Holt die Gruftis raus – Gebrauchte Handys: Rohstoffe für eine werteorientierte Zukunft P.Kockler (1), I.Blatter (2), N.Kreutz (3), A.Krüger (1) ABSTRACT:

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 Präsentation transkript:

Holt die Gruftis raus – Gebrauchte Handys: Rohstoffe für eine werteorientierte Zukunft P.Kockler (1), I.Blatter (2), N.Kreutz (3), A.Krüger (1) ABSTRACT: Smartphones sind in jedem Haushalt zu finden. Aber was steckt eigentlich genau darin? Und wo kommen die Rohstoffe her, die verbaut werden? Wie viele Rohstoffe werden zur Herstellung eines Handy überhaupt benötigt? Das sind Fragen, die im Alltag nur selten gestellt werden. Im Schülerlabor SAM sollen Schüler aller Altersstufen genau diesen Fragestellungen nachgehen. Durch selbständiges Experimentieren, das von unseren Mitarbeitern betreut und begleitet wird, erhalten die Schüler Einblicke in den komplexen Vorgang des Handrecycling und werden für eine nachhaltige Nutzung ihrer Elektrogeräte sensibilisiert. Kontakt: Schülerlabor Advanced Materials Weitere Informationen: (1)Factsheets zur Handykampagne, erstellt vom Wuppertal Institut ( (2)Rettet den Regenwald e.V ( (3)Alle Quellen auf (4) Kooperationsprojekte (1) Schülerlabor Advanced Materials (SAM), Universität des Saarlandes, Saarbrücken (2) Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe, Universität des Saarlandes, Saarbrücken (3) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fachrichtung 8.4 Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, Universität des Saarlandes Gründe zum Start der Kampagne Ablauf im SAM Auswirkungen der Rohstoffgewinnung Ablauf des Handyrecycling Bevor ein Handy recycelt wird, sollte es eine möglichst lange Nutzungsphase hinter sich haben. Wird es nicht mehr benötigt, kann es entweder weitergegeben oder verkauft werden. Erst wenn das Gerät endgültig defekt ist, sollte es in den Recycling-Kreislauf kommen. Der Versuch „Handyrecycling“ läuft im Schülerlabor an einzelnen Stationen ab. Nach einem wissenschaftlichen Einführungsvortrag werden die Schulklassen in Kleingruppen unterteilt. In diesen Gruppen untersuchen die Schüller selbstständig, aus welchen Bestandteilen ihr Handy besteht, woher die Rohstoffe kommen, die verbaut werden und wie man diese nach der Nutzung des Handys zurückgewinnen kann. Schülerinnen untersuchen ihre alten Handys auf Wertstoffe. in weiteren Stationen lernen die Schüler, wie der komplizierte Prozess des Handy- recyclings von statten geht. Dabei trennen sie selbstständig einige Stoffe, die sie durch bestimmte Methoden, z.B. durch elektrische Leitfähigkeit, Magnetismus und Stoff-dichte, bestimmen. Durch Kurzfilme mit dem Thema Ressourcenschonung, wird den Schülern bewusst gemacht, welche enormen ökologischen Folgen die Herstellung eines Handys mit sich bringt und wie die Materialwissenschaft dagegenwirken kann. Schäden für Mensch und Natur am Beispiel Gold Obwohl dieses Edelmetall nur in geringen Mengen in jedem Handy verbaut wird, so ist es doch bisher unersetzlich und die Herstellung hat erschütternde Folgen: Für die Gewinnung des reinen Goldes, werden giftige Zyanide und Quecksilber genutzt. Die anfallenden Abfälle werden zumeist in den nächsten Fluss geleitet, sodass alleine der Amazonas über 100t Quecksilber/Jahr aufnehmen muss. Zur Erweiterung der Minen oder zum Bau von Wasserkraftwerken werden große Flächen Regenwald abgeholzt und tausende Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben. Durch den hohen Einsatz an Giftstoffen kommt es in Abbauregionen zu Artensterben und bei vielen Anwohnern zu Hautkrankheiten und Fehlgeburten. Auch die Kinder, die für die Minenarbeit eingesetzt werden (alleine in Peru sind es ) leiden oft an geistigen Behinderungen oder körperlichen Schäden, die durch die Nutzung der Giftstoffe hervorgerufen werden. Über 100 Millionen ungenutzte Handys liegen in Deutschlands Schubladen. Dadurch, dass zusätzlich über 10 Millionen Alt-Handys pro Jahr einfach im Restmüll landen, werden in Deutschland viele Wertstoffe einfach verbrannt. Alleine durch nicht recycelte Handys wird jährlich Gold im Wert von etwa € unwiederbringlich verbrannt. Aber auch aus Gründen des Umweltschutzes und der Ressourcenschonung sollten Handys zunächst möglichst lange genutzt und dann fachgerecht recycelt werden. Weltweit geschieht dies jedoch nur bei 1,7% der entsorgten Handys. Schüler informieren sich mit der Rohstoffbox über die Bestanteile ihrer Handys. Der Versuch „Handyrecycling“ ist Teil eines Kooperationsprojekts des SAM mit der saarländischen Landesregierung, die sich seit 2014 mit der „Handykampagne“ für Ressourcenschonung einsetzt. Darüberhinaus ist das SAM mit diesem und anderen Versuchen Teil verschiedener Lernzentren Unsere Versuch können in der Wissenswerkstatt Saarbrücken, dem InnoZ in Merzig und dem Schülerforschungszentrum Saarlouis durchgeführt werden. Das Handyrecycling ist ein aufwendiger Vorgang, der weltweit nur von wenigen Betrieben durchgeführt wird. Nach einer Trennung der zu recycelnden Elektrogeräte (s. Bild bei „Ablauf im SAM“), kommen die Handys in einen großen Schredder um handhabbare Teile zu erzeugen. Nachdem durch einen Luftstrom leicht Kunststoffteile herausgefiltert wurden, werden über einen Magneten die Eisen-Metalle von dem Rest getrennt. Die metallhaltigen Teile werden in einem Hochofen geschmolzen, wobei die Kunststoffe verbrennen. Die dabei frei wer-dende Energie wird zum Heizen des Hochofens, und die entstehenden Gase als Reduktionsmittel benutzt. Über elektrochemische Prozesse werden nun schrittweise die verschiedenen Metalle in unterschiedlichen Raffinerien abgeschieden und zu Platten gepresst. Quelle: Wuppertal Institut