Neue Berechnungen zur jährlichen Zahl influenzabedingter Todesfälle

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Gesundheitstraining - Fit im Beruf und Alltag. Gefahren im Alltag (Di)Stress zu viel Distress zu wenig Ausgleich Bewegungs- Mangel zu viel Sitzen zu wenig.
Advertisements

nach Halbjahren; Veränderung gegenüber Vorjahr in %, Index 2000 = 100
Lungenentzündungen Ambulant erworbene Pneumonie (engl. community acquired pneumonia (CAP)) Häufigkeit von Erregern der ambulant erworbenen.
Meldungen von Gonorrhoe im Saarland (GeschKrG)
Meldungen von Gonorrhoe in Niedersachsen (GeschKrG)
Meldungen von Gonorrhoe in Hamburg (GeschKrG)
Meldungen von Gonorrhoe in Hessen (GeschKrG)
Ausbildungsbilanz 2003 Eine Bilanz der DGB-Jugend
Meldungen von Gonorrhoe in Baden-Württemberg (GeschKrG)
Meldungen von Gonorrhoe in Bayern (GeschKrG)
Meldungen von Gonorrhoe in Brandenburg (GeschKrG)
Statistiken und Fakten, die DU über Alkohol kennen solltest
Meldungen von Gonorrhoe in Mecklenburg-Vorpommern (GeschKrG)
Staatsfinanzen und Steuern aktualisiert März 2010
„Lohnnebenkosten“ senken? Schafft und sichert keine Arbeitsplätze
Wie Erreger das Immunsystem überlisten
Meldungen von Gonorrhoe in Sachsen (GeschKrG)
Meldungen von Gonorrhoe in Rheinland-Pfalz (GeschKrG)
Zur Relevanz der Kategorie Geschlecht
The Health Service Statutory health insurance
Bevölkerungsvorausberechnung bis 2050
Tag der Allgemeinmedizin Versorgungssituation Allgemeinmedizin in Berlin und aktueller Stand des IPAM-Programms.
Pflegemarkt mit Zukunft – Mecklenburg-Vorpommern

Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS 2. Demografie Dialog Schweiz Demografische Entwicklung und Siedlungspolitik Die.
Arbeitskosten in der Industrie 20031) - in Euro2) -
Kinder- und Jugendgesundheit in Österreich
Modellierung einer spezifischen Infektion
Übergewicht und Diabetes Zahlen und Fakten auf einen Blick
DART Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie
Leitlinien zum Einsatz von Coxiben
Lungenentzündungen Ambulant erworbene Pneumonie (engl. community acquired pneumonia (CAP)) Häufigkeit von Erregern der ambulant erworbenen.
Die zehn häufigsten Todesursachen
Journalistenseminar „Welt-Diabetes-Tag 2013“
Jahrestagung der Pensionsgruppe der DAV, Berlin Kohortensterblichkeit in Großbritannien und Deutschland Stephen Richards, Richards Consulting 28. April.
Knowledge Discovery Erzeugung künstlicher Telekommunikationsdaten
Kapitel 9 Analyse der Modellstruktur Hackl, Einführung in die Ökonometrie 2 Rekursive OLS-Schätzung Spezifiziertes Modell: y = X + u y, u:
Routinedaten und Indikatoren im Zusammenhang mit GVP/HIA – Erfahrungen aus der Gesundheitsberichterstattung in der Steiermark Symposium „Die Gesundheitsverträglichkeitsprüfung“
Marktpotential 1995 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.
Grippeimpfung im Alter Gibt es valide Daten?
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Hans Dietrich, Berlin, den Zukünftige Qualifikationsbedarfe auf dem Arbeitsmarkt.
Mögliche Auswirkungen einer Influenzapandemie und Aspekte der Pandemieplanung bei Betrieben und Unternehmen.
Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster
LIONS CLUBS INTERNATIONAL FOUNDATION Eine Impfung, ein Leben: Lions-Masern-Initiative.
Willkommen zur VDW-Jahres-Pressekonferenz 2009
Myokardinfarkt – Tatsächliche Mortalität
Demographie und Immobilien: Eine Tour d´Horizon
50 % Anteil Erneuerbare bis 2020 Daten: Statistik Austria, Energiestrategie Österreich Gesamtenergieverbrauch Österreich nach Sektoren.
Plötzlicher Herztod – Definition (I)
Datenbestand Klinisches Krebsregister: Malignes Melanom
Pandemische Influenza H1N eine Bestandaufnahme
Datenbestand Klinisches Krebsregister: Maligne Lymphome
Datenbestand Klinisches Krebsregister: ZNS
Wohnbevölkerung: religiöse Zugehörigkeit
Die neuen Volkskrankheiten: Asthma und Neurodermitis – was tun?
Phthalate– Ergebnisse aus dem Umweltbundesamt
Was müssen Sie ertragen ?
Durch dick und dünn - Neue Entdeckungen zum Fettstoffwechsel
Seite 1 Altersstruktur der OberösterreicherInnen 2005, 2020 und 2040 Quelle: Statistik Land OÖ; MV/MF; – 01/07.
Niere C64 Erstdiagnosejahre Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg © Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg, Qualitätsbericht.
Schilddrüse C73 Erstdiagnosejahre Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg © Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg, Qualitätsbericht.
Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg
Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg
Lunge C33 – C34 Erstdiagnosejahre Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg © Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg, Qualitätsbericht.
Informationen zu Venenthrombose und Lungenembolie Dr
Einführung in die Medizinische Soziologie und Public Health
Vogelgrippe – Virus - Animation
Prospektive Studie - Evaluationsergebnisse
Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ 2 Diabetes ohne Insulingabe
 Präsentation transkript:

Neue Berechnungen zur jährlichen Zahl influenzabedingter Todesfälle Udo Buchholz Abteilung für Infektionsepidemiologie Robert Koch Institut

Probleme bei der Schätzung der Sterblichkeit durch Influenza Influenza-Todesfälle „verstecken“ sich bei Lungenentzündungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfällen, Diabetes, etc. Influenza als Todesursache selten ärztlich dokumentiert bzw. labordiagnostisch nachgewiesen Z.B. 1999: „364 Personen verstarben an Grippe“ (Statistisches Bundesamt) Zucs et al.*: 16.000 Todesfälle *Zucs P, Buchholz U, Haas W, Uphoff H. Influenza associated excess Mortality in Germany, 1985-2001; Emerg Themes in Epidemiology 2005;2(6)

Berechnung influenzabedingter Sterblichkeit - Prinzip Daten zur Gesamt-Sterblichkeit in der Bevölkerung

Gemeldete Gesamt-Sterblichkeit

Berechnung influenzabedingter Sterblichkeit – Prinzip (2) Daten zur Gesamt-Sterblichkeit in der Bevölkerung Modellierung der erwarteten Sterblichkeit

Modellierte Gesamt-Sterblichkeit

Berechnung influenzabedingter Sterblichkeit - Prinzip Daten zur Gesamt-Sterblichkeit in der Bevölkerung Modellierung der erwarteten Sterblichkeit Für Monate mit Influenzazirkulation: Differenz von tatsächlich aufgetretener Sterblichkeit und erwarteter Sterblichkeit

Influenzabedingte Exzess-Sterblichkeit

Geschätzte influenzabedingte Tote, 1990-2000 Mittelwert konservativ: ~7.000 realistisch: ~14.000

Abhängigkeit der Gesamtsterblichkeit von Virus(sub)typen?

Durchschnittliche Sterblichkeit von A/H3, A/H1 und B; 1990/91-2000/01

Welche Altersgruppe ist betroffen? Anteil der Todesfälle unter Patienten mit akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) in 5 Altersgruppen während der Wochen der Influenza-Spitzenaktivität, gepoolt von 1995-2001: Ältere Bevölkerung besonders betroffen

Influenza-Impfraten in der Bevölkerung >60 Jahre

Schlussfolgerungen Hohe jährliche Sterblichkeit durch saisonale Influenza, fast ausschließlich in der älteren Bevölkerung A/H3-Saisonen im Trend stärker als B und stärker als A/H1 Höhere Impfrate in der älteren Bevölkerung könnte viele Grippetote verhindern

Danksagung Helmut Uphoff Philipp Zucs Walter Haas