Behindertengerechter Eingang Wissenswertes dazu 1.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Identifizierung und Ausbildung von Führungskräften
Advertisements

Implementierung der Kampagne ambulanten Einrichtungen
Dipl.-Psych. Christoph Ehlert Psychologischer Psychotherapeut
Arzneimittelversorgung nach der Gesundheitsreform
Ergebnisse zur Erhebung genauerer Daten
Gesetz zur Gleichstellung von behinderten Menschen
Was ist ein Team? Zwei oder mehr Leute……….
Seniorenbefragung zum Thema: Wohnen im Alter
Kapazitätsentwicklung in der Lenzsiedlung Ergebnisse der Folgebefragung von professionellen Akteuren aus dem Gesundheits- und Sozialbereich (Juni.
Die Entwicklung der Frühförderung in Thüringen -
109. Deutscher Ärztetag, Magdeburg
Gründung einer innovativen sozialen Dienstleistung im Internet
Definitionen von Leistungen an der Schnittstelle ambulant- stationär: Ergebnisse einer Umfrage in Hessen Dr. med. Martin Künneke Universitätsklinik der.
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche
MädchenSportMobil Anlässlich der 2.Schnittstellenkonferenz Sport(pädagogik)- Jugendhilfe 17.September 2003 Projektpräsentation :
Grundschutztools
Heute: Scherenzange zeichnen
Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 2 Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 3.
Integration braucht Qualität
1. 2 Schreibprojekt Zeitung 3 Überblick 1. Vorstellung ComputerLernWerkstatt 2. Schreibprojekt: Zeitung 2.1 Konzeption des Kurses 2.2 Projektverlauf.
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
Beschäftigtenbefragung zur Sozialpartnerschaft in Brandenburg
Qualitätstableau des Landes NRW
Lösungen für ZahnmedizinerInnen
Neue variable Lernkontrollen mit Diagnose und Förderplanung
Ein wunderbares Gefühl.”
Konjunkturbericht 2013 zur Südosteuropa – Konjunkturumfrage 2013
1 Fachtagung am Seniorenorientiertes Design und Marketing ThyssenKrupp Immobilien Design for all - Anpassungen im Wohnungsbestand 1.Demographie.
DART Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie
Bevölkerungsstudie – Gesundheitsreform Eine Studie von GfK Austria im Auftrag vom Hauptverband Growth from Knowledge GfK Austria GmbH.
Gaben – Fähigkeiten entdecken und anwenden
...ich seh´es kommen !.
Prof. Dr. Gian Domenico Borasio Lehrstuhl für Palliativmedizin
Ein Blick in die Zukunft: Was war, was ist, was kommt?
Linzer Forum 2011 Gesundheit & Gesellschaftspolitik
Gaben – Fähigkeiten entdecken und anwenden
Bewohnerumfrage 2009 durchgeführt vom
Patientenorientierte QS/Patientenerwartungen
2. Qualitätsmanagement – Tagung des BSV, Luzern, 9. – 10.April 2001 Empfehlung 1: Gründung eines Nationalen Zentrums für Patientensicherheit (NZPS), zur.
SOZIALWISSENSCHAFT FÜR DIE STADTENTWICKLUNG IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Beitrag zum Fachsymposium stadt:forschung:politik,
Grundpositionen> Schulfachbezogene Entscheidungen (Skript)
„Optimiertes Prozessmanagement in der Logistik“
Professionalisierung – ein Beruf in Bewegung?
Das Amt für Planung, Statistik und Zeiten der Stadt und die Generaldirektion – Bereich Qualität Erhebung über den Zufriedenheitsgrad des Dienstes Kinderferien/Kinderferien.
Kinderferien / Kinderferien für Kinder im Vorschulalter
Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen als Chance für die ganze Familie Bundesverband e.V, Mai 2007 Anna Hoffmann-Krupatz An der stationären Vorsorge-
Umfrage zum Freiwilligeneinsatz in Bibliotheken Ergebnisse der Fragebogenaktion vom Im Auftrag des vbnw erstellt von Ruth Zeddies.
PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG REPERES KULTURELLER ZUSAMMENHALT UND AUSDEHNUNG DER IDEEN AUF EUROPÄISCHEM.
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
Analyseprodukte numerischer Modelle
Evaluation des Zweiten Betreuungsrechtsänderungsgesetzes (2. BtÄndG)
Das Patientenrecht in Frankreich Dr. Christian KAEMPF Zahnarzt
Folie 1, Seite x von yProjektentscheidungsprozess (P. Wölfl) 8. November 2006, P. Wölfl Nutzenfaktor IT – eine Spurensuche P. Wölfl Wr. Krankenanstaltenverbund.
Männer Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern Trends und Vergleiche
Der Erotik Kalender 2005.
Implementierung der Kampagne
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
ÖGB BÜRO CHANCEN NUTZEN
1. Handlungsfeld für Gleichstellungsbeauftragte Vereinbarkeit von Beruf und Familie – auch in Leitungsämtern 5. November 2014 Heike Moerland 2.
Herbstkonferenz der Städteinitiative Sozialpolitik, 13. November 2009, Winterthur Armutsgefährdung früh erkennen: Vernetzen, hinschauen und handeln Casanostra.
Hinweise Die folgenden Folien werden als frei zugängliche Folien ins Internet gestellt. Sie sind geeignet, Vorlesungen zu aktuellen Problemen der Wirtschaftspolitik.
Prämienanstieg News: Aktuelles aus Politik, Wirtschaft und Recht November/2014 © Fuchs-Reihe, Orell Füssli Verlag.
Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2000 in der Zahnarztpraxis
Im Intihaus Friedrichstr Berlin Tel.: / 60 Fax.:
Praktische Erfahrungen zur medizinischen Versorgung erwachsener Menschen mit Behinderung 29.Mai 2015 /Fachtagung "Gesundheitsversorgung von Menschen mit.
Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderung ganzheitlich - spezialisiert – kompetent – lebenslang Seminarzusammenfassung, Clemens Russell 29.Mai.
Was ist Pharmakovigilanz?
AOK Bayern - Die Gesundheitskasse AOK - Die Gesundheitskasse Ziele und Grenzen der Medizin zwischen Therapie und Wunscherfüllung Evangelische Akademie.
Soziale Arbeit in Polen – Organisation und Finanzierung, Chancen und Herausforderungen Prof. Dr. Piotr Błędowski Warsaw School of Economics (SGH) Institute.
 Präsentation transkript:

Behindertengerechter Eingang Wissenswertes dazu 1

Einführung 2

2003 : das Ministerium für Gesundheit und Solidarität hat einen « zahnmedizinischen Auftrag » veröffentlicht. Chancengleichheit für behinderte Personen. (UNO) Frankreich : « dass die Vorbeugung, die ärztliche Behandlung, die Schulausbildung, die Arbeit, die Garantie für Ressourcen, die soziale Integration tatsächlich ein Recht bleiben und nicht nur Ergebnis einer wohlwollenden Unterstützung sind (…) dass die Gewährung dieser Rechte eine nationale Verpflichtung darstellt und nicht von den Möglichkeiten jeder einzelnen Familie abhängt. » 3

Zugänglichkeit 4

Alle anwendbaren technischen Normen für behindertengerechte Eingangsbereiche in öffentlich zugänglichen Gebäuden. Durchzuführen vor dem 1. Januar Wegführung im Außenbereich, Selbständige Bewegung der Personen, behindertengerechte Toilette. 5

6

Horizontale Vorwärtsbewegung 7

Vertikale Vorwärtsbewegung 8

XXXX 9

Verfügbarkeit von ärztlicher Behandlung, Vorsorge Kann man alle Leute auf gleiche Weise behandeln ? 10

Der herkömmliche Praxisbetrieb funktioniert für den Großteil der Menschen gut. Aber manche Personengruppen werden dabei vergessen, insbesondere Behinderte. 11

Laut Umfrage der INED von 1980 sind Franzosen schwerbehindert, das entspricht 2% der Gesamtbevölkerung (nicht eingerechnet geistig leicht bis mittelschwer Behinderte, Menschen mit Persönlichkeitsstörung sowie altersbedingte Behinderungen.) In ihren Statistiken aus dem Jahre 2003 stellt die DRASS fest, dass im Elsass ein Mangel an geeigneten Zugangsmöglichkeiten für diese Personengruppen herrscht. 12

Behinderte sind prädisponiert für medizinische Probleme im Mund- und Zahnbereich Das Auftreten von Dysmorphosen, Parodontopathien und in geringerem Maße von Karies ist höher als in der Gesamtbevölkerung. Verlängerung der Lebenserwartung für diese Bevölkerungsgruppe Erschwernisse durch Behinderungen (mental und motorisch) und Widerstand gegen die Behandlung. Forderungen der elsässischen Institutionen, die von behinderten Personen besucht werden : Eine Verbesserung der Kostenübernahme bei Zahnbehandlungen. 13

Fehlende Kooperation : häufig inflexible Vorgehensweisen oder Abbruch der Behandlung durch den Arzt. Schwierige Kooperation : höhere Anzahl von Arztbesuchen. Die tatsächlichen Kosten der Behandlung steigen. Aktueller Leistungskatalog nicht geeignet, behinderten Patienten freien Zugang zu ärztlicher Behandlung zu ermöglichen. Behandlungen Behinderter enden oft in : Multiplen Extraktionen oder Verzicht auf Behandlung. 14

Muss man daher nicht eher auf auf die Erwartungen des Patienten pragmatischer reagieren? Andere Handlungsmöglichkeiten finden, über die der Zahnarzt im Praxisalltag nicht verfügt ? Hatten Sie noch nie den Fall, dass Sie in Ihrer Praxis eine Behandlung nicht durchführen konnten und den Patienten an ein Krankenhaus weiterleiten mussten, in dem die Wartezeiten – mit viel Glück - 6 Monate betragen (bis zu – 16 Jahren) ? Und schließlich sind Sie nicht einmal in der Lage, diese Behandlung durchzuführen !! 15

Warum vernetzen ? Bietet Zahnärzten Arbeitsmöglichkeiten, die ihnen ihrer eigenen Praxis nicht zur Verfügung stehen. Verfügbarkeit von geeigneten medizinischen Techniken und Anwendung pharmakologischer Vorgehensweisen (Sedierung bei Bewusstsein). Gearbeitet wird im Team, der Patient steht so im Mittelpunkt der Behandlung. Die Vorteile sind offensichtlich. 16

Evaluierung der Bedürfnisse 17

Unter der Schirmherrschaft des CRCO : Evaluierung der Erfordernisse behindertengerechter Behandlung Zustandekommen einer Übernahme der behindertengerechten Behandlung und Verringerung der Wartezeiten. Evaluierung auf zwei Ebenen, im regionalen Bereich in den beiden Departements (Bas-Rhin et Haut-Rhin). 18

Gerichtet an sämtliche Zahnärzte des Elsass. Hinsichtlich der Behandlung treten drei unterschiedliche Gruppen von Patienten auf : 1) Patienten, bei denen die zahnärztliche Behandlung ebenso abläuft wie für nicht behinderte Patienten. 2) Patienten, bei denen die übliche Verfahrensweise zahnärztlicher Behandlung bei einem oder mehreren Teilschritten modifiziert werden muss. 3) extrem unkooperative behinderte Patienten, die unmöglich im Rahmen der herkömmlichen zahnärztlichen Praxis behandelt werden können (34% aller erhobener Fälle ). 19

20

Umfrage bei Behindertenzentren zur Mund- und Zahngesundheit. Dieser Fragebogen hebt hervor : Die Schwierigkeiten bei der Durchführung der Behandlung (einen Zahnarzt finden, Schwierigkeiten beim Zugang zur Praxis, Verzögerungen bei der Behandlung) Mangelhafte Vorsorge Die Folgeerscheinungen der vorgenannten Mängel. Realer Handlungsbedarf im Gesundheitswesen : viel zu geringe Anzahl an Behinderten, deren Kosten übernommen werden. Gesundheit muss Vorrang haben : die Situation bei der Mund- und Zahngesundheit ist oft katastrophal. 21

22

Unzureichender Leistungs-katalog 23

Kassenärztliche Behandlung : Nicht vereinbar mit der von diesen Patienten benötigten Qualität der Kostenübernahme. Das Nichtvorhandensein eines Leistungskatalogs + einer Struktur geeigneter Behandlungsmethoden = Der öffentliche Gesundheitsauftrags an den Arzt wird zur karitativen Aufgabe. Teufelskreis : Nicht angepasster Leistungskatalog + Schwierigkeit, die Behandlung zu geben, Verschlechterung der Mund- und Zahngesundheit des heranwachsenden behinderten Kindes, Bei behinderten Kindern noch niedriger Kariesindex steigt ab dem Jugendalter dramatisch an Häufung von Krankheitsbildern. 24

Der allgemeine Gesundheitszustand kann beeinträchtigt werden. Trotz Fortschritte in der Schmerz- und Narkosemittelforschung, die eine passive Kooperation ermöglicht (Sedierung bei Bewusstsein) : Patienten werden an Krankenhäuser verwiesen. Häufig von der Kasse übernommen unter Allgemeine Anästhesie : Avulsion. 25

Einrichten des Netzwerks 26

Ursprünge des Netzwerks : unentgeltliche Einzelinitiativen : Ehrenamtliches Engagement dauerhaft machen, um die Vergütung bestimmter Leistungen zu ermöglichen. Aufwertung der Mund- und Zahngesundheit durch Netzwerke : globale Übernahme der Gesundheit. Schaffung des Netzwerks : langwierig und schwierig. Komplexität der zur Erhaltung regionaler Finanzierungen erforderlichen Verwaltungsvorgänge (URCAM (Nationaler Krankenkassenverband), ARH (Regionale Krankenhausverwaltungsorganisation)). 27

Die finanzielle Herausforderung ist beträchtlich : Tarifabweichungen und -ausnahmen, Über das fachspezifische hinausgehende Leistungen (NGAP). Nachweis der Effizienz des Systems Experimentierphase erforderlich. Jede Finanzierung durch Institutionen erfordert unbedingt eine Evaluierung des Netzwerks (Protokollieren der erbrachten Leistungen, Schulungen). 28

Dieser Weg ist neuartig, schwierig und packend, da unverzichtbar zur Erfüllung unseres Auftrags zur Erhaltung der Volksgesundheit. Projektziel : Einführung von angemessenen Kostenübernahmen im Mund- und Zahngesundheitsbereich, die auf behinderte Personen ausgerichtet sind : Schulung des Begleitpersonals, Schulung der praktischen Ärzte in besonderen Behandlungsleistungen, Falls die Behandlung in der Arztpraxis nicht wirkt, Unterstützungsmöglichkeit im Referenzzentrum Behandlung unter Sedierung dank leistungsfähiger medizinischer Technik. 29

Öffnung eines Zentrums : Ende 2008 (clinique St François, Haguenau). Effiziente Schulungen werden durchgeführt : Kostenlose und verpflichtende Schulung für alle am Netzwerk teilnehmenden Ärzte. Gründung eines Verbands. Zielsetzung der Organisation : Schulung niedergelassener Zahnärzte, Einrichten von Vorsorgemaßnahmen und Früherkennung Schulung des medizinischen Personals. 30

Funktion des Netzwerks 31

Die Betreuung erfolgt auf 3 Ebenen : In der Praxis Werden die kooperativsten Patienten versorgt, Im Referenzzentrum Werden die unkooperativen Patienten ruhig gestellt, insbesondere solche mit geistigen Behinderungen. Diagnose im Institut. 32

Zusammenfassung 33

Normierung der Einrichtungen in behindertengerechten Zugängen (01/01/2015). Höchste Dringlichkeit im Gesundheitswesen. Tarifliche Bewertung der in den Leistungskatalog zu integrierenden Leistungen für die Mitglieder des Netzwerks. Großer Nutzen und zusätzliche Lebensqualität für behinderte Personen. 34