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Ziele des Projektes: Vom kleinen zum großen Ziel der wirtschaftlichen Unabhängigkeit Das Projekt kann die Punkte weder allein bearbeiten noch „lösen“,

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Präsentation zum Thema: "Ziele des Projektes: Vom kleinen zum großen Ziel der wirtschaftlichen Unabhängigkeit Das Projekt kann die Punkte weder allein bearbeiten noch „lösen“,"—  Präsentation transkript:

1 Ziele des Projektes: Vom kleinen zum großen Ziel der wirtschaftlichen Unabhängigkeit Das Projekt kann die Punkte weder allein bearbeiten noch „lösen“, will aber: insgesamt für das Thema „Wirtschaftliche Unabhängigkeit“ sensibilisieren, Informationen zu diesem Thema auf unterschiedlichen Plattformen (Homepage, Social Media) bedarfsgerecht und zielgruppenspezifisch anbieten, mit unterschiedlichen Zielgruppen (BR/PR, gewerkschaftlichen und politischen Multiplikator_innen, (jungen) Frauen) über Lösungswege diskutieren, neue Ansprachemethoden entwickeln und ausbauen (Social Media, App).

2 Inhaltsverzeichnis Eckdaten Ziele des Projektes Gründe für das Projekt
Was braucht es für die WU? Projektinhalte Online-Quiz

3 1. Projektvorstellung: Eckdaten
„Was verdient die Frau? Wirtschaftliche Unabhängigkeit!“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem DGB Bundesvorstand und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Fortsetzung ihrer strategischen Partnerschaft. 1. Phase: 09/ /2016 2. Phase: 09/ /2018 facebook.com/wasverdientdiefrau

4 1. Projektvorstellung: Eckdaten
Ziel gemacht, für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu werben – und damit auch für eine geschlechtergerechte Entgeltpraxis sowie für faire (Arbeits-)Bedingungen, die eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben ermöglichen. Inhaltlichen Schwerpunkte: Übergang von der Ausbildung in den Beruf und zum anderen auf den Aus- und Wiedereinstieg rund um die Familienphase – als zentrale Meilensteine für eine gelingende, selbstbestimmte Erwerbsbiographie. Zielgruppen (1) (junge) Frauen, (2) Interessenvertreter/innen in Betrieben und Verwaltungen, (3) Gewerkschafter/innen, (4) Politiker/innen. Vorgehen

5 1. Projektvorstellung: Eckdaten
Zielgruppen (junge) Frauen Interessenvertreter/innen in Betrieben und Verwaltungen Gewerkschafter/innen Politiker/innen. Vorgehen Das Projekt gibt Seminare für betriebliche Interessenvertretungen und Gewerkschaften, lenkt den Blick politischer Entscheidungsträger auf die Situation von Frauen, geht mit seinen Themen und Inhalten an die breite Öffentlichkeit und entwickelt Instrumente zur Förderung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen.

6 2. Ziele des Projektes Wir fördern und fordern:
Gleichberechtigte Teilhabe am Erwerbsleben Geschlechtergerechte Entgeltpraxis Wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen – über den gesamten Lebensverlauf! Wir fördern und fordern: Faire Arbeitsbedingungen Ziele des Projektes: vom kleinen zum großen Ziel der wirtschaftlichen Unabhängigkeit Das Projekt kann die Punkte weder allein bearbeiten noch „lösen“, will aber: insgesamt für das Thema „Wirtschaftliche Unabhängigkeit“ sensibilisieren Informationen zu diesem Thema auf unterschiedlichen Plattformen (Homepage, Social Media) bedarfsgerecht und zielgruppenspezifisch anbieten mit unterschiedlichen Zielgruppen (BR/PR, gewerkschaftlichen und politischen Multiplikator_innen, (jungen) Frauen) über Lösungswege diskutieren neue Ansprachemethoden entwickeln und ausbauen (Social Media, App)

7 3. Gründe für das Projekt

8 Warum das Projekt? (Flyer)
Fast ein Drittel aller Frauen können aus ihrem Einkommen nicht einmal ihren unmittelbaren Bedarf decken. Fast die Hälfte aller Frauen können aus ihrem Einkommen nicht ihren unmittelbaren Bedarf und den ihres Kindes decken. Fast zwei Drittel aller Frauen haben keine langfristige Existenzsicherung, d.h. sie können für Phasen der Nichterwerbstätigkeit (Arbeitslosigkeit, Rente) nicht vorsorgen. Wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ist auch 2016 noch immer keine Selbstverständlichkeit! Die Ergebnisse sind erschreckend, denn Arbeitsmarktentwicklung, flüchtige Haushaltskonstellationen und wandelnde Rollenbilder machen eine wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen wichtiger denn je. Wichtig: Dies gilt unabhängig von Lebens- und Familienmodellen. Die Ursachen für diesen Zustand können nur in der Perspektive des gesamten Lebenslaufes beantwortet werden! HINWEIS: Kurzfristige Existenzsicherung: notwendiges Einkommen zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs in einem Monat Langfristige Existenzsicherung: notwendiges Einkommen zum Erwerb ausreichender Ansprüche für den Fall von Elternschaft (Elterngeld), Arbeitslosigkeit (ALG I), Erwerbsunfähigkeit und Alter Mehr Informationen in: Pimminger, Irene (2012): Existenzsicherung von Frauen und Männer. Agentur für Gleichstellung im ESF.

9 4. Was braucht es für wirtschaftliche Unabhängigkeit?
Faires Entgelt Gute Arbeit Gleichberechtigte Aufstiegschancen Vereinbarkeit Selbstbestimmte Arbeitszeiten Warum das Projekt? (Flyer) Fast ein Drittel aller Frauen können aus ihrem Einkommen nicht einmal ihren unmittelbaren Bedarf decken. Fast die Hälfte aller Frauen können aus ihrem Einkommen nicht ihren unmittelbaren Bedarf und den ihres Kindes decken. Fast zwei Drittel aller Frauen haben keine langfristige Existenzsicherung, d.h. sie können für Phasen der Nichterwerbstätigkeit (Arbeitslosigkeit, Rente) nicht vorsorgen. Wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ist auch 2015 noch immer keine Selbstverständlichkeit! Die Ergebnisse sind erschreckend, denn Arbeitsmarktentwicklung, flüchtige Haushaltskonstellationen und wandelnde Rollenbilder machen eine wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen wichtiger denn je. Dies gilt unabhängig von Lebens- und Familienmodellen. Die Ursachen für diesen Zustand können nur in der Perspektive des gesamten Lebenslaufes beantwortet werden! Quelle: DGB/Projekt WU

10 5. Projektinhalte: Hintergrund
Wir wissen alle nur zu gut: Fast ein Drittel aller Frauen können aus ihrem Einkommen nicht einmal ihren unmittelbaren Bedarf decken. Eine langfristige Existenzsicherung, also auch für Phasen der Nichterwerbstätigkeit Ansprüche zu erwerben, gelingt fast zwei Drittel der Frauen nicht. Wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ist noch immer keine Selbstverständlichkeit! Die Ergebnisse sind erschreckend, denn Arbeitsmarktentwicklung, flüchtige Haushaltskonstellationen und wandelnde Rollenbilder machen eine wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen wichtiger denn je. Dies gilt unabhängig von Lebens- und Familienmodellen. Was sind nun die Ursachen für diesen Zustand? Welche gesellschaftlichen, institutionellen und individuellen Einflüsse können das Phänomen erklären, dass ein hoher Anteil der weiblichen Beschäftigten langfristig nicht auf eigenen Beinen stehen kann? Die Erklärungsversuche sind vielfältig und können nur in der Perspektive des gesamten Lebenslaufes beantwortet werden! Denn dadurch ist es möglich, Langzeitperspektiven und umfassende biografische Verläufe als Momentaufnahme einzelner Lebensabschnitte zu betrachten. Beschreibung der Grafik: Die Lebensphasen umfassen „Ausbildung/Studium“, „Erwerbsphasen“ und „Ruhestand“. In diesen Lebensabschnitten werden Entscheidungen getroffen, die die folgenden Lebensphasen beeinflussen (Stichwort: Pfadabhängigkeit). Möchte man die Determinanten bestimmen, die auf eine eigenständige Existenzsicherung wirken, ist zwischen zwei Ebenen zu differenzieren: Zum einen wirken die Studienfach- und Berufswahl, der Erwerbsumfang, die Einkommenshöhe und die Kontinuität der Erwerbstätigkeit einer Person auf die Realisierung einer eigenständigen Existenzsicherung. Hier gibt es einen unmittelbaren Bezug zwischen der Phase der Ausbildung bzw. des Studiums und der Erwerbstätigkeit. Daraus entwickeln sich aber auch mittelbare Folgen für die Alterssicherung, sodass zudem ein Einfluss auf die Phase des Ruhestandes besteht. Zum anderen wirkt die Basis der institutionellen Gegebenheiten auf die eigenständige Existenzsicherung. Hier besteht ein enger Bezug zur Phase der Erwerbstätigkeit und zum Ruhestand. Als Konsequenz einer fehlenden eigenständigen Existenzsicherung ist vor allem das Rentengefälle zwischen den Geschlechtern festzustellen. Der „Gender Pension Gap“ bezieht sich auf die Nacherwerbsphase, wohingegen die durch die mangelnde eigenständige Sicherung entstehenden Abhängigkeitsstrukturen sowohl in der Phase der Erwerbstätigkeit als auch in der Phase des Ruhestandes zum Tragen kommen.

11 Faires Entgelt – Entgeltlücke
Gender Pay Gap (Entgeltlücke) konstant über 20 % EU-Durchschnitt unter 17 % Erklärte Entgeltlücke = gerechte Entgeltlücke? Entgeltlücke = Was verdienen erwerbstätige Frauen verglichen mit erwerbstätigen Männern? Der Gender Pay Gap ist durch die Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 auf 21 % gegenüber 22 % (2014) gesunken. Der Gender Pay Gap setzt sich zusammen aus: Horizontaler Segregation: unterschiedliche Berufe & Branchen. Vertikaler Segregation: unterschiedliche Positionen, Frauen seltener in Führungspositionen. Arbeitszeitvolumen: Mangelhafte Vereinbarkeit, Frauen reduzieren häufiger als Männer ihre Arbeitszeit. Berufserfahrung: Frauen steigen häufiger und länger aus dem Beruf aus, wenn sie eine Familie gründen. Die Faktoren sind erklärbar, machen die Entgeltlücke aber nicht „gerecht“, da die Rahmenbedingungen nicht stimmen (mittelbare Diskriminierung). Der unerklärte Teil der Lücke macht rund 2,3 % aus und wird als unmittelbare Diskriminierung interpretiert. Vgl. dazu: Boll / Leppin (2015): Die geschlechtsspezifische Lohnlücke in Deutschland. Umfang, Ursachen und Interpretation. In: Wirtschaftsdienst, 95. Jg. (2015), H. 4, S

12 Faktor: Tätigkeiten & Ausbildung
Horizontale Segregation: Frauen und Männer üben verschiedene Berufe aus. Flickr.com/karlhans (CC BY-NC-SA 2.0) Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen und Männer verteilen sich in Deutschland nicht gleichmäßig auf die verschiedenen Berufe. Neben Berufen, in denen beide Geschlechter annähernd gleich verteilt sind, lassen sich auch frauendominierte und männerdominierte Berufe ausmachen. Die starke Ungleichverteilung von Frauen und Männer auf unterschiedliche Berufsfelder wird auch als horizontale Segregation des Arbeitsmarktes bezeichnet. In der vorliegenden Analyse werden Berufsfelder nach ihrem Frauenanteil unterschieden. Berufsfelder mit einem Frauenanteil von mehr als 70 % werden als frauendominierte Berufsfelder definiert. Umgekehrt gelten Berufsfelder mit einem Frauenanteil unter 30 % als männerdominierte Berufsfelder. Alle Berufsfelder, die einen Frauenanteil von mindestens 30 % und weniger als 70 % aufweisen, werden als geschlechtsunspezifische Berufsfelder bezeichnet. Frauendominierte Berufsfelder mit einem Frauenanteil von über 70 % finden sich vor allem in den personenbezogenen Dienstleistungsberufen. Frauen stellen den größten Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Gesundheitsdienstberufen (84,1 %), den Sozial- und Erziehungsberufen bzw. Seelsorger_innen sowie bei Friseur_innen, Gästebetreuer_innen, Hauswirtschafter_innen und Reiniger_innen. Demgegenüber sind Frauen im Produktionsbereich und in technischen und handwerklichen Tätigkeitsfeldern weniger stark vertreten. Diese Bereiche weisen niedrige Frauenanteile (unter 30 %) auf und werden daher den männerdominierten Berufsfeldern zugerechnet. Auffallend geringe Frauenanteile finden sich etwa in den Elektroberufen, den Metallberufen, den Bau-, Bauneben- und Holzberufen (3,2 %) sowie den Bergbauberufen (2,2 %). Zu den geschlechtsunspezifischen Berufsfeldern mit relativer Gleichverteilung (und einem Frauenanteil von über 30 %, aber unter 70 %) zählen die Verwaltungs- und Büroberufe, die wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Berufe, die Waren- und Dienstleistungskaufleute, die Textil-, Leder- und Bekleidungsberufe, die Medienberufe, die geisteswissenschaftlichen und künstlerischen Berufe sowie die Ernährungsberufe. Insgesamt stellen Frauen nur in sehr wenigen Berufsfeldern den dominierenden Anteil der Beschäftigten. Nur drei der insgesamt 20 Berufsfelder sind frauendominiert. Demgegenüber sind elf Berufsfelder Männerdomänen. Entgeltungleichheit beginnt bei der Ausbildung: Ca. 6 % Lohnlücke bei dualer Ausbildung (schulische, zum Teil schulgeldpflichtige nicht einkalkuliert)!  Frauenanteil dual: rund 40 % Vollzeitschulisch: >70 % Literatur Achatz, Juliane / Beblo, Miriam / Wolf, Elke (2010): Berufliche Segregation, S In: Projektgruppe GiB: Geschlechterungleichheiten im Betrieb. Arbeit, Entlohnung und Gleichstellung in der Privatwirtschaft. Bundesagentur für Arbeit (2011): Statistik der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung. Bundesagentur für Arbeit (o. J.): Kurzinformation – Beschäftigtenstatistik. Siehe: Content/Grundlagen/Kurzinformationen/Generische- Publikationen/Kurzinformation-Beschaeftigungsstatistik.pdf Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (o. J.): Berufe im Spiegel der Statistik. Erläuterung. Siehe: Müller, Thomas (2011): Berufswahlverhalten von Frauen und Männern in Nordrhein-Westfalen 1999 und 2009, Statistik kompakt Siehe: Flickr.com/indmus (CC BY-NC 2.0) Quelle: DGB/Projekt WU

13 Faktor: Arbeitszeit und Arbeitsvolumen
Frauen arbeiten öfter in (geringfügiger) Teilzeit und unterbrechen ihre Berufstätigkeit für längere Zeiträume als Männer In aller Kürze: Der Anteil der Frauen an den Beschäftigten ist seit 1991 um 5,0 Prozentpunkte gestiegen waren fast die Hälfte aller Beschäftigten weiblich. Ihr Anteil am Arbeitsvolumen nahm um 3,4 Prozentpunkte zu und lag 2014 bei knapp 41 %. Dabei konzentrierte sich der Anstieg auf Teilzeitarbeit einschließlich der geringfügigen Beschäftigung. Die Zahl der beschäftigten Frauen stieg insgesamt um 21 %, das von ihnen geleistete Arbeitsvolumen um 4 %. Ein etwas höheres Arbeitsvolumen wird heute also von deutlich mehr Arbeitnehmerinnen erbracht als früher. Vor allem in der Familienphase verfestigen sich die Unterschiede in den Arbeitszeiten, und ein Großteil der Paare wählt das „Zuverdienermodell“ mit vollzeitbeschäftigtem Mann und teilzeitbeschäftigter Frau. „Die Arbeitszeitpräferenzen von Paaren zeigen, dass sich bei einer Realisierung der gewünschten Wochenarbeitszeiten an der Verteilung der partnerschaftlichen Erwerbszeit nur wenig ändern würde. Bessere Kinderbetreuungsangebote und flexible Arbeitszeitmodelle, aber auch eine finanzielle Förderung von partnerschaftlichen Erwerbsmodellen könnten zu einer ausgewogeneren Aufteilung von Erwerbs- und Familienzeiten von Paaren beitragen.

14 Faktor: Prekäre Arbeit
(zu kleine) Teilzeit Minijobs & Wiedereinstieg Befristungen KLEINE TEILZEIT Rund 50 % aller erwerbstätigen Frauen in Teilzeit, Männer: 10 % Rund 9 Stunden weniger Erwerbsarbeit von Frauen  Gender Time Gap Folgen: Geringeres Gesamteinkommen Geringere Vorsorgemöglichkeiten Geringere Versorgemöglichkeiten  große Gefahr der Alleinstehenden-Armut Geringere Rente Geringere Karrierechancen ( geringeres Stundeneinkommen) MINIJOB 49 % der Frauen sehen Minijob als Brücke ins Erwerbsleben. Doch zwei Drittel aller Minijobberinnen bleiben im Minijob hängen! Bei einigen Frauen ist der Wille da, wieder mit einem größeren Arbeitsvolumen in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis zurückzukehren, gehen dabei aber den falschen Weg über einen Minijob  Klebewirkung! Andere Frauen sehen den Minijob als Zuverdienstmöglichkeit (Ehegattensplitting) und sind sich der Risiken (vermutlich) nicht bewusst. Minijobs stellen keine Brückenfunktion in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis dar und haben eine enorme Klebewirkung, eigenständige Existenzsicherung ist hier nicht vorgesehen – weder aktuell noch langfristig. Im Nachhinein geben die Frauen an, dass sie den Minijob falsch eingeschätzt haben. Fakten aus dem ersten Gleichstellungsbericht Armut heute und später Fakt ist: von 7,9 Mio. Beschäftigten im Niedriglohnsektor sind fast 65 % Frauen. Jede dritte Arbeitnehmerin in Deutschland arbeitet im Niedriglohnsektor. 60 % der erwerbstätigen Frauen in Westdeutschland zwischen 50 und 55 Jahren haben Erwerbszeiten im Minijob, die sich heute auf 7,6 Jahre summieren. In Ostdeutschland sind es 30 % mit Zeiten von bis zu 3,5 Jahren. BEFRISTUNGEN Mehr Frauen als Männer arbeiten in befristeten Beschäftigungsverhältnissen. Innerhalb des Beobachtungszeitraums 1991 bis 2012 ist der Anteil an befristeter Beschäftigung bei Frauen in fast jedem Jahr und in fast allen Altersgruppen etwas höher als bei Männern. Im Jahr 2012 hatten 9 % der abhängig beschäftigten Frauen und 8 % der Männer einen befristeten Arbeitsvertrag. Über den gesamten Zeitraum, insbesondere in den letzten Jahren, ist der Anteil an befristeten Beschäftigungsverhältnissen bei beiden Geschlechtern stark angestiegen: Bei Frauen um mehr als 29 %, bei Männern sogar um 41 %. Der Anteil befristeter Beschäftigung variiert sehr stark je nach Alter. Insbesondere Jüngere, vor allem 15- bis 24-Jährige, aber auch 25- bis 34-Jährige, arbeiten häufig befristet. Dies hat in den letzten Jahren zudem stark zugenommen. Die Entwicklung der befristeten Beschäftigung in Deutschland fällt für verschiedene Altersgruppen sehr unterschiedlich aus: 15- bis 24-Jährige: Sie weisen die höchsten Anteile an befristet Beschäftigten auf, obwohl hier keine Personen berücksichtigt wurden, die in einer schulischen, beruflichen oder universitären Ausbildung sind. Die Befristungsquote stieg im Beobachtungszeitraum stark an: 1991 arbeiteten nicht einmal ein Zehntel der Frauen und 13 % der Männer in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis waren es bereits ein Viertel der Frauen und Männer. 25- bis 34-Jährige: Zwischen 1991 und 2012 hat sich der Anteil an befristeter Beschäftigung bei beiden Geschlechtern knapp verdoppelt: Bei Frauen stieg der Anteil von 8 auf 15 %, bei Männern von 7 auf 14 %. In dieser Altersgruppe sind Frauen durchgängig stärker von Befristung betroffen als Männer. 35- bis 44-Jährige: In dieser Altersgruppe sind Frauen durchweg häufiger in befristeten Beschäftigungsverhältnissen als Männer. Allerdings fällt der Anteil der Befristungen in diesen Altersgruppen deutlich geringer aus als unter jüngeren Beschäftigten. 45- bis 54-Jährige: Weil die Erwerbstätigenquote von Frauen in dieser Altersgruppe leicht gestiegen und die der Männer leicht zurückgegangen ist, reduziert sich der Vorsprung der Männer zwischen 1991 und 2012 auf ein Drittel. Damit hat sich der Abstand zwischen den Geschlechtern in dieser Altersgruppe am stärksten verringert. 55- bis 64-Jährige: Die Ältesten weisen fast durchgängig eine besonders niedrige Quote an Befristungen auf: weniger als 5 % für beide Geschlechter. Bei den Frauen ging dieser Anteil zwischen 1991 und 2012 sogar leicht zurück, so dass ab dem Jahr 2002 die männlichen Beschäftigten einen etwas höheren Anteil an Befristung aufweisen als ihre weiblichen Kolleginnen. Literatur Statistisches Bundesamt (2013): Fachserie 1, Reihe 4.1.1, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland Statistisches Bundesamt (2012): Methodeninformation. Mikrozensus und Arbeitskräfteerhebung: Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit ab dem Jahr 2011 Quelle: DGB/Projekt WU

15 Faktor: Vereinbarkeit
Vollzeit & Teilzeit in Paarhaushalten mit zwei Erwerbstätigen (2012) KURZANALYSE Die Erwerbskonstellation gemischtgeschlechtlicher Paare ist in Deutschland stark davon abhängig, ob sie mit minderjährigen Kindern zusammenleben. Wenn auch minderjährige Kinder im Haushalt leben, sind Frauen in Paarhaushalten etwas seltener erwerbstätig. Kinder im Paarhaushalt beeinflussen noch stärker den Umfang der Erwerbstätigkeit von Frauen: Sie sind häufiger als Frauen in Haushalten ohne Kinder nur teilzeitbeschäftigt. Männer dagegen arbeiten überwiegend in Vollzeit – unabhängig davon, ob Kinder im Haushalt sind oder nicht. In Ostdeutschland haben Kinder einen viel geringeren Einfluss darauf, in welchem Umfang Frauen erwerbstätig sind. Denn hier sind zumeist beide erwerbstätigen Partner eines Haushaltes vollzeitbeschäftigt. Die Erwerbskonstellationen gemischtgeschlechtlicher Paarhaushalte unterscheiden sich danach, ob ein minderjähriges Kind im Haushalt lebt oder nicht: In der Mehrheit sind beide Partner aktiv erwerbstätig, sowohl bei Paaren mit Kind (55 %), als auch bei Paaren ohne Kind (56 %). Dass allein die Frau aktiv erwerbstätig ist, trifft nur auf einen kleinen Teil der Paarhaushalte mit Kind (5 %) zu, aber immerhin auf jeden achten Paarhaushalt ohne Kind (11 %). Männer sind in fast jedem dritten Paarhaushalt mit Kind (29 %) als einzige aktiv erwerbstätig, aber nur in jedem sechsten Haushalt ohne Kind (17 %). Bei jedem zehnten Paar mit Kind (10 %) und fast bei jedem sechsten Paar ohne Kind (15 %) ist keiner der beiden Partner aktiv erwerbstätig. Im regionalen Vergleich finden sich nur leichte Unterschiede für Ostdeutschland, denn hier sind Männer seltener die einzigen aktiv Erwerbstätigen. Demgegenüber kommt es in Ostdeutschland etwas häufiger vor, dass nur die Frau aktiv erwerbstätig ist, oder dass beide Partner aktiv erwerbstätig sind. Dies gilt unabhängig davon, ob minderjährige Kinder im Haushalt leben. Weitaus größere Unterschiede zwischen Paarhaushalten mit bzw. ohne Kinder finden sich bei denen mit zwei aktiv erwerbstätigen Partnern: Beide Partner arbeiten Vollzeit nur in jedem vierten Paarhaushalt mit Kindern, aber in mehr als der Hälfte der Paarhaushalte ohne Kind. Dagegen ist die Konstellation mit einem männlichen Vollzeitbeschäftigten und einer weiblichen Teilzeitbeschäftigten zwar in 70 % der Paarhaushalte mit Kindern vorzufinden, aber nur halb so häufig in denen ohne Kinder (36 %). Die übrigen Konstellationen (Frau Vollzeit und Mann Teilzeit sowie beide Partner in Teilzeit) treten dagegen nur sehr selten auf, und dies unabhängig davon, ob Kinder im Haushalt leben oder nicht.    Frauen sind auch 2015 vorrangig immer noch diejenigen, die neben ihrer eigenen Berufstätigkeit auch für die Kinderbetreuung und für die Pflege naher Angehöriger zuständig sind: Nur 30 % der Väter nutzen derzeit Elternzeit, im Durchschnitt 3 Monate. Mütter nutzen hingegen zu 95 % Elternzeit, im Durchschnitt 12 Monate. 2011 gab es in Deutschland 2,5 Millionen Pflegebedürftige, davon wurden 1,8 Millionen zu Hause versorgt (70 % davon durch Angehörige). Etwa zwei Drittel der Hauptpflegepersonen sind noch im Erwerbsalter – drei Viertel von ihnen sind weiblich. Für die häusliche Pflege haben ca. 27 % der überwiegend weiblichen Pflegepersonen ihre Erwerbstätigkeit aufgegeben, weitere 24 % haben sie eingeschränkt. Literatur Keller, Matthias und Thomas Haustein (2014): Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ergebnisse des Mikrozensus 2012, in: Wirtschaft und Statistik 2013, S Statistisches Bundesamt (2013): Fachserie 1, Reihe 4.1.1, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland. … Lösungen?

16 6. Online-Quiz: www.die-generalprobe.de
In welcher Rolle bestreitest du dein Leben? Schaffst du es, wirtschaftlich unabhängig zu sein und zu bleiben? Test im Online-Quiz anhand eines fiktiven Lebensverlaufs. Abfrage von Entscheidungen bei wichtigen Stellschrauben. Aufmerksamkeit auf Stolpersteine richten. Zusätzliche Information, wo nötig und gewünscht.

17 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Quelle: DGB/Projekt WU

18 Literatur Allmendinger, Jutta / Haarbrücker, Julia / Mitarbeit Florian Fliegner (2013): Lebensentwürfe heute. Wie junge Frauen und Männer in Deutschland leben wollen. Kommentierte Ergebnisse der Befragung 2012, Discussion Paper, P , Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Berlin. Bundesinstitut für Berufsbildung (2012): Datenreport zum Berufsbildungsbericht Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. BMFSFJ (2011): Neue Wege - Gleiche Chancen. Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf. Erster Gleichstellungsbericht. Bundesagentur für Arbeit (2013): Statistik der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung. Keller, Matthias/ Haustein, Thomas (2014): Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ergebnisse des Mikrozensus 2012, in: Wirtschaft und Statistik 2013, S Nalbach, Hans-Ortwin / Böhnke, Katrin / Kösterke, Felix et.al. (2013): Geschlecht und Berufswahl - Horizonte erweitern. Gute Praxis: Gender im Berufsorientierungsprogramm, Bonn.

19 Pimminger, Irene (2012): Existenzsichernde Beschäftigung von Frauen und Männern, Agentur für Gleichstellung im ESF. Statistisches Bundesamt (2014): Verdienste und Arbeitskosten. Arbeitnehmerverdienste 2013, Fachserie 16. Statistisches Bundesamt (2013): Mikrozensus. Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland, Fachserie 1, Reihe Wippermann, Carsten (2012): Frauen im Minijob - Motive und (Fehl)Anreize für die Aufnahme geringfügiger Beschäftigung im Lebensverlauf, BMFSFJ (Hg.), Berlin. Knittel, Tilmann/ Henkel, Melanie/ Krämer, Lisa/ Lopp, Rosalie/ Schein, Corinna (2014): Dossier Müttererwerbstätigkeit. Erwerbstätigkeit, Erwerbsumfang und Erwerbsvolumen 2012. Wanger, Susanne (2015): Frauen und Männer am Arbeitsmarkt, Traditionelle Erwerbs- und Arbeitszeitmuster sind nach wie vor verbreitet, in: IAB Kurzbericht, 04/2015. Weiterführende Informationen findet ihr in unserer Broschüren-Sammlung:


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