Anleitung unter veränderten Bedingungen Was hat sich in den letzten Jahren verändert?

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Anleitung unter veränderten Bedingungen Was hat sich in den letzten Jahren verändert?

Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigte, dass die Diagnosebilder der Klienten der Außenwohngruppen komplexer wurden und die Altersschere mehr auseinandergeht: wir haben einige sehr junge Bewohner, die wir aus Jugendhilfeeinrichtungen oder den Elternhäusern übernehmen und die z.T. eine große Perspektivlosigkeit zeigen (wir sind dabei speziellere Angebote zu entwickeln) zu den psychiatrischen Krankheitsbildern kommen häufig noch Formen von Suchterkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten hinzu ADS und ADHS spielen eine Rolle bei den älter werdenden Bewohnern zeigen sich zu den psychiatr. Grunderkrankungen nun auch altersbedingte Abbauprozesse oder Demenz die Anzahl der Borderliner nimmt zu weitere Krankheitsbilder wie Schlafapnoe oder Restless-Legs-Syndrom tauchen auf und bedürfen spezielle Medikamente und Therapien

Für die Anleitung bedeutet es, dass auf mehr Krankheitsbilder eingegangen werden muss bzw. deren Bedeutung für die Alltagsbewältigung und individuellen Bedürfnisse der Bewohner.

Der Zugang zu Lernthemen hat sich verändert: Es ist mehr Informationsmaterial vorhanden (Fachbibliothek aufgebaut und Fachliteratur auf den Gruppen)  der Anleiter hat Augenmerk auf Anschaffung neuer Literatur (z.B. Vorschläge von besuchten Fortbildungen) Es gibt für die Schüler auf den Wohngruppen Zugang ins Internet Nach Möglichkeit nehmen Schüler an den hausinternen Fortbildungsangeboten teil, die Informationsmaterialien der Fortbildungen stehen zur Verfügung

Von den Schülern wird verstärkt erwartet, dass sie sich Lerninhalte selbständiger aneignen  der Anleiter vermittelt weniger die Inhalte wie früher (Bsp. Psychiatrische Krankheitsbilder). Er füllt den Lernstoff mit Inhalt aus der Praxis, stellt Querbezug zum Alltag der zu betreuenden Bewohner her. Dies ist mehr Diskussionsgrundlage mit den Schülern.

Abbau von Gruppenstrukturen, mehr Individualisierung durch das Hilfeplaninstrument IBRP( integrierter Behandlungs- und Rehabilitationsplan) weniger Gruppenstrukturen in den Wohngruppen man schaut mehr auf das Individuum und dessen Bedürfnisse wir bedienen uns des Hilfeplaninstruments IBRP die Probleme und Bedürfnisse der einzelnen Personen werden durch den IBRP erfragt und benannt Wir legen mit dem Bewohner ein oder mehrere Ziele fest und beraten mit ihm, mit welchen Hilfen diese zu erreichen sind jede Person hat ihren eigenen individuellen Plan, nach dem sie gefördert wird

das bedeutet für die Anleiter: sie machen die Schüler mit den individuellen Eigenheiten der Bewohner vertraut sie zeigen die Erstellung und Anwendung des IBRP sie achten darauf, dass die Schüler selbständig mit den Bewohnern Hilfepläne erstellen und diese dann auch umsetzen können sie erklären, dass es kaum noch Regeln gibt, die für alle bindend sind

das bedeutet für die Schüler: sie müssen sich mit den Eigenheiten der einzelnen Bewohner gut vertraut machen, um gegebenenfalls richtig zu reagieren sie lernen, selbst Hilfepläne nach dem System des IBRP mit den Bewohnern zu erstellen sie sollten diese dann auch umsetzen können sie müssen sehr flexibel sein, da es so viele unterschiedliche Bewohner und somit viele verschiedene Regeln gibt

Begrenzte Ressourcen 1999: In einer Außenwohngruppe 8 Bewohner, 300% Fachkraftanteil HEUTE: 11 stationäre Bewohner, 4 ambulante Bewohner, auch 300% Fachkraftanteil

Was bedeutet dies für die Anleitung bzw. für den Schüler? Schüler arbeitet nach einer Einlernphase von 3 – 4 Wochen häufig alleine, daher weniger Anleitungszeit. Seltene Arbeitsabläufe können nicht intensiv erlernt werden, daher können sich Fehler einschleichen bzw. der Schüler lernt es sich falsch. Notfallsituationen können zum Teil nur theoretisch erklärt werden. Bei einem richtigen Notfall fehlt dem Schüler dann das Lernen am Vorbild. Benotung wird schwieriger. Mehr Eigeninitiative vom Schüler ist gefragt. Zeit für Projekteinheiten ist geringer.

Stationäre und ambulante Betreuung durch eine Wohngruppe Was bedeutet dies für den Bewohner? nach dem Auszug in eine eigene Wohnung wird er vom gleichen Team weiter betreut sein Bezugsbetreuer bleibt er hat weiterhin Kontakt zu den ehemaligen Mitbewohnern am Wochenende ist eine Freizeitgestaltung mit der WG möglich

Was bedeutet dies für die Anleitung bzw. für den Schüler: VorteileNachteile Der Schüler lernt den ambulanten Bereich kennen, da es bis jetzt noch keine Ausbildung im ABW gibt. Das Kennenlernen des ambulant betreuten Bewohners ist für den Schüler schwieriger, da der Bewohner nicht so präsent ist. Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreicher, da man Kontakte außerhalb der Wohngruppe hat ( z. B. durch Besuch des Ambulanten in dessen Wohnung). Der Schüler ist bei manchen Ambulanten „außen vor“, da der Bezugsbetreuer die Hauptkontaktperson ist. Der ambulante Bewohner hat eine andere Zielsetzung (z.B. selbstständiges Handeln in Krisenzeiten) => Erweiterung der Fachlichkeit Die Anzahl der zu Betreuenden ist größer geworden.

Tagesstruktur -> Wir haben mittlerweile eine große Altersspanne bei unseren Klienten. Der jüngste ist 19 und der älteste 66 Jahre alt. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit vielfältiger Betreuungsangebote Die Anzahl der zu betreuenden Klienten ist gewachsen. Ebenso werden zu den stationären Klienten auch ambulante Klienten von den WG`s betreut. Früher waren die Klienten noch mehr in der Lage, den ganzen Tag in der WfbM zu arbeiten. Derzeit gehen von unseren 19 betreuten Klienten, nur 1/3 den ganzen Tag, 1/3 Teilzeit und 1/3 gar nicht arbeiten. Bei den älteren Klienten muss viel intensiver trainiert werden, um bestehende Fähigkeiten zu erhalten. Dadurch und durch fortschreitende Erkrankungen ist zunehmend Unterstützung bei der Selbstpflege nötig.

Was bedeutet dies für den Schüler? Durch die Gruppengröße und ABW ist es für die Schüler anfangs sehr schwierig sich einen Überblick zu verschaffen. Da viele Klienten nur Teilzeit bzw. gar nicht arbeiten und auf der Gruppe sind, haben die Schüler mehr Möglichkeiten, sich mit diesen zu beschäftigen. (Kreative Angebote, Kochtraining, Ausflüge etc.) Andererseits werden höhere Anforderungen an die Schüler gestellt. Denn zu den normal anstehenden Tagesaufgaben muss man den Ansprüchen der auf der Gruppe anwesenden Klienten gerecht werden.

Situation Schloss Zwei Gruppen mit insgesamt 23 Bewohnern -> Psychisch kranke Menschen ebenso wie Menschen mit Behinderungen. Dienst ist so aufgeteilt, dass Schüler selten mit dem Anleiter zusammen arbeitet (2 in Frühdienst – 2 in Spätdienst, wechselnde MA)

Situation Schloss Vorteil: Schüler können die Arbeit sehr gut vergleichen. Nachteil: Sie bekommen unterschiedliche Arbeitsstile und verschiedene Anleitungen vermittelt, dadurch entstehen Fehler.

Was bedeutet der Pflegekompass für die Anleitung bzw. für den Schüler: Der Pflegekompass hilft dem Schüler planmäßig die Arbeit kennenzulernen und fortzuführen. Hilft den Überblick von Aufgaben zu behalten. Mit dem Plan kann man flexibel arbeiten. Schüler, die mehr Struktur benötigen, können besser mit einer festen Planung arbeiten (z.B. Anzahl der Pü´s)