Sound and City Stadtsoziologische Perspektiven

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 Präsentation transkript:

Sound and City Stadtsoziologische Perspektiven Frank Eckardt Bauhaus-Universität Weimar

Inhaltsangabe Was ist Soziologie? Die Stadt der Soziologen „Sound“ als stadtsoziologisches Thema Forschungsperspektive

1. Was ist Soziologie? Soziologie (lat. socius ‚Gefährte‘ und -logie) ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung des sozialen Verhaltens befasst

1. Was ist Soziologie? Soziologie (lat. socius ‚Gefährte‘ und -logie) ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung des sozialen Verhaltens befasst

1. Was ist Soziologie? „Die Sozialwissenschaft, die wir treiben wollen, ist eine Wirklichkeitswissenschaft. Wir wollen die uns umgebende Wirklichkeit des Lebens, in welches wir hineingestellt sind, in ihrer Eigenart verstehen – den Zusammenhang und die Kulturbedeutung ihrer einzelnen Erscheinung in ihrer heutigen Gestaltung einerseits, die Gründe ihres geschichtlichen So-und-nicht-anders-Gewordenseins andererseits.“

1. Was ist Soziologie? Soziologie als „dritte Kultur“ neben Geisteswissenschaften (Ideen und reinem Verstehen) und Naturwissenschaften (Gesetze und „Erklären“) Soziologie als Wissenschaft vom sozialen Handeln Der Fokus liegt auf Sinn und Bedeutung Handeln ist verständliches Sichverhalten Erklären und Verstehen, Kausal- und Sinnanalyse greifen ineinander

1. Was ist Soziologie? „Handeln soll dabei ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder innerliches Tun, Unterlassen oder Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden. Soziales Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist.“

1. Was ist Soziologie? Aus der Wiederholung und der Erneuerung des sozialen Handelns entsteht die Gesellschaft Die Gesellschaft wirkt über die Routinen hinaus und prägt unser Wahrnehmen, Denken und Fühlen über die konkrete Situation hinaus Die Gesellschaft vermittelt ihre Werte und Normen durch die Sozialisation

1. Was ist Soziologie?

1. Was ist Soziologie?

2. Die Stadt der Soziologen

2. Die Stadt der Soziologen „The processes of segregation establish moral distances which make the city a mosaic of little worlds which touch but do not interpenetrate. This makes it possible for individuals to pass quickly and easily from one moral milieu to another, and encourages / the fascinating but dangerous experiment of living at the same time in several different contiguous, but otherwise widely seperated, worlds… it tends to complicate social relationships and to produce new and divergent individual types.“

2. Die Stadt der Soziologen

2. Die Stadt der Soziologen „The city, …in which more than elsewhere human relations are likely to be impersonal and rational, defined in terms of interest and in terms of cash, is in a very real sense a laboratory for the investigation of collective behavior.“ „The city … shows the good and evil in human nature in excess. It is this fact, perhaps, more than any other, which justifies the view that would make of the city a laboratory or clinic in which human nature and social processes may be conveniently and profitably studied.“

2. Die Stadt der Soziologen

2. Die Stadt der Soziologen Und die europäische Stadt?

2. Die Stadt der Soziologen

2. Die Stadt der Soziologen Der modifizierte Generationszyklus Die implizierte Aufwertungsbewegung (Einkommen, Größe/Qualität Wohnraum) wird durch die Flexibilisierung und Mobilisierung des Arbeitsmarkts unterbrochen Tertiärsozialisationen werden verlängert und zum Teil (life long learning) nicht beendet Dadurch wird der Kinderwunsch zum Teil auch schon vor dem Erreichen der Familienwohnung umgesetzt oder bleibt ganz aus (Ein Drittel aller Frauen bleibt kinderlos) Die Paarbeziehungen sind instabiler geworden (Erhöhte Scheidungsrate). Es gibt also einen Pfeil zurück in die 1-Zimmer-Lebenswelt Die Präferenz für die suburbanen Wohngebiete hat zugunsten der Innenstädte abgenommen

2. Die Stadt der Soziologen

3. „Sound“ als stadt- soziologisches Thema

3. „Sound“ als stadt- soziologisches Thema

3. „Sound“ als stadt- soziologisches Thema

3. „Sound“ als stadt- soziologisches Thema Für Lefebvre ist der menschliche Körper der Ort unterschiedlicher Rhythmen. Für die Rhythmusanalyse kann der Forscher die eigenen Rhythmen nutzen, um die externen zu erkunden.

3. „Sound“ als stadt- soziologisches Thema Das Konzept der Ryhthmusanalyse stellt die Wiederholung von Geräuschen und ihrer Frequenz (im weitesten Sinn) in den Vordergrund. L. Unterscheidet zyklische Rhythmen, die einfache Intervalle beinhalten und linerare Rhythmen, die durch gegebene Intervalle erzeugt werden. Für Lefebvre sind Rhytmen die Schnittstelle von Raum, Zeit und Energie

3. „Sound“ als stadt- soziologisches Thema Das Konzept der Ryhthmusanalyse stellt die Wiederholung von Geräuschen und ihrer Frequenz (im weitesten Sinn) in den Vordergrund. L. Unterscheidet zyklische Rhythmen, die einfache Intervalle beinhalten und linerare Rhythmen, die durch gegebene Intervalle erzeugt werden. Für Lefebvre sind Rhytmen die Schnittstelle von Raum, Zeit und Energie

3. „Sound“ als stadt- soziologisches Thema Lefebvre beschreibt vier Linien der Rhythmenanalyse : Arrhythmia: Konflikte und Dissonanzen zwischen zwei und mehr Rhythmen Polyrhythmia: Das Nebeneinander von zwei und mehr Rhythmen ohne Konflikt Eurhythmia: Konstruktive Interaktion zwichen zwei oder mehr Rhythmen Isorhythmia: Assoziative Verbimdungen von Rhythmen hinsichtlich ihrer gleichen Wiederholung, Form oder Frequenz

4. Forschungsperspektive Forschungsfragen: Wie sind die Zusammenhänge zwischen individuellem „Sound“ und „Sound“ als sozialem Handeln und gesellschaftlicher Struktur? In welcher Weise lassen sich Soundscapes als sozial-situative („ökologische“) und inwiefern als strukturelle Ereignisse verstehen? In welcher Weise wird durch Soundscapes Gesellschaft innoviert oder reproduziert?

Literaturangaben (Eingangsbild: Margot Nesso, 1988) Martin Bulmer, The Chicago School of Sociology, The University of Chicago Press 1984 Frank Eckardt, Die Soziologie der Stadt, Bielefeld 2004 Rolf Lindner, Die Entdeckung der Stadtkultur, Frankfurt/NY 2007 Henri Lefebvre, Éléments de rythmanalyse. Paris: Éditions Syllepse, 1992 R. Murray Schafer, Die Ordnung der Klänge, 2010