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Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan

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Präsentation zum Thema: "Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan"—  Präsentation transkript:

1 Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan
Herzlich Willkommen

2 Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan
Überblick: Vorlesungsinhalte Samstag: : Rolle der Gleichaltrigen und Rolle des Fernsehens: Peer-und Mediensozialisation Werte und Wertentwicklung von jungen Erwachsenen Entwicklung und Förderung moralischer Bildung Kognitive Fähigkeiten, Bildung und Weisheit im Alter

3 Werte, Orientierungen und Lebensentwürfe

4 Werte und Wertentwicklung von jungen Erwachsenen
Wenn man Sie fragt: Was sind die leitenden Werte, die zentralen Orientierungen in ihrem Leben?

5 Werte und Wertentwicklung von jungen Erwachsenen
Und wenn man Sie fragt: Was sind denn Werte?

6 Kulturelle Werte Was sind Werte? Warum ist das Studium der Werte wichtig, um eine Kultur zu verstehen? 1. Werte sind Überzeugungen, die aber nicht als bloße Ideen mit nur einem kognitiven Gehalt fungieren, sondern, wenn sie aktiviert werden, emotional aufgeladen sind (Schwartz, 1999). 2. Werte verweisen auf wünschenswerte Ziele wie z.B. Gleichheit, Gerechtigkeit etc. 3. Werte gehen über konkrete Situationen hinaus und umfassen größere Handlungskontexte (bspw. soll man nicht nur in der Schule oder auf der Arbeit gerecht sein, sondern überall).

7 Kulturelle Werte Was sind Werte? Warum ist das Studium der Werte wichtig, um eine Kultur zu verstehen? 4. Werte dienen auch als ein Standard, wie die Handlungen und Überzeugungen anderer zu bewerten sind.).

8 Kulturelle Werte Trotz des immensen Einflusses der Kultur auf den Menschen ist zwischen Werten auf einer individuellen und einer kulturellen Ebene zu differenzieren. Individuelle Ebene: Werte sind motivationale Ziele, die das eigene Verhalten steuern. Kulturelle Ebene: Werte sind Ausdruck von sozial geteilten Überzeugungen, was das Gute, das Richtige und das Wünschenswerte ist.

9 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
Unterschiede in den typischen Arbeitswerten, die Aspekte wie etwa Individualismus vs. Kollektivismus, Machtdistanz; Maskulinität vs. Feminität und Unsicherheitsvermeidung betreffen; in Asien: konfuzianischer Dynamismus.

10 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
Unterschiede in den Führungsstilen; „Paternal authoritativeness“ : asiatischer Führungsstil, der insbesondere Amerikanern und Westeuropäern große Probleme bereitet.

11 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
Kollektivistische Gesellschaften: Ziele werden eher über Gruppenleistungen erreicht; in individualistischen Gesellschaften können Personen eher wählen, ob sie ein bestimmtes Ziel im Gruppenverband oder eher allein erreichen wollen. Gruppenmitgliedschaft löst sich in individualistischen Gesellschaften auf, wenn Gruppenziel erreicht ist; in kollektivistischen Ländern haben Gruppen längeren Bestand.

12 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
Kollektivistische Gesellschaften: Problem des „sozialen Faulenzens“ (social loafing) in kollektivistischen Gesellschaften geringer als in individualistischen; So waren Amerikaner produktiver, wenn sie individuell und Chinesen, wenn sie im Gruppenkontext gearbeitet haben. Arbeitseifer in Gruppen größer für Individuen aus kollektivistischen Ländern; das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein, setzte positive Kräfte frei.

13 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
Hofstedes Unterscheidung von 5 kulturellen Dimensionen ( Teilnehmer in mehr als 40 Nationen, IBM) 1. Individualismus vs. Kollektivismus:

14 Kulturelle Dimensionen
Individualismus Kollektivismus Eigenständigkeit Identität eher selbstbestimmt Mitgliedschaften kurz und zweckgebunden geringe Machthierarchien Ambivalenz gegenüber Gruppen zentrale Werte: Freiheit, Anerkennung, Gerechtigkeit Gruppenzugehörigkeit Selbst stets Teil einer Gruppe wenige, aber verbindliche Gruppenmitgliedschaften große Machtdistanzen zentrale Werte: Harmonie, Verpflichtung gegenüber Eltern, Sittsamkeit, Zurückhaltung

15 Kulturelle Dimensionen
Kollektivismus Individualismus Recht auf Privatsphäre dominant; Primäre Sanktion bei Vergehen: Verlust von Selbstachtung (Schuldgefühle; Gewissensbisse); Konfliktfähigkeit wird erwartet. Gruppenmitglieder beanspruchen wechselseitige Kenntnis des „Privatlebens“; Primäre Sanktion bei Vergehen: Scham (Gesichtsverlust); Konfliktvermeidung wird erwartet.

16 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
Hofstedes Unterscheidung von 5 kulturellen Dimensionen ( Teilnehmer in mehr als 40 Nationen, IBM) 2. Machtdistanz: Wieweit akzeptieren Menschen die ungleiche Machtverteilung in Institutionen ? Wie weit wird diese ungleiche Machtverteilung als legitim betrachtet?

17 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
Hofstedes Unterscheidung von 5 kulturellen Dimensionen ( Teilnehmer in mehr als 40 Nationen, IBM) Wie sehr sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen ausgeprägt, um Zugang zu Macht zu haben? Verhältnis von Vorgesetzten und Untergebenen. Wie sehr wird zugelassen, dass formal Untergebene ihre Meinung, ihr Unbehagen auch tatsächlich zum Ausdruck bringen?

18 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
3. Maskulinität vs. Feminität In der Arbeitswelt gelten Behauptung, Durchsetzungsfähigkeit, Wettbewerb und die Zurücknahmen von Gefühlen in den Arbeitsbeziehungen als typisch maskuline Werte; Feminität dagegen steht für Kooperativität, Milde, emotionale Entscheidung, gutes Betriebsklima, gute Beziehungen zum Vorgesetzten etc.

19 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
3. Maskulinität vs. Feminität Führungspositionen weitestgehend von Männern besetzt; Frauen wenig Chance auf die höchsten Chefetagen in maskulinen Kulturen. Frage ist: Auf welche Werte legen Menschen besonderen Wert bei der Entscheidungsfindung, wo sind die graduellen Tendenzen eher gegeben?

20 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
4. Unsicherheitsvermeidung: Tendenz, ambigen Situationen auszuweichen und Überzeugungen und Institutionen gering zu schätzen, die Unsicherheit und Ambiguität erzeugen .

21 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
4. Unsicherheitsvermeidung: Kulturen mit hoher Unsicherheitsvermeidung haben eine große Anzahl von Regeln, Gesetzen etc. Das Leben ist sehr stark verrechtlicht: Menschen glauben, dass sie Unsicherheiten am besten aus dem Wege gehen, wenn sich alle Bürger diesen expliziten Regeln unterwerfen, diese einhalten. Vermeidung von Unsicherheit führt zum Abbau des Stresses.

22 Kulturelle Werte und Arbeitsleben
4. Unsicherheitsvermeidung: Kulturen mit geringer Unsicherheitsvermeidung: Menschen sind über Unvorhersagbarkeiten weniger besorgt; sie gehen eher davon aus, dass sie ohnehin zukünftige Ereignisse nicht beeinflussen können und sind auch nicht gewillt, diese Unvorhersehbarkeit durch ein Regelwerk zu kontrollieren; denn zu viele Regeln blockieren auch gesellschaftliche Entwicklungen. In diesen Kulturen sind Menschen auch eher bereit, Risiken einzugehen.

23 Kulturelle Werte Schwartz, einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet stellte 10 Werte auf, die eine Universalität behaupten und sowohl biologischen Bedürfnissen als auch den Erfordernissen eines sozialen Lebens und dem Funktionieren lebensweltlicher Interaktionen förderlich sind:

24 Kulturelle Werte 1. Macht 2. Leistung 3. Hedonismus 4. Stimulation
5. Selbstbestimmung

25 Kulturelle Werte 6. Universalismus 7. Großzügigkeit 8. Tradition
9. Konformität 10. Sicherheit

26 Kulturelle Werte Jedoch gilt es zu bedenken:
Diese Werte sind nicht alle zugleich wirksam, sondern sind teilweise einander widersprechend; individuelle Handlungen befinden sich vielfach im Spannungsfeld oppositioneller Werte; so kann etwa das Streben nach individuellem Erfolg dem Bedürfnis nach Großzügigkeit bzw. Wohlfahrt anderer widersprechen.

27 Strukturelle Beziehung der Werte untereinander
Wahrung des Bestehenden Offenheit gegenüber Neuem

28 Kulturelle Werte Kulturenübergreifende Befunde:
1. Jüngere Menschen tendieren eher nach Werten, die die Wichtigkeit von Offenheit (Stimulation und Hedonismus) betonen, während ältere eher die Wichtigkeit von Traditionen (Konformität und Sicherheit) betonen.

29 Kulturelle Werte Kulturenübergreifende Befunde:
2. Jüngere weisen in der Regel höhere individualistische Werte auf als ältere, die stärker den Kollektivismus betonen

30 Kulturelle Werte Kulturenübergreifende Befunde:
3. Auch ließen sich in 47 Nationen geschlechtsspezifische Unterschiede finden: demnach schätzten Frauen eher die Werte Sicherheit und Großzügigkeit, Männer dagegen legten mehr Wert auf Hedonismus, Leistung und Macht.

31 Werte, Orientierungen und Lebensentwürfe
Gliederung: Einführung Werte - Die Wertorientierungen im Überblick - Einflussfaktoren von Wertorientierungen Ansichten zur Rolle von Frauen und Männern in der Gesellschaft - Die Geschlechtsrollenorientierungen im Überblick - Bedingungsfaktoren von Geschlechtsrollenorientierungen Weibliche und männliche Lebensentwürfe: Familie, Beruf und vieles mehr - Die Wichtigkeit von Lebensbereichen bei den 16- bis 29- Jährigen

32 Werte, Orientierungen und Lebensentwürfe
Gliederung: Einführung Werte - Die Wertorientierungen im Überblick - Einflussfaktoren von Wertorientierungen Ansichten zur Rolle von Frauen und Männern in der Gesellschaft - Die Geschlechtsrollenorientierungen im Überblick - Bedingungsfaktoren von Geschlechtsrollenorientierungen Weibliche und männliche Lebensentwürfe: Familie, Beruf und vieles mehr - Die Wichtigkeit von Lebensbereichen bei den 16- bis 29- Jährigen

33 Werte: Einflussfaktoren von Wertorientierungen
Einfluss folgender soziodemographischer Merkmale auf die Werte junger Menschen: Lebensalter Geschlecht -Bildungsniveau -Erwerbsstatus -Wohn- und Lebensform -regionale Zugehörigkeit (z.B. Ost/West) -Migrationshintergrund …teilweise abhängig zu betrachten …Effekte/Trends innerhalb d. Merkmale feststellen

34 Werte: Einflussfaktoren von Wertorientierungen
Lebensalter: bei 21- bis 23-J. wird „kritisch sein“ wichtiger, deutlichster Effekt ! Hedonismus verliert mit zunehmendem Alter an Bedeutung Pflichtbewusstsein, Verantwortungsübernahme und Ehrgeiz wird mit zunehmendem Alter wichtiger Hohes Einkommen verliert an Bedeutung Anpassung verliert an Bed. Selbstverwirklichung nimmt ab, „Unabhängig sein“ nimmt zu „Sich etwas leisten“ und „auf Sicherheit bedacht sein“ ohne Effekt

35 Werte: Einflussfaktoren von Wertorientierungen
Geschlecht: Frauen deutlich prosozialer „Hohes Einkommen“ weniger wichtig für Frauen Schwache Geschlechtseffekte in der älteren Befragungsgruppe Frauen eher normbewusst und sicherheitsorientiert als Männer (Shell)  Respekt vor Gesetz und Ordnung; Streben nach Sicherheit; Gesundheitsbewusstsein; Berücksichtigung von Gefühlen; Toleranz; Umweltbewusstsein; … …

36 Werte: Einflussfaktoren von Wertorientierungen
Bildung: bei steigendem Bildungsniveau……. …“kritisch sein“ + …hedonistische Werte - …Ehrgeiz + …Disziplin + …“sich anpassen“ - …Gehalt (extr. Mot.) - …intrinsische Berufsmotivation + …Führungswille + …hohes Einkommen/sicherer Arbeitsplatz -

37 Werte: Einflussfaktoren von Wertorientierungen
Wohn- und Lebensform: Unterscheidung in Alleinlebende, NEL und Verheiratete Mit Partner eher prosozial orientiert Mit Kindern konventioneller orientiert Alleinlebender eher hedonistisch orientiert Mit Partner höhere Sicherheitsorientierung und materielle Absicherung

38 Werte: Einflussfaktoren von Wertorientierungen
Migrationshintergrund: Allgemein konventioneller orientiert „sich anpassen“ höher (1. Generation) Materielle Absicherung wichtig Sicherheit wichtig Allgemein hedonistischer (spannendes Leben führen; tun und lassen, was man will) -Beachte: starke Bildungseffekte !

39 Werte: Einflussfaktoren von Wertorientierungen
Einflussfaktoren im Zusammenhang: Bildung und Lebensalter als erklärungskräftigste Faktoren Bei Einkommen Effekte durch Ost/West Bei Prosozialität Geschlechtseffekte Geschlechtsspezifische Sozialisationsprozesse

40 Werte: Einflussfaktoren von Wertorientierungen
- Die Wertorientierungen im Überblick - Einflussfaktoren von Wertorientierungen Ansichten zur Rolle von Frauen und Männern in der Gesellschaft - Die Geschlechtsrollenorientierungen im Überblick - Bedingungsfaktoren von Geschlechtsrollenorientierungen Weibliche und männliche Lebensentwürfe: Familie, Beruf und vieles mehr - Die Wichtigkeit von Lebensbereichen bei den 16- bis 29- Jährigen

41 Weibliche und männliche Lebensentwürfe:
Darstellung von konkreten Zukunftsvorstellungen Wandel erkennbar, vor allem bei Frauen  primäre Familienorientierung  Doppelorientierung  Drei- Phasen- Modell 65% d. Fr. wünschen einen „adaptiven Lebensstil“ (2000) 70% (heute) 21% reine Berufsorientierung 14% Hausfrauenmodell 2/3 d. Männer reine Berufsorientierung, 1/3 adaptiv

42 Die Wichtigkeit von Lebensbereichen bei den 16- bis 29- Jährigen
„Welche Lebensfelder könnten einmal wichtig werden?“

43 Die Wichtigkeit von Lebensbereichen bei den 16- bis 29- Jährigen
Freunde und Bekannte Eltern und Geschwister Beruf und Arbeit Schul- und Berufsausbildung Partnerschaft Freizeit und Erholung Eigene Familie und Kinder Kunst und Kultur Politik Religion weiblich männlich (in %)

44 Die Wichtigkeit von Lebensbereichen bei den 16- bis 29- Jährigen
Ergebnisse: enge Verknüpfung zwischen Schul- u. Berufsausbildung und Arbeit u. Beruf sowie Partnerschaft und eigene Familie, sowie Politik und Kunst/Kultur und auch Freizeit/Erholung und Freunde/Bekannte 16 bis 29 ist eine sehr entscheidende und prägende Lebensspanne Erwerbsarbeit ist für beide Geschlechter sehr wichtig Hohe Alterseffekte (Familie+, Beruf-, Freizeit-) Je länger im Bildungssystem, desto später Kinder Je gebildeter, desto mehr Interesse an Kultur, Politik und weniger an Religion NEL oder Ehe  Beruf-, Partnerschaft+, Kinder+ Mit den Generationen fällt die Wichtigkeit der Religion auch bei den Migranten

45 Welche Werteunterschiede gibt es zwischen Deutschen und Türken?

46 Kulturelle Werte Fragestellung der Studie:
Welche Unterschiede in der Ausprägung der Werthaltungen bestehen zwischen Deutschen und Türken? Welche Veränderungen der Werthaltungen sind durch Migration bzw. durch einen doppelten Bezug zum Herkunftsland und zur Aufnahmegesellschaft sind bei Türken zu verzeichnen? Wie stark ist der Einfluss der Kovariablen – neben ethnischer Zugehörigkeit - Bildung, Alter und Geschlecht auf die Wertausprägung?

47 Stichprobenkennzeichnung: Lebensort

48

49

50 Stichprobenkennzeichnung

51 Rangreihe der wichtigsten Werte

52 Rangreihe der am wenigsten relevanten Werte

53 Keine signifikanten Unterschiede bei familialer Sicherheit und Freiheit;
alle anderen Werte signifikant unterschiedlich

54 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


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