Hans von Storch Klimaforscher

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 Präsentation transkript:

Hans von Storch Klimaforscher Spezialgebiet: Küstenklima, also Windstürme, Sturmfluten, Seegang, Nordsee, Ostsee, Nordatlantik Kooperation auch mit Sozial- und Geisteswissenschaftlern Direktor des Instituts für Küstenforschung des Helmholtz Zentrums Geesthacht Professor am Meteorologischen Institut der Universität Hamburg Mitglied des Leitungsgremiums des Klima-Exzellenzzentrums an der Uni Hamburg Ehrendoktor der Universität Göteborg

29. September 2011 - Dritte Hamburger Klimawoche "Klimawandel: Auswirkungen auf die Hamburger Wirtschaft und Anpassungsstrategien", Hamburg Auswirkungen des Klimawandels auf die Metropolregion Hamburg Hans von Storch Helmholtz Zentrum Geesthacht und KlimaCampus Hamburg

Gliederung Der Klimabericht für die Metropolregion Hamburg – Hintergrund Der Klimabericht für die Metropolregion Hamburg – Ergebnisse aus den Beiträgen Hamburger Befindlichkeit, 2008-2011 Norddeutsches Klimabüro

Regionale Klimaberichte Hintergrund Das Klima ändert sich. Diese Entwicklung wird sich vermutlich in Zukunft deutlicher entfalten. Der Klimawandel wird auch bei signifikanten Emissionsreduktionen zu veränderten klimatischen Bedingungen in den Regionen führen, bzw. hat vermutlich teilweise schon dazu geführt. Entscheidungsträger brauchen Hilfe bei der Einschätzung, welcher Anpassungsbedarf wann und wo auf wen zukommt. Deshalb brauchen wir Zustandsberichte über vergangene, derzeitige und zukünftig mögliche Klimaänderungen und seine Wirkung in den Regionen, wie er wissenschaftliche dokumentiert ist.

Klimabericht für die Metropolregion Hamburg Im Rahmen des KlimaCampus Hamburg wurde der „Klimabericht für die Metropolregion Hamburg“ erarbeitet. Für den Großraum Hamburg (Metropolregion, Holstein, Nordniedersachsen). In Abstimmung mit dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg (Klimaleitstelle) und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume (MLUR) des Landes Schleswig-Holstein. Buchveröffentlichung im November 2010 Kurzfassung im Frühjahr 2011.

Klimabericht für die Metropolregion Hamburg Grundsätze Es wird nur berücksichtigt, was publiziert ist, d.h. alle Angaben können durch Ausleihen in einer Bibliothek nachgeprüft werden. Keine Mitwirkung durch politisch oder weltanschaulich tätige Gruppen, sondern nur wissenschaftlich ausgewiesene Einrichtungen. Keine Finanzierung durch Dritte. Zweck ist eine Darstellung des vorhandenen Wissens und Unwissens. Das Ergebnis wird durch unabhängige Gutachter kritisch bewertet. Der Prozess wird durch einen Lenkungsausschuss organisiert. Die Koordination liegt beim Norddeutschen Klimabüro.

Klimabericht für die Metropolregion Hamburg Kapitelstruktur Klima der Region - bisher (1800 – 2006) und mögliche Entwicklungen bis 2100 Klimabedingte Änderungen in Ökosystemen Klimabedingte Änderungen in Wirtschaftssektoren Management - Technische und organisatorische Anpassungspotenziale

Klima der Region - Atmosphäre bisher (1800 – 2006) 5-Jahresmittel der Temperatur zwischen 1876 und 2005. Erst seit etwa 50 Jahren genügen die Instrumente und Beobachtungsverfahren den not-wendigen hohen Anforderungen zur Bestimmung von Klimatrends und deren Änderung. Abbildung: Rosenhagen (2009)

Klima der Region - Atmosphäre bisher (1800 – 2006) Hamburg hat einen Wärmeinseleffekt im Jahresmittel bis zu 1,1 °C als zu einer ländlichen Referenzstation. der Wärmeinseleffekt ist nachts größer als am Tage und zwischen Mai und Oktober mit bis zu 3 °C am größten. Abbildung: Rosenhagen (2009)

Klima der Region - Atmosphäre bisher (1800 – 2006) Niederschlagszeitreihe Hamburg-Fuhlsbüttel für die vier Jahreszeiten. Die Linien zeigen den mittleren Anstieg. (Schlünzen, Hoffmann, Rosenhagen, Riecke, 2009) Abbildung: Rosenhagen (2009)

Klima der Region - Atmosphäre bisher (1800 – 2006) Temperatur: Zunahme der Jahresmitteltemperatur in Hamburg seit 1901 um etwa 1°C. Der Trend in den letzten drei Jahrzehnten ist deutlich verstärkt. Niederschlag: Zunahme um etwa 8 mm pro Dekade des Niederschlag im Jahresmittel seit 1891. Im Sommer eine geringe Abnahme, in den anderen Jahreszeiten eine Zunahme. Stärkere Niederschläge leicht zugenommen. Wind: Seit Beginn des 20. Jahrhunderts weder bei der mittleren Windgeschwindigkeit noch bei Stürmen eine Zunahme.

Klima der Region – mögliche Entwicklungen in Zukunft (bis 2100)

Klima der Region – mögliche Entwicklungen in Zukunft (bis 2100)

Klima der Region – mögliche Entwicklungen in Zukunft (bis 2100)

Klimabedingte Änderungen in Ökosystemen – terrestrische und semi-terrestrische Ökosysteme Nur wenige Untersuchungen für die Metropolregion Hamburg. Ökophysiologie von Pflanzen Verändert sich aufgrund erhöhter atmosphärischer CO2 Konzentrationen. Phänologie In Deutschland hat zwischen 1961 und 2000 die Vegetationsperiode um 2,3 Tage und der Beginn der Obstblüte um 2,0 bzw. 2,2 Tage pro Jahrzehnt früher eingesetzt. In Hamburg hat sich der Beginn der Forsythienblüte seit 1945 um etwa 4 Wochen verfrüht.

Klimabedingte Änderungen in Ökosystemen – terrestrische und semi-terrestrische Ökosysteme Wälder Kaum betroffen: Rotbuche, Sand-Birke, Spitz- und Bergahorn, Berg-Ulme, Winterlinde; Positiv: wärmetolerante Baumarten wie Stiel- und Traubeneiche, Hainbuche, Sommerlinde und Gemeine Esche. Negativ: Fichte und Kiefer. Neben direkten Effekte des Klimawandels auch indirekte Änderungen durch Schaderreger.

Klimabedingte Änderungen in Wirtschaftssektoren – Landwirtschaft Der beobachtete Temperaturanstieg hat zu deutlich früherem Blühbeginn der Obstgehölze geführt, wovon auch der Erntetermin betroffen ist Der Blühbeginn wird sich in diesem Jahrhundert weiter verfrühen. Die verlängerte Vegetationsperiode und steigende Temperaturen ermöglichen den Anbau neuer Apfelsorten. Eine stärkere Bekämpfung des Apfelwicklers wird an der Niederelbe notwendig werden, da künftig mehr als eine Generation des Apfelwicklers im Jahr auftreten kann. Eine Anpassung des Obstbaus an den Klimawandel ist notwendig und effizient, so dass hierdurch letztendlich Kosten eingespart werden können.

Klimabedingte Änderungen in Wirtschaftssektoren – Landwirtschaft Die in einigen Teilen der Metropolregion im Vergleich zum Bundesdurchschnitt niedrigeren Temperaturen und die gute Niederschlagsversorgung stellt eine gute Ausgangslage dar (Spitzenerträge unter heutigen klimatischen Bedingungen). Die Auswirkungen des Klimawandels könnten daher in dieser Region schwächer ausfallen.

Fazit Gemeinsames Element in allen Beschreibungen: das vorliegende, wissenschaftlich legitimierte und dokumentierte Wissen ist nicht umfangreich. Nur wenige Studien, die sich spezifisch mit der Region, dem Klimawandel in der Region, den Wirkungen des Klimawandels und den Möglichkeiten des Umgangs damit befassen. Dies betrifft sowohl den Ist-Zustand, die gegenwärtigen Änderungen als auch die zukünftig möglichen Änderungen und deren Herausforderungen. Der Wissensstand entspricht einem Stichtag vom 1. August 2009. Das Wissen ist seitdem gewachsen. Das betrifft insbesondere die Szenarien für den zukünftigen Klimawandel. Aktualisierter Wissensstand z.B. im „Norddeutschen Klimaatlas“ (http://www.norddeutscher-klimaatlas.de/).

Hamburger Befindlichkeit in 2010 Umfrage Ratter, 2010

Hamburger Befindlichkeit im Lauf der Jahre seit 2008 Nach Ratter et al., 2011

www.norddeutscher-klimaatlas.de Rohdaten aus 12 regionalen Klimarechnungen für Norddeutschland verständlich aufbereitet Interaktive Nutzerführung

www.norddeutsches-klimabuero.de info@norddeutsches-klimabuero.de Das Norddeutsche Klimabüro Zusammenfassung: www.norddeutsches-klimabuero.de info@norddeutsches-klimabuero.de