerlandmuseum