Neutrino-Oszillation !

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Warum benötigen wir immer grössere Beschleuniger (wie den Large Hadron Collider LHC bei CERN/Genf)? Amand Fäßler, Tübingen.
Advertisements

Amand Fäßler, Tübingen RC Winterthur 14. Juli 2010
Konzept der Wechselwirkungen
Die Temperaturentwicklung des Universums
Die Entdeckung des Top Quarks
Kilian Leßmeier Universität Bielefeld
Martin zur Nedden, HU Berlin 1 Physik an Hadron-Collidern, WS 2006/2007 Kap 1, Intermezzo: Beispiele von hadronischen Kollisions- Experimenten D0 am Tevatron.
Neutrino-Observatorium
…Planung und Bau eines Detektors für die Teilchenphysik Unsichtbares sichtbar machen... R.-D. Heuer, Univ. Hamburg Heidelberg,
Quark- und Gluonstruktur von Hadronen
Seminar WS 2003/04 RWTH: Neutrinos
G. Flügge, T. Hebbeker, K.Hoepfner, J. Mnich, W. Wallraff
Elementarteilchenphysik/Astroteilchenphysik Seminarthemen Organisation
Das Standardmodell der Elementarteilchenphysik
Elektron-Energiespektrum im -Zerfall
Solare Neutrinos Allgemeine Beobachtung: Defizit an solaren Elektron-Neutrinos. Problem: Kenntnis des Neutrino-Flusses von der Sonne! Radiochemische Experimente.
Entdeckung des Myons und des Pions in der kosmischen Strahlung
7. Massen 7.1. Das Higgs-Boson Spontane Symmetriebrechung
Elementarteilchen aus dem Urknall
10. Massen Das Higgs-Boson Spontane Symmetriebrechung
BOREXINO: Live-Aufnahmen aus dem Herzen der Sonne
Das LHCb-Experiment am CERN The Large Hadron Collider beauty Experiment Outer Tracker Gruppe des Physikalischen Instituts Heidelberg Wechselwirkungen zwischen.
- Die Elementarteilchen
HE  Animiere den Titel (Der Urknall) mit einem beliebigen Effekt!
Programm – 09.50: Begrüßung und Umfrage – 11.30: Vorträge
Die vier Fundamentalkräfte
Die vier Fundamentalkräfte
Die vier Fundamentalkräfte
Die Dichte des Universums und die Dunkle Materie Teil 2
Inhalt Gleichgewicht zwischen Gravitations- und Trägheitskräften auf Kreisbahnen Gravitation allein führt zum Verschmelzen aller Materie: „schwarze Löcher“
Das Gravitationsgesetz
Das magnetische Moment der Leptonen
Besuch im Teilchenzoo Claudia-Elisabeth Wulz Juli 2011
Jeder hat schon einmal von ihnen gehört, aber keiner hat sie jemals gesehen: Schwarze Löcher Ich möchte mit Euch über ein Thema reden, was eigentlich gar.
Günther Dissertori CERN , EP-Division Lehrer Seminar Februar 2000
dunkle Materie und der LHC
Moderne (Astro-)Teilchenphysik entdecken und erleben
Galaxiencluster, dunkle Materie und der LHC. Dunkle Materie August 2006: NASA Finds Direct Proof of Dark Matter
European Masterclasses 2007 Teilchenbeschleuniger&Detektoren.
Dunkle Materie und Dunkle Energie
Entstehung des Universums
Zürcher Festival des Wissens 4.–12. Mai 2001 Nachhaltige Begegnungen.
Galaxien, dunkle Materie und der LHC. Etwas fehlt Wie schnell sich ein Stern in einer Galaxie um das Galaxienzentrum dreht, seine Rotationsgeschwindigkeit,
Die kosmische Hintergrundstrahlung
Vorlesung Ergänzungen zur Kernphysik I, WS 03/04
Freitag, 28 September 2007 Prof. G. Dissertori
Wie unser Universum aus fast Nichts entstand
Neutrinos Woher wissen wir eigentlich, dass es mehr als ein Neutrino gibt?
Schwere Eichbosonen Seminarvortrag im Rahmen des F-Praktikums
W. Pauli (*1900 in Wien, in Zürich)
Standardmodell. 224 Was wissen wir bisher? Nukleonen bestehen aus (3) spin ½ Teilchen mit relativ geringer Masse.
IceCube Neutrino-Observatorium Das IceCube-Observatorium wird zurzeit als Detektor für hochenergetische kosmische Neutrinos am Südpol installiert. Neutrinos.
Neutrinos Neutrinos () sind die leichtesten Elementarteilchen.
Warum ist nicht nichts? 24. Oktober, Frank Rathmann.
Easy4Me - Lösungsvorschlag
CERN.
Der Atomkern und das Periodensystem. Atom Kleinstes auf chemische Weise nicht weiter teilbares Teilchen Besteht aus dem Atomkern und der Atomhülle Im.
Kraft, Feld, Potenzial und potenzielle Energie am Beispiel Gravitation
ATLAS-Masterclasses Einführung in die W-Pfad Messung
Höhenstrahlun g Der Jesuitenpater Theodor Wulf zeigt mit einem Elektrometer, dass die Leitfähigkeit der Luft auf dem Eiffelturm (300 m) geringer ist als.
Hands on Particle Physics Masterclass
Bachelor Arbeiten am LHEP FS 2017 Saverio Braccini, AEC-LHEP
Standardmodell der Elementarteilchenphysik
Die fundamentalen Bausteine der Materie
Astroteilchen- und Neutrinophysik
Auf den Spuren der Elementarteilchen
Teilchenphysik-Quiz Präsentationstitel, Autor.
Der Urknall HE Animiere den Titel (Der Urknall) mit einem beliebigen Effekt! Schreib als Untertitel deinen Namen!
CERN Summer School 2019.
 Präsentation transkript:

Neutrino-Oszillation ! CERN Neutrino - Physik CERN Neutrino - Physik Quarks Leptonen Nach unserem heutigen Verständnis der Teilchenphysik teilen wir die fundamentalen Partikel in 3 Familien von Quarks und Leptonen ein. Leptonen erscheinen in "Duplets". Wenn ein Neutrino mit Materie reagiert, produziert es sein entsprechendes geladenes Lepton : Ein Elektron-Neutrino (ne) produziert ein Elektron (e). Ein Myon-Neutrino (nm) produziert ein Myon (m), das in ein Electron und zwei Neutrinos zerfällt. Ein Tau-Neutrino (nt) produziert ein Tau (t), das sehr schnell in leichtere Teilchen zerfällt. e ne m e nm e m t nt Neutrino-Oszillation ! Im Teilchenstrahl am CERN werden vor allem Myon-Neutrinos und einige Elektron-Neutrinos produziert. Der Nachweis von Wechselwirkungen von Tau-Neutrinos wäre der direkte Beweis, dass einige der Myon-Neutrinos im Strahl zu Tau-Neutrinos oszilliert sind, was nur möglich ist, wenn die Neutrinos tatsächlich eine Masse besitzen. Tau-Lepton Reaktion p Der positive Nachweis, dass Neutrinos massiv sind, würde einen grossen Einfluss auf unser Verständnis der Wechselwirkung zwischen den Elementarteilchen haben. CERN

Neutrino - Physik Neutrino - Physik CERN Neutrino - Physik CERN Neutrino - Physik Unser Universum hat seinen Anfang im "Big Bang" vor 15 Milliarden Jahren genommen. Seitdem hat es sich kontinuierlich ausgedehnt, wie wir durch Beobachtung der Galaxien gelernt haben. Die Zukunft des Universums hängt von seiner Massendichte ab. Wenn sie gross genug ist, wird die Gravitationskraft das Universum kontrahieren, bis es schliesslich in einem "Big Crunch " endet ("Geschlossenes Universum" ). Auf Grund astrophysikalischer Beobachtungen scheint es, dass der sichtbare Teil des Universums nicht massiv genug ist, um es zu schliessen. Einige der Beobachtungen sind mit dem sichtbaren Teil des Universums nicht zu erklären, z.B. die Bewegung von Galaxien und von Sternen innerhalb der Galaxien. Es scheint, dass es im Universum auch noch unsichtbare Masse gibt, die sogenannte "Dunkle Materie". Woraus könnte die Dunkle Materie bestehen? Ein guter Kandidat wären die Neutrinos, die unsichtbaren Elementarteilchen, die im Big Bang in grosser Zahl produziert worden sind und die sich jetzt frei im Universum bewegen. Angesicht ihrer grossen Anzahl könnten die Neutrinos, auch wenn sie nur eine ganz kleine Masse hätten, einen grossen Einfluss auf die Bewegung der Sterne und der Galaxien haben und die Entwicklung des Universums beeinflussen. CERN

CERN Neutrino - Physik Elektron-Neutrino ne - Detektor zu wenige ! Es gibt ein weiteres ungelöstes Problem : Die Sonne produziert eine grosse Anzahl von Neutrinos. Da sie mit Materie kaum reagieren, haben die Physiker riesige Detektoren gebaut, um den Fluss von Elektron-Neutrinos von der Sonne zu messen. Zu aller Überraschung stellt sich heraus, dass der gemessene Fluss nur halb so gross ist wie erwartet. Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen könnte sein, dass die Neutrinos eine von Null verschiedene Masse hätten und deshalb ihre Erscheinungsform ändern könnten. Zum Beispiel würde sich ein Teil der Elektron-Neutrinos (ne) auf dem Weg von der Sonne zur Erde in Myon- (nm) oder Tau-Neutrinos (nt) verwandeln und so die Erde gar nicht erreichen. Bei CERN sucht man nach massiven Neutrinos durch den Nachweis von Neutrino-Oszillationen. Myon-Neutrinos werden am SPS-Beschleuniger produziert und in Richtung der beiden Neutrino-Experimente CHORUS und NOMAD geschossen, die in 1km Entfernung hinter der Neutrino-Quelle aufgebaut sind. CERN

Das OPERA - Neutrino – Experiment Neutrinos gibt es in drei verschiedenen Typen, Elektron-, Myon- und Tau-Neutrino. Sie tragen keine elektrische Ladung, gehören zu der Familie der Leptonen und werden (ne,nm,nt) genannt, entsprechend dem geladenen Lepton (e,m,t), von dem sie in Reaktionen der Schwachen Wechselwirkung begleitet werden. Sie haben eine sehr kleine oder gar keine Masse und bewegen sich deshalb annähernd mit Lichtgeschwindigkeit. Die Grösse der Neutrinomasse spielt eine wichtige Rolle in der Theorie der Elementarteilchen und ist auch wesentlich für das Verständnis der Masse des Universums. Die Reaktionswahrscheinlichkeit ( Wirkungsquerschnitt ) von Neutrinos ist so klein, dass diese grösstenteils die ganze Erde durchqueren können, ohne absorbiert zu werden. In dem Fall, dass Neutrinos eine von Null verschiedene Masse haben, können sich die verschiedenen Neutrino-Typen (ne,nm,nt) ineinander verwandeln. Diesen Effekt nennt man Neutrino-Oszillation, die Oszillationslängen sind bestimmt durch die Neutrinomassen und deren Energie. Man weiss aus anderen Experimenten der Elementarteilchenphysik, dass die Neutrinomassen so klein sind, dass die Oszillationslängen sehr gross sein müssen. Das OPERA-Experiment sucht nach Neutrino-Oszillationen von Neutrinos, die in Genf produziert und in Rom detektiert werden. Am europäischen Teilchen-Beschleuniger SPS des CERN werden Protonen auf hohe Energie beschleunigt. Zunächst werden Pionen erzeugt, welche dann hauptsächlich in Myonen und Myon-Neutrinos nm zerfallen. Die Richtung des Strahls wird so gewählt, dass die Myon-Neutrinos nm das italienische Untergrund-Laboratorium Gran Sasso LNGS in der Nähe von Rom treffen. Dieses Laboratorium befindet sich ca. 1500 m unter der Erdoberfläche und gestattet die Messung von seltenen Ereignissen, weil der Untergrund durch die kosmische Strahlung stark unterdrückt ist. Wenn sich die nm auf ihrer 732 km langen Reise durch die Erde von Genf nach Rom in Tau-Neutrinos nt verwandelt haben, können diese im LNGS detektiert werden. Damit wäre die Neutrino-Oszillation nm zu nt nachgewiesen.