Journalistisch schreiben und gestalten: Was bedeutet das? Fakultät Medien Gabriele Hooffacker.

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 Präsentation transkript:

Journalistisch schreiben und gestalten: Was bedeutet das? Fakultät Medien Gabriele Hooffacker

Journalistische Darstellungsformen Quelle: Walther von La Roche, Einführung in den praktischen Journalismus

Informationsorientiert Meldung heißt die kürzeste informierende Darstellungsform. Typische Meldungen: Kurznachrichten (Börsenmeldungen, Veranstaltungshinweise), Wetterbericht. Etwas länger: die Nachricht (im Fernsehen: Nachricht im Film, kurz NiF). Sie enthält weitere Einzelheiten oder die Vorgeschichte in wenigen Sätzen. Der Bericht (im Fernsehen auch: Reporterbericht) ist länger und ausführlicher. Er kann nach der sachlichen Wiedergabe der aktuellen Ergebnisse ins Detail gehen, die Vorgeschichte (kurz gefasst) und eine Vorschau auf die nächsten Schritte (z. B. bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung) bringen: „Der Vorstandsvorsitzende kündigte an, …“.

Erzählend (Storytelling) Die Reportage kombiniert Beobachtungen vor Ort mit Hintergrundwissen aus der Recherche. In einer Reportage sollten mehrere Beteiligten zu Wort kommen. Das Interview zeigt die interviewte Person von einer neuen Seite und hakt nach. Drei Arten: Interview zur Sache, zur Meinung, zur Person. Das Feature (Radio/Fernsehen, auch: Dokumentation) liefert Hintergrund: Wissen und Informationen, die über den aktuellen Anlass hinaus von Interesse sind. Das Wort Feature bedeutet ursprünglich: typischer, charakteristischer Gesichts- oder Wesenszug. Kennzeichnend für alle: Dramaturgie, „roter Faden“, Schlagwort „Storytelling.

Meinungsorientiert Leserwunsch nach Orientierung : Journalistisch aufgebaute Kommentare sind mehr als pure Meinungsäußerung. Sie bringen ihre Meinung geordnet zum Ausdruck und gehen auch auf Gegenargumente ein. Dem Leser werden Zusammenhänge erklärt und Analysen geliefert. Kritiken haben einen direkten Nutzwert für den User: Soll ich den Film ansehen? Lohnt sich das Konzert? Dabei verbinden sich Information und Meinung zu einem Text von praktischem Nutzwert für den Leser. In der Glosse wird ein Thema auf spielerische Weise sprachlich und inhaltlich von allen Seiten gedreht und gewendet. Sie setzt Witz und Sprachkompetenz voraus.

Die „Hamburger Verständlichkeitsregeln“ 5 Regeln für Verständlichkeit: Einfachheit Gliederung und Ordnung Kürze und Prägnanz Anregende Zusätze Zielgruppenorientierung: Für wen schreibe ich?

1. Einfachheit Eigenschaften dieses Merkmals sind Satzlänge (einfache, kurze Sätze) und geläufige Begriffe. Wenn Fremdwörter verwendet werden, werden sie erklärt, die behandelten Sachverhalte sind einfach dargestellt.

2. Gliederung und Ordnung Texte werden besser verstanden, wenn sie Inhaltlich folgerichtig aufgebaut sind, also ein roter Faden erkennbar ist, und durch optische Gliederungen übersichtlich sind, etwa durch Überschriften, Formatierungen, Aufzählungen erkennbar ist, was wesentlich ist.

3. Kürze und Prägnanz Das Informationsziel sollte stets erkennbar sein. Ein zu weitschweifiger Text erschwert das Verständnis ebenso wie ein extrem knapper Text.

4. Anregende Zus ä tze 5. Leser im Blick Beispiele, Beobachtungen, Illustrationen, Analogien, die pers ö nliche Anrede des Lesers usw. k ö nnen die Verst ä ndlichkeit eines Textes verbessern. Zielgruppe beachten, zielgruppenorientiert schreiben! (Quelle: Siegfried Weischenberg u. a., Handbuch Journalismus und Medien, Konstanz 2005)

Überschrift: Wer tut was? XY gründet Niederlassung in Leipzig Stadt Borna plant neue Kindertagesstätte Meier übernimmt Vorstand von Porsche

Überschrift - Regeln Meist im Präsens Keine Satzzeichen wie „!“ oder „?“ Anführungszeichen nur, wenn Zitat „Eine Überschrift ist die Nachricht über der Nachricht“ (Wolf Schneider)

Wie eine Überschrift funktioniert Eine gute Überschrift verbindet Bekanntes („Thema“) mit Neuem („Rhema“). So entsteht Information. Beispiel: Innenminister warnt vor Panik Auch: Mann bei ß t Hund

Sind diese Überschriften gelungen? Brücke hängt in der Luft (Süddeutsche Zeitung) Auto überschlägt sich gestern (Leipziger Volkszeitung) Der Bahnhof kommt nicht recht in Fahrt (Nürnberger Nachrichten) Damit in dieser schönen Stadt der Laster keine Chance hat (Süddeutsche Zeitung, es geht um Transporte mit dem Fahrrad)

Der Vorspann (Lead) Der Vorspann fasst die Kernaussage des Texts zusammen. Erst danach beginnt der eigentliche Text.

Was Journalismus- Lehrer sagen: Hauptsachen in Hauptsätze! Weg mit den Adjektiven! Her mit den Verben! (Wolf Schneider) Bringen Sie nur, was Sie selbst verstanden haben. (Walther von La Roche)