Hinweise auf sexuelle Gewalt

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Hinweise auf sexuelle Gewalt
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 Präsentation transkript:

Hinweise auf sexuelle Gewalt GRUNDSÄTZLICH GILT: Es gibt keine Signale, die eindeutig und ausschließlich auf sexuelle Gewalt hinweisen. Anzeichen für sexuelle Gewalterfahrungen können sein: • unangemessenes sexualisiertes Verhalten, • unangemessene sexualisierte Sprache, • Probleme mit Grenzen der Intimität und Intimsphäre anderer: Das Kind oder die/der Jugendliche kommt immer wieder zu nah oder ist sehr distanziert, • plötzliches verstärktes Schamgefühl, • unübliches aggressives Verhalten, • häufige und andauernde Nervosität und Unruhe, • Das Kind bzw. die/der Jugendliche wirkt verschlossen und bedrückt, zieht sich in sich zurück, teilt sich weniger als gewohnt mit, • plötzliche veränderte Einstellung gegenüber Zärtlichkeiten, Körperkontakten und Sexualität, Vorab: Viele Kinder oder Jugendliche wagen nicht, sich zu wehren und offen über die sexuelle Gewalterfahrung zu sprechen. Oft fehlen ihnen die Worte, sich verbal auszudrücken oder sie haben Angst, sich mitzuteilen, weil die Täterin/der Täter sie eingeschüchtert hat. Von sexueller Gewalt Betroffene senden jedoch Signale des Unwillens und der Abwehr aus. Für Dritte sind diese verdeckten Hinweise allerdings oft schwer verständlich.

MÖGLICHE SIGNALE Anzeichen für sexuelle Gewalterfahrungen können sein: • Verweigerung von Hygienemaßnahmen wie Duschen und Waschen oder im Gegenteil übertriebenes Duschen und Waschen, • Meidung bestimmter Orte, Situationen und Personen, oft auch in Verbindung mit abschätzigen Kommentaren. Insbesondere will das Kind bzw. die/der Jugendliche nicht mit bestimmten Personen alleine sein, • auf einmal keine Lust mehr zur Teilnahme an Veranstaltungen der Evangelischen Jugend von Westfalen, ohne erkennbares Motiv, • sehr nahe Beziehung zu einem deutlich älteren Mitglied, evtl. zu einer Mitarbeiterin/einem Mitarbeiter, insbesondere dann, wenn diese Person sehr stark auf das Kind konzentriert ist, • Auseinandersetzung mit Homosexualität. • Abwertende Bemerkungen über Schwule und Lesben bei gleichzeitiger Neugierde und Nachfragen. Generell ist eine besondere Wachsamkeit immer dann geboten, wenn sich das Verhalten eines Kindes oder einer/eines Jugendlichen ändert, ohne dass ein Grund dafür ersichtlich ist • sich wieder einnässen/einkoten. Danach: Alle Signale können auch andere Ursachen haben. Es greift zu kurz, ausschließlich an sexuelle Gewalt als Ursache zu denken, wenn Kinder und Jugendliche eine oder mehrere der nachfolgend beschriebenen Verhaltensweisen zeigen. Bei einem Verdacht sind daher weitere Informationen erforderlich und es ist gut, Vertrauenspersonen und Fachleute hinzuzuziehen Bei einem Verdacht sind weitere Informationen erforderlich Wichtig: Vertrauenspersonen und Fachleute hinzuzuziehen

• Verletzungen im Genitalbereich, • Hautprobleme, • Essprobleme, MÖGLICHE SIGNALE Darüber hinaus können verschiedene körperliche Merkmale auf sexuelle Gewalterfahrungen hinweisen: • Verletzungen im Genitalbereich, • Hautprobleme, • Essprobleme, • Schlafstörungen, Übermüdung, • Wahrnehmungsstörungen, • Sich-selbstverletzendes Verhalten, • Konzentrations- und Leistungsstörungen, • Rückfall in nicht mehr altersgerechtes Verhalten, zum Beispiel Einnässen. Danach: Viele der beschriebenen Verhaltensänderungen sowie körperliche Veränderungsprozesse gehen mit der Entwicklung in Kindheit und Jugendalter einher und sind Teil der normalen adoleszenten Entwicklung. Bei Vorliegen einzelner oder mehrerer der genannten Signale darf man daher weder zwangsläufig auf sexuelle Gewalterfahrungen schließen, noch darf man bei deren Abwesenheit davon ausgehen, dass so etwas ausgeschlossen ist. Die Punkte dürfen in diesem Sinne nicht als Checkliste verstanden werden, sondern als eine Sammlung von Auffälligkeiten, die missbrauchte Kinder und Jugendliche gehäuft zeigen. Ihr Auftreten soll jedoch hellhörig machen und ein wachsames und genaueres Hinschauen nach sich ziehen. »Alle Welt will Signale, die eindeutig auf sexuellen Missbrauch hinweisen. Gäbe es sie, die Missbrauchten würden sie vermeiden. Denn sie wollen nicht, dass alle Welt ihnen ihre Situation ansieht. «