Memory Work Ein Ansatz zur psychosozialen Unterstützung von traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Waisen, die von HIV/AIDS betroffen sind 2004.

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Memory Work Ein Ansatz zur psychosozialen Unterstützung von traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Waisen, die von HIV/AIDS betroffen sind 2004

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Inhaltsverzeichnis HIV/AIDS weltweit Ende 2003 Verbreitung in Sub-Sahara Prognose 2010 Hauptproblematik Ziele und methodische Anwendung Memory Work Programm I/II Diversifizierte Anwendung 10 MMP: 10 Millionen Memory Projekt Koordination und Vernetzung Fotos: Linus Jauslin/ AIDS & KIND

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Total: 34 – 46 Millionen Western Europe – North Africa & Middle East – Sub-Saharan Africa 25.0 – 28.2 million Eastern Europe & Central Asia 1.2 – 1.8 million South & South-East Asia 4.6 – 8.2 million Australia & New Zealand – North America – 1.2 million Caribbean – Latin America 1.3 – 1.9 million East Asia & Pacific – 1.3 million HIV/AIDS weltweit Ende 2003 Rund 40 Millionen Kinder und Erwachsener leben mit HIV/AIDS Source: UNAIDS 2003

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Sub-Sahara Afrika: 25 – 28.2 Millionen Menschen leben mit HIV/AIDS Kinder in Sub-Sahara Afrika: Millionen davon sind Kinder AIDS-Waisenkinder in Sub-Sahara Afrika: 13 Millionen haben durch HIV/AIDS ihre Eltern verloren Source: UNAIDS 2003 Afrika: Verbreitung in Sub-Sahara Anzahl aidsbetroffener Kinder und Erwachsener Ende 2003

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Hauptproblematik Waisen und traumatisierte Kinder durch HIV/AIDS Schmerzlicher Verlust der Elternteile Aufwachsen ohne Geborgenheit und Sicherheit Verlust der gesicherten Existenz Unfähigkeit zum regulären Schulbesuch Verfrühter Schulabbruch Beginnende Isolation Keine Möglichkeit, Gefühle und Ängste auszudrücken Keine Möglichkeit, sich mit dem eigenen Kummer auseinanderzusetzen Erinnerung an die Eltern beginnen zu verblassen Psychische Verunsicherungen führen zu einer Behinderung der natürlichen Weiterentwicklung  Psychosoziales Trauma und Stress

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Methodische Anwendung Memory-Work-Programm Memory Boxen Memory Bücher Body Mapping Programmziele: - Psychosoziale Unterstützung bei Trauer und Trauma - Gruppen-«Therapie» auch innerhalb des Familiensystems - «Resilienz»: Positiver Ansatz in der Stressbewältigung - Identitätsbildung - Aufarbeitung und Begleitung im Trauerprozess - Aufbewahrung von Erinnerungen - Unterstützung bei der Eröffnung des HIV-Status Heldengeschichten Weitere Ansatzpunkte Methodische Anwendung

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Die Begriffe des Memory Work Programmes Memory Boxen „Schatzkästchen“, wo Erinnerungen an die Familie, den Clan, aus dem eigenen Leben und Dokumente gesammelt werden. (Identitätsbildung) Memory Bücher In den Erinnerungsbüchern wird die Geschichte der Familie beschrieben. (Wünsche, Erlebnisse, Befindlichkeiten) Body Mapping Der Umriss des eigenen Körpers wird auf ein Papier übertragen. Erlebtes, Gefühle und Wünsche werden eingezeichnet. Heldengeschichten Illustrierte Geschichten, die von Erwachsenen individuell für Kinder angefertigt werden, um spezifische Probleme zu überwinden.

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Memory Work Programm Beispiel Memory Buch/ Erinnerungsbuch Mögliche Inhalte eines Erinnerungsbuches: Geschichte der Familie Fakten über die Mitglieder der Familie Unser Zuhause Unser Glaube Familientraditionen, spezielle Anlässe Deine Geburt Wie Du Deinen Namen erhalten hast Als Du ein Baby warst Das erste Mal, dass du…

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Memory Work Programm Ausgangslage zur erfolgreichen Umsetzung Ausgangslage zur Umsetzung eines positiven Ansatz zur Stressbewältigung bei Aidswaisen- kindern: Generationenüberschreitende Gespräche innerhalb der Familie über Krankheit und Tod. Wahrnehmung und Gefühle der Kinder müssen ernstgenommen werden. Lebensgeschichten geben Kindern einen wichtigen Halt in ihrer schwierigen Lebenssituation.

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Diversifizierte Anwendung Berücksichtigung von bestehenden Gegebenheiten Memory Work ermöglicht eine diversifizierte Anwendung und berücksichtig: Ethnien kulturelle Unterschiede Religionen regionale Gegebenheiten Geographie unterschiedliche Bildungsniveaus -  Leichte Anpassungen bei der Umsetzung

aidsfocus.ch Memory Work Zielgruppen des Memory Work Programms Aidswaisen und traumatisierte Kinder/Jugendliche, die von HIV/AIDS betroffen sind Begleitpersonen von Aidswaisen und traumatisierten Kindern Fachpersonen im Bildungssektor Lehrer, Therapeuten, Beamte etc. Mitarbeiter von Hilfswerken und Entwicklungs- organisationen

aidsfocus.ch Memory Work MMP: 10 Million Memory Project Idee und Umsetzung 10 Millionen betroffene Kinder sollen bis im Jahr 2010 durch das Memory-Programm in Sub-Sahara Afrika psychosoziale Unterstützung erfahren. Toolkit, Notfallset, für psychosoziale Betreuung von Aidswaisen und traumatisierten Kindern (Gemeindeebene) Möglichkeit der kostengünstigen psychosozialen Begleitung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familiensystem. «People Movement», Bewegung der Betroffenen für Betroffene Erfahrungsaustausch der beteiligten Organisation (Qualitätsgarantie)

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Koordination und Vernetzungen Fachplattformen Internationale Koordination: REPSSI - Regional Psycho-Social Support Initiative Im südlichen Afrika z. Z. 17 Fachorganisationen beteiligt Schweizerische Koordination: aidsfocus.ch – Schweizerische Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Koordination der Memory Arbeit in der Schweiz Arbeitsgruppe “Aidsbetroffene Kinder”, aidsfocus.ch AIDS & KIND - Schweizerische Stiftung für Direkthilfe an betroffene Kinder CO-OPERAID - Projekte zur Entwicklungszusammenarbeit Stiftung terre des hommes – REPSSI - Regional Psycho Social Support Initiative Worldvision -

aidsfocus.ch Memory Work 2004 Aktuelles Projekt Dokumentarfilm zu Memory Work Inhalt und Ziel: Dokumentation des methodischen Ansatzes und bisheriger Erfahrungen. FilmautorInnen: René Schraner und Eva Hängger Mitarbeiter: Jonathan Morgan, Koordinator Memory Work im südlichen Afrika Finanzierung: Pendent

aidsfocus.ch Memory Work 2004 “In the past, people used to care for the orphans and loved them, but these days they are so many, and many people have died who could have assisted them, and therefore orphanhood is a common phenomenon, not strange. The few who are alive cannot support them.” A widow in her early fifties, Kenya