Prof. Dr. Dr. Helmut G. Pratzel http://www.herzstiftung.de Risiko Herzinfarkt Prof. Dr. Dr. Helmut G. Pratzel http://www.herzstiftung.de

Welche Anzeichen deuten auf einen Herzinfarkt bei Männern

Welche Anzeichen deuten auf einen Herzinfarkt bei Frauen

Wie verhält man sich im Notfall? 1. Nicht warten Viele Patienten zögern vor allem in der Nacht und am Wochenende, den Rettungsdienst zu rufen. Niemals in der Nacht auf den Morgen warten, niemals am Samstag oder Sonntag auf den Montag.

Wie verhält man sich im Notfall? 2. Rettungswagen alarmieren und Verdacht auf Herzinfarkt äußern Bei einem Herzinfarkt geht es nicht um einen ärztlichen Rat oder eine normale Behandlung, die Stunden Zeit hat. Beim Herzinfarkt zählt jede Minute. Ohne Zeitverzögerung müssen Betroffene ins rettende Krankenhaus gebracht werden. Sie verlieren wertvolle Zeit, wenn Sie zunächst beim Hausarzt oder bei Verwandten oder Nachbarn anrufen.

Wie verhält man sich im Notfall? 3. Wählen Sie die 112 Wenn Sie die 112 oder die örtliche Notrufnummer anrufen, äußern Sie sofort den Verdacht auf Herzinfarkt, dann wird Ihnen umgehend ein Rettungswagen geschickt. Dieser ist mit einem Defibrillator ausgestattet, mit dem die lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern) beendet werden können. Sagen Sie Ihren Namen, Ihre Adresse und hinterlassen Sie Ihre Telefonnummer für Rückfragen.

Wie verhält man sich im Notfall? 4. Beim Notruf nicht vorzeitig auflegen Immer wieder gehen bei Leitstellen Notrufe ein wie: „Kommen Sie sofort, mein Mann/meine Frau ist zusammengebrochen″, und ohne die Adresse anzugeben, wird der Hörer eingehängt. Folglich weiß der Rettungswagen nicht, wohin er fahren soll. Warten Sie daher immer ab, ob noch Rückfragen kommen. Das Gespräch beendet die Leitstelle.

Wie verhält man sich im Notfall? 5. Ärztlicher Notfalldienst ist kein Rettungsdienst Immer wieder führt der Name „ärztlicher Not- bzw. Bereitschaftsdienst″ zu Missverständnissen. Dabei handelt es sich nicht, wie viele annehmen, um den Notarzt im Rettungswagen, sondern um einen Dienst, der an Wochenenden und Feiertagen oder auch nachts den Hausarzt ersetzt, z. B. wenn bei Grippe oder schwerer Migräne ärztliche Hilfe benötigt wird. Es dauert oft lange, bis der ärztliche Bereitschaftsdienst kommen kann und wenn er eintrifft, kann er nur die 112 alarmieren. Deshalb diesen Umweg meiden und direkt die 112 wählen.

Wie verhält man sich im Notfall? 6. Nicht mit dem Auto in die Klinik Menschen mit einem Herzinfarkt lassen sich immer wieder von Freunden, Bekannten oder Verwandten ins Krankenhaus fahren. Mancher Betroffene setzt sich sogar selbst ans Steuer. Das sollte man auf keinen Fall tun! Tritt das lebensbedrohliche Kammerflimmern auf, kann nur der Defibrillator helfen, mit dem jeder Rettungswagen ausgestattet ist.

Wie verhält man sich im Notfall? Außerdem: Bereits zu Hause wird der Patient vom Rettungsdienst versorgt und wenn er im Rettungswagen eingeliefert wird, setzt in der Regel die Therapie schon im Rettungswagen, spätestens aber in der Klinik wesentlich schneller ein. Nur die Patienten, die schnell kommen, profitieren von den Fortschritten der modernen Infarkttherapie mit Ballondilatation oder Lyse.

Ein Herzinfarkt entsteht durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes

Ursachen der Arteriosklerose Risikofaktoren Rauchen oder Passivrauchen Bewegungsmangel Alkoholismus Bluthochdruck Diabetes Ernährungsfehler Zu hoher LDL-Cholesterinspiegel

Welcher LDL-Cholesterinspiegel muss gesenkt werden Über 190 mg/dl (>3,5 mmol/l) bis auf unter 145 mg/dl Sonst Herzinfarkt bereits zwischen 30-40 Jahren möglich Bei Risikofaktoren über 100 mg/dl (>3,0 mmol/l) Nach Herzinfarkt oder bei Diabetes über 70 mg/dl (>2,0 mmol/l) Medikamente zur Senkung des LDL-Spiegels sind die Statine

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Nur diesen Bereich müssen Sie beachten

Herzinfarkt Nur auf diese Abweichung müssen Sie achten Durchblutungs Störung Angina pectoris

Übergangsstadien

Schlaganfall welche Anzeichen muss jeder kennen Lähmung eines Arms und/oder Beins Gesichtssymptome Ist das Sprechen normal? Plötzlich heftiger Kopfschmerz

Lähmung eines Arms und/oder Beins Zu den häufigsten Zeichen eines Schlaganfalls zählen plötzliche Lähmungserscheinungen auf einer Körperhälfte. Der Händedruck der betroffenen Seite kann dann kraftlos wirken. Der Arm lässt sich nicht mehr normal heben oder man stolpert wegen der Beinlähmung. Ein einfacher Test zum Erkennen von Lähmungen ist der sogenannte Armvorhalteversuch, den jeder bei sich oder anderen durchführen kann: Dafür schließt man die Augen und streckt im Sitzen oder Stehen beide Arme für 20 Sek. waagerecht vor dem Körper aus (Handflächen nach oben). Sinkt ein Arm oder dreht sich eine Handfläche zurück nach unten, kann dies auf einen Schlaganfall hindeuten, insbesondere wenn dies vorher problemlos möglich war. Hinweis: Arm und Bein können sich (müssen aber nicht) eingeschlafen, pelzig oder taub anfühlen.

Gesichtssymptome Auch im Gesicht können bei einem Schlaganfall Lähmungserscheinungen auftreten, die sich ebenfalls mit einem simplen Test erkennen lassen: Da bei einem Schlaganfall im Großhirn von Ausnahmen abgesehen nur eine Gehirnhälfte betroffen ist, hängt beim Versuch zu pfeifen oder zu lachen/lächeln ein Mundwinkel einseitig herunter, während die andere Seite in Ordnung ist bzw. es zeigt sich ein schiefer Mund.

Ist das Sprechen normal? Ein wichtiger Hinweis auf einen Schlaganfall kann eine plötzlich verwaschene oder unverständliche Sprache sein, bzw. dass beim Sprechen nicht mehr die richtigen Worte gefunden werden oder Wörter fehlerhaft in Sätze eingebaut werden. Gleiches gilt, wenn plötzlich das Sprachverständnis eingeschränkt ist, also Schwierigkeiten auftreten, Gesprochenes zu verstehen.

Plötzlich heftiger Kopfschmerz Ein schlagartiger Kopfschmerz in zuvor noch nie erlebter Stärke ist ein typisches Zeichen einer krankhaften Erweiterung/Aussackung eines Blutgefäßes im Schädel, der eine gefährliche Schlaganfall-Ursache darstellt. Manchmal geht der Kopfschmerz, der auch als Vernichtungskopfschmerz erlebt werden kann, in einen schwächeren Dauerkopfschmerz über, was einen aber auf keinen Fall von einem sofortigen Notruf abhalten darf.

Plötzliche Sehstörungen Wenn plötzlich eine Erblindung eines Auges auftritt, als würde sich ein Vorhang über das Auge legen, sollte man allein schon wegen der Möglichkeit eines Schlaganfalls den Notruf wählen und zwar auch dann, wenn die Erblindung nur für kurze Zeit auftritt, was ein typischer Schlaganfall- Vorbote ist.

Wichtig Denken Sie daran, dass ein Schlaganfall sehr unauffällig und still ablaufen kann, also deutlich weniger dramatisch als es z. B. oft bei einem Herzinfarkt mit starken Schmerzen und massiver Luftnot der Fall ist und dann jeder sofort mitbekommt, dass es sich um einen Notfall handelt.

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