Die Weissenhofsiedlung
Bauaustellung 1927 „Die Wohnung“ Ort: Stuttgart, Killesberg Zeitraum: 23.Juli – 30.Oktober Besucherzahl: Initiator: Deutscher Werkbund
Ziel der Ausstellung Entwicklung eines Gegenwart orientierten, sachlichen Stils auf der Grundlage industrieller Fertigung. Entgegenwirken des Form- und Qualitätszerfall, durch die Industrialisierung. Lösungsfindung auf der Grundlage moderner Gestaltungs- prinzipien im Wohnungsbau. Ausstellung eines der wichtigsten Zeugnisse für die Kunst des „Neuen Bauens“ in Deutschland.
Die Architekten Unter der künstlerischen Leitung von Ludwig Mies van der Rohe haben 17 europäische Architekten, u.a. Le Corbusier, Walter Gropius, Hans Scharoun, Mart Stam sowie Bruno und Max Taut, ein mustergültiges Wohnprogramm für den modernen Großstadtmenschen geschaffen.
In 21 Wochen entstanden 21 Häuser mit insgesamt 63 Wohnungen. Die Siedlung ist keine natürlich gewachsene, sondern Resultat der vom deutschen Werkbund 1927 initiierten Ausstellung „Die Wohnung“. Die Siedlung
Baubedingung Als einzige Vorgabe für die Weissenhof- Architekten gab M.v.d. Rohe das Flach- dach vor. Diese Vorgabe ging mit herber Kritik einher, da das Flachdach als Bauelement besonders nach 1933 in der Weißenhofsiedlung als „Schandfleck“, als „Vorstadt Jerusalems“ oder als „Araberdorf“ bezeichnet wurde. Eine Postkarte ironisierte die Siedlung, indem Sie Dromedare, Turban-Träger und Palmen zwischen den Bauten zeigte.
Kubische Architektur schmucklos, ohne jede Ornamentik stereometrische Grundformen Haus als Gebrauchs-, nicht mehr Überwindung des Jugendstils als Repräsentationsobjekt
Verschmelzung von Architektur und Leben Ganzheitliches Programm von Gebäude- entwurf und Innenarchitektur Architekten waren verantwortlich für Aussen- und Innenarchitektur. Grundrisse & Ansichten Gebäude von W. Gropius, Bruckmannwg 6
Flexible Grundrisse licht- und luftdurchflutende Grundrisse Minimum an Form und Maximum an Freiheit Neue Atmosphäre im Wohnungsbau
Neue Materialien und Methoden Materialien: Schofer Kaminstein Feifel – Hohlblockstein Zweikammerstein aus Liasit (Schlackenstein aus Hochofenproduktion) Konstruktion: Leichbetonbauweise Trockenbauweise Skelettbauweise
Teilzerstörung der Siedlung im Zweiten Weltkrieg durch Sprengbomben Historische Veränderung Teilabriss beschädigter sowie intakter Häuser aufgrund falscher Wertschätzung 1958 Siedlung unter Denkmalschutz 1981 – 1987 Renovierung der Siedlung
Heute Dienstwohnungen für Beamte internationaler Bekanntheitsgrad der Siedlung führt zu Besuchern pro Jahr nach fast 80 Jahren immer noch sehenswerte, moderne Architektur
Grundrisse & Ansichten Einfamilienhaus von Le Corbusier, Bruckmannweg 2
Grundrisse & Ansichten Zweigeschossige Reihenhäuser von J.J.P. Oud, Pankokweg 1-9
Ansichten & Grundrisse Einfamilienhaus von H. Scharoun, Holzweg 1-9
Literaturverzeichnis Die Restaurierung der Weissenhofsiedlung Von Hermann Nägele, Karl Krämer Verlag Die Weissenhofsiedlung Von Karin Kirsch, Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart Weissenhofsiedlung Von Jürgen Joedicke Und Christian Plath, Karl Krämer Verlag Stuttgart