Bundestagswahlen

Der Plenarsaal des Bundestages 598 Sitze sind zu vergeben

Die Bundestagswahlen Alle vier Jahre werden unsere Volksvertreter auf Bundesebene gewählt. Die nächsten Wahlen sind im Herbst 2017 Jeder Deutsche der 18 Jahre alt ist darf wählen. Jeder Wähler hat zwei Stimmen. Die Stimmen sind nicht nach Wichtigkeit sortiert, die Zweitstimme ist nicht unwichtiger als die Erststimme.

Wieso zwei Stimmen?

Die Bundestagswahl ist eine: „Personalisierte Verhältniswahl“ Es soll die Wahl von Personen als auch von prozentualen Anteilen der Parteien berücksichtigt werden.

Die Erststimme Mit der Erststimme wird eine ganz bestimme Person gewählt. Wie läuft die Wahl mit der Erststimme ab? Deutschland ist in 299 Wahlkreise eingeteilt:

Wahlkreise Hessen ist in 21 Wahlkreise eingeteilt. Frickhofen gehört zum Wahlkreis 178 „Rheingau-Taunus – Limburg“

Eine Karte von Hessen, unser Wahlkreis ist rot markiert

Die Erststimme Jeder Wähler wählt einen Kandidaten aus seinem Landkreis. Für die Wähler sieht daher der Wahlzettel in jedem Wahlkreis unterschiedlich aus.

Die Erststimme Mit der Erststimme entscheidet der Wähler, welcher Kandidat aus seinem Wahlkreis in den Bundestag kommt. Wer die Mehrheit in seinem Wahlkreis erreicht, bekommt direkt einen Platz im Bundestag. Es gibt keinen zweiten Platz, die Anderen gehen leer aus.

Die Erststimme Bei den letzten Bundestagswahlen sahen die Ergebnisse der Erststimme in unserem Wahlkreis folgendermaßen aus: Kandidat Partei Erststimmen in % Klaus-Peter Willsch CDU 46,1 Martin Rabanus SPD 27,7 Alexander Müller FDP 10,7 Simon Lissner Die Grünen 8,14

Die Erststimme Klaus-Peter Willsch (CDU) hat durch seine gewonnene Wahl einen Sitz im Bundestag gewonnen. Entsprechende Wahlen finden in allen 299 Wahlkreisen in Deutschland statt. Bei den Bundestagswahlen 2009 konnten die Kandidaten der CDU in 218 Landkreisen gewinnen. Daher erlangte die CDU direkt 218 Sitze im Bundestag (Direktmandate).

Fragen zur Erststimme Wie viele Wahlkreise gibt es in Deutschland? Antwort: 299 Wie viele Sitze könnte eine Partei theoretisch über die Erststimme erhalten? Antwort: 299 von 598 Sitzen daher 50%

Die Zweitstimme Die Zweitstimme ist wichtig für die Anzahl der gewählten Kandidaten im Parlament. Die Zweitstimme gibt an wie viel Prozent der Sitze von einer Partei besetzt werden. Die Parteien stellen ihre möglichen Kandidaten auf einer sogenannten Landesliste zusammen.

Die Zweitstimme Je nach Anzahl der Zweitstimmen kommen vielleicht die ersten zehn Kandidaten der Liste in den Bundestag. Je höher der Kandidat auf der Liste steht umso wahrscheinlicher kommt er in den Bundestag. Beispiel: Hat eine Partei 50% der Zweitstimmen, darf sie 299 (50% von 598) Abgeordnete in den Bundestag senden. Die Frage ist wer geht für die Partei in den Bundestag? Sind durch die Erststimme zu wenig Abgeordnete ausgewählt, wird der Rest durch die Landeslisten aufgefüllt.

Die Zweitstimme- Beispielrechnung Eine Partei hat 10% der Zweitstimmen erhalten. Wie viele Kandidaten ihrer Landesliste darf sie in den Bundestag senden? 10% von 598 sind 59,9. Sie darf 60 Kandidaten in den Bundestag senden.

Zusammenfassung Mit der Erststimme wähle ich einen Politiker aus meiner Gegend (Wahlkreis) in die Bundespolitik. Mit der Zweitstimme lege ich fest welche Partei ich im Bundestag haben möchte.

Zusammenfügen von Erst- und Zweitstimme Angenommen Partei x kann mit ihren Kandidaten in 150 Wahlkreisen siegen. Mit der Zweitstimmte kommt sie auf 40%. Zunächst gehen die 150 Kandidaten aus den Wahlkreisen für Partei x in den Bundestag. Die Partei darf aber insgesamt 240 ihrer Mitglieder in den Bundestag senden (40% von 598). Die fehlenden 90 Kandidaten werden von der Landesliste, von oben beginnend, geschickt.

Konflikte zwischen Erst- und Zweitstimme Angenommen eine Partei gewinnt in 120 Wahlkreisen. Das bedeutet, sie darf 120 Kandidaten in den Bundestag schicken. Der selben Partei stehen nach der Zweitstimmenauszählung 100 Mandate zu (ca. 16,7 %) Darf sie 100 oder 120 Abgeordnete in den Bundestag schicken?

Sie darf alle 120 Direkt gewählten Kandidaten in den Bundestag schicken, obwohl ihr nach der Zweitstimme nur 100 Sitze zustehen. Diese zusätzlichen Sitze nennt man „Überhangsmandat“ Die Gesamtheit der Abgeordneten erhöht sich dadurch (598 + 20 Überhangsmandate= 618) Durch Überhangsmandate besteht der aktuelle Bundestag aus 622 Abgeordneten.

Im Bundestag ist die CDU die stärkste Partei mit 237 Sitzen. Davon sind 22 Überhangsmandate