Zur deutschen Forschung über Freier

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 Präsentation transkript:

Zur deutschen Forschung über Freier Sie alle haben etwas gemeinsam: sie denken, sie hätten ein Recht auf Sex, ihnen ist eine gewisse Frauenver-achtung inne und sie orientieren sich an einem Bild von Männlichkeit, dass vor toxic masculinity nur so trieftropft. Aber vor allem: Sie alle wissen oder könnten wissen, dass diese Frauen sich nicht freiwillig und gerne unter sie legen. Es ist ihnen aber schlichtweg EGAL. Huschke Mau, Prostitutionsüberlebende, über Freier.

…. Frauen in die Strümpfe kommen müssten... Früher dache ich … Schweine … revidieren ….. Nähe, Verständnis, Erfüllung …. ... ein Normalo mit Hang zur Romantik ... ….. romantische Freier …. … lebensfroher Hedonist …. Enttäuschter … …Typus des romantischen Freiers, der dem traditionellen Liebesideal folgt und Intimität und Nähe sucht … … eher verlegen …. ihre Ehefrauen über alles lieben und schlafen gerne mit ihnen – und auch so, wie die Frau das will. … Sichfallenlassen ... …. Frauen in die Strümpfe kommen müssten...

Forschung: 3 bis 6 verschiedene Gruppen / Typen von Freiern Velten, 1994: „Enttäuschte Romantiker“ „Rationaler Stratege“ „Liberalisierter Freier“ „Hedonist“ „Zwiespältiger Freier“ „Neugieriger Single“ Kleiber / Velten (2004): „Playboy“ „Verlierer“ „Familienvater“

Freierforschung / Typen Udo Gerheim – Motive für Nutzung von Prostitution: Bedürfnis nach Sexualität und Körperlichkeit, verfügbar, ohne Werbephase, soziale Erwartungen und ohne Angst vor Zurück- weisung soziale Wünsche, Kommunikation, Zärtlichkeit, emotionale und köperliche Umsorgung, Einsamkeit, Schüchternheit heraus Frauenverachtung Psychokrise, Selbstwertkrise, Depression, Ausleben von Schuldgefühlen, Konflikten, Schamgefühlen Erleben einer geheimnisvollen „verruchten“ Subkultur

... doch was genau soll das heißen? Und stimmt das überhaupt? „Ganz normale Männer“ ... ... doch was genau soll das heißen? Und stimmt das überhaupt?

Schluss mit Häppy Klischee Time: Vergleichende Studien (Farley, Schuckman, Golding, Houser, Jarrett, Qualliotine, Decker, Matthews, Malamuth): Gemeinsamkeiten/ graduelle Unterschiede: Prostituierte sind anders als andere Frauen Sie sind freiwillig in der Prostitution Sie verdienen „gutes Geld“ Vergewaltigungsmythenakzeptanz („selber schuld“) Prostitution und Menschenhandel schaden den Frauen Gefängnisstrafen / Bloßstellen würden vom Kauf abhalten Deutlichere Unterschiede: Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Notlage und Prostitution von Nichtkäufern gesehen Ein Drittel der Freier glaubt an „Spaß“ der Frauen in der Prostitution, Nichtkäufer glauben das erheblich seltener.

…. doch nicht ganz so „normal“: Freier haben Ähnlichkeiten mit Männern, die sexuelle Gewalt ausüben/ die entsprechende Neigungen haben. Indikatoren: Wunsch nach unpersönlichem Sex Angst vor Zurückweisung Vorgeschichte sexueller Gewalt Aggressive Männlichkeit/ aggressives Männlichkeitsbild („hostile masculinity“) Geringe Empathie für die Frauen in der Prostitution

Freierforschung / Typen (Wiederholung:) Udo Gerheim – Motive für Nutzung von Prostitution: Bedürfnis nach Sexualität und Körperlichkeit, verfügbar, ohne Werbephase, soziale Erwartungen und ohne Angst vor Zurück- weisung ….. => Gleiche Ergebnisse, falsche Fragen fehlende Schlussfolgerungen

Mythen – verfestigt statt aufgedeckt ... … in drei einfachen Schritten: 1) Erwartung, Freier seien „alles Schweine“, 2) Erkenntnis, dass sie „ganz normal“ sind, 3) Schlussfolgerung: Es gibt seitens dieser Freier kein wirkliches Problem, jedenfalls nicht seitens ihrer Intentionen. => Auslagerung von Gewaltproblemen auf „kleine Gruppe“ von Sadisten (die den Erwartungen „Schweine“ entsprechen).

Freierforschung / Typen (Wiederholung:) Udo Gerheim – Motive für Nutzung von Prostitution: …. soziale Wünsche, Kommunikation, Zärtlichkeit, emotionale und köperliche Umsorgung, Einsamkeit, Schüchternheit heraus Psychokrise, Selbstwertkrise, Depression, Ausleben von Schuldgefühlen, Konflikten, Schamgefühlen

#ichhabnichtangezeigt weil ich nicht weiß, ob ich es tun soll, oder ob es besser ist, es nicht zu tun (retraumatisierung, der "keineR glaubt mir" -gedanke. ) aufgrund langjähriger verdrängung für mich das ganze noch immer etwas "irreal". der erste mann war mein damaliger bester freund […] der zweite mann war ein lehrender an der uni. ein "rechtsprofessor". […] der zweite (ist jahre später passiert) ist unter vorwänden rauf in mein zimmer. ich wollte ihn anfangs nicht mitnehmen. dann hat er fast zu weinen begonnen und gemeint, ihm ginge es so schlecht und mit mir könne man so gut reden. als ich dann sagte, er solle anfangen zu reden ist er aufgestanden und hat gemeint "xy, du weißt doch genau, dass ich nicht wegen dem mit raufgekommen bin"... und ich bin einfach nur dagesessen und mir wurde schlecht. mein einziger gedanke war "bitte nicht schon wieder". und ich konnte mich nicht wehren. ich war im schockzustand. ich konnte nichts machen.

Beispiele für bisherige Interventionen

Context, Frankfurt, 2005

Bessere Interventionen?