Deutsch-Polnisches Akademikerforum Deutschlands Wirtschaftsentwicklung

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 Präsentation transkript:

Deutsch-Polnisches Akademikerforum Deutschlands Wirtschaftsentwicklung START-Vorlesung für deutschsprachige Studierende an der SGH Warschau am 29. November 2012 Deutsch-Polnisches Akademikerforum Deutschlands Wirtschaftsentwicklung Prof. Jozef Olszynski, Prof. Jürgen Wandel, Anna Rzyszkiewicz & Andreas Bielig

Inhalt Deutsch-Polnisches Akademikerforum an der SGH Deutschlands Wirtschaft: Eine neue Blüte? 2

Inhalt Deutsch-Polnisches Akademikerforum an der SGH Deutschlands Wirtschaft: Eine neue Blüte? 3

Akademikerforum - Kurzporträt Einzige fachliche deutschsprachige Didaktikinstitution an der SGH Vollintegration in Studienprogramm Programmausrichtung: Management deutsch-polnischer Wirtschaftsaktivitäten Didaktik Langjährige Lehrtradition Kooperationsprojekt mit Universitäten Mainz und Duisburg-Essen Partnerschaften auch mit Unternehmen für Lehrveranstaltungen Internationalisierung Akademikerforum als SGH Markenzeichen für deutschsprachige Wirtschaftsausbildung und deutsch-polnische Kooperation 4 4

Geschichte des Akademikerforums Prof. Laven (Uni Mainz), Prof. Błędowski (SGH Warschau) und Prof. Paffenholz (Uni Duisburg) 1993 Einführung Doppeldiplomprogramm am Forum mit Kooperationspartner Universität Mainz 2003 Umstellung Studienprogramm auf Bachelor und Master an SGH im Rahmen Bologna-Prozess 2006 Richtungsübergreifende Spezialisierung an SGH „Management der deutsch-polnischen Wirtschaftsaktivitäten“ Ab 2010 5 5

Programmstruktur Bachelor-Stufe: Obligatorisch Deutsch-Polnische Wirtschaftsbeziehungen Europäische Integration Deutschlands Betriebliche Steuerlehre deutscher Unternehmen Betriebliches Rechnungswesen deutscher Unternehmen Controlling in deutschen Unternehmen Informationsmanagement deutscher Unternehmen Unternehmertum und Unternehmensgründungen in den deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen Fakultativ Deutschland als Wirtschaftsstandort Wirtschafts- und Sozialpolitik in Deutschland I Regulierung der europäischen Energiemärkte am Beispiel von Deutschland und Polen Wirtschaftspraktikum I 6

Zeitablauf Bachelor-Stufe: Rekrutierung Einführungsphase Hauptphase 10 Spezialisierungsfächer auf Deutsch WS (1) SS (2) WS (3) SS (4) WS (5) SS (6) 2012/2013 2013/2014 2014/2015 7

Angebote auf der Masterstufe Doppelmasterprogramme der SGH mit vier deutschen Universitäten: Universität zu Köln Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) Johannes Gutenberg-Universität Mainz Universität Duisburg-Essen Zwei-Jahres-Programm (an jeder Universität jeweils ein Jahr) 8

Auslandssemester in Mainz Johannes Gutenberg-Universität Mainz FB 03: Rechts- und Wirtschaftswissenschaft unter den zehn größten Hochschulen Deutschlands ca. 36. 000 Studierende besteht aus mehr als 150 Instituten große Campusuniversität Finanzierung durch das DAAD-Stipendium Offiziele Internetseite des FBs 03: http://www.rewi.uni-mainz.de/index.php Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zählt mit mehr als 36.000 Studierenden aus über 130 Nationen zu den zehn größten Universitäten Deutschlands. Als einzige Volluniversität des Landes Rheinland-Pfalz vereint sie nahezu alle akademischen Disziplinen unter einem Dach, inklusive der Universitätsmedizin Mainz, der Hochschule für Musik sowie der Kunsthochschule Mainz. Die JGU gliedert sich derzeit in zehn Fachbereiche und zwei künstlerische Hochschulen. Dies ist eine in der bundesdeutschen Hochschullandschaft einmalige Integration. Mit 145 Fächern, 119 Bachelor- und 96 Masterstudiengängen bietet die JGU eine außergewöhnlich breite Palette an Studienmöglichkeiten. Große Campusuniversität – mit allen Instituten und Einrichtungen in einem Platz, einzigartige Großforschungsanlagen, PC-Pools, Forschen, Studieren, Leben - der Gutenberg-Campus ist ein Ort lebendiger akademischer Kultur, er bietet aber auch vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung der Freizeit. Auf dem Campus finden sich Studierendenwohnheime und Kinderbetreuungseinrichtungen, Sportstätten und Kultureinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés. Und wer Ruhe sucht: Der Botanische Garten bietet im betriebsamen Hochschulalltag Entspannung. Eine der größte Bibliothek Deutschlands, die für den FB 03 Sie umfasst über 370.000 Bände Monographien und hält über 1200 laufende Periodikatitel; davon ca. 350 Loseblattsammlungen und ca. 850 Zeitschriften (In dieser Bibliothek befindet sich außerdem das Europäische Dokumentationszentrum - Das in der Bibliothek des Fachbereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften eingerichtete EDZ soll die Universität bei ihrer Tätigkeit zur Förderung der Lehre und Forschung unterstützen, der Öffentlichkeit Informationen über die EU und ihre Politik zugänglich machen und sich an der Diskussion über die EU beteiligen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben wird dem EDZ die gesamte von den EU-Organen erarbeitete Gemeinschaftsdokumentation zur Verfügung gestellt und der Zugang zu den EU-Datenbanken erleichtert. Das EDZ liegt im ersten Obergschoß der Bibliothek des FB 03). - Vielfallende Wieterbildungsmöglichkeiten: ZWW – das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung 9 9

Universitätscampus 10

Vorlesungsraum und Bibliothek 11

Kernelemente Akademikerforum: Management-qualifikationen für deutsch-polnische Wirtschafts-aktivitäten Verbindung von Theorie & Praxis im Lehrprogramm Partner & Netzwerkbildung Alumni-Netzwerk & Maßnahmen 1. 2. 3. 4. 12 12

Managementqualifikation Managementaufgaben deutschsprachiger Unternehmen 1 Vermittlung ökonomischer und politischer Besonderheiten der deutsch-polnischen Wirtschaftsaktivitäten 2 Erwerb interkultureller Kompetenz für Managementprozesse im deutsch-polnischen Verhältnis 3 Qualifizierung für deutschen und polnischen Arbeitsmarkt 4 13 13

Verbindung von Theorie & Praxis: Ausrichtung Lehrangebot an Empirie sowie Managementpraxis 1 Verknüpfung Lehrinhalte mit Forschungsprozessen am Zentrum für Deutsche Wirtschaft der SGH 2 Einbeziehung Praxispartner aus Unternehmen & Institutionen in Veranstaltungskonzeption 3 Orientierung Lehrmethoden an Erfordernissen von Unternehmenspraxis 4 14 14

Partner & Netzwerkbildung: Intensivierung und Erweiterung bestehender Partnerschaften Universitäre Partnerschaften 1 Unternehmen & Unternehmensverbände 2 Politische & administrative Institutionen 3 Netzwerkbildung für Deutsch-Polnische Wirtschaftsbeziehungen 15 15

Alumni-Netzwerk & Maßnahmen Seit 1994 über 1.600 Studierende Alumni-Datenbank mit ca. 900 Einträgen zur Kontaktpflege Alumni im Forum Thematische Treffen mit Forumsabsolventen Internetforen zur Kontaktpflege unter Forumsabsolventen Informelle Treffen von Forumsabsolventen („Stammtisch“) Kontaktpflege 16 16

Absolventen 17 17 Auswahl Arbeitgeber: Deloitte, Deutsche Bank, Royal Bank of Scotland, RWE Polska, Nordea Life & Pensions, PKO BP, Yawal Capital Group, Jcommerce, Bank BPH S.A. GE Capital Group, Media Saturn Holding Polska, LexisNexis Polska, NFI Empik, Media & Fashion S.A., Ernst & Young, A.T. Kearney, Nestle, ABB, Accenture 17 17

Deutsch-Polnisches Akademikerforum an der SGH www.sgh.waw.pl/ogolnouczelniane/forum Ansprechpartner: Prof. Jozef Olszynski, Andreas Bielig, Prof. Jürgen Wandel, & Anna Rzyszkiewicz SGH Gebäude A Raum 16 Tel. 22-564 93 86 18

Inhalt Deutsch-Polnisches Akademikerforum an der SGH Deutschlands Wirtschaft: Eine neue Blüte? 19

Deutschlands Wirtschaft: Eine neue Blüte? Deutschland durchläuft in seiner Nachkriegsgeschichte Zyklen der internationalen Wertschätzung und Kritik. Mal war Deutschland ein Modell, eine Lokomotive, mal hielt es die rote Laterne, war der „kranke Mann Europas―. In der jüngsten Wirtschaftskrise war es nicht anders: zuerst der massive Absturz der Wirtschaftsleistung, nun eine starke Erholung. (Steuerreform 2000, Rentenreform 2001/02, Arbeitsmarktreformen 2003/2004) Deutschlands konjunkturelles und politisches Zwischenhoch in den Jahren 2006 bis Sommer 2008 kam durch die weltweite Krise zu einem abrupten Ende. Deutschland wurde von der Wucht des Einbruchs im Welthandel voll getroffen. Auch das deutsche Bankensystem erwies sich als gewichtiger Übertragungskanal der Fehlentwicklungen und Vermögenseinbußen auf dem US Immobilienmarkt. Einige deutsche Banken hatten viel zu viel in strukturierte Wertpapiere auf US-Hypotheken investiert und erlitten erhebliche Verluste.

Einblick in die deutsche wirt. Entwicklung geben. Hier hat sich in den letzten 2 Jahren erstaunliches ergeben. Vor einigen Jahren war Deutschland der kranke Mann Europas. Jetzt ist es wieder die Wirtschaftslokomotive. Dies mutet umso erstaunlicher an, als das weltwirtschaftliche Umfeld seit gut 4-5 Jahren alles andere als rosig aussieht. Sie kennen sicher ähnliche Schlagzeilen aus den polnischen Medien.

Schwieriges weltwirtschaftliches Umfeld Als Auslöser der sogenannten Krise wird weithin der Bankrott der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 gesehen. In dessen Folge kam es vor allem in Europa und Nordamerika zu dramatischen Konjunktureinbruchen

Entwicklung des BIP im internationalen Vergleich Wie man sieht sind alle großen Volkswirtschaften bzw. Wirtschaftsräume 2008 gleichermaßen in eine wirtschaftliche Talfahrt geraten. Allerdings zeigen sich Unterschiede wie schnell und wie weit die einzelnen VWs wieder aus diesem Tal herausgekommen sind.

Das deutsche BIP in den letzten zehn Jahren Der nach der Insolvenz von Lehman Brothers am 15.9.2008 einsetzende Vertrauensverlust in die internationalen Finanzmärkte führte in wenigen Wochen zu einem Einbruch des Welthandels und der Investitionstätigkeit: Deutschlands Warenausfuhren und –einfuhren und die Industrieproduktion sanken innerhalb eines halben Jahres um mehr als 20%, die Auftragseingänge mancher Vorzeigebranchen noch stärker. Letztlich sank die gesamtwirtschaftliche Leistung 2009 um 4,7%. Doch dank des kräftigen politischen Gegensteuerns mit Konjunkturpaketen und weiteren Entlastungsgesetzen kehrte die gesamtwirtschaftliche Leistung schon im zweiten Quartal 2009 wieder zu positiven Vorzeichen (gg. Vq.) zurück. Während der private Verbrauch in Deutschland gerade im Vergleich zu anderen Ländern nur geringfügige Dellen erlitt, ersetzten Konsum- und Investitionsausgaben des Staates bis zum Herbst 2010 die schwache private Nachfrage, v.a. aus dem Ausland. Im zweiten Quartal 2010 wuchs die deutsche Wirtschaft dank des Außenbeitrags bereits wieder so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr und legte mit 2,2% gg. Vq. (4,1% gg. Vj.) zu.

Entwicklung des BIP im Euroraum Die zeigt sich auch, wenn wir den Euroraum betrachten.

Weitere Indikatoren im internationalen Vergleich

Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland Besonders erfreulich und überraschend war die Entwicklung des deutschen Arbeitmarktes. Wie man sieht bewegte sich Arbeitslosigkeit in den letzten 20 Jahren, also nach der Wiedervereinigung auf einem hohen Niveau mit Raten um die 10 % und über 4. Mio Arbeitslosen. Deutschlands Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt stellt angesichts dieser drastischen Schwankungen in der Industrieproduktion und der gesamtwirtschaftlichen Aktivität einen bemerkenswerten Sonderfall dar. Viele Unternehmen gingen mit exzellenten Ertrags- und Finanzierungszahlen in die Krise, nachdem sie ihre Restrukturierungen bereits in der wirtschaftlich schlechten ersten Hälfte des Jahrzehnts bewältigt hatten. Zugleich hatte sich die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Standorts angesichts der divergierenden Lohnstückkostenentwicklungen in der EWU massiv verbessert. Diese „Pufferzone― für Kostensteigerungen der Unternehmen musste selbst in der Rezession nicht ganz ausgenutzt werden. Die Unternehmen nutzten zudem die Flexibilität verschiedener Personalinstrumente. Mitarbeiter führten Überstunden zurück, glichen Arbeitszeitkonten aus und nutzten die tariflichen Spielräume zur regulären wöchentlichen Arbeitszeitverkürzung. Zudem nahmen viele Unternehmen das krisenbedingt erweiterte Instrument der Kurzarbeit an, um ihre Kernbelegschaft angesichts des Fachkräftemangels zu halten.8 In der Spitze waren mehr als 1,5 Mio. Menschen in Kurzarbeit, die Zahl hat sich jedoch bereits wieder auf etwas über 700 Tsd. vermindert, und die Neuanmeldungen sind drastisch zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote (IAO-Abgrenzung auf saisonbereinigter Basis) stieg nur geringfügig und kurzfristig an und lag im Juni 2010 bei 6,9%. Dagegen lag die Quote in der Eurozone im Juni 2010 bei 10% und in den USA bei 9,5%, und damit nur geringfügig unter ihrem jeweiligen Höchststand. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland stieg absolut im Jahresdurchschnitt 2009 nur um 155 Tsd. gg. Vj. auf knapp 3,5 Mio. Deutschland gelang somit das Kunststück, eine Weltrezession ohne wesentliche Blessuren auf dem Arbeitsmarkt zu überstehen.

Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich

Arbeitslosenquoten im europäischen Vergleich

Deutschlands alte Blüte Wirtschaftswunder (1948-1967) Ursache: Entscheidung zur Einführung der sozialen Marktwirtschaft = Freiheit auf dem Markt + sozialer Ausgleich Eingeführt von Ludwig Erhard (1897-1977) Theoretische Vorarbeiten: Freiburger Schule (Ordoliberalismus) unter Walter Eucken (1891 – 1950) Wenn es eine neue Blüte gibt, muß es eine alte gegeben haben. Welche? Mit dem Begriff des Wirtschaftswunders, der in den jüngsten Schlagzeilen zur Beschreibung von Deutschlands wirt. Entwicklung verwendet wurde wird auf die Zeit nach dem II. WK angespielt.

Wirtschaftswachstum seit 1950 Stetige Verringerung des Wirtschaftswachstums, u.a. durch zunehmende Lähmung der Marktkräfte aus „sozialen“ Gründen  Bedienung von Interessengruppen  Insbesondere kam es zu einer Verkrustung des Arbeitsmarktes durch Kündigungschutzmaßnahmen, Tarifautonomie.

Ursachen der neuen Blüte Grundlegende Reformen zu mehr Freiheit auf den Märkten Steuerreform 2000 Arbeitsmarktreformen 2003/2004 Schuldenbremse von 2009 Kurzfristige wirtschaftspolitische Maßnahmen Konjunkturpakete (Nov. 2008, Jan. 2009, Jan. 2010) Kredit- und Bürgschaftsprogramm ( März 2009) Bürgerentlastungsgesetz (Juni 2009) Spezifische Faktoren 2010 Nachholeffekte von Investitionen, die 2009 aufgeschobenen wurden Erholung der Weltkonjunktur → Wiederbelebung des Welthandels (v.a. in Asien)

Herausforderungen der deutschen Wirtschaft Abbau der Staatsverschuldung Fragezeichen zählen nicht nur die Tragfähigkeit der weltweiten Konjunkturerholung bei allmählichem Zurückfahren der geld- und fiskalpolitischen Stimuli Inflation? Dieser Bedarf übersteigt das Angebot an Hochschulabsolventen deutlich. Lt. IW

Staatsverschuldung

Herausforderungen der deutschen Wirtschaft Abbau der Staatsverschuldung Strukturreformen (Bildungswesen, Gesundheitswesen, Finanzsystem, Dienstleistungsmärkte) Arbeitsmarkt: Soll es Mindestlöhne geben? Sicherung des Fachkräftebedarfs bis Mitte 2030er Jahre ca. 4,5 Mio. Millionen Fachkräfte mit Hochschulabschluss oder beruflichem Abschluss benötigt!  Sehr gute Chancen für Absolventen des Forums! Fragezeichen zählen nicht nur die Tragfähigkeit der weltweiten Konjunkturerholung bei allmählichem Zurückfahren der geld- und fiskalpolitischen Stimuli Inflation? Dieser Bedarf übersteigt das Angebot an Hochschulabsolventen deutlich. Lt. IW

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Deutsch-Polnisches Akademikerforum an der SGH Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Jürgen Wandel jwandel@gmx.de jwande@sgh.waw.pl 36

Einladung Mikroökonomie I zur ersten Lehrveranstaltung des Deutsch-Polnischen Akademikerforums noch im WS 2012/13 (!) Mikroökonomie I Beginn: 10.12.2012, 13.30 Uhr (in C 1b) Weitere Termine: 11.12., 13.12, 17.12., 18.12., 20.12. sowie 7.1.2013, 8.1.2013 und 14.1.2013 (immer in C 1b) Prof. Dr. Jürgen Wandel 37

Mikroekonomia I: Terminy i sala Wszystkie zajęcia odbywać się będą w sali 1b w budynku C. Data Dzień tygodnia Godzina 10.12.2012 poniedziałek 13.30-18.50 11.12.2012 wtorek 9.50-13.20 13.12.2012 czwartek 17.12.2012 18.12.2012 20.12.2012 07.01.2013 08.01.2013 13.30-17.55 14.01.2013 13.30-17.00 38

Vorlesungen für 2. Semester (Einführungsphase Forum):  Mikroökonomie II (FORUM) – Jürgen Wandel  Makroökonomie I (FORUM) – Andreas Bielig  Finanzen (FORUM) – Yvonne Kreis 39 39

Aktivitäten am Akademikerforum:  Werksexkursion Volkswagen Poznan S.A.  Volkswagenbank Polska Workshoptag Finance 40 40

Deutsch-Polnisches Akademikerforum an der SGH www.sgh.waw.pl/ogolnouczelniane/forum Ansprechpartner: Prof. Jozef Olszynski, Prof. Jürgen Wandel, Andreas Bielig & Anna Rzyszkiewicz Gebäude A Raum 16 Tel. 22-564 93 86 41