Geboren in Wien, Urgroßvater war Jude

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 Präsentation transkript:

Hugo von Hofmannsthal 1874-1929

Geboren in Wien, Urgroßvater war Jude Einzelkind, Familie legte viel Wert auf Bildung Schon als Schüler beginnt er unter einen Pseudonymen, Gedichte in der Zeitung Die Presse zu veröffentlichen (von Friedrich Nietzsche beeinflüßt) Studierte zuerst Jura, dann später französische Philologie an der Uni Wien 1898 erhielt er den Grad Doktor, 1900 lernte er Richard Strauss kennen gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschsprachigen Fin de Siècle und der Wiener Moderne.

„Die Erscheinung des jungen Hofmannsthal ist und bleibt denkwürdig als eines der großen Wunder früher Vollendung; in der Weltliteratur kenne ich bei solcher Jugend außer bei Keats und Rimbaud kein Beispiel ähnlicher Unbefehlbarkeit in der Bemeisterung der Sprache, keine solche Weite der ideellen Beschwingtheit, kein solches Durchdrungensein mit poetischer Substanz bis in die zufälligste Zeile, wie in diesem großartigen Genius, der schon in seinem sechzehnten und siebzehnten Jahr sich mit unverlöschbaren Versen und einer noch heute nicht überbotenen Prosa in die ewigen Annalen der deutschen Sprache eingeschrieben hat. Sein persönliches Beginnen und zugleich schon Vollendetsein war ein Phänomen, wie es sich innerhalb einer Generation kaum ein zweites Mal ereignet.“ – Stefan Zweig: Die Welt von Gestern, Frankfurt am Main 1986, S. 63–64

Richard Strauss (1864-1949)

Geboren in München 1882 studierte Philosophie und Geschichte in München, brach es ab, um sich ganz der Musik zu widmen Wandte sich der Musik und Kunstidealen von Wagner zu, wurde Komponist von Musikdramen wie der Letzte (Der Rosenkavalier, Elektra) Sein Berliner Debüt gab Strauss am 5. November 1898 an der Hofoper Unter den Linden mit Tristan und Isolde. In Paris lernte Strauss iden Dichter und Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal kennen, der, beginnend mit dem Rosenkavalier (Uraufführung 1911 in Dresden) die Libretti für insgesamt fünf Opern des Komponisten beitragen sollte 1919 übernahm Strauss die Leitung der Wiener Hofoper, Mit seinen Opern Salome und Elektra (1909) wurde Richard Strauss in der ganzen Welt als Opernkomponist berühmt. In Anlehnung an die Wagnersche Tonsprache schuf er einen neuen dramaturgischen Ausdruck

„Hofmannsthal selbst spricht von dem „seltsam vibrierenden Zustand(), in welchem die Metapher zu uns kommt in Schauer, Blitz und Sturm; dieser plötzlichen blitzartigen Erleuchtung, in der wir einen Augenblick lang den großen Weltzusammenhang ahnen, schauernd die Gegenwart der Idee spüren“ (Philosophie des Metaphorischen, 1894).

Dichtkunst (1898) erfasst das Problem des Dichtens so: Fürchterlich ist diese Kunst! Ich spinn aus dem Leib mir den Faden, Und dieser Faden zugleich ist auch mein Weg durch die Luft.

Mit dem „Chandos-Brief” (1902) distanziert Hofmannsthal sich endgültig von dem Aesthetizismus Stefan Georges

„Es ist mir völlig die Fähigkeit abhanden gekommen, über irgend etwas zusammenhängend zu denken oder zu sprechen. (…) Ich empfand ein unerklärliches Unbehagen, die Worte ‚Geist‘, ‚Seele‘ oder ‚Körper‘ nur auszusprechen (…) die abstrakten Worte, deren sich doch die Zunge naturgemäß bedienen muß, um irgendwelches Urteil an den Tag zu geben, zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze” (Ein Brief, 1902)

Elektra

Agamemnon—Iphigenia Klytemnaestra, Aegisth Elektra, Chrysothemis, Orest

Ich kann nicht sitzen und ins Dunkel starren wie du. Ich hab's wie Feuer in der Brust, es treibt mich immerfort herum im Haus, in keiner Kammer leidet's mich, ich muß von einer Schwelle auf die andre, ach! treppauf, treppab, mir ist, als rief es mich, und komm ich hin, so stiert ein leeres Zimmer mich an. Ich habe solche Angst, mir zittern die Knie bei Tag und Nacht, mir ist die Kehle wie zugeschnürt, ich kann nicht einmal weinen, wie Stein ist alles! Schwester, hab Erbarmen!

Elektra auf der Schwelle kauernd Ob ich nicht höre? ob ich die Musik nicht höre? sie kommt doch aus mir. Die Tausende, die Fackeln tragen und deren Tritte, deren uferlose Myriaden Tritte überall die Erde dumpf dröhnen machen, alle warten auf mich: ich weiß doch, daß sie alle warten, weil ich den Reigen führen muß, und ich kann nicht, der Ozean, der ungeheure, der zwanzigfache Ozean begräbt mir jedes Glied mit seiner Wucht, ich kann mich nicht heben!

Chrysothemis fast schreiend vor Erregung Hörst du denn nicht, sie tragen ihn, sie tragen ihn auf ihren Händen. Elektra springt auf, vor sich hin, ohne Chrysothemis zu achten Wir sind bei den Göttern, wir Vollbringenden. Begeistert Sie fahren dahin wie die Schärfe des Schwerts durch uns, die Götter, aber ihre Herrlichkeit ist nicht zuviel für uns!

Elektra bleibt stehen, sieht starr auf sie hin Schweig, und tanze. Alle müssen herbei! hier schließt euch an! Ich trage die Last des Glückes, und ich tanze vor euch her. Wer glücklich ist wie wir, dem ziemt nur eins: schweigen und tanzen!