Vinzenzarbeit in Zeiten des „blitzartigen“ demographischen Wandels

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 Präsentation transkript:

Vinzenzarbeit in Zeiten des „blitzartigen“ demographischen Wandels Diözesanversammlung der Vinzenzkonferenzen im Bistum Münster - 5.11.2008 Vinzenzarbeit in Zeiten des „blitzartigen“ demographischen Wandels Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Demographischer Wandel kommt ab 2008 blitzartig, weil nur wenige darauf hin wiesen – Prediger in der Wüste; Titanic-Mentalität > man meint, wir seien auf einem unsinkbaren Schiff; trotz allen Warnzeichen: „the show must going on“ – wir feiern partys bis zum Erbrechen! Wenn das Schiff sinkt: Näher mein Gott zu Dir! Wenn die Rettungsboote fehlen: was sind unsere materiellen Werte wert? Nutzt Egoismus noch? Fazit: was haben Vinzenzkonferenzen zu tun? Sie müssen wachsam sein, sehen und wissen, was einer menschlichen Gesellschaft in diesen Zeiten nutzt. Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Wer soll die Renten erwirtschaften? Bereits heute werden 27% des Bundeshaushalts zur Subventionierung der Renten aufgewendet; 46 % des Bundeshaushalts machen alle sozialen Leistungen aus!! Das bestehende Rentensystem ist nicht auf: weniger als 40 Jahre Lebensarbeitszeit und mehr als 30 Jahre Rentenbezug aufgebaut! Ohne massive Änderungen muss das Rentensystem kollabieren! Unser Staat ist pleite, er wird sich alsbald mangels Masse zurückziehen! Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Wer soll die Renten erwirtschaften? eine zahlenmäßig sinkende Zahl von qualifizierten Menschen muss sich, ihre Familien, die Rentner und die „soziale Hängematte“ finanzieren; Die Weltwirtschaft nimmt keine Rücksicht auf unsere Situation: der Leistungswettbewerb wird schärfer durch Länder wie China, Indien, Lateinamerika u.a. Wie stark sind unsere Eliten, um volkswirt-schaftliches Einkommen zu erwirtschaften, mit dem soziale Leistungen zu bezahlen sind? Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Wer soll die Renten erwirtschaften? Wie entwickelt sich die Zahl und Qualität der Arbeitskräfte in Deutschland? Die Zahl sinkt absolut! Der relative Anteil der Nicht-Ausbildungsfähigen steigt und der Leistungswilligen sinkt rapide Gesundheit der jetzt jungen Leute ist schlechter (bereits als Kinder Übergewicht > Diabetes, Krankheiten aus Bewegungsmangel), die Lebenserwartungen sinken, speziell bei Frauen: „Pille“ und Rauchen > Krebs und Herz-, Kreislaufkrankheiten! Eine solche Entwicklung ist in der Menschheitsgeschichte bisher nicht belegt! Unsere Gesellschaft ist von Innen (religiöse Entwurzelung, Auflösung von Familie, Kinder als Armutsrisiko (!!!!), Entwertung des Sozialen Kapitals -Folgen der 68-iger Kulturrevolution!) und von Außen bedroht! Fazit: es fehlt die Basis für eine positive wirtschaftliche und soziale Entwicklung, spätestens ab den kommenden fünf und zehn Jahren! Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Weitere Einschränkungen: Sinkende Bevölkerungszahl > Wertverlust für Immobilien, speziell außerhalb der Ballungszentren und Ballungsrandzonen sinkende Wirtschaftskraft > Vermögensverluste Sinkendes volkswirtschaftliches Einkommen > Zusammenbrechen der Märkte in Deutschland! Im menschlichen Bereich: rapides Hinschmelzen der verwandtschaftlichen Netzwerke: in 20 Jahren sind vor allem Männer rein zahlenmäßig stärker davon betroffen (Berechnungsergebnis)! Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Lösungsmöglichkeiten: Erfahrungen aus menschlichen Grenzsituationen: Für ein menschliches Über-Leben ist die Einbindung in eine Familie, in einen menschlichen Verband – hier auch in eine VK – entscheidend! Je größer die Familie – der menschliche Verband – desto größer die Überlebenschancen > Familie: die Überlebensfabrik!!!! Egoisten sind die Verlierer – wenn es auch zunächst nicht so scheint! Wir haben eine Knappheit an menschlichen (verwandtschaftlichen) Beziehungen > Aufgabe für VK`s Wer versorgt die schnell wachsende Zahl der Alten, Dementen, Kranken, Vereinsamten? > Aufgabe für VK´s! Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Lösungsmöglichkeiten: Praktische Lösungen > Aufgaben für VK´s: Änderung der Mentalität: nicht andere sind für mich zuständig – ich bin es selbst und unterstütze andere! Religiöse Fundierung für christliche Nächstenliebe: vgl.: F. von Spee, er pflegte pestkranke Soldaten aus christlicher Verantwortung, leider steckte er sich an und starb daran! Organisation von Hilfsnetzwerken in Nachbarschaftsquartieren! Einübung von Sozialkontakten mit Übernahme von Pflichten – jetzt, wenn man es noch nicht nötig zu haben scheint! Errichten von alten- und behindertengerechten Wohnungen – Unterstützung solcher Vorhaben! Neue Wohnmodelle sind zu denken und umzusetzen! Verstärkung der Vinzenzarbeit am Orte mit konkreten Aufgaben, auch im öffentlichen Bereich: Politik, Seniorenvertretung, VK´s etc. Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Organisationselemente sozialer Netzwerke nach der Praxis von Vinzenz von Paul Hilfe ist materiell und spirituell zu organisieren– hier: z.B.: Stiftungen, religiöse Übung > vgl.: Cenacolo!! Alle sind eingebunden – ohne Rücksicht auf Stellung oder sonstige Merkmale Hilfe ohne Helfer-Arroganz – Demut Subsidiarität: zunächst die eigenen Kräfte mobilisieren! Heranbildung hilfsbereiter, stabiler Menschen – ohne Furcht vor Eckensteher und Klugsch….n, Organisation, Umsetzung! Besuch der Notleidenden > Vermeidung von „Sozialtheater“! Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich

Anpassung der Vinzenzarbeit in Zeiten des demographischen Wandels Fazit: Vinzenzkonferenzen sind so nötig wie selten; Es gibt unendlich viele Aufgaben! Suchen Sie Mitwirkende – es gibt mehr als man zunächst annimmt! Zusammen können wir viel bewirken! Dr. Hans Jürgen Arens, Emmerich