Ergotherapie in der Pädiatrie.

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 Präsentation transkript:

Ergotherapie in der Pädiatrie

Definition Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist es, sie bei der Durchführung für die bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen. Definition Ergotherapie, August 2007

Wie erhält man aktuell Ergotherapie? Ergotherapie ist ein Heilmittel, das auf Grundlage einer Ärztlichen Verordnung zum Einsatz kommt. Ambulant auf Verordnung des behandelnden Arztes (Kinderärzte, HNO-Ärzte, Kinder- und Jugendpsychologen, Allgemeinärzte, Orthopäden) stationär gehört Ergotherapie zum Angebot in pädagogische Einrichtungen institutionsintern eingestellt

Wann kommt Ergotherapie bei Kindern zum Einsatz? Ergotherapie schwerpunktmäßig im medizinischen Bereich Mögliche Indikationen: Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, wie z.B. Störungen nach Trauma, Fehlbildungen Erkrankungen des Nervensystems, wie z.B. ZNS-Erkrankungen, Entwicklungsstörungen Psychische Störungen, wie z.B. Autismus, Verhaltens- und emotionale Störungen

Wo erhält man derzeit Ergotherapie? In ergotherapeutischen Praxen In Frühfördereinrichtungen In Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) In Reha-, Kinderkliniken / Neonatologie In Kindergärten und Schulen (derzeit fast ausschließlich in Fördereinrichtungen) In Kinderhospizen / Palliativstationen In kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken

Weitere Tätigkeitsfelder Einbringen von Kompetenzen in weiteren Tätigkeitsfeldern beginnt Pädagogische Regeleinrichtungen (Inklusion) Prävention Ergotherapie im sozialen Umfeld Gemeindenahe Ergotherapie

Paradigmenwechsel Früher: ICD-10  funktionelle Sichtweise; Fokus auf Beeinträchtigungen, Krankheit, Störungen Heute: ICF  bio-psycho-soziale Sichtweise; erfasst zusätzlich Aktivität, Teilhabe und Umfeld

Beendigung der Therapie Therapieverlauf Beendigung der Therapie Betätigungs- problem analyse Ziele festlegen Therapie- planung Intervention Evaluation

Was bedeutet Betätigungsanalyse? Handlungs- ablauf Umwelt-faktoren funktionen Körper- Eltern-/ Interaktion Kind

Betätigung- analyse Handlungs- ablauf Umwelt- faktoren Körper- funktionen Eltern- Kind Interaktion

Betätigungsanalyse: Handlungsablauf Beispiel für ein Betätigungsproblem: „Das Kind kann sich keine Butter auf das Brot schmieren!“ Reihenfolge der Handlungsschritte Vollständigkeit Vorstellung des Handlungsablaufes Taktik Problemlösestrategien Handlungsfluss Handlungsziel

Betätigungsanalyse Betätigung- analyse Handlungs- ablauf faktoren Umwelt- funktionen Körper- Interaktion Kind Eltern- Anhand eines Beispiels erfolgt nun die Erläuterung des Faktors Körperfunktionen.

Betätigungsanalyse: Umweltfaktoren Beispiel für ein Betätigungsproblem: „Das Kind kann sich keine Butter auf das Brot schmieren!“ Tischhöhe, Stuhlhöhe Werkzeuge Ort Arbeitsplatzgestaltung Störquellen Rollenbilder Zeitmanagement

Betätigungsanlayse Betätigung- analyse Handlungs- ablauf faktoren Umwelt- funktionen Körper- Interaktion Kind Eltern- Anhand eines Beispiels erfolgt nun die Erläuterung des Faktors Eltern/Kind-Interaktion.

Betätigungsanalyse: Körperfunktionen Beispiel für ein Betätigungsproblem: „Das Kind kann sich keine Butter auf das Brot schmieren!“ Motorische Koordination Konzentration Kraftdosierung Motivation Auge-Hand-Koordination Wissen um Handlungsablauf Sitzhaltung Taktile und propriozeptive Wahrnehmung Räumliche Orientierung Ausdauer

Betätigungsanalyse Betätigung- analyse Handlungs- ablauf faktoren Umwelt- funktionen Körper- Interaktion Kind Eltern-

Betätigungsanalyse: Eltern-Kind-Interaktion Beispiel für ein Betätigungsproblem: „Das Kind kann sich keine Butter auf das Brot schmieren!“ Eltern-Kind-Interaktion: förderliche oder hinderliche Anteile der Interaktion Kommunikation Zeitfaktor Beziehung zu Bezugspersonen (Qualität) Sozialer Kontext Erziehungsstil Kultureller Hintergrund

Befundinstrumente / Assessments Für folgenden Bereiche stehen Befundinstrumente zur Verfügung: Erkennung der Betätigungsprobleme und Zielformulierung Betätigungsanalyse Befundung von Körperfunktionen

Methoden der Ergotherapie Es existieren verschiedene Methoden, die zur Behandlung eingesetzt werden. Diese sind: individuell ausgewählt abhängig von dem Befund und der Zielformulierung immer dem Betätigungsproblem angepasst.

Ebene der Körperfunktionen „Therapie konkret“ – Wie gehen Ergotherapeuten vor? Ebene der Körperfunktionen

Ebene der Umweltfaktoren „Therapie konkret“ – Wie gehen Ergotherapeuten vor? Ebene der Umweltfaktoren

Ebene des Handlungsablaufs „Therapie konkret“ – Wie gehen Ergotherapeuten vor? Ebene des Handlungsablaufs

Ebene der Eltern-Kind-Interaktion „Therapie konkret“ – Wie gehen Ergotherapeuten vor? Ebene der Eltern-Kind-Interaktion

Elternberatung ist zentraler Bereich in Form von Gesprächen oder Anleitung gemeinsamer Aktivitäten Inhalte sind z.B. Bereitstellung von Informationen Schaffen von Transparenz Erarbeiten von Fördermöglichkeiten Ansprechpartner sein Problemlösestrategien

Kooperation mit anderen Berufsgruppen/Institutionen Interventionen mit anderen Berufsgruppen abstimmen und Netzwerke bilden Medizinische Fachberufe Pädagogen Behörden und Institutionen Fachliche Arbeitskreise

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Postfach 2208 76303 Karlsbad Telefon 07248 9181-0 Telefax 07248 9181-71 info@dve.info www.dve.info Fachausschuss Pädiatrie fa-paediatrie@dve.info