Erste Hilfe Giftunfall

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 Präsentation transkript:

Erste Hilfe Giftunfall Zur Beurteilung jedes Patienten und zur Einleitung der lebensrettenden Sofortmassnahmen dienen nachstehende Faustregeln (Checklists): Beurteilungs-Schema «GABI»: Handlungs-Schema «ABCD»: G = Gibt er Antwort? A = Atemwege frei machen! A = Atmet er? B = Beatmen! B = Blutet er? C = Compression! I = Ist sein Puls spürbar? D = Defibrillation! Die Faustregel «Gabi» ist seit vielen Jahren das verbreitete Beurteilungsschema für den Nothelfer. Es hat den Vorteil, dass die entscheidende Frage nach dem Bewusstsein an erster Stelle steht. Neu wird vermehrt nach dem internationalen Schema «ABCD» gehandelt: A = Airway, Atemwege frei machen; B = Breathing, beatmen; C = Circulation, Compression, Herzmassage; D = Defibrillation, Elektroschlag. Mit der Verbreitung von kleinen, handlichen und automatischen Defibrillatoren kann die entscheidende Frühdefibrillation beim Herzstillstand auch durch geschulte Laien ab Jugendalter durchgeführt werden. Hauptursache der gravierenden Herzzwischenfälle ist der Herzinfarkt.

BEWUSSTLOSIGKEIT Merke: Jeder Bewusstlose in Rückenlage ist akut gefährdet, weil die zurückfallende Zunge, Erbrochenes oder Blut die Luftwege blockieren kann. Bewusstlose erbrechen oft und ohne jede Vorankündigung! In diesem Fall kommt das Drehen in die Seitenlage zu spät, und lediglich das Kopfdrehen ist ungenügend! Der Patient wird laut, ja energisch angesprochen. Reagiert er nicht, wird er gekniffen. Zeigt er keine Reaktion, ist er bewusstlos. Liegt er auf dem Rücken, muss er unter allen Umständen – auch bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen! – in die Seitenlage gedreht werden, liegt er auf dem Bauch, wird er belassen und nur die Kopfhaltung wird verbessert (Kopf nackenwärts leicht überstrecken, Mund öffnen). Ist der Patient nicht bewusstlos, wird er nach seinen Wünschen gelagert. Hinweis: blasse, bleiche Hautfarbe im Gesicht = flache Lagerung, Beine leicht anheben, damit der Kopf besser durchblutet wird. Rote, gut durchblutete Hautfarbe im Gesicht oder bei Atemnot, Herzbeschwerden, Brustkorbverletzungen = Oberkörper hochlagern.

1. Allgemeine Massnahmen Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr! Kontrollieren Sie regelmässig Bewusstsein, Atmung und Puls nach der ABCD Regel.  Veranlassen Sie den Notruf 112! Bewahren Sie vorhandene Giftreste sowie Körperausscheidungen (z. B. Erbrochenes) zur Mitgabe in die Klinik auf! 2. Spezial Massnahmen Auch hier: Bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr und veranlassen Sie den Notruf 112! Bei geschluckten Giften und erhaltenem Bewusstsein können Sie den Betroffenen zum Erbrechen bringen, indem Sie ihn den Finger in den Hals stecken lassen und den Kopf nach vorn oder zur Seite wenden! Bei Überdosierungen mit Schlaftabletten und Drogen den bewussten und ansprechbaren Menschen möglichst wach behalten mit Zureden, nach Möglichkeit bewegen (laufen). Bei Vergiftungen durch Säuren, Laugen oder Schaumbildner (Spülmittel) dürfen Sie kein Erbrechen herbeiführen, da die Gefahr einer Aspiration und damit der Lungenverletzung zu gross ist! Im Zweifelsfalle kein Erbrechen herbeiführen! Geschlucktes Gift: auch hier im Zweifelsfalle nichts zu Trinken geben! Äusserliche Gifte können mit Wasser abgetupft werden! Bei Vergiftungen durch Kohlenmonoxid (Auspuffgase in Garagen) müssen Sie den Verletzten an die frische Luft bringen! Halten Sie dabei die Luft an, vorgehaltene Taschentücher schützen nicht! Bei Vergiftungen durch Kohlendioxid (Klärgruben, Silos etc.) ist die Gefahr für den Retter sich selber zu vergiften sehr gross. Unternehmen Sie als Retter keine eigenmächtigen Rettungsversuche! Bei Atemstillstand durch Vergiftungen mit Kontaktgiften (Pflanzen- oder Insektenschutzmittel) dürfen Sie wegen der Selbstgefährdung keine Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen! Überlassen Sie in diesem Fall die Beatmung dem Fachpersonal!

2. Spezial Massnahmen Auch hier: Bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr und veranlassen Sie den Notruf 112! Bei geschluckten Giften und erhaltenem Bewusstsein können Sie den Betroffenen zum Erbrechen bringen, indem Sie ihn den Finger in den Hals stecken lassen und den Kopf nach vorn oder zur Seite wenden! Bei Überdosierungen mit Schlaftabletten und Drogen den bewussten und ansprechbaren Menschen möglichst wach behalten mit Zureden, nach Möglichkeit bewegen (laufen). Bei Vergiftungen durch Säuren, Laugen oder Schaumbildner (Spülmittel) dürfen Sie kein Erbrechen herbeiführen, da die Gefahr einer Aspiration und damit der Lungenverletzung zu gross ist! Im Zweifelsfalle kein Erbrechen herbeiführen! Geschlucktes Gift: auch hier im Zweifelsfalle nichts zu Trinken geben! Äusserliche Gifte können mit Wasser abgetupft werden! Bei Vergiftungen durch Kohlenmonoxid (Auspuffgase in Garagen) müssen Sie den Verletzten an die frische Luft bringen! Halten Sie dabei die Luft an, vorgehaltene Taschentücher schützen nicht! Bei Vergiftungen durch Kohlendioxid (Klärgruben, Silos etc.) ist die Gefahr für den Retter sich selber zu vergiften sehr gross. Unternehmen Sie als Retter keine eigenmächtigen Rettungsversuche! Bei Atemstillstand durch Vergiftungen mit Kontaktgiften (Pflanzen- oder Insektenschutzmittel) dürfen Sie wegen der Selbstgefährdung keine Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen! Überlassen Sie in diesem Fall die Beatmung dem Fachpersonal!

Frage Inhalt Wer? Alter, Gewicht, Geschlecht der betreffenden Person, Telefonnummer für Rückruf. Was? Alles was Sie über das beteiligte Mittel sagen können. Wie viel? Versuchen Sie, die maximal mögliche aufgenommene Menge abzuschätzen. Wann? Versuchen Sie, die seit dem Vorfall verstrichene Zeit abzuschätzen. Was noch? Erste beobachtete Symptome? Erste getroffene Massnahmen? Giftinformationen und Notfallberatung: Tel. 145 oder www.toxi.ch   Giftinformationen und Notfallberatung: Tel. 145 oder www.toxi.ch