3. Aggression im Sport.

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 Präsentation transkript:

3. Aggression im Sport

Aggression im Sport – was ist das

3.1 Definitionen

Im Sportbetrieb: Häufig werden im Sport bereits solche Handlungen als aggressiv bezeichnet, die ein zielstrebiges Angreifen des Gegners oder der gegnerischen Mannschaft beinhalten. Aggressiv in diesem Sinn muss aber nicht unfair sein oder den Gegner schädigen.

In der Sportpsychologie: Eine Handlung im Sport ist dann als aggressiv zu bezeichnen, wenn eine Person in Abweichung von sportlichen Normen mit dieser Handlung intendiert, einer anderen Person Schaden im Sinne einer "personalen Schädigung" zuzufügen, wobei diese Schädigung in Form von körperlicher (oder psychischer) Verletzung und Schmerz erfolgen kann."

3.2. Aggression - Theorieansätze Frustrations-Aggressions- theorie Triebmodell der Aggression Lern- und sozialisations-theoretisches Modell Kernaussage Jede Aggression ist eine Folge von Frustration und jede Frustration führt zu einer Aggression. Aggressive Verhaltensweisen werden von einem angeborenen  Aggressionstrieb bzw. -instinkt bewirkt, Aggressionsstau und -entladung finden ständig statt. aggressives Verhalten ist das Ergebnis eines Lern- und Sozialisationsprozess. Aggressionen werden, wie fast alle komplizierten menschlichen Verhaltensweisen, erlernt. Erklärende Beispiele Es steht fest, dass Verlierer doppelt so oft in aggressiver Weise gegen die Spielregeln verstoßen wie die Gewinner. Regeln und Normen im Sport erlauben es, dass diese gestauten Aggressionen im Rahmen eines ritualisierten Konkurrenzverhaltens abgebaut werden können bzw. in (relativ) ungefährliche Bahnen gelenkt werden können. Aggressive Handlungen, die in einem Wettkampfspiel zum Erfolg führen, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit erneut auftreten.

3.3 Arten der Aggression im Sport

3.3.1 Explizite Aggression Der Zweck einer solchen Handlung ist explizit die personale Schädigung eines Sportlers (Gegners), Gegenspielers oder Schiedsrichters (evtl. aber auch von Zuschauern, Trainern etc). Solche Handlungen können innerhalb, aber auch außerhalb des sportlichen Wettkampfs stattfinden, z.B. nach einem Spiel.

3.3.2 Instrumentelle Aggression Aggressionen treten jedoch im Sport nicht nur deshalb auf, weil das oberste Ziel der aggressiven Handlung die personale Schädigung des Gegners ist (explizite Aggression), sondern weil die aggressive Handlung zum Zweck der Leistungsverbesserung eingesetzt und die hierbei mögliche Schädigung des Gegners zugunsten des übergeordneten Leistungsziels in Kauf genommen wird.

3.3.2. Instrumentelle Aggression Instrumentelle Aggressionen sind (im Vergleich zu den expliziten Aggressionen) als das zentrale Problem des Sports anzusehen. Beispiele: das rücksichtslose Hineingrätschen beim Fußball, das Anziehen des Knies bei Sprungwurf oder das sogenannte taktische Foul. Trainer, aber auch Mitspieler oder Zuschauer erwarten zum Teil eine solche Spielweise. Gleiche Handlungen sind aber unterschiedlich zu bewerten, je nachdem, in welchem normativen Rahmen sie stattfinden: Stoßen und Festhalten haben im Rugby oder Ringen eine andere Bedeutung als im Basketballspiel; das gleiche gilt für das "Body-check" beim Fußball im Vergleich zum Eishockey und ein Schlag ins Gesicht ist bei einem Sportspiel anders zu bewerten als beim Boxen.

3.3.3. Weitere Unterscheidungen aggressiver Handlungen im Sport Körperlichen Aggressionen, die mit den verschiedenen Körperteilen, vor allem mit den Armen und Beinen, aber auch mit Hilfe der Sportgeräte verübt werden. Verbale Aggressionen, die in Form von abfälligen Bemerkungen, Fluchen und Drohungen eine persönliche Herabsetzung des Gegenspielers, Mitspielers oder Schiedsrichters zum Ziel haben. Symbolische Aggressionen, die z. B. in Form des Drohens mit der Faust oder dem Schläger, aber auch in Form von abfälligen Handbewegungen, Gesten und Gebärden als symbolisch körperliche bzw. verbale Aggressionen zu verstehen sind.

3.3.4.Untersuchungsergebnisse Gabler hat bei einer Untersuchung  folgende Häufigkeitsverteilung von "Fouls" herausgefunden: aggressiv 15% -  nicht-aggressiv 85 % - explizit aggressive Fouls 2 % - instrumentell 13 % Je wichtiger ein Spiel ist, desto verstärkt tritt aggressives Verhalten auf.   Von aggressiver Handlung kann im Gegensatz zu einer erlaubten, leistungsbezogenen Handlung auch nur gesprochen werden, wenn   sie im Rahmen einer sozialen Interaktion stattfindet Normen verletzt (bzw. verbindliche Normen existieren) sich die Normabweichung auf eine personale Schädigung (physischer oder psychischer Schmerz) bezieht