Einführung in die Typographie

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 Präsentation transkript:

Einführung in die Typographie 22.09.2018 TYPOGRAFIE Typografie ist die Kunst, Text grafisch ansprechend zu gestalten. Der Begriff «Typographie» stammt aus dem Griechischen: typos - das Geprägte und graphos - das Schreiben. Typographie ist die Aufbereitung von Text- und Bildinformationen zur Druckvorlage (Film) für Drucksachen. Die Aufgabe des Setzers ist es, durch gute Typographie das Dokument entsprechend seines Bestimmungszweckes gut lesbar, werbewirksam oder ästhetisch schön zu gestalten. Die alten Arbeitsweisen der Setzer im Bleisatz (Satz mit einzelnen Bleibuchstaben) wurden von der Computertechnik fast vollkommen abgelöst, da mit ihr wesentlich preisgünstiger, schneller und in besserer Qualität produziert werden kann. Dem von älteren Setzern auch heute noch oft geäußerten Vorwurf, die Computertechnik sei unvollkommen, hat die Entwicklung deutlich gezeigt, daß dem nicht so ist. Die Präzision und Produktivität, die sich mit einem DTP-Programm erreichen läßt, wäre mit herkömmlichen Verfahren nie möglich gewesen. Wenn eine Drucksache typographisch schlecht gestaltet ist, liegt das immer am Setzer, nicht an der Technik. Der Computer kann nur dem Menschen die Routineaufgaben abnehmen - für Ästhetik hat er keinen Sinn. Als erster Arbeitsschritt muß das Format für die zu erstellende Drucksache festgelegt werden. Dabei sollten aus Gründen der Materialersparnis und Wirtschaftlichkeit immer DIN-A-Formate oder ein ganzzahliger Teil davon gewählt werden, damit in der Druckerei wenig Abfall entsteht. Der Wortabstand soll etwa die Breite des kleinen "i" besitzen. Bei automatischem Blocksatz entstehen oft sehr große Wortabstände, die beim Lesen stören. Diese muß man versuchen, durch Silbentrennung zu verringern. Viele Programme erledigen auch das automatisch, hier ist aber Kontrolle angesagt, da sich schnell Fehler einschleichen können. TIP: Um schnell die Wortabstände auf einer gedruckten Seite zu überprüfen, kneift man die Augen zusammen, so daß man nur noch verschwommen sieht. Die Seite erscheint dann in gleichmäßigem Grau, nur Absätze, zu große Wortabstände und sonstige Unregelmäßigkeiten machen sich als Flecken bemerkbar. WMS / G. Kost

TYPOGRAFISCHE BEGRIFFE Einführung in die Typographie 22.09.2018 TYPOGRAFISCHE BEGRIFFE Buchstabe Schrift Schriftschnitte Auszeichnungen Schriftgrad Zeilenlänge und -abstand Durchschuss Layout Satzspiegel WMS / G. Kost

DER BUCHSTABE Der Aufbau eines Buchstabens Fleisch

DER BUCHSTABE Der Aufbau eines Buchstabens Schriftbild Fleisch

Einführung in die Typographie 22.09.2018 DIE SCHRIFT H = Serifenlos Z.B. Grotesk = Serifen (Füsschen) Z.B. Antiqua H 2015: Es ist das sechste Mal, dass Google in seiner 17-jährigen Firmengeschichte sein Logo verändert. Dieser Wechsel ist die gravierendste Änderung seit Mai 1999. Damals strich Google das Ausrufezeichen hinter seinem Namen. Die Wahl der Grundschrift (im Dokument vorherrschende Schrift) soll in erster Linie von guter Lesbarkeit bestimmt sein. Am schnellsten können wir Mitteleuropäer Times-Roman und ähnliche Schriften lesen, was aber mit Sicherheit Gewöhnungssache ist. Die Wahl der passenden Schrift ist zwar nicht immer so einfach wie bei einer Liebeserklärung. Aber niemand würde z.B. für einen trockenen Geschäftsbericht eine gotische Fraktur wählen, genauso wenig wie für eine Festschrift zum Jubiläum die nüchterne Courier. Im Bürobereich sind bei der Wahl der Schrift folgende Punkte wichtig: Die Schrift im Briefkopf/Logo Der Bezug zum Inhalt Die Art des Schriftstückes Bis ins 19. Jahrhundert hatten alle Schriften SERIFEN, und weil sie aus der Antike stammen, heissen sie ANTIQUA-Schriften. Erst im 19. Jahrhundert entstanden serifenlose ANTIQUA-Schriften, die wegen ihres ungewöhnlichen Aussehens zunächst auch als GROTESK-Schriften bezeichnet wurden. Dieser Begriff wird heute noch gebraucht. WMS / G. Kost

Jedes Zeichen ist gleich breit DIE SCHRIFT Proportional Druckschrift Jedes Zeichen ist verschieden breit Beispiel: Times New Roman Arial Monospace Schreibmaschinen- Schrift Jedes Zeichen ist gleich breit Beispiel: Courier New

SCHRIFTARTEN (=Schriftfamilien = Fonts) Einführung in die Typographie 22.09.2018 SCHRIFTARTEN (=Schriftfamilien = Fonts) Für Überschriften und Auszeichnungen (Hervorhebungen) sollte man einen Schriftschnitt (z. B. fett oder kursiv) aus der gleichen Schriftfamilie verwenden. Ist das aus irgendeinem Grund nicht möglich soll der Duktus (die Strichführung bzw. Schräglage) der anderen Schrift, bei möglichst vielen Gegensätzen (z. B. Grundschrift mit Serifen, Auszeichnungsschrift ohne) gleich sein. WMS / G. Kost

SCHRIFTSCHNITTE (=Schriftvarianten) Einführung in die Typographie 22.09.2018 SCHRIFTSCHNITTE (=Schriftvarianten) Jede Schriftfamilie (=Schriftarten = Font) kennt verschiedene Varianten - Arial kursiv - Arial halbfett - Arial fett - Arial schmallaufend - Arial leicht Schriftart Schriftschnitten Für Überschriften und Auszeichnungen (Hervorhebungen) sollte man einen Schriftschnitt (z. B. fett oder kursiv) aus der gleichen Schriftfamilie verwenden. Ist das aus irgendeinem Grund nicht möglich soll der Duktus (die Strichführung bzw. Schräglage) der anderen Schrift, bei möglichst vielen Gegensätzen (z. B. Grundschrift mit Serifen, Auszeichnungsschrift ohne) gleich sein. WMS / G. Kost

AUSZEICHNUNGEN Hervorheben einzelner Textteile Einführung in die Typographie 22.09.2018 AUSZEICHNUNGEN Hervorheben einzelner Textteile Auszeichnungen sind Hervorhebungen von Textpassagen aus dem übrigen Text. Im laufenden Text übliche Auszeichnungsmethoden sind VERSALIEN, fett, kursiv, kursiv-fett und KAPITÄLCHEN. Die Auszeichnungsmethode soll über das ganze Dokument gleichmäßig gewählt werden und eine Systematik erkennen lassen (z. B. für Überschriften - fette Versalien; für Namen - Kapitälchen; für besonders wichtige Textstellen - fett; für Bildunterschriften - kursiv). WMS / G. Kost

SCHRIFTGRAD Schriftgrösse in Punkt oder Millimeter Einführung in die Typographie 22.09.2018 SCHRIFTGRAD Schriftgrösse in Punkt oder Millimeter Baskerville 10 Punkt Baskerville 14 Punkt Baskerville 18 Punkt Baskerville 24 Punkt Baskerville 36 Punkt Baskerville 48 Punkt (1 p = 0,375 mm 12 p = 4,5 mm) Die Schriftgröße richtet sich vor allem nach der Art des Dokumentes. Am besten lesbar sind Schriften mit Serifen zwischen 9 und 12 Punkt Schriftgröße, die daher für Dokumente mit viel Text verwendet werden sollten. Beachten Sie bei der Grössenwahl die 6-Punkt-Regel: Schreiben Sie den Fliesstext 12 Punkt, die Untertitel 18 Punkt und den Haupttitel 24 Punkt gross. WMS / G. Kost

ZEILENLÄNGE + -ABSTAND Einführung in die Typographie 22.09.2018 ZEILENLÄNGE + -ABSTAND Die Zeilenlänge richtet sich nach der Grösse der Seite und dem Schriftgrad Der Zeilenabstand richtet sich nach dem Schriftgrad, gemessen von einer Grundlinie zur anderen. Zusätzlicher Zeilenabstand heisst «Durchschuss» Der Abstand zwischen den Zeilen soll für eine gute Lesbarkeit etwa 20 bis 25 % der Schriftgröße betragen. Dieser Wert ist in den meisten Programmen schon voreingestellt. WMS / G. Kost

Einführung in die Typographie 22.09.2018 DURCHSCHUSS = Zwischenraum zwischen den Zeilen Der Begriff stammt aus dem Bleisatz, bei dem Bleiplättchen zwischen die Zeilen «geschossen» wurden. WMS / G. Kost

DAS LAYOUT bestimmt die Wirkung Einführung in die Typographie 22.09.2018 DAS LAYOUT bestimmt die Wirkung Layout heisst: Planung, Anordnung, Anlage, Entwurf, Gestaltungsskizze, Aufmachung Gemeint ist damit: Verteilung der druckenden Elemente einer Seite wie Textblöcke, Überschriften, Anmerkungen, Legenden, grafische Details wie Linien, Schmuckelemente, Grafiken und Bilder WMS / G. Kost

Satzspiegel Einteilung des Blattes in Schriftbereich und Rand Einführung in die Typographie 22.09.2018 Satzspiegel Einteilung des Blattes in Schriftbereich und Rand Beispiel: Eine Konstruktion ermöglicht die Aufteilung einer Doppelseite Um eine gute Lesbarkeit der Drucksache zu erreichen, wird diese entsprechend dem Verwendungszweck aufgeteilt. Dabei wird der sogenannte Satzspiegel festgelegt, der die Drucksache in Spalten, Bereiche für Text, Kopf und Seitennummer und Ränder einteilt. Dieser Satzspiegel ist die Grundlage aller Seiten dieser Drucksache, so daß sie ein einheitliches Äußeres erhält. Bei doppelseitigen Drucksachen ist der Satzspiegel spiegelbildlich angeordnet, die Ränder sollen vom Bund (innen) über den Kopf (oben) und den Außenrand zum Fuß (unten) größer werden (z. B. Bund = 2 cm, Kopf = 2,5 cm, Außenrand = 3 cm, Fuß = 4 cm). Im Text eingebaute Bilder, Tabellen, Annoncen und dgl. sollen sich dem Satzspiegel anpassen, das heißt sie sollen mit der Satzkante abschließen. Größere Bilder gehen dann eben über 2 oder 3 Spalten, liegen aber immer innerhalb der festgelegten Seitenränder. Sollen sie noch größer sein, können sie auch über 2 Seiten gehen, oder am Rand angeschnitten sein. TIP: Bilder haben eine Unterschrift; Tabellen eine Überschrift. WMS / G. Kost