Thesen zu einer «Konvergenz der Religionen»
Entwicklung ähnlicher Merkmale bei nicht miteinander verwandten Arten Anpassung an ähnliche Funktion und an ähnliche Umweltbedingungen
Übertragung auf Kirchen und Religionen Evolutionsdruck: Aufklärung, Säkulari- sierung, Individualisierung, Globalisierung und neue Informationstechnologien Folge: ähnliche Merkmale bei unterschied- lichen Religionen
Konfessionalität ist Auslaufmodell Schülerinnen und Schüler haben keine Ahnung Mischehe = Ehe mit Farbigen Konfessionelle Radio-Predigten ohne Zukunft Patchwork-Religiosität
Unterschied traditionelle/moderne Gesellschaft traditionelle Gesellschaften: Religion geerbt, von den Eltern übernommen moderne Gesellschaft: Wahlzwang, Bastelreligion Unterscheidung Rechtgläubigkeit/Häre sie ist sinnlos
Bildung und Fundamentalismus Viel Bildung: liberal, Ambivalenz-Toleranz Wenig Bildung: anfällig für Fundamentalismus
Seit den späten Sechzigerjahren: Enttraditionalisierung des Religiösen Zusammenhang von individueller Religiosität und religiöser Praxis zerbrochen. Problem: Wer ist religiös ?
zwei gegenläufige Trends: 1. believing without belonging 2. belonging without believing
unsichtbare Religion (Peter L. Berger) Konfessionelle Milieus in Europa verschwinden oder fransen aus. Mehr oder weniger diffuse Religiosität ersetzt konfessionellen Bekenntnisdrang.
Brüche nicht mehr zwischen den Religionen sondern innerhalb : Gemeinsamkeiten zwischen katholischen und islamischen Fundamentalisten Gemeinsamkeiten zwischen katholischen und islamischen Liberalen
Überholt sind im 21. Jahrhundert : Konfessionen Übertriebene Geltungsansprüche, z. B. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.(Jo 14,6) Landeskirchen
Projekt der kleinen Ökumene (der christlichen Kirchen) ist überholt. Neues Projekt einer grossen Ökumene Konvergenz der Religionen
»Im kommenden Millennium, wenn der moderne Nationalstaat relativiert und nationale Souveränität ersetzt sein wird durch gesellschaftliche Arrange- ments, die erst noch erfunden werden müssen, wird es zunehmend evident werden, dass die Weltreligio-nen die Träger von Kultur sein werden und dass es sektiererischer ist, Franzose, Amerikaner oder Russe zu sein, als Christ oder Muslim, Hindu oder Buddhist.« Francis Kardinal George von Chicago, 1999