VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Seite 1 29.01.2013.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Strom aus der Wüste als Element einer nachhaltigen Energieversorgung Franz Trieb Samstag, , Stuttgart.
Advertisements

Energieeinsparung und Kraftwerkserneuerung
„Effiziente Energienutzung: Wachsender oder sinkender Strom- und Kraftwerksbedarf ?“ Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß Institut für Energiewirtschaft und Rationelle.
Zukunft des Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg
DESERTEC – Woher kommt der Strom der Zukunft ?
Die Watt-Gesellschaft
Zukunftsfähiges Wirtschaften – Wie gelingt der ? Andrea Lindlohr MdL
Dr. Rainer Ellmies, Ulf Hillner (BMZ) Iserlohn, 12. Juni 2003
Regionales Energiekonzept der LEADER Region NÖ Süd
Interaktion zwischen Klimawandel und Technik
Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Wettbewerbs-fähigkeit und Versorgungssicherheit: ohne Kernenergie möglich? Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß Institut für Energiewirtschaft.
Energiewende – machbar ?
2050 Perspektiven der EU Energiepolitik
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
aktiv für den Klimaschutz !
für die Länder des Südens
Methodische Fragestellungen: Unternehmen Dr. Jürgen Gabriel Klimaschutz- und Energieprogramm (KEP) 2020 Workshop des Bremer Senators für Umwelt,
Klimaschutz- und Energieprogramm (KEP) 2020 des Landes Bremen
Das Recht der Erneuerbaren Energien in Deutschland und der EU
Energiepolitik Deutschlands.
1 Thematische Schwerpunkte innerhalb der Prioritätsachse 3 Ressourcenschutz, CO 2 -Reduzierung EFRE - Investitionsprioritäten: Energieeffizienz und Nutzung.
Energievorräte Gliederung: ● Allgemeines zu Energievorräten
Energie- und CO2-Bilanzierung mit ECORegion Gemeinde Sonsbeck
Aktionsplan für Energieeffizienz
Was wir können… Arbeitsplätze, 40% Green Jobs ! Bereits 40% der Arbeitsplätze in der Zellstoff- und Papierindustrie sind Green Jobs und stärken.
Fortsetzung auf der nächsten Seite 
Energieeffizienz im Bauwesen, Wohnungsbau und Anwendung erneuerbarer Energien Daina Eberšteina Referatsleiterin der Abteilung ’’Erneuerbare Energien.
Bericht Stadtparlament
Die RWE-Strategie zu Clean Coal Power im europäischen Verbund
Energieland Leitlinien für eine zukunftsfähige Energiepolitik
Innovationskongress Berlin, 27. Nov 2012
Rat der Gemeinden und Regionen Europas Deutsche Sektion
Energiewende Aspekte aus Sicht der Unternehmen Florian Rieder IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim am 28. September 2011 Regierung der Oberpfalz.
DECA Dienstleister Energieeffizienz & Contracting Austria.
RAG Rohöl-Aufsuchungs AG
Verkehrsclub Deutschland e.V. VCD
Studie: Auswirkungen der E-Fahrzeuge auf die Energiewirtschaft blue globe-Pressegespräch, 12. März 2009.
Prozess Klimaschutzplan Wissenschaftskonsortium Wegener Center TU Graz Joanneum Research Stakeholderprozess Politik, Interessensvertretungen (IV, WK,
Prof. Dr. Peter Hennicke Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
3. HRVATSKI DANI BIOMASE 2008 Europske smjernice za obnovljive energije i njihov znacaj za biomasu EU-Richtlinie für Erneuerbare.
11 EnergieRegion+ Aller-Leine-Tal Aller-Leine-Tal: Energiewende in Deutschland - Chance für den ländlichen Raum Rethem 3. Dezember 2013.
W w w. c l e a n – d r i v e. e u Clean Drive E-Learning 1 / 19 Aktuelle Rahmenbedingungen Aktuelle Rahmenbedingungen.
Die Relevanz erneuerbarer Energieträger historisch und in Zukunft in Relation zum Energieverbrauchs Reinhard HAAS Gleisdorf, Institut für Elektrische.
Ziele des Kantons Solothurn
50 % Anteil Erneuerbare bis 2020 Daten: Statistik Austria, Energiestrategie Österreich Gesamtenergieverbrauch Österreich nach Sektoren.
50 % Anteil Erneuerbare bis 2020
KV Österreichische und Internationale Energiepolitik SS07 An energy policy for Europe - the quantitative targets Florian Brence Thomas Schinko Mark Sommer.
REGIONAL POLICY EUROPEAN COMMISSION Überlegungen zur Zukunft städtischer Aktionen EU Kohäsionspolitik nach 2013 Dr. Alexander FERSTL, Europäische Kommission,
Energieeffizienz bei Kraftwerken mit fossilen Energieträgern
Referat KI III 1, „Grundsatzfragen der erneuerbaren Energien“
30. Mai 2012 Contracting-Ausschreibungen – aber richtig! Dachverband Energie-Contracting Austria (DECA )
Energie sparen ohne Wohlstandsverlust
Tourismusmobilität und Umwelt
Erneuerbarer Energien
The Energy Science Colloquia – Mobility and Transportation Titel: „F&E für energieeffiziente Mobilität in Österreich“ ETH-Zürich, 7. Oktober 2010.
SET-Plan Der SET-Plan ist eine Strategie H2020 ist ein konkretes Finanzierungsinstrument mit Budget Zitat EU-Beamter (2011): „Der gesamte Energieteil von.
Biogas als Energieträger
Biotreibstoffe - Chance für die Landwirtschaft?
Verkehr zwischen Klimaschutz und Rohstoffkrise Ulla Rasmussen VCÖ-Mobilität mit Zukunft Wels, 10. Oktober 2014 sozialwort 10+
Martin Weiß Referat KI I 5 „Klimaschutz“
IPPNW, Nürnberg den Rettet Atomkraft das Klima? Ein nüchterner Blick auf die Fakten.
Unternehmerfrühstück Wirtschaftsförderung Viersen 20. Mai 2015
“ ENERGIE  MACHT  LEBEN “
Chancen von Strom zu Gas für ein integriertes Energiesystem Dr. K. Peter Röttgen E.ON Innovation Center Energy Storage Parlamentarischer Abend der dena.
Energiestrategie 2050.
Bioenergie in Bayern ErfolgeZiele 2020 –
1. Wenn möglich – bitte wenden… Hintergründe & Auswirkungen der Energiewende Vorstand Martin Graf 21. November 2013.
Energiewirtschaft 1.Stromanbieter in Mittelbaden 2.Die Entstehung des Strompreises 3.Rechtliche Grundlagen des Strommarktes 4.Grundelemente der Energiepolitik.
Strategien für den Klimaschutz in Österreich – Chancen und Möglichkeiten Jürgen Schneider © Sean Gladwell – Fotolia.com.
Klima- und Energiepolitik in NÖ
 Präsentation transkript:

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Seite

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Inhaltsübersicht Schlussfolgerungen 4 Definition nachhaltiges Energiesystem 2 Fünf erarbeitete Thesen 3 Prozess zur Erstellung des Policy Papers 1

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Der Prozess zur Erstellung des Policy Papers Output ist das Policy Paper: Nachhaltiges Energiesystem – Chance für Österreich Output ist das Policy Paper: Nachhaltiges Energiesystem – Chance für Österreich Ausgangslage: Der Dialogprozess Wachstum im Wandel thematisiert, wie das Wirtschaftssystem vor dem Hintergrund des globalen Wandels nachhaltig gestaltet werden kann. Umsetzung: Zum Bereich Energie wurde eine Kooperation zwischen VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative und Umweltbundesamt umgesetzt. Zwei halbtägige Stakeholder-Runden fanden zur Diskussion der Inhalte und Thesen statt.

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Kein nennenswerter Anteil fossiler Energieträger (Erdöl, Erdgas, Stein- und Braunkohle, Atomenergie) Hohe Energieeffizienz sowie die Vermeidung von redundanten Energiedienstleistungen Erneuerbare Energieträger ohne gravierende negative Auswirkungen auf die Umwelt Kernkraft spielt keine Rolle Energiedienstleistungen sind leistbar Sehr hoher Grad an Versorgungssicherheit Definition nachhaltiges Energiesystem

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Das derzeitige Energiesystem ist nicht nachhaltig Fünf erarbeitete Thesen Derzeit hoher Anteil fossiler Energieträger in Österreich (~ 70 %) Stark negative Handelsbilanz für Gas, Öl und Kohle: Saldo von über 9 Mrd. EURO im Jahr 2010 Ohne weitere Maßnahmen steigen Energieverbrauch und THG- Emissionen in Österreich Hohe Subventionen für nicht-nachhaltige Energieträger (> 500 Mrd. $ weltweit, bis zu 75 Mrd. $ in der OECD) Auch eine Wachstumsschwäche löst das (strukturelle) Problem nicht, weil sinkende Effizienz weniger Investitionen niedrige Zertifikatspreise im Emissionshandel

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Das derzeitige Energiesystem ist nicht nachhaltig Fünf erarbeitete Thesen Nettoimporttangente Österreich, BMWFJ, 2012

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Fünf erarbeitete Thesen Investitionen in Energieeffizienz sowie Ausbau Erneuerbarer Energieträger Erneuerbare Energie und Energieeffizienz als Schwerpunkte von öffentlichen und privaten F&E-Maßnahmen Abschaffung aller Subventionen, die einen nicht-nachhaltigen Energieverbrauch begünstigen Gestaltung einer nachhaltigen Europäischen Energiepolitik, einschließlich des Binnenraums Quelle: Greenpeace, Studie Was Strom wirklich kostet, 2012

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Fünf erarbeitete Thesen Ohne Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger keine nachhaltige Wärmeversorgung Raumheizung und Warmwasserbereitung verursachen rund 30 % des energetischen Endverbrauchs Sehr hohes unzureichend genütztes Effizienzpotenzial: Faktor 5 ist ohne Komfortverzicht mit heutigen Technologien möglich Investitionen zur Verbesserung der Effizienz im Gebäudebereich: Hohe Konjunkturwirksamkeit, Hebel von 1:8 bei öffentlichen Investitionen Zukünftige Entwicklung bei Effizienz hängt von politischen Rahmenbedingungen ab Anteil diverser Energieträger an Verbrauchszwecken 2010 Quelle: Energiestatus 2012, BMWFJ

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Fünf erarbeitete Thesen Dauerhafte Erhöhung der Sanierungsrate & Sanierungsqualität im Wohnbereich und bei öffentlichen Gebäuden Festlegung von hohen Qualitätsstandards für alle Gebäude in der Bauordnung Bessere Nutzung vorhandener (Ab-)Wärme für Wohn- und Nichtwohngebäude durch eine effiziente Energieraumplanung Klimagerechte Besteuerung von Energieträgern

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Ohne ein zukunftsfähiges Energiesystem keine nachhaltige Mobilität Fünf erarbeitete Thesen Der Verkehrssektor verbraucht ein Drittel der Energie in Österreich Von 1990 bis 2010 sind Energieverbrauch und THG-Emissionen des Verkehrs um etwa 60 %, und damit stärker als in jedem anderen Sektor, gestiegen Im Verkehrssektor beträgt der Anteil fossiler Energieträger mehr als 90% Sehr starke Importabhängigkeit und damit negative Handelsbilanzen Sehr niedrige Wirkungsgrade in der Energienutzung

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Fünf erarbeitete Thesen Verminderung von Mobilitätszwängen Energieraumplanung Änderung der Kostenstruktur: Verkehrsträgern werden ihre externen Kosten angelastet Massiver Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln und Verbundsystemen Forcierung von neuen Technologien Umsetzung Elektromobilität in und aus Österreich Stärkung nachhaltig hergestellter Kraftstoffe insbesondere der zweiten Generation

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Fünf erarbeitete Thesen Für eine nachhaltige Stromversorgung fehlt europäisches Handeln Ungenügend abgestimmte nationale Politiken in den Bereichen Klimaschutz, Erneuerbare Energie, Energieeffizienz & Energieinfrastruktur Unkoordinierter Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energieträger im Strombereich, insb. Wind- und Photovoltaik (PV). Fragmentierte, nicht kostenoptimierte Lösungen (z.B. PV-Zubau in sonnenarmen Regionen...) Zweifel an der gerechten Verteilung der Kosten der Energiewende in Deutschland sowie gleichzeitige Gefährdung der Versorgungssicherheit Negative Konsequenzen, weil der niedrige CO 2 - Zertifikatspreis die Wettbewerbsfähigkeit klimafreundlicherer Stromerzeugung erschwert Quelle: Financing Renewable Energy in the European Energy Market, European Commission, DG Energy

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Fünf erarbeitete Thesen Sicherstellung einer effizienten Marktintegration erneuerbarer Energieträger auf EU-Ebene Kostenwahrheit: Allen Energieträgern werden die externen Kosten angelastet Rascher und europaweit synchronisierter Ausbau jener Infrastruktur, die für die Integration Erneuerbarer Energieträger unerlässlich ist, insbesondere Übertragungsnetz sowie Speicherkapazität

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Fünf erarbeitete Thesen Keine zukunftsfähige, österreichische Volkswirtschaft ohne nachhaltiges Energiesystem Durch die Energiewende 1,5 Millionen neue Arbeitsplätze bis 2020 in Europa Österreich hat die Chance, auf Grund seiner Technologie- führerschaft in einigen Bereichen von diesen Entwicklungen überproportional zu profitieren Durch eine stärkere dezentrale Energieversorgung wird die Abhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern vermindert

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Fünf erarbeitete Thesen Schaffung von rechtlichen und fiskalischen Rahmenbedingungen, die marktwirtschaftliche Lösungen für ein nachhaltiges Energiesystem ermöglichen Festlegung von (sektoralen) erneuerbaren Energie-Zielen, die über 2020 hinausgehen (für 2025, 2030 und ggf. indikativ für 2050) auf EU-Ebene und für Österreich Weiterentwicklung der Energiestrategie mit einem über 2020 hinausgehenden Horizont Entwicklung des Energieeinsatzes bis 2030 in Szenarien WM (Referenz) und WAM (mit zusätzlichen Maßnahmen), Quelle: Umweltbundesamt 2011

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Schlussfolgerungen Unser derzeitiges Energiesystem ist nicht nachhaltig, da eine hohe Abhängigkeit von (importierten) fossilen Energieträgern besteht. Ein Umbau des Energiesystems ist u.a. in Hinblick auf die langfristigen Klimaziele notwendig und möglich. Energieeffizienz und Erneuerbare Energien können sich auch in wachstumsschwachen Zeiten dynamisch entwickeln. Der Umbau erfordert ein rasches, engagiertes Handeln auf nationaler und europäischer Ebene. Um die gewaltigen Herausforderungen zu stemmen, sollte Österreich als Teil der EU auf europäische Lösungen bauen und europäische Initiativen anstoßen. Der Umbau des Energiesystems in Richtung Nachhaltigkeit bietet in vielen Bereichen große wirtschaftliche Chancen, die genutzt werden sollten.

VERBUND, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, Umweltbundesamt Kontaktdaten Raiffeisen Klimaschutz-Initiative Mag. Andrea Weber Geschäftsführerin Tel.: +43 (0) Umweltbundesamt GmbH Mag. Ingeborg Zechmann Pressesprecherin Abt. Kunden & Kommunikation Tel.: +43 (0) VERBUND AG Mag. Beate McGinn Bereichsleiterin Konzernkommunikation Tel.: +43 (0)