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John Langshaw Austin Biographisches geboren in Lancaster Ausbildung und erste Lehrerfahrung in Oxford: Balliol College, All Souls College, Magdalen College. Studien zur klassischen Philologie, Linguistik und Philosophie steht er im Dienst des britischen Intelligence Service und war beteiligt an organisatorischen und koordinatorischen Vorbereitungen der Normandie-Invasion. Über seine Arbeit wurde gesagt: “He more than anybody was responsible for the life-saving accuracy of the D-Day intelligence.” Erhielt hochrangige Auszeichnungen: Order of the British Empire, Croix de Guerre und Legion of Merit Fortsetzung seiner Lehrtätigkeit in Oxford erscheint seine Übersetzung von Freges Grundlagen der Arithmetik wird er White’s Professor of Moral Philosophy in Oxford hält er die William James Lectures in Harvard, die später unter dem Titel How to Do Things with Words publiziert werden Publikation: A Plea for Excuses Präsident der Aristotelian Society gestorben in Oxford. Posthume Publikationen: Philosophical Papers (1961), How to Do Things with Words (1962); dt.: Zur Theorie der Sprechakte (1972) und Sense and Sensibilia (1962).

John Langshaw Austin Sprechakttheorie Unterscheidung: ● Konstative Äußerungen ● Performative Äußerungen z.B.: ‚Ja’ bei Trauung Ich taufe dieses Schiff auf den Namen… Ich vermache meine Uhr…(Testament) Ich wette, dass es morgen regnet. Einen derartigen Satz äußern heißt: es tun!!! Keine dieser Äußerungen ist wahr oder falsch. Abgeleitet von ‚to perform’=vollziehen, wobei man eben Handlungen vollzieht. Derartige Sprachhandlungen hängen jedoch zumeist auch noch mit anderen Handlungen zusammen: „Ganz allgemein gesagt, ist es immer nötig, dass die Umstände, unter denen die Worte geäußert werden, in bestimmter Hinsicht oder in mehreren Hinsichten passen, und es ist sehr häufig nötig, dass der Sprecher oder andere Personen zusätzlich gewisse weitere Handlungen vollziehen – ob nun ‚körperliche’ oder ‚geistige’ Handlungen oder einfach die, gewisse andere Worte zu äußern.“ (John L. Austin, Zur Theorie der Sprechakte [How to do things with Words], Stuttgart 2002, S.31 – Folgezitate verzeichnen nur mehr die Seitenzahl nach dem Zitat) Z.B. muss beim Schenken das Geschenk auch wirklich übergeben werden!

John Langshaw Austin Sprechakttheorie Allgemein gehört zu den Gelingensbedingungen (felicity conditions) eine gewisse »Ernsthaftigkeit« beim Äußern. [außerdem eine Kompetenz.] Schwierigkeit des Stellenwerts von vorgespielten Handlungen, etwa der Vollzug einer Heirat in einem Theaterstück auf der Bühne. Frage nach dem Misserfolg derartiger Handlungen: Bei performativen Äußerungen impliziert der Misserfolg keinerlei Art von Falschheit, sondern es handelt sich darum, dass derlei Äußerungen sich als verunglückt [unhappy] erweisen können: Austin spricht hier von einer „Lehre von den Unglücksfällen“ [infelicities] (36) Verunglücken können im Allgemeinen konventionale (bzw. zeremonielle) Handlungen. Doch das Glücken oder Verunglücken betrifft auch Feststellungen (zumindest einige, vgl.76) „Und je mehr wir Feststellungen nicht als Sätze und nicht als Propositionen ansehen, sondern als einen Akt des Sprechens, aus dem Satz und Proposition sich logisch konstruieren lassen, desto näher rücken wir sie in unserer Betrachtung an Handlungen heran.“ (42) „In einer ganz besonderen Weise sind performative Äußerungen unernst oder nichtig, wenn ein Schauspieler sie auf der Bühne tut oder wenn sie in einem Gedicht vorkommen oder wenn jemand sie zu sich selbst sagt. […] Das gehört zur Lehre von der Auszehrung [etiolation] der Sprache.“ (43/44)

John Langshaw Austin Sprechakttheorie Abhebung von explizit und implizit (primär) performativen Äußerungen „Aber natürlich ist es ebenso augenscheinlich wie wichtig, daß wir die Äußerung »Gehen Sie!« unter Umständen mit praktisch demselben Ergebnis wie die Äußerung »Ich befehle Ihnen zu gehen« benutzen können“. (52) Beispiel: »Auf dem Feld ist ein Stier«: Warnung oder Beschreibung. --- „Das sind gegenüber den explizit performativen primitiv performative Äußerungen; […] In einer bestimmten Situation kann es mir freistehen, sie als performativ aufzufassen oder nicht.“ (53) „Ich glaube nun, daß wir […] mit gutem Grund vermuten dürfen, daß historisch, also im Laufe der Sprachentwicklung die explizit performative Äußerung später entstanden sein muß als gewisse ihr gegenüber primäre Äußerungen, von denen viele wenigstens schon implizit performativ sind und die als Teile der meisten oder jedenfalls von vielen explizit performativen Äußerungen auftreten. Zum Beispiel ist »Ich werde…« älter als »Ich verspreche, daß ich…werde«. Die plausibelste Ansicht wäre wohl […], daß in primitiven Sprachen noch nicht klar und noch nicht zu unterscheiden wäre, welche von den (hinsichtlich späterer Unterscheidungen) unterschiedlichen Handlungen, die wir zur Auswahl hätten, wir nun wirklich vollzögen. In einer primitiven Sprache mit Ein-Wort-Äußerungen könnte man mit »Stier« oder »Donner« zum Beispiel warnen, mitteilen, voraussagen und so weiter. Und genauso plausibel ist die Auffassung, daß die Sprache erst in späteren Stadien die ausdrückliche Unterscheidung der verschiedenartigen Rollen [forces], welche die Äußerungen spielen können, entwickelt hat; und damit hat sie viel erreicht.“ (92)

John Langshaw Austin Sprechakttheorie „Kann ich zum Beispiel jemandem etwas schenken, ohne daß er das Geschenk annimmt? Im formellen Verfahren geht das sicher nicht; wie sieht es im Alltag aus? Dieselbe Unklarheit bleibt, wenn jemand ernannt wird, ohne der Ernennung zuzustimmen – inwieweit können Handlungen einseitig sein?“ (56) Anmerkung: Abhebung zwischen Austin (Subjektivität der Intersubjektivität) und Wittgenstein (Intersubjektivität der Subjektivität): Beim späten Wittgenstein wird schon gesehen, dass die Bedeutung wesentlich intersubjektiv konstituiert wird, sodass die Fragen nach nicht vorhandener Absicht, Unernsthaftigkeit, Inkompetenz oder allgemeiner nach „Unglücksfällen“ eigentlich obsolet werden. Bei Austin wird von getrennten Subjekten ausgegangen, die etwas in einen Diskurs einbringen, der stets von Disharmonien gekennzeichnet ist und meist das nicht zum Resultat hat, was von einem Individuum aus intendiert wird. Wittgenstein achtet eher auf das Allgemeine, das im Medium des Intersubjektiven stets generiert wird und darin bedeutungsvoll wird, egal in welcher Ausprägung. Das kann nicht mehr an den vereinzelten Vorhaben der Akteure gemessen werden. --- Wollte man in dieser Richtung Genaueres sagen, bräuchte man ein differenzierteres Vokabular, so wie es etwa in Brandoms Scorekeeping-Konzeption zum Einsatz kommt.

John Langshaw Austin Sprechakttheorie Lokutionärer Akt „Zu Beginn haben wir ein paar zusammengehörige Bedeutungen von »etwas tun« gekennzeichnet, die alle in der selbstverständlichen Feststellung enthalten sind, wer (im vollen Sinne des Wortes) etwas sage, tue etwas. Er äußert gewisse Geräusche, äußert gewisse Wörter in einer gewissen Konstruktion, und er äußert sie mit einer gewissen »Bedeutung« im üblichen philosophischen Sinne dieses Wortes, d.h., es ist von etwas die Rede und darüber wird etwas gesagt. Diese gesamte Handlung, »etwas zu sagen«, nenne – d.h. taufe – ich den Vollzug eines lokutionären [locutionary] Aktes und die Untersuchung von Äußerungen unter diesen Gesichtspunkten die Untersuchung der Lokutionen [locutions], d.h. der vollständigen Einheiten der Rede. Freilich interessieren wir uns für den lokutionären Akt hauptsächlich deshalb, weil wir durch seine Klärung andere Akte, um die wir uns vor allem bemühen werden, von ihm unterscheiden wollen.“ (112)

John Langshaw Austin Sprechakttheorie Momente des lokutionären Akts „Der phonetische Akt besteht einfach im Äußern gewisser Geräusche. Der phatische Akt besteht im Äußern gewisser Vokabeln, also Wörter, d.h. Geräusche bestimmter Gestalt, die zu einem bestimmten Vokabular gehören und einer gewissen Grammatik folgen (und zwar als dem Vokabular zugehörig und als der Grammatik entsprechend). Der rhetische Akt besteht darin, daß man diese Vokabeln benutzt, über etwas mehr oder weniger genau Festgelegtes zu reden und darüber etwas mehr oder weniger genau Bestimmtes zu sagen. »Er sagte: >Die Katze ist auf der Matte<« ist zum Beispiel ein Bericht über einen phatischen Akt, wogegen »Er sagte, die Katze sei auf der Matte« über einen rhetischen Akt berichtet.“ (113) „Das Phem ist eine Einheit der Sprache (langue); sein typischer Fehler ist, sinnlos zu sein. Das Rhem dagegen ist eine Einheit der Rede (parole); sein typischer Fehler ist, vage, leer, unklar und so weiter zu sein.“ (115)

John Langshaw Austin Sprechakttheorie Illokutionärer Akt „Einen lokutionären Akt vollziehen heißt im allgemeinen auch und eo ipso einen illokutionären [illocutionary] Akt vollziehen, wie ich ihn nennen möchte. So werden wir im Vollzug eines lokutionären Aktes auch einen Akt vollziehen wie etwa: eine Frage stellen oder beantworten; informieren, eine Versicherung abgeben, warnen; eine Entscheidung verkünden, eine Absicht erklären; ein Urteil fällen; berufen, appellieren, beurteilen; identifizieren oder beschreiben; und zahlreiche derartige Dinge.“ (116) „Den Vollzug einer Handlung in diesem neuen, zweiten Sinne habe ich den Vollzug eines »illokutionären« Aktes genannt, d.h. einen Akt, den man vollzieht, indem man etwas sagt, im Unterschied zu dem Akt, daß man etwas sagt; der vollzogene Akt soll »Illokution« heißen, und die Theorie der verschiedenen Funktionen, die die Sprache unter diesem Aspekt haben kann, nenne ich die Theorie der »illokutionären Rollen« [illocutionary forces].“ (117)

John Langshaw Austin Sprechakttheorie Perlokutionärer Akt „Wer einen lokutionären und damit einen illokutionären Akt vollzieht, kann in einem dritten Sinne ( C ) auch noch eine weitere Handlung vollziehen. Wenn etwas gesagt wird, dann wird das oft, ja gewöhnlich, gewisse Wirkungen auf die Gefühle, Gedanken oder Handlungen des oder der Hörer, des Sprechers oder anderer Personen haben; und die Äußerung kann mit dem Plan, in der Absicht, zu dem Zweck getan worden sein, die Wirkungen hervorzubringen. Wenn wir das im Auge haben, dann können wir den Sprecher als Täter einer Handlung bezeichnen, in deren Namen der lokutionäre und der illokutionäre Akt nur indirekt (C.a) oder überhaupt nicht (C.b) vorkommen. Das Vollziehen einer solchen Handlung wollen wir das Vollziehen eines perlokutionären [perlocutionary] Aktes nennen und den vollzogenen Akt, wo das paßt – im wesentlichen in den Fällen unter (C.a) -, »Perlokution«. (119) „Der perlokutionäre Akt besteht entweder darin, daß ein perlokutionäres Ziel erreicht (überzeugen, überreden) oder ein perlokutionäres Nachspiel erzeugt wird.“ (134)

John Langshaw Austin Sprechakttheorie Beispiel „Akt ( A ), Lokution Er hat zu mir gesagt: »Schieß sie nieder!« und meinte mit »schieß« wirklich schießen und mit »sie« wirklich sie. Akt ( B ), Illokution Er hat mich gedrängt (hat mir geraten, hat mir befohlen), sie zu erschießen. Akt ( C ), Perlokution (C.a) Er hat mich überredet, sie zu erschießen. (C.b) Er hat mich dazu gebracht, sie zu erschießen; er hat mich sie erschießen lassen.“ (119) „Ganz ähnlich können wir den lokutionären Akt »Er hat gesagt, daß…« von dem illokutionären Akt »Er hat die Meinung vertreten, daß…« und dem perlokutionären »Er hat mich überzeugt, daß…« unterscheiden.“ (119)

Danke für ihre Aufmerksamkeit ! Auf Wiedersehen am Weitere Informationen unter: