Organe.

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 Präsentation transkript:

Organe

In der westlichen Schulmedizin erklärt man die Organe mit Begriffen, die aus ihrer anatomischen Struktur und physiologischen Funktion resultieren. In der TCM werden die Organe als funktionelle Einheiten des Körpers bezeichnet. Die Anatomie ist nicht so wichtig. Viel wichtiger sind die YIN-YANG-Eigenschaften oder die Verbindung zu den anderen „Funktionskreisen“. Eine harmonische Beziehung zwischen den Yin- und den Yang-Organen ist auch deshalb so wichtig, weil dies die Beziehung zwischen Innen und Außen ist. Man sagt, die YIN-Organe sind innen und die YANG-Organe außen. Der Darm ist die Schnittstelle zwischen Innen und Außen. Meist spielen die YIN-Organe die wichtigere Rolle in Bezug auf die Behandlung von Disharmonien.

Andere Unterscheidungen des menschlichen Körpers in YIN und YANG: Oberkörper – YIN Unterseite – YANG Vorderseite – YIN Rückseite – YANG bei Gliedmaßen: Innenseite – YIN, Außenseite – YANG Jedes Organ kann auch für sich noch in YIN-YANG-Aspekte unterteilt werden, wie z.B. Nieren-YIN und Nieren-YANG.

YIN Organe (Zang=Speicherorgan) Ihre Aufgabe besteht im: Umwandeln, Produzieren, Regulieren, und Speichern. Zu den YIN-Organen zählen: Leber, Herz (und Kreislauf), Milz, Lunge, und Niere. Sie liegen „tiefer“ im Körper und haben in der chinesischen medizinischen Theorie die größere Bedeutung. Der Yin-Energie zugeordnet wird das Konzeptions-Gefäß, eine der beiden wichtigen Sonder-Meridiane. Er verläuft zentral auf der Körpervorderseite vom Damm bis zur Unterlippe.

YANG Organe (Fu=Hohlorgan) Ihre Aufgabe besteht darin: Nahrung zu empfangen, Nahrung aufzuspalten, Nahrung absorbieren, und unbrauchbare Teile zu transportieren und auszuscheiden. Zu den YANG-Organen zählen: Magen, Dünndarm, Blase, Dreifach-Erwärmer, Galle, und Dickdarm. Der Yang-Energie zugeordnet ist das Lenker-Gefäß (auch Gouverneurs-Meridian genannt). Er verläuft von der Oberlippe über den Scheitel zentral auf der Rückseite des Körpers abwärts bis zum Damm.

Kreislauf Dreifach-Erwärmer Da Regulation nur durch ein äquivalentes Polarisationsgebilde am Leben erhalten werden kann, steht jedem Yin Organ (Speicherorgan) ein Yang Organ (Hohlorgan) als Gegenpol gegenüber – die sogenannten Funktionskreise Yin Yang Herz Dünndarm Milz/Pankreas Magen Leber Galle Niere Blase Lunge Dickdarm Kreislauf Dreifach-Erwärmer (Wird dem Funktionskreis Herz/Dünndarm zugeordnet, da diese keine Organe sind und das Herz diese Abläufe maßgeblich steuert.) !!!!!!!!! Zu jedem Yin ein Yang 6

Dezentral Dezentral ZENTRAL Bewegungsenergie Meridiane Meridiane GG Dezentral Meridiane Dezentral Meridiane ZENTRAL Organe KG

Organ- Funktions- kreise He Dü Le Ga Ma MP Organ- Funktions- kreise Ni Bl Lu Di

Funktionskreis Herz / Dünndarm

Herz YIN, Definition und Lage im Körper Das Herz ist ein Hohlmuskel, der als zentrale Kreislaufpumpe die Transportvorgänge in allen Blutgefäßen antreibt. Es ist so groß wie eine geschlossene Faust, wiegt ca. 300 g (normalerweise) und liegt schräg im mittleren Brustraum zwischen den beiden Lungenflügeln. Zwei Drittel des Herzens befinden sich in der linken Brustkorbhälfte, ein Drittel in der rechten Hälfte. Die Herzscheidewand teilt das Herz in zwei Teile: Die rechte Herzhälfte saugt das sauerstoffarme Blut aus dem Venensystem des Körpers an und pumpt es in den Lungenkreislauf, wo es mit Sauerstoff angereichert wird (=Lungenkreislauf oder kleiner Kreislauf). Aus der Lunge gelangt das Blut in die linke Herzhälfte, die es in die große Körperschlagader (Aorta) und damit zurück in den Körperkreislauf (oder großer Kreislauf) presst. 10

Herz YIN, Funktion (westliche Medizin) zusammen mit den Blutgefäßen bildet das Herz das Herzkreislaufsystem dieses versorgt den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen es transportiert Stoffwechselprodukte und Kohlendioxid wieder ab das Herz arbeitet autonom, die Erregungsbildung geht vom Sinusknoten (=Schrittmacher des Herzens) aus, nicht von den Nerven In der TCM gehört zu Speicherorgan Herz das Hohlorgan Dünndarm. 11

Dünndarm YANG, Definition und Lage im Körper Der Dünndarm ist der auf den Magen folgende Abschnitt des Verdauungsrohres. Er muss den vorverdauten Speisebrei zu Ende verdauen und die dabei entstehenden Moleküle über das Epithel der Dünndarmschleimhaut in den Kreislauf aufnehmen. Außerdem werden ca. 7 l Verdauungssäfte über das Dünndarm-Epithel wieder ins Blut rückresorbiert. Wegen dieser riesigen Aufgabe ist die Dünndarmschleimhaut sehr stark aufgefaltet. Der Dünndarm hat 3 Abschnitte: Unmittelbar auf den Magen folgt der C-förmige Zwölffingerdarm (ca. 25 cm lang; hier mündet auch die Bauchspeicheldrüse zusammen mit dem Gallengang ins Innere des Zwölffingerdarms). Danach folgen der Leerdarm und der Krummdarm. Die Schleimhaut des gesamten Dünndarms ist so aufgebaut, dass die Oberfläche auf insgesamt ca. 200 Quadratmeter vergrößert ist. In den Falten der Schleimhaut gibt es Zotten (1mm hohe Ausstülpungen) und Krypten (Einstülpungen). Die Zotten sind in ständiger Bewegung, tauchen in den Speisebrei und saugen Moleküle auf, die dann abtransportiert werden.

Dünndarm YANG, Funktion (westliche Medizin) Verteilung der Speisemoleküle Fortbewegung des Darminhalts in Richtung Dickdarm durch Peristaltische Wellen

Bedeutung des Funktions-kreises Herz / Dünndarm in der TCM

Herz YIN Das Herz regiert das Blut und die Blutgefäße. Ein gutes Herz-Qi macht einen gleichmäßigen Puls, der Körper bekommt über das Blut die benötigten Nährstoffe, das Gesicht strahlt. In der TCM beherbergt das Herz den Geist (shen), also die Vitalität eines Menschen, seine Weisheit, seinen Intellekt, das Bewusstsein, seinen wachen Verstand, das Gedächtnis. Schweiß ist die Flüssigkeit des Herzens und übermäßiges Schwitzen deutet auf eine Disharmonie im Herzen hin. Das Herz öffnet sich in der Zunge. Zunge und Gesicht sind beides Sichtfenster auf Herz und Blut. Wenn sich das Blut nicht sanft durch die Gefäße bewegen kann weist eine violette Färbung (Stauung) von Gesicht und Zunge auf diese Störung hin.

Herz (König aller Organe), Hauptfunktion Das Herz beherrscht das Blut und die Gefäße den Geist und den Willen Sein Zustand äußert sich im Gesicht und an der Zunge. 16

Emotionale Polaritäten Herz, (Organ / Meridian) Maximalzeit 11 – 13 Uhr Minimalzeit 23 – 01 Uhr Emotionale Polaritäten Respekt, Liebe<–> Ungeduld, Hass 11 – 13 Uhr: Das Herz ist in dieser Zeit am anfälligsten für einen Infarkt, in dieser Zeit körperliche Belastungen, Stress oder Operationen vermeiden. 12 Uhr: Der Magen produziert verstärkt Säure (1. Basenflut). 12 Uhr: Die Konzentrationsfähigkeit sinkt.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Herz Psyche Sonstiges 11 – 13 Uhr Regenerationszeit/Schonzeit des Herzens. Herzschmerzen Schmerzen an der Vorderseite der Arme Herzinfarkte Magensäurespiegel steigt trockene Kehle trockene Zunge Durst feuchte Hände Schlaflosigkeit Nachtschweiß Gegen 13 Uhr müde (Mittagsschlaf!) schlagfertig redegewandt Konzentration lässt nach Liebe, Emotion Impulsivität Hilfe erhalten und geben Freundschaft Mitgefühl Freude, Hass   Sport vermeiden, auch Stress, körperliche Anstrengung, operative Eingriffe, Zahnbehandlungen (bes. Weisheitszähne)

Herz (König aller Organe), Bedeutung für die Physiologie Blutzirkulation und Blutbildung. Im Gesicht und in der Zunge sind reichlich Blutgefäße. Gesichtsfarbe und Zustand der Zunge weisen daher auf die Hyper- oder Hypofunktion des Herzens hin.

Herz (König aller Organe), Bedeutung für die Pathophysiologie Störungen der Blutzirkulation, blasse Haut, abnorme Farbe der Zunge (blass, dunkelrot, blaue Flecken). Abnorme Psyche, Nervosität, Schlaflosigkeit, Vergesslichkeit.

Herz He He

Dünndarm YANG Der Dünndarm ist zuständig für Be-inhalten und Umwandeln. Er wandelt die Reststoffe, die vom Magen kommen, weiter so um, dass sie vom Körper genutzt werden können. Er trennt das Reine vom Unreinen. Den „reinen“ Teil schickt er zur Milz zu Verteilung und den „unreinen“ Teil zum Dickdarm zu Ausscheiden.

Dünndarm, Hauptbeziehung Aufnahme von Verdautem Trennung von Klarem und Trübem Beherrscht die Flüssigkeit im Körper

Emotionale Polaritäten Dünndarm, (Organ / Meridian) Maximalzeit 13 – 15 Uhr Minimalzeit 01 – 03 Uhr Emotionale Polaritäten Die Gleichheit in der Vielfalt erkennen, die Antennen zum Überbewussten, zu Gott<–> Fanatismus 13 Uhr: Der Körper befindet sich im Mittagstief, Blut wird für die Verdauung benötigt, wer jetzt Sport treibt, beeinträchtigt seine Verdauung. 13 – 14 Uhr: erhöhte Gallensäureproduktion. 14 Uhr: Bluthochdruck und Hormonspiegel sind niedrig. 14 – 15 Uhr: Die Schmerzempfindung ist reduziert.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Dünndarm Psyche Sonstiges 13 – 15 Uhr Dünndarm braucht jetzt optimale Blutversorgung, Bewegung verhindert das, Galle-Höchstleistung, alle anderen Organe laufen auf Sparflamme Schmerzen im Unterbauch, Blähungen gelbe Skleren raue Kehle Blutdruck und Hormone und Schmerzintensität sinken ab, Lymphe, Mandeln, Immunsystem Taubheit  Mäßige Energie Offenheit Sicherheit Bodenständigkeit Zufriedenheit Fröhlichkeit Gefühllosigkeit Geschmackssinn optimal Ideal: Mittagsruhe mit hochgelagerten Beinen, Verdauungsprozess funktioniert dann besser 15 Uhr beste Zeit für Medikamenteneinnahme  

Dünndarm, Bedeutung für die Physiologie Das Vorverdaute vom Magen wird weiter verdaut und resorbiert. Trennung und Resorption von Nährstoffen. Trübes gelangt als Urin zur Blase und als Stuhl zum Dickdarm.

Dünndarm, Bedeutung für die Pathophysiologie Resorptionsstörung, Störung im Stuhlgang und Urin.

Dünndarm Dü Dü

Sprichwörter, die zum Funktionskreis Herz / Dünndarm gehören: Es zerreißt mir das Herz Das Herz auf der Zunge tragen Mir ist das Herz in die Hose gerutscht Das ist mir ans Herz gewachsen Du brichst mir das Herz Vor Freude Herzklopfen haben

In diesen Sprichworten spüren wir Emotionen „die zu Herzen gehen“ In diesen Sprichworten spüren wir Emotionen „die zu Herzen gehen“. Wir werden berührt durch Freude oder Schock, durch Liebe und Leid. Immer ist das Herz betroffen. Unser Nervensystem wird laut TCM durch das Herz gesteuert und wenn uns etwas in Aufregung versetzt – ganz egal ob positiv oder negativ – bekommen wir Herzklopfen. Das Herz ist der „Kaiser“ unter den Meridianen und dementsprechend wichtig. Herzsyndrome können durch Fülle und Hitze gekennzeichnet sein (z.B. aufsteigendes Herz-Feuer) oder durch Schwäche und Stagnation. Durch schwere seelische Belastung und das Zusammentreffen einiger emotionaler Tiefschläge kommt es zu Herzrhythmusstörungen verbunden mit innerer Unruhe, Schlafstörungen und einem intensiven Hitzegefühl.

Funktionskreis Niere / Blase

Niere YIN, Definition und Lage im Körper Die beiden Nieren liegen links und rechts der Wirbelsäule dicht unter dem Zwerchfell. Sie sind rotbraun und erinnern in ihrer Form an eine große Bohne. Sie besitzen ein kompliziert aufgebautes Gefäßsystem, da sie Stoffwechselprodukte aus dem Blut entfernen und den Elektrolyt- und Wasserhaushalt regulieren. Der Endharn, der dann ausgeschieden wird, besteht zu 95 % aus Wasser. Die anderen Bestandteile sind Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin, Salze, Phosphate und Säuren. Farbe und Konsistenz des Urins geben Hinweise auf Krankheiten oder Unregelmäßigkeiten. Über das Nierenbecken und die Harnleiter gelangt der Urin in die Blase, wo er gesammelt und schließlich über die Harnröhre ausgeschieden wird. Arbeitet die Niere nicht mehr einwandfrei kann es zu akutem Nierenversagen oder chronischer Niereninsuffizienz kommen.

Niere YIN, Funktion (westliche Medizin) Neben ihrer Funktion als Ausscheidungsorgan hat die Niere auch die Eigenschaften einer Hormondrüse Ausscheidung von Stoffwechsel-Endprodukten (Eiweiß-Stoffwechsel) Ausscheidung von Fremdsubstanzen (Entgiftungsfunktion) Regulation der Salze Natrium, Kalium, Kalzium und Phosphat Konstanthalten des Wassergehaltes im Körper und des osmotischen Drucks Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts (pH-Wert) In der TCM gehört zum Speicherorgan Niere das Hohlorgan Blase.

Blase YANG, Definition und Lage im Körper Sie ist ein aus glatter Muskulatur gebildetes Hohlorgan. Sie liegt vorne im kleinen Becken direkt hinter dem Schambein. Am Beginn der Harnröhre verdicken sich die Muskelfasern zum inneren Schließmuskel. Zusätzlich wird die Harnröhre durch den äußeren Schließmuskel verschlossen. Die Blase fasst maximal 800 ml, der Drang zur Blasenentleerung tritt aber schon bei ca. 350 ml auf. Die Blasenentleerung ist ein willkürlich ausgelöster Prozess. Dieser wird durch das Anspannen der Bauch- und Beckenbodenmuskulatur unterstützt.

Blase YANG, Funktion (westliche Medizin) Aufnahme des durch die Harnleiter herangeführten Urins Abgabe an die Harnröhre zur weiteren Entleerung

Bedeutung des Funktions-kreises Niere / Blase in der TCM

Niere YIN In der Niere ist nach traditioneller Vorstellung die Essenz (das Jing) gespeichert. Ist sie verbraucht, stirbt der Mensch. Die Niere reinigt die Körpersäfte und über die Blase werden sie ausgeschieden. Die Sexualität, das Wachstum und die Entwicklung eines Menschen, seine Wärmeproduktion hängen von der Niere ab. Sie ist für das Gleichgewicht von Yin und Yang zuständig und bestimmt so die psychische Aktivität und den Willen. Die Nieren beherrschen die Knochen und produzieren das Mark; die Gelenke, die Ohren, die Zähne und die Kopfhaare werden von der Niere wesentlich beeinflusst.

Niere, Hauptfunktion Die Niere speichert die Essenz, kontrolliert die Fortpflanzung, fördert das Wachstum, ist beteiligt an der Blutbildung, wehrt äußere Noxen ab. Die Niere beherrscht das Wasser die Resorption die Knochen und Zähne Haare und Ohren lassen Rückschlüsse auf ihren Zustand zu.

Emotionale Polaritäten Niere, (Organ / Meridian) Maximalzeit 17 – 19 Uhr Minimalzeit 05 – 07 Uhr Emotionale Polaritäten Mut zur Sanftheit (Sanftmut) <–> Angst, Furcht 17 Uhr: Steigerung von Vitalität und Stoffwechsel. 17 – 18 Uhr: Die Niere filtert verstärkt. 17 – 18 Uhr: Der Magen produziert verstärkt Säure (2. Basenflut), Kräutertees wirken jetzt besonders gut.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Niere Psyche Sonstiges 17 – 19 Uhr Niere und Nebenniere Bettnässen/Polyurie Impotenz Menstruationsstörungen Schwäche der unteren Extremitäten Lumbago Schmerzen an der Vorderseite der Oberschenkel feuchte Fußsohlen Asthma/Ödeme trockene Zunge Druck und Schmerz im Halsbereich Magensäure am höchsten Wasserhaushalt Säure-und Mineralregulierung Vitalität durch Sauerstoffanreicherung Ausgleich Stabilität Gleichgewicht Lebenskraft Fähigkeit zu Partnerschaft Ausgeglichenheit Überschwang Aggression Beste Zeit für Behandlung von Magengeschwüren Blutreinigungstee Stilles Wasser und wässriges Obst unterstützen Nierenarbeit  

Niere, Bedeutung für die Physiologie Essenz der Niere - Shenjing wird in Blut umgewandelt. Die Sexualfunktionen sind normal. Das Wachstum und die Entwicklung bzw. der Alterungsprozess verlaufen normal. Die Funktion der Niere ist der Mittelpunkt der Regulation des Wasserhaushalts. Die Niere ist die Wurzel des Qi. Das Qi der Lunge deszendiert zur Niere und dadurch wird die Atmung reguliert. In der Niere wird die Essenz gelagert, aus der Knochen und Mark ernährt werden. Wenn die Essenz – Shenjing voll ist, sind die Haare farbig und glänzend und das Gehör funktioniert normal.

Niere, Bedeutung für die Pathophysiologie Störungen des Blutbildes, Blutleere, Impotenz und Infertilität. Wachstumsstörungen, verzögerte kindliche Entwicklung oder vorzeitige Alterung des Erwachsenen. Störungen des Wasserhaushalts, Miktionsstörungen, Oligurie, Ödem oder Pollakisurie, Polyurie. Wenn die Funktion der Niere gestört ist, kann es zu einer Dyspnoe kommen. Wachstumsstörungen der Knochen, Kraftlosigkeit, lockere Zähne, Zahnausfall. Die Haare werden brüchig, werden weiß oder fallen aus. Schwerhörigkeit, Tinnitus oder Taubheit.

Niere Ni Ni 43

Blase YANG In der Blase sammelt sich der Urin, der dann ausgeschieden wird. Die TCM bezeichnet diesen Vorgang als „Verdampfen“ von Urin in die Blase.

Blase, Hauptbeziehung Harn aufbewahren Harn ausscheiden

Emotionale Polaritäten Blase, (Organ / Meridian) Maximalzeit 15 – 17 Uhr Minimalzeit 03 – 05 Uhr Emotionale Polaritäten Aufrichtigkeit, Selbstorientierung <–> nicht zu sich stehen 15 Uhr: Das Mittagstief ist überstanden, man fühlt sich energiegeladen. 15 – 16 Uhr: Das Langzeitgedächtnis hat seine Hochphase. 16 Uhr: Blutdruck und Kreislauf erreichen ihr 2. Maximum, die Urinausscheidung ist besonders hoch.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Blase Psyche Sonstiges 15 – 17 Uhr Blase, Harnröhre Wenn bis zu diesem Zeitpunkt ausreichend getrunken wird, starke Urinausscheidung, Blutdrucksteigerung Speicherung Bettnässen Kreuzschmerzen und der Beinrückseiten Kopfschmerzen Nackenschmerzen Nasenbluten Schnupfen Augentränen manisch-depressive Zustände Verwirrungszustände wenn Mittagstief vorbei, kehrt Energie zurück Langzeitgedächtnis optimal Entwicklung oder Verhaftung Loslassen instinktive Reaktion Entspannung Mut, Überschwang Angst beste Zeit für kalte Duschen, Bäder, Massagen  

Blase, Bedeutung für die Physiologie Die Funktion der Blase ist verantwortlich für die Harnlagerung und Ausscheidung.

Blase, Bedeutung für die Pathophysiologie Störung der Miktion. (Als Miktion wird die normalerweise vollständige Entleerung der Harnblase bezeichnet. Dieser Vorgang wird durch komplexe Regelkreise des autonomen und Willkürlichen Nervensystems gesteuert.)

Blase Bl Bl

Sprichwörter, die zum Funktionskreis Niere / Blase gehören: Vor Angst in die Hosen machen Der Schreck fährt mir in die Knochen Starr sein vor Angst Ich sehe schwarz Etwas auf Herz und Nieren prüfen Das geht mir an die Nieren

Allgemeine Hinweise zur Pflege der Nieren-Essenz Anhand der Sprichworte erkennen wir schon die Wichtigkeit des Funktionskreises Niere / Blase. Hier sitzt die Essenz, die sorgfältig gepflegt werden muss, damit sie lange anhält und uns ein gesundes, langes Leben beschert. Angst und Sorgen schwächen die Nieren, wie wir aus dem Sprichwort „das geht mir an die Nieren“ unschwer erkennen können. Die Niere neigt eher zu Schwäche- als zu Füllesyndromen. Dies hat auch etwas mit unserem eher kühlen Klima zu tun, ebenso mit unserer westlichen Lebensart. Schwere chronische Erkrankungen oder Operationen schwächen die Nieren immer. Das Weißwerden der Haare und Zahnausfall zeigen im Alter an, dass die Kraft der Nieren nachlässt.

Kreislauf / Dreifach-Erwärmer Funktionskreis Kreislauf / Dreifach-Erwärmer

Kreislauf (YIN), Definition und Lage im Körper Das gleichmäßige Zirkulieren von Blut durch das gesamte Gefäßsystem des Körpers. Der Körper ist von einem Gefäßsystem von Arterien und Venen durchzogen in dem Blut zirkuliert. Das Blut macht 8-10% unseres Körpergewichts aus und besteht aus Erythrozyten (Sauerstoffversorgung) Leukozyten (Abwehrsystem), Thrombozyten (Wundheilung) und Plasma (90 % Wasser, 10 % Salze, Kohlenhydrate, Fette, Hormone, Vitamine und Eiweiße).

Kreislauf (YIN), Funktion (westliche Medizin) Der Kreislauf übernimmt eine Vielzahl Lebenswichtiger Funktionen, da er das Blut gleichmäßig im Körper verteilt. Das Blut nährt, wärmt, kühlt, entsorgt und verteilt unseren Organismus; es repariert und schützt. Blut ist der Energielieferant und das Entsorgungssystem. Aufgrund dieser Eigenschaften erfüllt es zwei wesentliche Funktionen in unserem Organismus: es ist Transportmittel von Energiestoffen und es ist Entsorgungssystem anfallender Stoffwechselprodukte, wirkt als Klimaanlage, als raffiniertes Abwehrsystem und Lieferant von Wundheilungsstoffen.

Dreifach-Erwärmer (Yang), Definition und Lage im Körper Der Dreifach-Erwärmer beschreibt die drei Leibeshöhlen (Unterer Erwärmer: unterhalb des Nabels; Mittlerer Erwärmer: zwischen Nabel und Zwerchfell; Oberer Erwärmer: oberhalb des Zwerchfells). Prozess von Umwandlung, Transport und Ausscheidung von Flüssigkeiten. Die Flüssigkeit des Oberen Erwärmers ist in erster Linie der Schweiß der im Zwischenraum zwischen Haut und Muskeln fließt. Die Flüssigkeit des Mittleren Erwärmers sind diejenigen die vom Magen erzeugt werden und den Körper befeuchten und das Blut zusammenhalten. Die Flüssigkeiten des Unteren Erwärmers sind vor allem der Harn und die geringen Mengen von Flüssigkeit im Stuhl.

Dreifach-Erwärmer (YANG), Funktion (westliche Medizin) Der Dreifach-Erwärmer ist zuständig für die Kommunikation zwischen allen Bereichen des Körpers. Der Dreifach-Erwärmer kontrolliert und koordiniert die Bildung, Umwandlung und Bewegung der Körpersäfte. Der Dreifach-Erwärmer wird als "Weg der Ernährung" bezeichnet.

Bedeutung des Funktions-kreises Kreislauf / Dreifach-Erwärmer in der TCM

Kreislauf YIN Auch der Kreislauf ist ähnlich wie der Dreifach-Erwärmer keinem Organ im engeren Sinne zugeordnet, sondern er repräsentiert bestimmte Steuerfunktionen, unter anderem beeinflusst er den Verengungs- bzw. Erschlaffungsgrad (Kontraktionszustand) der Gefäßmuskeln mit Konsequenzen auf den arteriellen Blutdruck und kontrolliert die Herzfunktion.

Kreislauf, Hauptbeziehung Der Kreislauf beherrscht das Perikard und kontrolliert die Gefäße

Emotionale Polaritäten Kreislauf, (Organ / Meridian) Maximalzeit 19 – 21 Uhr Minimalzeit 07 – 09 Uhr Emotionale Polaritäten Selbstliebe, sich selbst vergeben <–> ewiges Verliebtsein, sich nicht schützen können 19 Uhr: Blutdruck und Puls werden heruntergefahren, Phase der Erholung und Entspannung der Hauptorgane, bei Störungen treten Depressionen auf.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Kreislauf Psyche Sonstiges 19 – 21 Uhr Magenbeschwerden Übelkeit, Erbrechen Herzbeschwerden Krampfzustände Fieberhafte Zustände Entzündungen Hitzschlag Lähmungen der oberen Extremitäten Heiße Hände Aphasie Schwere Zunge Stoffwechsel und Durchblutung optimal, Arterien/Venen wohlig müde gut durchwärmt und entspannt Reizbarkeit Neurasthenie beste Aufmerksamkeit Vitalität Sexualität Sinnlichkeit Erregung Kreativität Apathie Beste Wirkung für Antibiotika und Antiallergika  

Kreislauf, Bedeutung für die Physiologie Der Kreislaufmeridian zeigt die allgemeine Fitness an. Blutdruck, Blutzirkulation, HWS, Konstitution, Sympathicus, Vitalität, Klimareaktionen

Kreislauf, Bedeutung für die Pathophysiologie Schlechte hormonelle Steuerung von Herz und Kreislauf Allergische Entzündungsreaktion Mangel an Freude, Delirium Druckgefühl im Thorax Raynaud-Syndrom Schmerzen im Thorax Fieber Angina Pectoris Periphere Zirkulationsstörungen Uvm…

Kreislauf KS KS

Dreifach-Erwärmer YANG Der Obere Erwärmer setzt Abwehr-Qi frei, indem er es zur Lunge lenkt. Der Mittlere Erwärmer setzt Nähr-Qi frei, indem er es zu allen Organen leitet, und der untere Erwärmer setzt unbrauchbare Flüssigkeiten frei, indem er sie zur Blase lenkt. Der Dreifach-Erwärmer kontrolliert die Wasserwege und Ausscheidungen von Flüssigkeiten aus dem Körper. Seine Aufgaben des Transports und der Ausscheidung von Flüssigkeiten sind im hohen Maße vom Transport und vom durchdringen des Qi‘s abhängig. Die Umwandlungen von Flüssigkeiten führt zu Bildung vom Schweiß im Oberen Erwärmer, Magenflüssigkeiten im Mittleren Erwärmer und Harn im Unteren Erwärmer.

Dreifach-Erwärmer, Hauptbeziehung Passage von Yuan-Qi Transport, Umwandlung von Nahrung und Wasser hat die Funktion den Weg freizuhalten und hinauszulassen, bzw. auszuscheiden setzt das Abwehr-Qi im Oberen, das Nähr-Qi im Mittleren und die Flüssigkeiten im Unteren Erwärmer frei setzt das Ursprungs-Qi das zwischen den Nieren hervortritt in Gang damit es sich in seinen verschiedenen Formen in verschiedenen Körperteilen zur Ausübung unterschiedlicher Funktion aufteilt.

Balance von innen und außen, soziale Kontakte nach außen Dreifach-Erwärmer, (Organ / Meridian) Maximalzeit 21 – 23 Uhr Minimalzeit 09 – 11 Uhr Emotionale Polarität Balance von innen und außen, soziale Kontakte nach außen 21 Uhr: Verdauungsorgane gehen in die Erholungsphase über. 22 – 23 Uhr: Das Immunsystem ist sehr aktiv, Regeneration der Hormondrüsen, gut Zeit zum Meditieren

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Dreifach-Erwärmer Psyche Sonstiges 21 – 23 Uhr endokrine Drüsen regenerieren sich Ohrenerkrankungen Tinnitus/Taubheit Augenschmerzen und -krankheiten Schläfenkopfschmerz Migräne Intercostalneuralgie Flankenschmerz Kapillargefäße Nerven Energie-Wärme-und Stoffwechselregulierung Körpertemperatur sinkt RR sinkt  Reaktionsschwäche Energieverteilung Rückzug Ruhebedürfnis Geborgenheit Harmonie Furcht   Abwehrsystem reduziert, Ansteckungsgefahr erhöht Wetterfühligkeit Organe machen Feierabend Nachtschlaf nicht zu weit hinausschieben

Dreifach-Erwärmer, Bedeutung für die Physiologie Oberer Dreifach-Erwärmer ist wie der Nebel (Atmung). Mittlerer Dreifach-Erwärmer ist wie ein Sumpf (Verdauung / Verstoffwechslung). Unterer Dreifach-Erwärmer ist wie das Bächlein (Ausscheidung). Regulierung hormonaler Drüsen Versorgung zervicaler Wirbelsäule

Drei-Erwärmer, Bedeutung für die Pathophysiologie Einfluss auf Qihua-Funktion im ganzen Körper. Glanduläre Hyper, -Hypofunktion, Schüttelfrost, Zervicale Schmerzen, Fieber, Kopfschmerzen Qihua = Qi-Transformation

Dreifach-Erwärmer 3E 3E

Sprichwörter, die zum Funktionskreis Kreislauf / Dreifach- Erwärmer gehören: Irgendwie werde ich heute nicht wach Ich könnte Bäume ausreißen Heute fühle ich mich so alt Ich fühle mich wie neu geboren

Funktionskreis Leber / Gallenblase

Leber YIN, Definition und Lage im Körper Die Leber ist die größte Anhangdrüse des Darms. Sie ist in zwei unterschiedlich große Lappen unterteilt. Die Hauptmasse der Leber liegt unter der rechten Zwerchfellkuppel. Der linke Leberlappen reicht weit in den linken Oberbauch hinein. Sie umschließt die Gallenblase und verfügt über zahlreiche Enzyme, um ihre vielfältigen Aufgaben zu erfüllen. Die Leber wirkt wie ein Filter für alle Stoffe, die im Magen-Darm-Trakt resorbiert werden und über die Pfortader zur Leber geführt werden. Die Leber erhält 75 % ihres Blutes durch die Pfortader (über 1 l pro Minute).

Leber YIN, Funktion (westliche Medizin) Bildung der Galle Aufgaben im Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel Entgiftungsfunktion (Medikamente, Alkohol) Speicherfunktion für Stoffe, die im Blut im Überschuss vorhanden sind bei Mangel an diesen Stoffen diese wieder aus dem Speicher holen In der TCM gehört zum Speicherorgan Leber das Hohlorgan Gallenblase.

Gallenblase YANG, Definition und Lage im Körper Die Gallenblase ist birnenförmig und liegt an der Unterseite der Leber, mit der sie auch verwachsen ist. Pro Tag werden von der Leber kontinuierlich etwa 0,5 l Galle gebildet. Diese wird über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben. Wenn keine Galle zur Verdauung benötigt wird gelangt die Galle in die Gallenblase und wird von dort bei Bedarf portionsweise in den Zwölffingerdarm gegeben.

Gallenblase YANG, Funktion (westliche Medizin) Zusammen mit dem Pankreassaft wird der Gallensaft zur abschließenden Verdauung des Speisebreis im Zwölffingerdarm benötigt das Bilirubin, das zum überwiegenden Teil aus dem Abbau der roten Blutkörperchen stammt ist ein wesentlicher Gallenbestandteil einige Inhaltsstoffe der Galle sind für die Fettverdauung und –resorption von großer Bedeutung Gallensteine (entstehen aus Salzen, die in der Galle gelöst sind) hängengebliebene Gallensteine führen zu Gelbsucht (Galleabflussstörung)

Bedeutung des Funktions-kreises Leber / Gallenblase in der TCM

Leber YIN Die Funktionen der Leber umfassen in der TCM die Kontrolle des Zentralnervensystems, über den Teil des Nervensystems, der unwillkürlich reagiert und des Kreislaufsystems. Die Leber öffnet sich in den Augen und ist so für den Sehsinn und die Sehkraft verantwortlich. Die Leber reguliert den Qifluss; sie ist zuständig für die Harmonie von Blut und Qi und damit für die Emotionen und sie unterstützt die Verdauungskraft der Milz. In der Leber wird das Blut gespeichert oder auch bewegt, je nachdem, wo es im Körper gerade besonders benötigt wird. Wenn das gespeicherte Blut der Leber ungenügend ist, macht sich dies auch in den Sehnen und Bändern bemerkbar, die dann nicht richtig ernährt werden.

Leber, Hauptfunktion Die Leber beherrscht den freien Fluss, die Verteilung, das Absteigen (fördert die Verdauung und Resorption) die Blutspeicherung die Sehnen Nägel und Augen reflektieren ihren Zustand. Die Leber reguliert die Emotionen.

Emotionale Polaritäten Leber, (Organ / Meridian) Maximalzeit 01 – 03 Uhr Minimalzeit 13 – 15 Uhr Emotionale Polaritäten Wachstum, Erneuerung, Flexibilität; Entgiftung nicht nur auf physischer sondern auch auf emotionaler Ebene <–> Ärger, Frustration 01 – 02 Uhr: Die Leistungsfähigkeit ist auf dem Tiefpunkt. 02 – 03 Uhr: Kälte wird stärker wahrgenommen. 02 – 03 Uhr: Große Entgiftungsphase der Leber; Patienten mit Leberproblemen und/oder Migräne (oft durch schwache Leber verursacht) wachen in dieser Zeit häufig auf.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Leber Psyche Sonstiges 01 – 03 Uhr Unterbauchschmerzen Völlegefühl im Brustbereich Kreuzschmerzen Scheitelkopfschmerzen Bettnässen Trockene Kehle Schluckauf Entgiftung Stoffwechsel/Speicherung Haut weniger empfindlich gegen Schmerzen Blutbildung/Regeneration Hernien totales Leistungstief Geistige Verwirrtheit hohe Schmerzempfindlichkeit Ausdauer/Kraft Phantasie Aufmerksamkeit Begeisterung Wut   Kälteempfindlichkeit am höchsten Langsamste Reaktion auf optische Reize (Autofahrer !)

Leber, Bedeutung für die Physiologie Ausgeglichenheit zwischen Magen und Milz, normale Sekretion und Ausscheidung von Gallensaft. In Ruhe wird das Blut in der Leber gespeichert, bei Bewegung im Meridian-System. Die Sehnen sind kräftig und beweglich, die Nägel rosa und glänzend. Klares Sehen, normale Optomotorik. Die Psyche ist ausgeglichen.

Leber, Bedeutung für die Pathophysiologie Verdauungs- und Resorptionsstörungen, Störungen der Gallensaftsekretion und –ausscheidung. Wenn das Blut in der Leber nicht gespeichert wird, ist die Blutzirkulation gestört. Die Folgen sind Epistaxis, Menorrhagie, Hypermenorrhoe. Unterversorgung der Sehnen hat Zittern, Kribbeln oder Krämpfe zur Folge. Glanzlose Fingernägel, verschwommenes Sehen. Emotionale Störungen: leicht zornig, aufbrausend oder depressiv, freudlos.

Leber Le Le Le

Gallenblase Yang Hier wird die Gallenflüssigkeit aus der Leber gespeichert und bei Bedarf abgegeben. Wenn die Leber nicht richtig arbeitet, wird auch die Galleproduktion beeinträchtigt, was wiederum einen negativen Einfluss auf andere Verdauungsfunktionen haben kann. Die Gallenblase beherrscht die Entscheidungsfähigkeit und sie beinhaltet den Charakterzug tapfer.

Gallenblase, Hauptbeziehung Bewahren und Verteilen von Gallensaft Gallenblase beherrscht die Entschlusskraft / Tapferkeit

Emotionale Polaritäten Gallenblase, (Organ / Meridian) Maximalzeit 23 – 01 Uhr Minimalzeit 11 – 13 Uhr Emotionale Polaritäten Entscheidungskraft, Zielstrebigkeit <–> Rigidität 23 Uhr: Die Kortisol-Ausschüttung wird herunterfahren, der Körper beginnt sich zu entspannen. 23 – 24 Uhr: Die Vitalfunktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz, und Temperatur werden gesenkt, der Stoffwechsel ist träge. 24 – 01 Uhr: Die Haut regeneriert sich (hohe Teilungsrate der Zellen), Zeit der Gallenkoliken.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Gallenblase Psyche Sonstiges 23 – 01 Uhr die meisten Gallekoliken in dieser Zeit Achsel/Schulterschmerz Schmerz in den äußeren Augenwinkeln und des Kiefers bitterer Mundgeschmack Sehstörungen verschwommenes Sehen Kopfschmerzen Schmerzen der unteren Extremitäten Absinken von Stoffwechsel, RR und Herzfrequenz Hautzellen teilen sich vermehrt Fettstoffwechsel Verdauung Tiefpunkt der Belastbarkeit Schlafzeit Schreckhaftigkeit erhöht Reinigung Interesse Begeisterung  

Gallenblase, Bedeutung für die Physiologie Der Gallensaft kommt von der Leber, gelangt in den Darm, fördert die Verdauung.

Gallenblase, Bedeutung für die Pathophysiologie Störung der Gallensaftsekretion; lösen Ikterus-Verdauungsstörung aus; ängstlich oder schreckhaft

Galle Gb Gb

Sprichwörter, die zum Funktionskreislauf Leber / Gallenblase gehören: Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen Die Augen funkeln zornig Tränen der Wut Auf etwas gespannt sein Da kommt mir die Galle hoch Er spuckt Gift und Galle

Wenn „jemandem die Galle hochkommt“ oder „einer Gift und Galle spuckt“ spricht man in der TCM vom „aufsteigendem Leber-Yang“ oder gar vom „auflodernden Leber-Feuer“. Beide Zustände sind gekennzeichnet durch Wutanfälle, lautes Schreien, Reizbarkeit, evtl. Kopfschmerz. Beim „auflodernden Leber-Feuer“ kommt oft noch ein rotes Gesicht, rote Augen und ein schneller Puls dazu (Hitzesymptome).

Funktionskreis Lunge / Dickdarm

Lunge YIN, Definition und Lage im Körper Die beiden Lungenflügel liegen in der Brusthöhle. Nach außen werden sie von den Rippen, nach unten vom Zwerchfell begrenzt (Lungenbasis), nach oben ragen sie mit den Spitzen (Lungenspitze = Apex) etwas über das Schlüsselbein hinaus. Dazwischen liegt das Herz. Beim Einatmen (Inspiration) senkt sich die Lungenbasis um 3-4 cm (das darunter liegende Zwerchfell senkt sich). Beim Ausatmen (Exspiration) sticht die Lungenbasis wieder nach oben (das Zwerchfell hebt sich). Rechter und linker Lungenflügel sind unterschiedlich groß wegen der nach links verschobenen Position des Herzens. Beide Lungenflügel sind von einer dünnen Hülle, dem Lungenfell überzogen und dieses Lungenfell grenzt an das Rippenfell, das die Brustwand, das Zwerchfell und das Mediastinum (Mittelfellraum) auskleidet. Beide Felle zusammen werden als Brustfell bezeichnet.

Lunge YIN, Funktion (westliche Medizin) Die Atmung durch die Lunge dient dem Gasaustausch zwischen Körper und äußerer Umgebung. Frische sauerstoffreiche Luft gelangt in die Lungenbläschen und kohlendioxidreiche, sauerstoffarme Luft wird nach außen abgegeben. Der Gasaustausch findet in den Lungenbläschen statt. Über die Lungenschlagader wird aus der rechten Herzkammer kohlendioxidreiches, sauerstoffarmes Blut in den Lungenkreislauf gepumpt. Dieses Blut muss sich bei seiner Passage durch die Lungenkapillaren mit den in den Lungenbläschen angereicherten Sauerstoffmolekülen beladen. Gleichzeitig diffundiert in entgegengesetzter Richtung aus den Kapillaren Kohlendioxid in die Lungenbläschen, das anschließend ausgeatmet wird. Der sauerstoffreiche Anteil des Blutes mündet nach seinem Gang durch die Lunge in den linken Vorhof des Herzens und wird von der linken Herzkammer in den Körperkreislauf gepumpt. Das Steuersystem für die Atmung liegt im verlängerten Mark (Medulla oblongata, Steuerungszentrum für lebenswichtige Regelkreise) oberhalb des Halsrückenmarks. Die Atmung ist nur durch Taktgeber im zentralen Nervensystem möglich. In der TCM gehört zum Speicherorgan Lunge das Hohlorgan Dickdarm.

Dickdarm YANG, Definition und Lage im Körper Der Dickdarm gehört zum Verdauungssystem und umschließt den Dünndarm wie ein großer Schlauch.

Dickdarm YANG, Funktion (westliche Medizin) Nachdem die Resorption (abschließende Zerlegung der Nahrungsbestandteile und die Aufnahme in den Organismus) der Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate abgeschlossen ist, gelangen die Reste des Speisebreis in den Dickdarm und den sich anschließenden Enddarm. Der Dickdarm muss vor allem noch Wasser und Elektrolyte rückresorbieren. Dadurch wird der Darminhalt eingedickt und schließlich über den Enddarm als Stuhl ausgeschieden. Hier findet man keine Zotten, sonders besonders tiefe Einstülpungen. Der Dickdarm ist auch reichlich mit Bakterien besiedelt, die für die weitere Zersetzung des Speisebreis notwendig sind. Die Stuhlentleerung über das Rektum ist ein reflexartig ablaufender Vorgang. Der Mensch kann ihn jedoch willentlich beeinflussen.

Der Stuhl besteht zu ca. 75% aus Wasser, der Rest setzt sich zusammen aus: unverdaulichen Nahrungsbestandteilen abgestoßenen Epithelzellen der Darmschleimhaut Schleim Bakterien Gärungs- und Fäulnisprodukte Entgiftungsprodukte Wichtige Aufgaben des Dickdarms sind Abtransport und Ausscheidung unverdaulicher Produkte wichtiger Teil des Immunsystems

Bedeutung des Funktions-kreises Lunge / Dickdarm in der TCM

Lunge YIN Zusätzlich zur Aufgabe des Gas-Austausches findet in der Lunge der Austausch und die Regulation des Qi (Lunge ist der Herr des Qi) statt. Die Lungen nehmen das natürliche Luft-Qi (äußeres Qi) auf und bewegen es abwärts. Dort trifft es auf das innere Qi und verbindet sich damit. Durch die Ausatmung wird die unreine Luft ausgestoßen. Lunge / Dickdarm beherrschen die Oberfläche des Körpers, die Haut, die Schleimhäute und die Körperhaare. Körperflüssigkeiten und nährende Essenz wird zu Haut und Haaren dirigiert. Durch die Regulierung des Schweißes verteilen die Lungen das Wie-Qi (Abwehr-Qi) zu den Hautporen. Sie beeinflussen das Blut und dessen Gefäße. Die Nase ist die Öffnung der Lunge nach außen und Rachen und Stimmbänder sind ebenfalls mit der Lunge verbunden.

Lunge, Hauptfunktion Die Lunge beherrscht Atmung (das Qi) Wasserzirkulation Haare und die Haut Stimme Sie assistiert dem Herzen in der Regulation und im Antrieb der Blutzirkulation.

Emotionale Polaritäten Lunge, (Organ / Meridian) Maximalzeit 03 – 05 Uhr Minimalzeit 15 – 17 Uhr Emotionale Polaritäten Distanz und Mut <–> Abkapselung, Depressionen 03 – 04 Uhr: Das Hormon Melatonin wird ausgeschüttet, wichtig für gutes Durchschlafen. 04 – 05 Uhr: Blutdruckanstieg; Menschen mit Herzinsuffizienz wachen um diese Zeit auf, weil sie wegen ihres Lungenödems schlecht Luft bekommen. Jetzt sind Asthmaanfälle am häufigsten; es stellt sich leicht Frösteln ein (Bezug Lunge – Haut)

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organe Lunge Psyche Sonstiges 03 – 05 Uhr Herzschwäche Atemnot Sauerstoffmangel Halsschmerzen Vorderseite der Arme Druckgefühl in der Brust Entsäuerung Zellerneuerung Kommunikation Ideen Austausch Gelassenheit Melantoninausschüttung macht labil und träge Frösteln Man deckt sich zu, lässt frische Luft in den Schlafraum  

Lunge, Bedeutung für die Physiologie Reines Atmungs-Qi wird aufgenommen und unreines ausgeatmet. Sie reguliert den Wasserhaushalt (Sekretion), die Körpertemperatur und ist zuständig für die Verteilung von Nährstoffen und Körperflüssigkeit. Der Pharynx ist die Eintrittspforte der Atmung und der Ort der Phonation.

Lunge, Bedeutung für die Pathophysiologie Druck in der Brust, Husten, Kurzatmigkeit. Wasserstau im Körper. Müdigkeit, Störung der Atmung und der Zirkulation von Blut und Essenz. Trophische Störungen der Haut und Haare, Schwitzen ohne Grund, Heiserkeit, Aphonie.

Lunge Lu Lu

Dickdarm YANG Der zur Lunge gehörige Yang-Meridian / Organ ist der Dickdarm. Sie sind eng miteinander verbunden. Deswegen werden Fernpunkte des Dickdarms auch bei Erkrankungen der Lunge angewendet. Di 4 und Di 11 sind zwei der am häufigsten gebrauchten Akupunkturpunkte im Körper. Di 4 wird bei allen Schmerzzuständen aktiviert und Di 11 ist immunstimulierend und harmonisierend.

Dickdarm, Hauptbeziehung Transport von Trübem Beherrscht die Flüssigkeit

Emotionale Polaritäten Dickdarm, (Organ / Meridian) Maximalzeit 05 – 07 Uhr Minimalzeit 17 – 19 Uhr Emotionale Polaritäten Annehmen, Loslassen<–> Festhalten 05 – 06 Uhr: Hoher Testosteronschub (darum sind viele Männer morgens besonders gerne sexuell aktiv) 06 Uhr: Kortisol wird ausgeschüttet und weckt den Körper 07 Uhr: Darmentleerung

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Dickdarm Psyche Sonstiges 05 – 07 Uhr Dickdarm Blinddarm Haut Wasserresorption Ausscheidung Bauchschmerzen Darmgeräusche Nasenbluten Fließschnupfen Halsschmerzen Zahnschmerzen Nackenschmerzen verstärkte Produktion von Testosteron starke Traumperiode Sexperiode Urwissen Erinnerung Andere versorgen, selbst versorgt werden Gelassenheit   EKG möglichst erst um 8 Uhr Kortisolschub macht c.6 Uhr wach Bei 90% der Menschen Stuhlgang, bei Problemen um 5° ein großes Glas Wasser trinken

Dickdarm, Bedeutung für die Physiologie Formen des Stuhls und Ausscheidung; Flüssigkeit wird rückresorbiert.

Dickdarm, Bedeutung für die Pathophysiologie Stuhlstörungen

Dickdarm Di Di Di

Sprichwörter, die zum Funktionskreis Lunge / Dickdarm gehören: Mir geht die Luft aus Die Luft ist raus Das verschlägt mir den Atem Das schnürt mir die Kehle zu Jemanden etwas husten Seiner Wut Luft machen Hier herrscht dicke Luft Das geht mir unter die Haut

Alle Sprichworte haben mit der Luft zu tun, die wir ein- und wieder ausatmen. Normalerweise strömt sie gleichmäßig ein und aus, aber bei Aufregung oder körperlicher Anstrengung kann die Luft auch einmal knapp werden. Die Lunge ist nach chinesischer Vorstellung ein zartes Organ. Sie ist deshalb auch besonders anfällig. Sie steht durch den Atem dauernd mit der Außenwelt in Verbindung und neigt daher zu Schwächestörungen. Das häufigste Syndrom in der TCM ist die „Schwäche des Lungen-Qi“. Wenn dies der Fall ist, haben pathogene Faktoren wie Wind, Kälte oder auch Nässe leichtes Spiel. Aufgrund einer Schwäche des Lungen-Qi kommt es bei kaltem, windigem Wetter im Herbst zu einer Erkältung mit Husten und Schnupfen.

Funktionskreis Milz-Pankreas / Magen

Milz YIN, Definition und Lage im Körper Die Milz ist ca. 150 g schwer, 12 cm lang und liegt im linken Oberbauch unter dem Zwerchfell. Sie dient als Blutfilter. Das Milzgewebe (Pulpa) besteht aus einem dunkelroten Gewebe (rote Pulpa, blutbildender Teil der Milz), in das viele stecknadelkopfgroße weiße Stippchen (weiße Pulpa, gehört zum Immunsystem, größte Ansammlung von Lymphgewebe im Körper) eingestreut sind. Das Volumenverhältnis von roter und weißer Pulpa ist ungefähr 3:1. Bei zahlreichen Erkrankungen ist das Mengenverhältnis verändert.

Milz YIN, Funktion (westliche Medizin) Gesicherte Funktionen der Milz sind: Identifizierung und Abbau von überalterten Blutzellen Thrombozytenspeicherung. Thrombozyten können bei erhöhtem Verbrauch (z.B. durch Blutungen) ausgeschüttet werden. Abfangen und Abbau von Gerinnungsprodukten (kleinen Tromben) Vor der Geburt ist sie der Sitz der Blutbildung

Bauchspeicheldrüse (Pankreas) YIN, Definition und Lage im Körper Die Bauchspeicheldrüse ist eine der wenigsten Drüsen des menschlichen Körpers. Sie bildet den Pankreassaft, der in den Dünndarm abgegeben wird und sie bildet die Hormone für den Kohlenhydratstoffwechsel. Sie besteht aus Pankreaskopf (wird vom C-förmigen Abschnitt des Zwölffingerdarms eingeschlossen), Pankreaskörper und Pankreasschwanz. Im Organ verteilt befinden sich ebenfalls kleine Inseln mit drei Arten von Zellen, die unterschiedliche Hormone bilden. Von der Bauchspeicheldrüse werden pro Tag ca. 1,5 l Sekret gebildet und dem Dünndarminhalt beigemischt. Dessen Aufgabe ist es unter anderem, den aus dem Magen kommenden stark sauren Speisebrei zu neutralisieren, damit die Enzyme richtig arbeiten können.

Bauchspeicheldrüse (Pankreas) YIN, Funktion (westliche Medizin) Herstellung des Pankreassaftes zu abschließenden Verdauung des Speisebreis Produktion der Hormone Insulin, Glukagon (Gegenspieler des Insulins) und Somatostatin In der TCM gehört zum Speicherorgan Milz / Pankreas das Hohlorgan Magen.

Magen YANG, Definition und Lage im Körper An die Speiseröhre schließt sich als sackartige Erweiterung des Verdauungskanals der Magen an. Hier wird die Verdauung, die bereits in der Mundhöhe eingesetzt hat, fortgesetzt. Er fasst ungefähr 1,5 l, seine Form variiert je nach Füllungszustand und der Körperlage. Der Magen hat verschiedene Abschnitte: Mageneingang oder Magenmund (Kardia) kuppelförmige Magenerweiterung oder Magengrund (Fundus); hier sammelt sich die beim Essen mitgeschluckte Luft an darunter liegt der Magenkörper (Korpus) Vorraum des Pförtners (Antrum) Übergang zum Dünndarm = Pförtner (Pylorus)

Magen YANG, Funktion (westliche Medizin) Durch die drei übereinander gelagerten Schichten von Muskelfasern, die längs, ringförmig oder schräg verlaufen, kann sich der Magen zusammenziehen und ausdehnen. Dabei wird der Nahrungsbrei mit dem Magensaft (durchschnittlich werden von den Drüsen ca. 2 l Magensaft/Tag gebildet) vermischt und in Richtung Magenausgang weitergeleitet. Außerdem dient die ständige Durchmischung der mechanischen Zerkleinerung der Nahrung. In kleinen Portionen wird der Mageninhalt dann an den Zwölffingerdarm weitergegeben. Die Verweilzeit der Nahrung im Magen schwankt zwischen 2 Std. (kohlenhydratreiche Mahlzeiten wie das Frühstücksbrötchen) und 7 Std. (fettreiche Mahlzeiten wie die fette Gans).

Bedeutung des Funktions-kreises Milz / Magen in der TCM

Milz / Pankreas YIN Milz / Magen sind verantwortlich für die Aufnahme, die Umwandlung und den Transport der Nahrungsessenz, die durch unsere Nahrung in den Körper gelangt. „Die Milz regiert Umwandlung und Weiterleitung“ = Die reine Essenz, die aus der Nahrung extrahiert wird, benötigt die Milz zur Produktion von Qi, Blut und den Körperflüssigkeiten. Die reine Essenz schickt die Milz nach oben zur Lunge, die unreinen Flüssigkeiten gehen nach unten zur Niere und weiter zur Blase und werden dort ausgeschieden. Die Milz beherrscht die aufsteigenden Funktionen. Sie regiert die Muskeln und öffnet sich im Mund. Sie lenkt die Bewegung des Blutes in den Blutgefäßen. Die Milz liebt die Wärme und die Trockenheit.

Milz, Hauptfunktion Die Milz beherrscht die Umwandlung von Nahrung in Yingi (nährendes Qi) den Transport von Nährstoffen und Körpersäften die Muskulatur und die Extremitäten den Mund und die Lippen Erzeugt und beherrscht das Blut.

Emotionale Polaritäten Milz / Pankreas, (Organ / Meridian) Maximalzeit 09 – 11 Uhr Minimalzeit 21 – 23 Uhr Emotionale Polaritäten Vernunft, Fairness, sich kümmern <–> Kummer, Sorgen, Schwermut 09 – 10 Uhr: Der Körper ist jetzt sehr wiederstandfähig, beste Zeit für operative Eingriffe, Impfungen oder Röntgen, beschleunigte Wundheilung. 10 Uhr: Die Körpertemperatur erreicht ihr Maximum. 10 – 11 Uhr: Die geistige Lernfähigkeit (bes. Kurzzeitgedächtnis) ist jetzt am höchsten, gute Tageszeit für Prüfungen.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Milz / Pankreas Psyche Sonstiges 09 - 11 Uhr die meisten Enzyme werden freigesetzt Operationen verlaufen ohne Entzündungen Gute und rasche Wundheilung geistige Lernfähigkeit optimal Prüfungen werden gut bestanden Verarbeiten von Erfahrungen Abwehr von Schaden Erfolg, Tatkraft Glücksgefühl Depression Belastbar auch von Herz/Kreislauf her. RR sinkt Beste Phase für Kurzzeitgedächtnis Gegen Ende der Phase nimmt Konzentration ab Impfungen/Röntgen werden besser vertragen  

Milz, Bedeutung für die Physiologie Ein gesundes Qi der Milz bewirkt eine gute Ernährung, kräftige Muskulatur, geschickte und kräftige Bewegungen der Extremitäten. Die Lippen sind gut durchblutet, der Appetit ist gut und der Geschmackssinn normal. Blutbildung in ausreichender Menge, Blut bleibt in der Zirkulation im Meridian-System.

Milz, Bedeutung für die Pathophysiologie Mangelernährung, Muskelatrophie, schlaffer Tonus, Ermüdung der Extremitäten bis zur Apraxie. Die Lippen sind blass, gelblich, welk, Appetitlosigkeit, abnormer Geschmack. Es kommt zu Blutungen z.B. im Stuhl oder zu übermäßig starken Monatsblutungen. Als Apraxie (gr. άπραξία "Untätigkeit") bezeichnet man eine Störung der Ausführung willkürlicher, zielgerichteter und geordneter Bewegungen bei intakter motorischer Funktion. Es liegt weder eine Lähmung noch eine Ataxievor. Unwillkürliche Bewegungen können koordiniert ausgeführt werden. Betroffen ist die Mimik (Apraxie des Gesichts), die Sprache (Apraxie der Sprechwerkzeuge) und/oder die Gestik bzw. der Gebrauch von Werkzeugen (Extremitäten-Apraxie).

Milz-Pankreas MP MP

Magen YANG Der Magen ist das Meer der festen und flüssigen Nahrung. Hier wird die aufgenommene Nahrung zum ersten Mal aufgespalten und dann weitergeleitet. Auch der Magen trennt in „reine“ und „unreine“ Teile. Der „reine“ Teil geht nach oben zur Milz zur Umwandlung in nährende Stoffe. Der „unreine“ Teil wandert nach unten zum Dünndarm weiter. Der Magen regiert die absteigenden Funktionen. Er braucht eine feuchte Umgebung.

Magen, Hauptbeziehung Nahrungsaufnahme, Nahrungsverdauung Kompostierung, kontrolliert die Passage und Deszendenz

Emotionale Polaritäten Magen, (Organ / Meridian) Maximalzeit 07 – 09 Uhr Minimalzeit 19 – 21 Uhr Emotionale Polaritäten Lebensfreude<–> Gier, Weltflucht 07 – 09 Uhr: Die Verdauung läuft auf Hochtouren. Daher kommt der Spruch: “Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler.“ 12 Stunden später (19.00 – 21.00 Uhr) befindet sich der Magen in seiner Tiefphase. Die Nahrung wird über Nacht kaum verdaut. Nach 19.00 Uhr sollte man nur sehr leicht verdauliche Speisen zu sich nehmen, ansonsten entstehen Fäulnis und Gärstoffe. Insbesondere Eiweißstoffe sind schwer verdaulich und sollten daher tagsüber, aber nicht mehr am Abend verspeist werden. Besonders abzuraten ist auch von Rohkost und Obst, da sich über Nacht bei der Gärung sog. Fuselalkohole bilden, welche die Leber auf Dauer stark schädigen.

Auffälligkeiten / Zuordnungen Organ Magen Psyche Sonstiges 07 – 09 Uhr Verdauung optimal 12 Stunden später minimal, Nahrung verbleibt dann im Magen ! Speiseröhre Zwölffingerdarm Aufschließen der Nahrung Blähungen Erbrechen Hungergefühl Ödeme Schmerzen seitlich am Bein Fieber Gesichtsnervenlähmung Kälteempfindlichkeit Schmerzperiode für den Rheumatiker Erkenntnis geistige Verdauung Bedürfnisse stillen Ausgleich suchen Sorglosigkeit Sorgen machen Verzerrte Mundwinkel zwanghaftes Verhalten Reichliche Hormonausschüttung  

Magen, Bedeutung für die Physiologie Das Meer der Verdauung, das Verdaute zum Darm befördern.

Magen, Bedeutung für die Pathophysiologie Appetitstörung, Verdauungsstörung. Wenn Magen-Qi nach oben steigt, bedeutet dies eine Störung im mittleren Erwärmer; die Funktion der QI-Aszendenz und Deszendenz im ganzen Körper ist gestört.

Magen Ma Ma Ma

Sprichwörter, die zum Funktionskreis Milz / Magen gehören: Das ist mir auf den Magen geschlagen Das liegt mir schwer im Magen Das finde ich zum Kotzen Das war ein schwer verdaulicher Brocken Das verdirbt mir den Appetit Auf etwas sauer reagieren Er frisst alles in sich hinein

Diese Sprichworte haben mit unserer Nahrungsaufnahme, der Umwandlung der Nahrung und wie das Genossene auf uns wirkt, zu tun. Wenn Milz-Pankreas und Magen ihre Aufgaben richtig erfüllen und wir auch das uns am besten zuträgliche zu uns nehmen, haben wir keine Probleme. Wenn allerdings irgendetwas in diesem Kreislauf in Unordnung gerät, hat es meist sehr unangenehme Folgen. Unwohlsein, Übelkeit, Sodbrennen bis hin zum Erbrechen können auftreten, wenn die Organe nicht mehr in der richtigen Weise arbeiten.

Lu Ma Le He Ma Le KS 3E Gb MP Ni Dü Di Di Bl Herz Dünndarm Blase Niere Kreislauf Dreifach-Erwärmer Galle Leber Dickdarm Lunge Magen Milz-Pankreas Lu Ma Le He Ma Le KS 3E Gb MP Ni Bl Ni Di Gb Dü Dü Ma Le Di Di Lu He MP Bl KS 3E

Organmaximalzeiten der Hauptorgane Lunge Organ / Meridian 03:00 – 05:00 Uhr Dickdarm Organ / Meridian 05:00 – 07:00 Uhr Magen Organ / Meridian 07:00 – 09:00 Uhr Milz Organ / Meridian 09:00 – 11:00 Uhr Herz Organ / Meridian 11:00 – 13:00 Uhr Dünndarm Organ / Meridian 13:00 – 15:00 Uhr Blase Organ / Meridian 15:00 – 17:00 Uhr Niere Organ / Meridian 17:00 – 19:00 Uhr Kreislauf Organ / Meridian 19:00 – 21:00 Uhr Drei-Erwärmer Organ / Meridian 21:00 – 23:00 Uhr Gallenblase Organ / Meridian 23:00 – 01:00 Uhr Leber Organ / Meridian 01:00 – 03:00 Uhr

Regulationsregeln Organe Masterseminar (Organe) Regulationsbefundung und Organanlagen Kr 3E He Dü Le Ga Ma MP Ni Bl Lu Di

Die Beziehungen zwischen den Organen Das Herz regiert alle Organe, es repräsentiert das Bewusstsein ein Menschen. Es ist verantwortlich für Intelligenz, Weisheit und spirituelle Transformation. Magen und Milz sind wie Speicher, in denen Nahrung und Essenzen bewahrt werden. Sie verdauen, absorbieren und extrahieren Nahrung und Nährstoffe. Den Dünndarm empfängt die von Milz und Magen verdaute Nahrung, er extrahiert und absorbiert und verteilt sie weiter im ganzen Körper, wobei er das reine um Unreinen trennt. Der Dickdarm ist verantwortlich für den Abtransport alles Unreinen. Alle Abfallprodukte müssen dieses Organ passieren. Die Blase ist der Ort, an dem das Wasser zusammenströmt und wo es abgegeben wird, nachdem es vom Qi katalysiert wurde. Die Lunge ist der Ratgeber. Sie unterstützt das herz bei der Regulierung des Qi. Die Nieren speichern die Essenz und mobilisieren die vier Extremitäten und unterstützen auch das Gedächtnis, die Willenskraft und die Koordinationsfähigkeit. Die Leber ist wie ein General, mutig und schlau. Der Kreislauf ist wie der Hofnarr, der den König zum lachen bringt, denn er weckt die Freude. Die Gallenblase ist wie ein Richter, denn sie herrscht über die Entscheidungsfähigkeit. Der Drei-Erwärmer regiert die Umwandlung und den Transport von Wasser und Flüssigkeiten im Körper.

Segmentbeziehungen der wichtigsten Organe

Segmentbeziehungen der wichtigsten Organe Th 1 Th 2 Th 3 Th 4 Th 5 Th 6 Th 7 Th 8 Th 9 Th 10 Th 11 Th 12 L 1 L 2 L 3 L 4 L 5 S 1 S 2 S 3 S 4 S 5 Segmentale Beziehung paarig angelegter Organe: Lunge Th 3 - Th 10 Niere Th 9 - Th 12 Gonaden Th 10 - L 1 Rechtsseitige Reflexzonen unpaarig angelegter Organe: Duodenum Th 6 - Th 10 Ileum Th 8/9 - Th 11 Leber, Galle C 3/ 4 , Th 6 - Th 10 Appendix Colon ascendens Th 9 - Th 12 Linksseitige Reflexzonen unpaarig angelegter Organe: Herz Th 1 - Th 8 Magen Th 5 - Th 9 Jejunum Th 8 - Th 11 Pankreas Th 7 - Th 9 Milz Th 7 - Th 10 Colon descendens Colon sigmoideum Th 9 - L 1