Biologische Psychologie II

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 Präsentation transkript:

Biologische Psychologie II Peter Walla Kapitel 14 Schlaf, Traum und circadiane Rhythmen

Biologische Psychologie II Peter Walla Was wäre, wenn Sie jede Nacht 3 Stunden weniger schlafen würden? (die Frau, die nicht schlief!) Physiologie und Verhalten im Schlaf: Es gibt drei Standardmaße des Schlafs EEG-Aktivität Augenbewegungen (REM) Muskeltonus Schlafuntersuchungen werden mit EEG, EOG und EMG gemacht! Normalerweise verbringt ein Proband mehrere Nächte im Schlaflabor, um sich an die ungwöhnliche Situation einstellen zu können!

Biologische Psychologie II Peter Walla EEG: Die 4 Schlafstadien: Nach dem Schliessen der Augen erscheinen Alpha-Wellen (8 – 12 Hertz)! Beim Einschlafen kommt es dann zum Übergang in das Schlafstadium 1! (niederamplitudig und hochfrequent) Schlafstadium 2 weist eine leicht höhere Amplitude und leicht niedrigere Frequenz auf und wird von K-Komplexen und Schlafspindeln unterbrochen! Im Schlafstadium 3 sind die Amplituden noch höher und es treten erstmals Delta-Wellen auf (1 – 2 Hertz)! Schlafstadium 4 ist durch ein dominantes Auftreten von Delta-Wellen gekennzeichnet! Prinzipiell nimmt die EEG-Amplitude zu und die EEG-Frequenz ab je tiefer der Schlaf!

Biologische Psychologie II Peter Walla Nach Erreichen des 4ten Schlafstadiums verweilt ein Mensch dort einige Zeit, bis er dann die Schlafstadien in umgekehrter Reihenfolge durchläuft! Sobald das Schlafstadium 1 erneut erreicht wird, zeigen sich Phänomene, die beim ersten Mal nicht aufgetreten sind: es treten schnelle Augenbewegungen auf (REM) der Tonus der quergestreiften Muskulatur geht verloren Dieser Schlafzyklus wiederholt sich einige Male und dauert jeweils ca. 90min! Es fällt auf, dass die Zeit im Schlafstadium 1 im Verlauf der Nacht zunimmt, während die Zeit im Schlafstadium 4 abnimmt! Es kommt auch gegen Ende des Schlafs zu kurzen Wachphasen, die normalerweise nicht erinnert werden!

Biologische Psychologie II Peter Walla Außer dem initialen Schlafstadium 1 wird dieses Stadium üblicherweise als REM-Schlaf bezeichnet! Die anderen Stadien werden als Non-REM-Schlaf bezeichnet! Die Stadien 3 und 4 entsprechen dem so genannten Slow-Wave-Sleep (SWS)! REM-Schlaf zeichnet sich außer REM, Tonusverlust und niederamplitudigem und hochfrequentem EEG weiters durch folgende Phänomene aus: Zunahme zerebraler Aktivität! Aktivität des autonomen NS nimmt zu! Blutdruck, Puls und Atmung steigt! Penis bzw. Klitoris sind immer bis zu einem gewissen Grad erigiert!

Biologische Psychologie II Peter Walla REM-Schlaf und Träumen: Alles, außer dem Tonusverlust der quergestreiften Muskulatur deutet darauf hin, dass RE-Schlaf-Episoden emotionsgeladen sind! man begann damit, Probanden inmitten von REM-Schlaf-Episoden zu wecken und sie zu befragen! In 80% der Fälle hat das Aufwecken aus dem REM-Schlaf eine Traumerinnerung zur Folge! In nur 7% der Fälle geschieht dies nach Aufwecken aus einem Non-REM-Schlaf! Die Träume scheinen auch unterschiedlich zu sein zwischen REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf! REM-Schlaf-Träume sind eher ganze Geschichten, während Non-REM-Schlaf-Träume eher einzelnen Erfahrungen entsprechen!

Biologische Psychologie II Peter Walla In weiterer Folge wurden einige verbreitete Vorstellungen über das Träumen überprüft: 5 Beispiele: Werden äußere Reize in einen Traum eingebaut? Ja, das ist möglich! Laufen Träume in Echtzeit ab, oder sind sie nur augenblicklich? Träume scheinen in Echtzeit abzulaufen! Träumen manche Menschen gar nicht? Jeder Mensch hat REM-Phasen und kann auch fast immer von Träumen berichten, wenn er während einer REM-Episode geweckt wird! Zeigen Peniserektionen Träume mit sexuellem Gehalt an? Muss nicht sein! Auch nicht-sexuelle Träume können von Peniserektionen begleitet sein! Sogar Babies haben im Schlaf Erektionen! Treten „Sprechen im Schlaf“ (Somniloquie) und „Schlafwandeln“ (Somnambulismus) während des Träumens auf? Nein, diese Phänomene treten am häufigsten im Schlafstadium 4 auf!

Biologische Psychologie II Peter Walla Neben der bekannten „Freudschen“ Traumdeutung gibt es die alternative Aktivierungs-Synthese-Theorie (Hobson 1989)! Diese Theorie basiert auf der Beobachtung, dass währende des REM-Schlafs viele Schaltkreise des Hirnstamms aktiv werden und den Kortex mit Signalen bombardieren! Diese Signale sollen laut dieser Theorie dem Kortex zufällige Informationen zur Verfügung stellen! Ein Traum ist dann der Versuch des Kortex, aus diesen zufälligen Informationen einen zusammengehörigen Sinn zu machen! Luzide Träume: Es verschwimmt der Unterschied zwischen geträumter und tatsächlicher Realität! Hellwach im Traum!

Danke für die Aufmerksamkeit! Biologische Psychologie II Peter Walla Danke für die Aufmerksamkeit! Einen schönen Tag noch!