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Aggression.

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Präsentation zum Thema: "Aggression."—  Präsentation transkript:

1 Aggression

2 Aggression im Umfeld psychischer Erkrankungen
Ursachen,Folgen,Behandlungsansätze 1848 durchbohrte bei einer Explosion eine Eisenstange den Schädel von Phineas Gage, der zwar den Unfall überlebte, danach aber bei jeder Gelegenheit Streit suchte. Der Grund für dieses Verhalten war vermutlich der Schaden im Vorderhirn, den ihm die Eisenstange zugefügt hatte, denn in diesem Hirngebiet liegen psychische Funktionen wie Einfühlungsvermögen und Impulskontrolle. Kinder, die mit einem defekten Vorderhirn auf die Welt kommen, sind weitgehend unfähig die einfachsten Streitregeln zu erlernen. Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren (Kernspintomographie, Positronenemissionstomographie) wurden Soziopathen (Menschen, die im Umgang mit anderen immer wieder auffällig werden) untersucht, und es zeigte sich, daß das Vorderhirn nicht so aktiv war wie bei gesunden Kontrollpersonen. Außerdem fiel bei ihnen ein anderer Hirnbereich, der so genannte Mandelkern, völlig aus. Man vermutet, daß ein Soziopath wegen der Arbeitsweise seines Gehirns nicht in der Lage ist, die Folgen seines Handelns abzuwägen

3 Persönlichkeitstörungen
Die Einteilung von Persönlichkeitsstörungen kann nach unterschiedlichen Vorgaben geschehen, z.B. nach historischen Typologien oder medizinischen Klassifikationssystemen wie ICD-10 und DSM-IV. Im Folgenden einige Einteilungen nach ICD-10. Paranoide Persönlichkeitsstörung Die paranoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.0) ist gekennzeichnet von tiefem Misstrauen, Streitsucht, dauerndem Groll, starker Selbstbezogenheit, ständiger Annahme von Verschwörungen, um Ereignisse zu erklären. Handlungen und Äußerungen anderer Personen werden häufig als feindlich oder verächtlich missgedeutet. Schizoide Persönlichkeitsstörung Die Schizoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.1) ist nicht mit Schizophrenie oder der schizotypischen Persönlichkeisstörung zu verwechseln. Zudem verwendet etwa Fritz Riemann in seinem Buch "Grundformen der Angst" einen anderen Schizoid-Begriff. In vielen Wörterbüchern wird "schizoid" fälschlicher Weise als Eigenschaftswort zu "Schizophrenie" erklärt. Im ICD-10 wird die Schizoide Persönlichkeitsstörung so beschrieben: "Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet ist. Es besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben." In der wissenschaftlichen Diskussion wird auch der "Secret Schizoid" (Heimlich Schizoide) diskutiert. "Es gibt viele fundamental schizoide Personen, die (nach außen) einen verbindlichen, interaktiven Personlichkeitsstil zeigen. Diese Patienten gehören zur Kategorie, die ich als "heimlich schizoid" bezeichne", schreibt Ralph Klein in "Disorders of the self". Im ICD-10 gibt es diese Kategorie nicht. Dissoziale Persönlichkeitsstörung Für die dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.2) typisch sind eine niedrige Schwelle für aggressives und gewalttätiges Verhalten, sehr geringe Frustrationstoleranz, Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen, ein fehlendes Schuldbewusstsein, mangelndes Lernen aus Erfahrung oder Bestrafung, mangelndes Einfühlen in andere. Beziehungen werden eingegangen, jedoch nicht aufrechterhalten. Teilweise sind Dissoziale auch erhöht reizbar. Aus diesen Gründen neigen Patienten mit dissozialer Persönlichkeitsstörung zu Gewalttaten, Kriminalität und Drogen- bzw. Alkoholmissbrauch. Der veraltete Begriff "Psychopathie" für diese Störung wird in der aktuellen Literatur nicht mehr verwendet. Emotional instabile Persönlichkeitsstörung Die wesentlichen Merkmale der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.3) sind impulsives Handeln ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ständig wechselnde, oft unvorhersehbare und launenhafte Stimmungslagen, Unfähigkeit zur Vorausplanung, heftige Zornesausbrüche mit teilweise gewalttätigem Verhalten und mangelnde Impulskontrolle. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle und ein Borderline-Typus, die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Borderline-Persönlichkeitsstörung Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31) ist eine schwere Persönlichkeitsstörung, die sich durch sehr wechselhafte Stimmungen, gestörte zwischenmenschliche Beziehungen, mangelndes Selbstvertrauen und autoaggressive Verhaltensweisen äußert. Diese Instabilitäten ziehen oft das persönliche Umfeld in Mitleidenschaft und beeinträchtigen so Alltag, langfristige Lebensplanung und das Selbstbild. Während der Merkmalskatalog der American Psychiatric Association (DSM-IV) von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (Diagnose-Nr ) spricht, benennt der Katalog der WHO (ICD-10) die "emotional instabile Persönlichkeitsstörung" (F60.3), von der der Borderline-Typus (F60.31) eine Unterform darstellt. Histrionische Persönlichkeitsstörung Kennzeichnend für die histrionische Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.4), früher als hysterische Persönlichkeitsstörung bezeichnet, sind Übertreibung, theatralisches Verhalten, Tendenz zur Dramatisierung, Oberflächlichkeit, labile Stimmungslage, leichte Beeinflussbarkeit, dauerndes Verlangen nach Anerkennung und der Wunsch, stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, erhöhte Kränkbarkeit, sowie ein übermäßiges Interesse an körperlicher Attraktivität. Anankastische Persönlichkeitsstörung Die anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung, wird durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus, übertriebener Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen, Halsstarrigkeit sowie große Vorsicht und Starrheit gekennzeichnet ist. Es können beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere einer Zwangsstörung erreichen. Typisch für Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung ist eine Starrheit im Denken und Handeln, die sich als Unflexibilität, Pedanterie und Steifheit zeigt. Es besteht eine übermäßige Beschäftigung mit Details und Regeln, so dass die eigentliche Aktivität oftmals in den Hintergrund tritt. Die Fähigkeit zum Ausdruck von Gefühlen ist häufig vermindert. In zwischenmenschlichen Beziehungen wirken Betroffene dementsprechend kühl und rational. Die Anpassungsfähigkeit an die Gewohnheiten und Eigenheiten der Mitmenschen ist eingeschränkt. Vielmehr wird die eigene Prinzipien- und Normentreue auch von anderen erwartet. Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung sind meist übermäßig leistungsorientiert und perfektionistisch. Daher erweisen sie sich im Arbeitsleben als fleißig, übermäßig gewissenhaft und übergenau, wobei der überstrenge Perfektionismus die Aufgabenerfüllung mitunter verhindert. Ihre Angst vor Fehlern behindert die Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen. Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung: ca. 1,0 % Ängstliche Persönlichkeitsstörung Die ängstliche Persönlichkeitsstörung (auch: Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, ICD-10: F60.6) ist gekennzeichnet durch übermäßige Sorge bis hin zur Überzeugung, abgelehnt zu werden, unattraktiv oder minderwertig zu sein. Folgen sind eine andauernde Angespanntheit und Besorgtsein, der Lebensstil ist wegen des starken Bedürfnisses nach Sicherheit starken Einschränkungen unterworfen. Teilweise sind Ängstliche überempfindlich gegenüber Ablehnung oder Kritik. Abhängige Persönlichkeitsstörung Die abhängige Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.7) ist geprägt durch mangelnde Fähigkeit zu eigenen Entscheidungen, ständiges Appellieren an die Hilfe anderer, Abhängigkeit von und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber anderen, Angst, nicht für sich selbst sorgen zu können und der Angst, von einer nahestehenden Person verlassen zu werden und hilflos zu sein. Narzisstische Persönlichkeitsstörung Die narzisstische Persönlichkeitsstörung zeichnet sich aus durch mangelndes Selbstbewusstsein und Ablehnung der eigenen Person nach innen, wechselnd mit übertriebenem und sehr ausgeprägtem Selbstbewusstsein nach außen. Daher sind diese Personen immer auf der Suche nach Bewunderung und Anerkennung, wobei sie anderen Menschen wenig echte Aufmerksamkeit schenken. Sie haben ein übertriebenes Gefühl von Wichtigkeit, meinen eine Sonderstellung einzunehmen und auch eine Sonderbehandlung zu verdienen. Sie zeigen ausbeutendes Verhalten und ein Mangel an Empathie. Es können wahnhafte Störungen mit Größenideen auftreten. Einige Tiefenpsychologen meinen, dass bei Leuten mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, die ideale Vorstellung von sich selbst, mit dem realen Selbst in gewisser Weise verschmolzen ist. Weiter ist das Selbst gespalten in Ideal-Selbst und Entwertetes-Selbst. Diese Selbstrepräsentanzen werden dann auf äußere Objekte projiziert. Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung: ca. 1,0 % Einteilung nach DSM-IV und ICD-10

4 Persönlichkeitstörung
Persönlichkeitsstörung Personen mit Persönlichkeitsstörungen zeigen anhaltende und kaum veränderliche Verhaltensmuster, die starre Reaktionen auf unterschiedliche Lebenslagen bewirken. Sie unterscheiden sich von der Mehrheit der Bevölkerung durch deutliche Abweichungen im Bereich Wahrnehmung, Denken, Fühlen und in Beziehungen zu anderen. Dabei ist die persönliche und soziale Funktions- und Leistungsfähigkeit oft gestört. Eine Persönlichkeitsstörung liegt nur vor, wenn ausreichend viele dieser Merkmale zutreffen und die Störung dauerhaft besteht. Eine Persönlichkeitsstörung beginnt bereits im Kindesalter oder in der Pubertät und dauert bis ins Erwachsenenalter an. Zu unterscheiden ist sie von einer Persönlichkeitsänderung, die erst im Erwachsenenalter erworben wird, etwa nach einer extremen Belastungssituation. Persönlichkeitsstörungen werden entsprechend ihrem auffallendsten Merkmal unterteilt. Dabei können aber durchaus Überschneidungen vorkommen. Oft ist es selbst für den Fachmann schwierig, eine Persönlichkeitsstörung sicher zu diagnostizieren. Das rührt auch daher, dass Betroffene oft wegen Symptomen wie Depression Hilfe suchen, die dann nicht richtig eingeordnet werden. Laien sollten daher allgemein sehr vorsichtig sein, bei anderen Menschen eine Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren, auch weil bei der Lektüre diagnostischer Merkmale oft schnell, fälschlicherweise das Gefühl entsteht, seine Mitmenschen oder sich selbst darin zu erkennen. Des weiteren ist die richtige Zuordnung einer psychischen Störung ein intimer Einblick, mit dem entsprechend vorsichtig umgegangen werden muss. Ursachen Über die Ursachen und die Entstehung von Persönlichkeitsstörungen herrscht derzeit keine einheitliche Vorstellung. Es herrscht auch kein Konsens darüber, was als Persönlichkeitseigenschaft zu klassifizieren ist und ab wann die Kriterien einer Störung erfüllt sind. Sowohl der Begriff "Persönlichkeit" als auch deren Störungen werden als Ergebnis komplizierter Wechselwirkungen aus Umwelt- und Anlagefaktoren gesehen.

5 Persönlichkeitstörung
Einteilung nach ICD-10 Die Einteilung von Persönlichkeitsstörungen kann nach unterschiedlichen Vorgaben geschehen, z.B. nach historischen Typologien oder medizinischen Klassifikationssystemen wie ICD-10 und DSM-IV. Im Folgenden einige Einteilungen nach ICD-10. Paranoide Persönlichkeitsstörung Die paranoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.0) ist gekennzeichnet von tiefem Misstrauen, Streitsucht, dauerndem Groll, starker Selbstbezogenheit, ständiger Annahme von Verschwörungen, um Ereignisse zu erklären. Handlungen und Äußerungen anderer Personen werden häufig als feindlich oder verächtlich missgedeutet. Schizoide Persönlichkeitsstörung Die Schizoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.1) ist nicht mit Schizophrenie oder der schizotypischen Persönlichkeisstörung zu verwechseln. Zudem verwendet etwa Fritz Riemann in seinem Buch "Grundformen der Angst" einen anderen Schizoid-Begriff. In vielen Wörterbüchern wird "schizoid" fälschlicher Weise als Eigenschaftswort zu "Schizophrenie" erklärt. Im ICD-10 wird die Schizoide Persönlichkeitsstörung so beschrieben: "Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet ist. Es besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben." In der wissenschaftlichen Diskussion wird auch der "Secret Schizoid" (Heimlich Schizoide) diskutiert. "Es gibt viele fundamental schizoide Personen, die (nach außen) einen verbindlichen, interaktiven Personlichkeitsstil zeigen. Diese Patienten gehören zur Kategorie, die ich als "heimlich schizoid" bezeichne", schreibt Ralph Klein in "Disorders of the self". Im ICD-10 gibt es diese Kategorie nicht.

6 Persönlichkeitstörung
Dissoziale Persönlichkeitsstörung Für die dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.2) typisch sind eine niedrige Schwelle für aggressives und gewalttätiges Verhalten, sehr geringe Frustrationstoleranz, Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen, ein fehlendes Schuldbewusstsein, mangelndes Lernen aus Erfahrung oder Bestrafung, mangelndes Einfühlen in andere. Beziehungen werden eingegangen, jedoch nicht aufrechterhalten. Teilweise sind Dissoziale auch erhöht reizbar. Aus diesen Gründen neigen Patienten mit dissozialer Persönlichkeitsstörung zu Gewalttaten, Kriminalität Drogen- bzw. Alkoholmissbrauch. Der veraltete Begriff "Psychopathie" für diese Störung wird in der aktuellen Literatur nicht mehr verwendet. Emotional instabile Persönlichkeitsstörung Die wesentlichen Merkmale der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.3) sind impulsives Handeln ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ständig wechselnde, oft unvorhersehbare und launenhafte Stimmungslagen, Unfähigkeit zur Vorausplanung, heftige Zornesausbrüche mit teilweise gewalttätigem Verhalten und mangelnde Impulskontrolle. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle und ein Borderline-Typus, die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Borderline-Persönlichkeitsstörung Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31) ist eine schwere Persönlichkeitsstörung, die sich durch sehr wechselhafte Stimmungen, gestörte zwischenmenschliche Beziehungen, mangelndes Selbstvertrauen und autoaggressive Verhaltensweisen äußert. Diese Instabilitäten ziehen oft das persönliche Umfeld in Mitleidenschaft und beeinträchtigen so Alltag, langfristige Lebensplanung und das Selbstbild. Während der Merkmalskatalog der American Psychiatric Association (DSM-IV) von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (Diagnose-Nr ) spricht, benennt der Katalog der WHO (ICD-10) die "emotional instabile Persönlichkeitsstörung" (F60.3), von der der Borderline-Typus (F60.31) eine Unterform darstellt.

7 Persönlichkeitstörung
Histrionische Persönlichkeitsstörung Kennzeichnend für die histrionische Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.4), früher als hysterische Persönlichkeitsstörung bezeichnet, sind Übertreibung, theatralisches Verhalten, Tendenz zur Dramatisierung, Oberflächlichkeit, labile Stimmungslage, leichte Beeinflussbarkeit, dauerndes Verlangen nach Anerkennung und der Wunsch, stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, erhöhte Kränkbarkeit, sowie ein übermäßiges Interesse an körperlicher Attraktivität. Anankastische Persönlichkeitsstörung Die anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung, wird durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus, übertriebener Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen, Halsstarrigkeit sowie große Vorsicht und Starrheit gekennzeichnet ist. Es können beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere einer Zwangsstörung erreichen. Typisch für Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung ist eine Starrheit im Denken und Handeln, die sich als Unflexibilität, Pedanterie und Steifheit zeigt. Es besteht eine übermäßige Beschäftigung mit Details und Regeln, so dass die eigentliche Aktivität oftmals in den Hintergrund tritt. Die Fähigkeit zum Ausdruck von Gefühlen ist häufig vermindert. In zwischenmenschlichen Beziehungen wirken Betroffene dementsprechend kühl und rational. Die Anpassungsfähigkeit an die Gewohnheiten und Eigenheiten der Mitmenschen ist eingeschränkt. Vielmehr wird die eigene Prinzipien- und Normentreue auch von anderen erwartet. Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung sind meist übermäßig leistungsorientiert und perfektionistisch. Daher erweisen sie sich im Arbeitsleben als fleißig, übermäßig gewissenhaft und übergenau, wobei der überstrenge Perfektionismus die Aufgabenerfüllung mitunter verhindert. Ihre Angst vor Fehlern behindert die Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen. Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung: ca. 1,0 % Ängstliche Persönlichkeitsstörung Die ängstliche Persönlichkeitsstörung (auch: Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, ICD-10: F60.6) ist gekennzeichnet durch übermäßige Sorge bis hin zur Überzeugung, abgelehnt zu werden, unattraktiv oder minderwertig zu sein. Folgen sind eine andauernde Angespanntheit und Besorgtsein, der Lebensstil ist wegen des starken Bedürfnisses nach Sicherheit starken Einschränkungen unterworfen. Teilweise sind Ängstliche überempfindlich gegenüber Ablehnung oder Kritik

8 Persönlichkeitstörung
Die abhängige Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.7) ist geprägt durch mangelnde Fähigkeit zu eigenen Entscheidungen, ständiges Appellieren an die Hilfe anderer, Abhängigkeit von und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber anderen, Angst, nicht für sich selbst sorgen zu können und der Angst, von einer nahestehenden Person verlassen zu werden und hilflos zu sein. Narzisstische Persönlichkeitsstörung Die narzisstische Persönlichkeitsstörung zeichnet sich aus durch mangelndes Selbstbewusstsein und Ablehnung der eigenen Person nach innen, wechselnd mit übertriebenem und sehr ausgeprägtem Selbstbewusstsein nach außen. Daher sind diese Personen immer auf der Suche nach Bewunderung und Anerkennung, wobei sie anderen Menschen wenig echte Aufmerksamkeit schenken. Sie haben ein übertriebenes Gefühl von Wichtigkeit, meinen eine Sonderstellung einzunehmen und auch eine Sonderbehandlung zu verdienen. Sie zeigen ausbeutendes Verhalten und ein Mangel an Empathie. Es können wahnhafte Störungen mit Größenideen auftreten. Einige Tiefenpsychologen meinen, dass bei Leuten mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, die ideale Vorstellung von sich selbst, mit dem realen Selbst in gewisser Weise verschmolzen ist. Weiter ist das Selbst gespalten in Ideal-Selbst und Entwertetes-Selbst

9 Phineas P. Gage (1823 – )

10 Präfrontaler Cortex Der präfrontale Cortex empfängt die verarbeiteten sensorischen Signale, integriert sie mit Gedächtnisinhalten und aus dem limbischen System stammenden emotionalen Bewertungen und initiiert auf dieser Basis Handlungen. Er wird als oberstes Kontrollzentrum für eine situationsangemessene Handlungssteuerung angesehen und ist gleichzeitig intensiv an der Regulation emotionaler Prozesse beteiligt. Deshalb wird er auch als "Supervisory Attentional System" (SAS) bezeichnet.

11 Soziopathie------ Soziopathie ist eine veraltete Bezeichnung für eine psychiatrische Störung, bei der vor allem das Sozialverhalten der erkrankten Person gestört ist. Definitionen und diagnostische Kriterien variierten stark zwischen den verschiedenen Schulen der Psychiatrie. Um der Begriffsverwirrung entgegenzuwirken, wurde die Bezeichnung nicht in die modernen Klassifikationssysteme von Krankheiten (ICD-10) und psychischen Störungen (DSM 4) aufgenommen. Am ehesten ist Soziopathie mit dem modernen Begriff der dissozialen Persönlichkeitsstörung (auch: amoralische-, antisoziale-, asoziale-, psychopathische Persönlichkeitsstörung) gleichzusetzen. Die gleiche begriffliche Problematik führte auch dazu, dass der verwandte Begriff der Psychopathie heute in der Fachsprache nicht mehr verwendet wird. Die dissoziale Persönlichkeitsstörung ist durch ausgeprägte Diskrepanz zwischen Verhalten und geltenden sozialen Normen gekennzeichnet. Typische Merkmale sind - Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen - Unfähigkeit zur Verantwortungsübernahme, gleichzeitig eine klare Ablehnung und Missachtung sämtlicher sozialen Normen, Regeln und Verpflichtungen - Unfähigkeit, längerfristige Beziehungen aufrechtzuerhalten, jedoch keine Probleme mit der Aufnahme frischer Beziehungen - Geringe Frustrationstoleranz, Neigung zu aggressivem und gewalttätigem Verhalten - Fehlendes Schuldbewusstsein - Unfähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen. Ein weiteres Merkmal für diese Erkrankung kann eine anhaltende Reizbarkeit sein. Die Störung kann sich in oder nach der Kindheit entwickeln.

12 Aspekte der Aggression
Evolutionäre Biologische Entwicklungspsychologische Biopsychosoziale

13 Biologische Aspekte: ohne primär eine Absicht zu unterstellen
zielgerichtetes Schädigen Verletzen Zerstören Vernichten Schmerz zufügen Stören Ärger erregen Beleidigen Neuroanatomisch sind vorallem Präfrontaler Cortex(SAS) Mandelkern(Limbisches System) Hypothalamus u.a hereditäre Komponente zusätzlichen Y-Chromosom ein erniedrigter Gehalt von Serotonin und 5-HIAA

14 Eine Form der Autoaggression: Selbstverletzung
Selbstverletzung äußert sich in sich ritzen schneiden verbrennen verbrühen verätzen kratzen sich beißen Sich schlagen Haare ausreißen Mit dem Kopf gegen die Wand schlagen Sich versuchen die Knochen zu brechen Die Wundheilung durch Aufbeißen etc verhindern

15 Die häufigste Methode sind Schnitte in die Haut mit scharfen Gegenständen wie Rasierklingen, Skalpellen, Scherben oder Messern. Die beschädigten Körperteile sind vor allem die Extremitäten, bei Rechtshändern ist der linke Arm bevorzugt und da wiederum der Unterarm, bei den Beinen die Oberschenkel. Weitaus seltener ist der Rumpf betroffen, hier vor allem Bauch und Brust , wobei diese Verletzungen stärker verborgen und nicht selten heftiger sind als die an den Armen und Beinen. Im weiteren, aber noch seltener betroffen sind das Gesicht und der Genitalbereich. Die Neigung zur Aggression wird zumindest teilweise von Generation zu Generation weitergegeben, allerdings bleibt offen, ob durch Vorbild bzw. Erziehung oder Vererbung. Martin Teicher (Harvard Medical School) hat im Scientific American (Heft 3, 2002) von Untersuchungen berichtet, in denen sich zeigte, daß Hippocampus und Amygdala bei Personen kleiner sind, die in ihrer Kindheit mißhandelt oder mißbraucht wurden. Offenbar verändert schwerer Stress in der Kindheit die molekulare Organisation dieser Hirnregionen, etwa die Struktur der Rezeptoren für den Neurotransmitter Gamma-Amino-Buttersäure. Wie die meisten Charaktereigenschaften ist auch Aggressivität zu einem beträchtlichen Teil (zirka 50 %) erblich, wobei vor allem in der Presse auch von einem "Gen für Aggressivität" die Rede war. Die erste einschlägige Arbeit beschrieb acht Männer einer niederländischen Großfamilie, die alle zu ungewöhnlichen Aggressionsschüben neigten, die sich laut den Autoren unter anderem in Brandstiftung und Exhibitionismus äußerten. Bei allen diesen Männern ist ein Gen völlig inaktiv, das für das Enzym Monoaminoxidase A (MAOA) kodiert. Solche Enzyme bauen Monoamine ab, unter diesen sind Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin. Werden diese nicht abgebaut, nachdem sie ihre Botschaft von einer Nervenzelle zur nächsten übermittelt haben, beeinflußt dies die Reizleitung. Aus anderen Arbeiten weiß man, daß die Serotonin-Konzentration im Gehirn Aggressivität und Impulsivität beeinflußt. Bei Mäusen wurden mindestens 15 Gene identifiziert, die mit Aggressivität zu tun haben sollen, darunter ein Gen für NO-Synthase, also ein Enzym, das den vielseitigen Neurotransmitter NO produziert. Schlüsse auf entsprechende Gene beim Menschen sind allerdings problematisch, denn die Gehirnstruktur von Mäusen und anderen Säugetieren unterscheidet sich deutlich und auch unsere Gesellschaft und Kultur ist viel komplexer. Doch nun vereint eine Arbeit (Science, 297, S. 851) die Einflüsse von Umwelt und Vererbung. Eine Gruppe um Terry Moffitt (King's College London) zeigte, daß jene männlichen Probanden, die in ihrer Kindheit schlecht behandelt worden waren, im Durchschnitt eher antisoziales Verhalten zeigen als eine Kontrollgruppe. Dabei wurde auch die Ausprägung des MAOA-Gens untersucht, wobei sich zeigte, daß die inaktive Ausprägung des Gens nicht nachzuweisen war, allerdings fand man eine mehr und eine weniger aktive Variante. Es scheint die weniger aktive MAOA-Variante die Auswirkung der schlimmen Kindheitserlebnisse wesentlich zuverstärken. Von den in ihrer Kindheit mißhandelten oder stark vernachlässigten Männern zeigten nämlich jene mit der weniger aktiven MAOA-Variante in der Adoleszenz doppelt so oft Verhaltensstörungen wie jene mit der aktiveren Gen-Version. Noch deutlicher ist der Zusammenhang bei Gewaltverbrechen wie Raub oder Vergewaltigung. Dagegen hat die Gen-Ausprägung allein - ohne Kindheitstraumata - keinen statistisch feststellbaren Einfluß. Das heißt, daß erst iein Umweltfaktar ("Stressor") einen genetischen Faktor wirksam werden läßt. Daß die MAOA-Aktivität sich gerade,in der Kindheit besonders auswirkt, könnte daran liegen, daß ein zweites, ähnliches Gen (MAOB) immer erst später im Leben aktiv wird. Warum beschränkte sich die Analyse auf Männer? Erstens, weil das MAOA-Gen auf dem X-Chromosom liegt und daher bei Männern nur in einfacher Ausfertigung vorliegt, was die Interpretation erleichtert. Bei Frauen, die ja zwei X-Chromosomen haben, wird die Auswirkung einer weniger aktiven MAOA-Variante meist durch die zweite Ausgabe des Gens auf dem zweiten X-Chrornosom gemildert. Zweitens aber, weil man mehr Erfahrung mit der Beschreibung und Definition von antisozialem aggressivem Verhalten bei Männern hat als bei Frauen. Schließlich ist, wie der US-Genetiker Greg Carey feststellte, der "stärkste genetische Marker für Gewalttätigkeit noch immer die Anwesenheit eines Y-Chromosoms". Bei der Kontrolle von Aggressionen spielt der Sertoninspiegel eine Rolle, wobei dieser bei aggressivem Verhalten vermindert ist. Nach Studien von Berend Olivier (Universität Utrecht) gibt es im Gehirn von Menschen und Tieren Mechanismen, die Aggression steuern, wobei diese Steuerung von Aggression zwar auf genetischen Voraussetzungen beruht, aber auch die Erziehung in der Aggressionsverarbeitung eine wesentliche Rolle spielt. Bei sehr aggressiven Menschen ist das Serotonin-System weniger aktiv als bei normalen Menschen. Pharmakologen züchteten Mäuse, bei denen im Gehirn bestimmte Rezeptoren ausgeschaltet wurden und ein Teil des Serotonin-Systems außer Kraft gesetzt ist. Diese Tiere waren in der Folge nicht mehr fähig, ihre Aggressionen zu unterdrücken

16 Ist der Mensch sui generis aggressiv??
Im zweiten Weltkrieg haben nur 15 bis 20% der amerikanischen Soldaten während des Gefechts ihre Waffen benutzt. Ähnliche Hinweise gibt es über das Verhalten im amerikanischen Bürgerkrieg. F. A. Lord (1976) berichtete, dass nach der Schlacht von Gettysburg (1863) Gewehre eingesammelt wurden, von denen 90% geladen waren hatte man mehr als einmal geladen, ohne zuvor einen Schuss abzugeben, 6000 davon waren mit 3-4 Kugelladungen verstopft. Warum, so fragte sich Lord, luden mindestens Soldaten ihre Flinten falsch? Marshall schreibt: "Das normale und gesunde Individuum hat einen so großen inneren und meistens unerkannten Widerstand, einen anderen Menschen zu töten, dass es einem anderen nicht aus eigenem Willen heraus das Leben nehmen würde". Das änderte sich jedoch, nachdem die US-Armee mit einem neuen Trainingsprogramm für ihre Soldaten begann. Im Koreakrieg schossen noch 55% der Soldaten auf den Feind, im Vietnamkrieg waren es schon 90%. In ihrem täglichen Drill wurden die Soldaten gezielt desensitiviert. Man ließ sie beim Marschieren und anderen körperlichen Übungen blutrünstige Parolen schreien wie "Kill! Kill! Kill!". In so genanntem "operative conditioning" wurde das Schießen im Reflex trainiert. Das Ziel glich einer menschlichen Gestalt. Außerdem sorgte man dafür, dass sich der einzelne Soldat von seiner Gruppe für akkurates Schießen bestätigt fühlte. So wurde das Schießen zum automatischen Akt, was sich in einem Anstieg der Schießbereitschaft von 20 auf 90% äußerte.

17 Durch operative Konditionierung von 10 auf 100%
Tatsächlicher Schußwaffengebrauch während der Kriege 1870 :Amerikanischer Bürgerkrieg 1940:2.Weltkrieg 1955:Koreakrieg 1970:Vietnamkrieg 2000:Legionäre,vorallem Afrika

18 Fremd-Selbstverletzung
Häufige Begleiterkrankungen Depressionen Traumatisierungen Angststörungen Essstörungen Zwangsstörungen Drogen- und Alkoholabhängigkeit Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typ (BPS ) Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS)

19 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Unspezifischer Erregungszustand Unlust Lust Soziales Lächeln.. Wut Angst Ekel Zorn

20 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Bei der Erklärung der Entstehung bzw. Entwicklung von Emotionen lassen sich im Wesentlichen zwei Ansätze unterscheiden: Die einen nehmen an, daß sich die einzelnen Emotionen aus einem undifferenzierten, unspezifischen Erregungszustand des Säuglings allmählich entwickeln, die anderen nehmen an, daß die "grundlegenden" Emotionen als angeborene neurale Mechanismen von Geburt an als qualitativ unterschiedliche Erlebnisweisen vorhanden sind. Nach der zweiten Auffassung ist das Gefühlsleben in erster Linie durch die angeborenen neuralen Mechanismen determiniert, und das bewußte subjektive Erleben von Gefühlen kommt erst dadurch zustande, daß Veränderungen in der Gesichtsmuskulatur vom Gehirn zurückgemeldet werden. Lernen und Erfahrung seien erst in zweiter Linie wichtig für die Ontogenese der "grundlegenden" Emotionen. Nach Ansicht des Psychologen Caroll E. Izard (1994) existieren zehn unterschiedliche Gefühle, die auf der ganzen Welt, in jeder Kultur vorkommen: Interesse, Leid, Widerwillen, Freude, Zorn, Überraschung, Scham, Furcht, Verachtung und Schuldgefühl.

21 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Grundsätzlich läßt sich nicht eindeutig klären, welche Gefühle angeboren und welche erworben oder später erlernt sind, aber es gibt grundlegende Gefühle, die in jeder Kultur und zu allen Zeiten existieren, an bestimmte neurale Prozesse gebunden sind, zum gleichen Zeitpunkt auftreten und die gleichen biologischen Rückmeldungsmuster verwenden. Bei der Untersuchung von fundamentalen Emotionen geht man davon aus, daß es zwischen einem bestimmten Gefühl und dem dazugehörigen Gesichtsausdruck eine enge Beziehung geben muß. So sei z. B. Zorn immer und überall gekoppelt mit einem Senken und Zusammenziehen der Augenbrauen, schlitzförmigen Augen und einem zusammengepreßten Mund. Die Untersuchung in unterschiedlichen Kulturen erbrachte ähnliche Ergebnisse. Auf die Vorlage von Photographien, die bestimmte Gesichtsaudrücke zeigten, reagierten, die Versuchspersonen in allen Kulturen gleichartig. Nach der Auffassung von Damasio (2000) sind Emotionen komplizierte Kombinationen von chemischen und neuralen Reaktionen des Gehirns, die eine regulatorische Rolle spielen mit dem ursprünglichen biologischen Zweck, günstige Umstände für das Überleben des Organismus zu schaffen. Emotionen benutzen den Körper (Eingeweide, Muskel-Sklett-System) als ihr Theater, haben aber auch einen Einfluss auf diverse Gehirnfunktionen. Emotionen beruhen auf angeborenen Gehirnfunktionen, die einer langen evolutionären Entwicklung entstammen. Individuelle Lernprozesse und kulturelle Einflüsse verändern jedoch die Emotionen hinsichtlich ihrer Auslöser und ihres Ausdrucks (Pohl 2001).

22 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Der eher lerntheoretisch orientierte Erklärungsversuch geht eher davon aus, daß sich aus einer undifferenzierten Erregung im Laufe der Zeit spezifische Gefühlsregungen entwickeln. Ein Säugling reagiert z.B. auf jede Art des Unwohlseins mit Weinen. Das acht Monate alte Kind reagiert zwar immer noch häufig mit Weinen, die Mutter ist aber schon in der Lage zu unterscheiden, ob es die Windeln voll hat oder Hunger oder Angst. So wird aus dem Weinen zu jeder Gelegenheit eine gezielte Willensäußerung, die entsprechend eingesetzt wird. Die amerikanische Psychologin Katherine M. Bridges hat diese Theorie in den dreißiger Jahren entwickelt und kam mit Rene Spitz nach ihren Beobachtungen zu folgenden Erkenntnissen: Beim Neugeborenen ist lediglich eine allgemeine Störbarkeit bzw. Erregbarkeit, die sehr diffus und ungerichtet ist, zu beobachten. Aus diesem anfänglichen Erregungszustand entwickeln sich in den ersten Wochen zwei Grundtendenzen emotionalen Verhaltens heraus: Lust und Unlust. Die unlustbetonte Tendenz tritt etwas früher hervor und läßt auch zuerst eine Differenzierung in spezifischere Gefühlsreaktionen erkennen, wie Angst, Ekel, Wut, Zorn. Als ein deutliches Zeichen der Erkennbarkeit von positiven Gefühlsäußerungen benennen Entwicklungspsychologen das soziale Lächeln, das durch bestimmte Reize wie Anschauen oder Ansprechen des Säuglings hervorgerufen wird. Zwar kann das Kind vermutlich schon sehr früh Angst und Furcht empfinden, doch am deutlichsten erkennbar treten sie auf, wenn das Kind gelernt hat, zwischen vertrauten und fremden Personen zu unterscheiden. Im Laufe der Entwicklung eröffnen sich dem Kind immer wieder neue Ereignisse und Situationen, die neue Ängste entstehen lassen. In diesen Veränderungen spiegelt sich der Einfluß der Umwelt, insbesondere seiner Bezugspersonen, auf das Erleben des Kindes wieder.

23 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Ärger und Wut lassen sich, ähnlich wie die Furcht, schon sehr früh erkennen, und zwar als Reaktion auf Bedrohungen oder bei Versagung von Wünschen und Bedürfnissen. Liebe und emotionale Zuwendung werden in den ersten Lebensjahren in der engen Beziehung zu festen Bezugspersonen grundgelegt. Die meisten Entwicklungstheorien betonen die Wichtigkeit von intensiven emotionalen Kommunikationsprozessen nicht nur für die Entwicklung von Liebe und Zuwendung, sondern für die weitere Entwicklung alle psychischen Funktionen, Fähigkeiten und Kräfte. Bereits bis zum 2. Lebensjahr zeigt das Kleinkind alle Grundemotionen, wie Interesse, Leid, Widerwillen, Freude, Zorn, Überraschung, Scham, Furcht, Verachtung und Schuldgefühl. In den folgenden Jahren setzt sich die Differenzierung der Gefühle fort. Dabei ändert sich sowohl der Bereich der die Emotionen auslösenden Reize und Situationen als auch die Form des Ausdrucks dieser Emotionen und die Art des Reagierens auf diese Gefühle. Während zum Beispiel der Säugling auf Angst auslösende Reize mit Schreien reagiert, sucht der Zweijährige Schutz bei der Mutter oder er läuft davon. Das Kind lernt, welche Gefühle und Arten des Gefühlsausdrucks von der Gesellschaft akzeptiert werden, und es lernt dadurch, welche Gefühle es zeigen darf und welche nicht. Mit derartigen Verhaltensnormen, die dem Menschen sagen, welches Gefühl er wie und mit welcher Intensität äußern darf, ist der Mensch auch als Jugendlicher, Erwachsener und alter Mensch konfrontiert. Bridges Theorie zeigt die Entstehung von Gefühlen bis zum zweiten Lebensjahr. Damit ist der Entwicklungsprozeß allerdings nicht beendet, selbst ein Erwachsener kann noch neue Gefühle empfinden und erleben.

24 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Daraus kann man schließen, daß die Entwicklung der Gefühle in den ersten Lebensjahren angelegt wird und sich im Laufe der Jahre eine Differenzierung sowohl der Gefühle als auch der auslösenden Reize und Reaktionenvollzieht. Die Entwicklung von Emotionen verläuft vermutlich in jeder Gesellschaft unterschiedlich, wobei das Gefühl als solches nicht erlernt wird, sondern vielmehr die Art und Weise, es zu äußern, und der Zeitpunkt, es zu zeigen. Trotz der Annahme fundamentaler und angeborener Gefühlsregungen ist daher der Großteil der Gefühle kulturspezifisch überformt, das heißt, daß jede Kultur andere Ausdrucksformen oder Anlässe für Gefühle entwickelt hat. Gefühlsregungen fundamentaler Art sind deshalb am besten bei Säuglingen zu beobachten. Bereits im Kleinkindalter sind Kinder allerdings in der Lage, Gefühle zu verbergen oder zu unterdrücken und damit einen Beobachter zu falschen Ergebnissen zu führen. In den asiatischen Ländern gilt das Lächeln als eine Form der Höflichkeit. In den Ländern der westlichen Welt gilt Lächeln als Form der Freude und als Ausdruck von Glück. Jede Kultur hat andere soziokulturelle Normen, die bei der Entstehung der Gefühle eine bedeutende Rolle spielen. Dabei unterscheiden sich nicht so sehr die Gefühle selbst voneinander, sondern vor allem die auslösenden Situationen, die "Darstellung" und das auf die Gefühlsregung folgende Verhalten.

25 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Nach Caroll E. Izard können Menschen verschiedener sozialer Herkunft und aus verschiedenen Kulturen ganz verschiedene Gesichtsbewegungen lernen, um angeborene Äußerungen zu modifizieren. Soziokulturelle Einflüsse und individuelle Erfahrungen spielen nicht nur eine bedeutende Rolle beim Erlernen von Modifikationen der Gefühlsäußerungen, sondern auch bei der Entscheidung darüber, was ein Gefühl auslöst und was ein Mensch infolge des Gefühls tun wird. Die wichtigsten Bezugspersonen haben einen Einfluß auf die Entwicklung der Emotionen von Kindern und Jugendlichen. Die Mechanismen dieses Sozialisierungsprozesses sind sehr unterschiedlich. Den Heranwachsenden werden die Standards der Erwachsenen vermittelt. Durch Verstärkung werden emotionale Reaktionen des Kindes durch Belohnung oder Bestrafung geahndet. Wenn das Kind sagt und zeigt, daß es sich über eine Geburtstagseinladung freut und die Mutter zeigt durch das eigene Ausdrucksverhalten Anteilnahme, wird diese Reaktion auf den Emotionsausdruck des Kindes als positiver Verstärker fungieren.

26 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Daneben lernen Kinder durch Nachahmung der Erwachsenen Emotionen auszudrücken. Erwachsene steuern manchmal auch das Verhalten ihrer Kinder durch einen Emotionsausdruck. Ein entsetzter Ausdruck warnt das Kind davor, etwas Gefährliches zu tun. Ein dritter Mechanismus ist die Kommunikation von Erwartungen. Eltern reden mit ihren Kindern über die Angemessenheit von Gefühlen und des Ausdruckverhaltens. Ein Beispiel hierfür wäre, ein Ratschlag eines Elternteils an sein Kind, "man freut sich nicht über das Unglück anderer Menschen". Diese Kommentare können auch auf der nonverbalen Ebene geschehen durch Kopfschütteln, Hochziehen der Augenbrauen oder ein erhobener Zeigefinger sind aussagekräftig genug. Durch die Sozialisationsprozesse lernen Kinder Strategien zu entwickeln mit bestimmten Situationen emotional umzugehen. Erwachsene können dabei ein große Stütze sein. Ein Beispiel hierfür wäre: Kleine Kinder sind oft traurig und wütend wenn sie ein Spiel verlieren, Eltern helfen durch Kommentare wie "andere verlieren doch auch einmal, das ist doch nur ein Glücksspiel oder das nächste Mal hast du mehr Glück. Durch die Ratschläge der Eltern lernen sie Bewältigungsstrategien aufzubauen. Emotion und Kognition Laut Spencer (1890) sind kognitive Prozesse nur sehr selten frei von Emotionen. Piaget (1954) vertrat die Ansicht, daß Emotionen und Kognition sich unterscheiden doch funktionell eng zusammenhängen. Für das Funktionieren kognitiver Prozesse stellen die emotionalen Prozesse die Energie bereit. Laut Izard können emotionale Prozesse unabhängig von kognitiven ablaufen, aber umgekehrt sei dies nicht möglich. Plutchik ist der Meinung das sich das kognitive und emotionale System des Gehirns parallel entwickelt hat, Hinweise hierfür findet man auch in der neurophysiologischen Forschung. "Die vielzitierte These der zerebralen Hemisphärenspezialisierung, wonach die rechte Hirnhälfte in der Bearbeitung emotionaler und räumlicher Stimuli überlegen ist, während sich die linke Hirnhälfte verstärkt durch sprachliche, logisch-assoziative Fähigkeiten auszeichnet, hat nur relative Gültigkeit. Nach neueren Erkenntnissen erscheinen die positiven Emotionen beidseitig 'repräsentiert'."

27 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Emotionen dienen kognitiven Funktionen, indem sie beeinflussen, wem oder was wir Aufmerksamkeit schenken, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen und wie wir verschiedene Merkmale von Lebenssituationen interpretieren und erinnern. Die Rolle der Emotionen in der Informationsverarbeitung wurde erstmals von Gordon Bower (1981) und seinen Studenten untersucht. Wenn ein Mensch in einer bestimmten Situation eine bestimmte Emotion erlebt, wird diese nach Bowers Modell als Teil eines Zusammenhangs im Gedächtnis festgehalten. Dieses Darstellungsmuster des Gedächtnisses führt zu einer stimmungsabhängigen Verarbeitung bzw. zu einem stimmungsabhängigen Abruf. Stimmungsabhängige Verarbeitung findet statt, wenn Menschen selektiv zur Aufnahme von Informationen sensibilisiert werden, die mit ihrer momentanen Stimmung übereinstimmen . Stimmungsabhängigem Abrufen ist der Abruf eines vergangenen emotionalen Ereignisses aus dem Langzeitgedächtnis gemeint, der auftritt, wenn die Person wieder in der gleichen Stimmung ist wie beim früheren Ereignis.

28 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Zusammenhang von Emotion und Motivation Eine wichtige Funktion von Emotionen ist also, Menschen in Schwung zu bringen, sie dazu zu bringen, sich auf wichtige Ziele zu zu bewegen. Die durch emotionale Situationen hervorgerufene physiologische Erregung kann erforderlich sein, um uns zur optimalen Leistung zu bewegen. Emotion und Motivation sind nicht verschiedene psychische Prozesse, sondern sind sehr eng miteinander verbunden. Sie können eher als zwei Seiten eines Prozesses betrachtet werden - ähnlich wie zwei Seiten einer Münze. H.-P. Nolting und P. Paulus schreiben dazu im Jahre 1993, derselbe psychische Vorgang hat sowohl eine Befindlichkeitsseite als auch eine Antriebsseite. Betont man die momentane Erlebnislage, spricht man von Emotion oder Gefühl, betont man hingegen die Ziellage, zu der die Kraft drängt, spricht man von Motivation. Bedürfnisse verursachen also einerseits Gefühle. Die Befriedung von Bedürfnissen wird als angenehm erlebt; werden Bedürfnisse nicht befriedigt, so wird dies als unangenehm empfunden. Andererseits wirken Gefühle motivierend und setzen Handlungen in Gang.

29 Von der unspezifischen Erregung zum Gefühl
Brutale Aggression begleitet unsere Wirklichkeit allgegenwärtig.Dabei handelt es sich nicht um direkte Triebprozesse,also Elementarvorgänge des Psychischen,sondern um ein komplex- dynamisch historisch evolutionär entstandenes Phänomen. Entwicklungspsychologische Aspekte: 1. fortdauernde persönliche Verletzung durch"Seelenblindheit"(also nicht gesehen,nicht gehört.....kurzum nicht angenommen-geliebt zu werden) mit damit verbundener Scham und dem ohnmächigen Gefühl,eine schmachvolle seelische Situation wiedererleben zu müssen 2. der Zwiespalt von Masochismus(sexuelle Erregung vorallem durch seelische Erniederung und Verletzung)und kontramasochistischer Abwehr in Form von Machtwahn und sexuell gestörter Grausamkeit. Die Aggression wird hiebei durch die komplexe Verküpfung von (seelischer) Verletzung, inneren Konflikt(Persönlichkeit, Gewissen, Trieb-verhalten, gesellschaftliche Zwänge)und Abwehrvorgängen ausgelöst.Hierbei wird Aggression als Konfliktlösung,als Kompromißbildung und nicht als primäre Triebbefriedigung betrachtet. Aggression als Ausdruck der Angst vor der eigenen Schwäche,die Lust am Quälen und Vernichten als Folde vergangener Hilflosigkeit, Entpersönlichung, Beschämung und Erniedrigung.

30 Entstehung von Gefühlen
Interesse Leid Widerwillen Freude Zorn Überraschung Scham Furcht Verachtung Schuldgefühl

31 Biopsychosoziale Interaktion (Aggression-Suizid)
Psychische Erkrankungen in der Familie broken home geschieden sexueller Mißbrauch alleine Gewalt arbeitslos Verlust Sozialstatus Impulsivität Alter verminderte soziale Fitness Feinseligkeit Alkoholismus Abnorme Persönlichkeit Selbstbestrafung Hoffnungslosigkeit erniedrigte 5-HIAA erniedrigte Thrombozyten -MAO

32 Evolutionäre Aspekte Aggressionsauslösende Bedingungen
Behinderung beim Hungerstillen Behinderung des Sexualtriebs jedliche unmittelbare Bedrohung(z.B.Gebärden) Schreckreaktion,Angst,verhinderte Flucht(Angstbeißer) Behinderung des Besitzstrebens(Nahrung,Territorium) Behinderung von Gewohnheiten Behinderung von gelernten Zielen Behinderung des Bewegungsdranges Behinderung der Selbständigkeit(z.B.eines Kindes) Unterschreiten einer bestimmten Individualdistanz Überforderung(Aufgaben)Behinderung beim Rangstreben Verweigerung der Anerkennung des Ranges männliche Imponierbalz Raufspiele( Buben > Mädchen) Behinderung von Neugier und Wißbegierde Verlusterlebnis(erste Trauerphase:Protestphase) Behinderung des Anschlußbedürfnisses an eine Gruppe sozial ignoriert werden(z.B.nicht gegrüßt werden) soziale Eifersucht sexuelle Eifersucht Demütigung(Spott) Beschämung(das Gesicht wahren wollen) verletzende Geringschätzung persönlicher materieller und ideeller Werte mangelder Rückhalt des `Vorbild`-Individuums(Auflehnung der Gruppe) mangelnde Nachgiebigkeit des Unterlegenens(Maßregelung desselben) Bedrohung eines Kindes oder einer Frau(Einschreiten zugunsten des Bedrohten) Bedrohung eines Verwandten oder eines Freundes Aufforderung zu Aggression durch Ranghöheren oder Vorbild Mangelnde Gegenseitigkeit/Ungerechtigkeit Mangelnde Konformität(Erscheinung,Verhalten,Weltanschauung etc) Mobbing/Hetzen,wenn die Gruppe z.B.bei den 3 letzten Punkten einbezogen ist Nachahmen aggressiven Verhaltens(Vorbild) Subjektive/objektive Bedrohung des eigenen Stammes Explorative Aggression des Kleinkindes(Neugier.....)-ohne Fitnessverlust Erzieherische Aggression durch Eltern-ohne Fitnessverlust Pupertäre Aversion gegen die Eltern als Teil der Loslösung -ohne Fitnessverlust Männliche Imponierbalz(um Frauen zu gefallen,Schutzvermittlung)-ohne Fitnessverlust

33 Aggressionsvermindernde Bedingungen
Kinder(Kinderschema) Frauen(wirken für Männer meist weniger aggressionsauslösend als Männer) Formale Anerkennung des Ranges (nonverbal und verbal;um Kampf zu vermeiden) Mitleid Geben und Nehmen von Geschenken(auch verbal-gute Wünsche) Versöhnung (so tun als wäre alles in Ordnung,oder formale Entschuldigung) soziales Konfortverhalten(nonverbal,z.B.grooming und verbale Freundlichkeiten,small talk) Grüßen und begrüßt werden Emotionale Transparenz((Mimik und verbal;Vermittlung von Vertrauenswürdigkeit) Abschied mit Bekräftigung des Bandes und verbalen Geschenken Schmollen(angedrohter Kontaktabbruch,um Einlenken des Aggressors zu bewirken) (nahe)Verwandtschaft Persönliche Bekanntschaft,Freundschaft(gegenseitige Hilfe und Unterstützung) Anwesenheit eines Ranghohen Intervention eines Ranghöheren(z.B.zugunsten des schwächeren Streitpartners) beschwichtingende Intervention Dritter(Vermittler) Vermeiden von Aggression auslösenden Bedingungen(individuell oder kulturell) Abwehrmechanismen(um Angst als Folge der eigenen Aggression zu vermeiden) Sublimierung Vielfältige kulturelle Spiele,z.B.gruppenbindende Spiele(Gesellschaftsspiele) Katharsistechniken(z.B.Ventilsitten-Sportwettkämpfe) Entspannungstechniken(z.B.klassische Musik,Yoga,christl.religiöse Techniken wie Litaneien,Stundengebete,Rosenkranzbeten)Gebote und Gesetze Verbales Abreagieren Abreagieren durch Hypochondrie,passive Resistenz,Überkorrektheit Brachiales Abreagieren im weitesten Sinn(z.B.auch an Ersatzobjekten-Watschenmann...) Sozial körperliche Zuwendungen küssen groomen soziale Hautpflege verbale Freundlichkeiten, Ehrlichkeit=Transparenz

34 Aggressionsauslösende Bedingungen
Behinderung beim Hungerstillen Behinderung des Sexualtriebs jedliche unmittelbare Bedrohung(z.B.Gebärden) Schreckreaktion,Angst,verhinderte Flucht(Angstbeißer) Behinderung des Besitzstrebens(Nahrung,Territorium) Behinderung von Gewohnheiten Behinderung von gelernten Zielen Behinderung des Bewegungsdranges Behinderung der Selbständigkeit(z.B.eines Kindes)

35 Aggressionsauslösende Bedingungen
Unterschreiten einer bestimmten Individualdistanz Überforderung(Aufgaben)Behinderung beim Rangstreben Verweigerung der Anerkennung des Ranges männliche Imponierbalz Raufspiele( Buben > Mädchen) Behinderung von Neugier und Wißbegierde Verlusterlebnis(erste Trauerphase:Protestphase) Behinderung des Anschlußbedürfnisses an eine Gruppe sozial ignoriert werden(z.B.nicht gegrüßt werden) soziale Eifersucht

36 Aggressionsauslösende Bedingungen
Unterschreiten einer bestimmten Individualdistanz Überforderung(Aufgaben)Behinderung beim Rangstreben Verweigerung der Anerkennung des Ranges männliche Imponierbalz Raufspiele( Buben > Mädchen) Behinderung von Neugier und Wißbegierde Verlusterlebnis(erste Trauerphase:Protestphase) Behinderung des Anschlußbedürfnisses an eine Gruppe sozial ignoriert werden(z.B.nicht gegrüßt werden) soziale Eifersucht sexuelle Eifersucht

37 Aggressionsauslösende Bedingungen
Demütigung(Spott) Beschämung(das Gesicht wahren wollen) verletzende Geringschätzung persönlicher materieller und ideeller Werte mangelder Rückhalt des `Vorbild`-Individuums(Auflehnung der Gruppe) mangelnde Nachgiebigkeit des Unterlegenens(Maßregelung desselben) Bedrohung eines Kindes oder einer Frau(Einschreiten zugunsten des Bedrohten) Bedrohung eines Verwandten oder eines Freundes Aufforderung zu Aggression durch Ranghöheren oder Vorbild Mangelnde Gegenseitigkeit/Ungerechtigkeit Mangelnde Konformität(Erscheinung,Verhalten,Weltanschauung etc)

38 Aggressionsauslösende Bedingungen
Mobbing/Hetzen,wenn die Gruppe z.B.bei den 3 letzten Punkten einbezogen ist Nachahmen aggressiven Verhaltens(Vorbild) Subjektive/objektive Bedrohung des eigenen Stammes Explorative Aggression des Kleinkindes(Neugier.....)-ohne Fitnessverlust Erzieherische Aggression durch Eltern-ohne Fitnessverlust Pupertäre Aversion gegen die Eltern als Teil der Loslösung -ohne Fitnessverlust Männliche Imponierbalz(um Frauen zu gefallen,Schutzvermittlung)-ohne Fitnessverlust

39 Umgang mit aggressiven Kindern
Achten Sie auf Ihr eigenes Verhalten. Sie sind Vorbild für Ihr Kind. Zeigen Sie Ihrem Kind Wege der Konfliktlösung auf, die nicht mit Aggression in Verbindung stehen. Achten Sie darauf, mit wem Ihr Kind Kontakt hat Üben Sie mit Ihrem Kind Beruhigungsrituale ein, die es im Falle von Konflikten nutzen kann. Schützen Sie Ihr Kind bei Regelverstößen nicht vor den selbst eingebrockten Folgen. Das Kind soll die negativen Folgen seines Handelns erfahren. Also regeln Sie nicht die Folgen. Üben Sie mit Ihrem Kind, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen . Eine Stärkung der Fähigkeit des Mitfühlens und Mitleidens wirkt - natürlich! - aggressionshemmend.

40 Aggressionsreduktion Wenn…Eltern Grenzen setzen
Stellen Sie nur dann Anforderungen, wenn Sie bereit sind, sie auch durchzustehen. Überlegen Sie sich daher vor der Anweisung, was Sie zur Durchsetzung tun können und wollen. Achten Sie darauf, dasß Ihr Kind die Anweisung genau versteht. Äußern Sie die Anweisungen eindeutig, klar und bestimmt. Nicht als Bitte! Geben Sie überschaubare und ausführbare Anweisungen. Kontrollieren Sie, ob Ihre Anweisung befolgt wurde. Konzentrieren Sie sich zunächst auf nur einen Verhaltensbereich

41 Medikamentöser Ansatz
Krankhafte Formen von Aggression findet sich bei manischen Patienten akut und chronisch Schizophrenen dementiellen Abbauprozessen organisch begründeten Psychosen .Autoaggressives Verhalten in Form von Suizidalität affektiven Störungen (Depressionen) Schizophrenen Suchtkranken Selbstdestruktive Verhaltensweisen bei schweren Persönlichkeitsstörungen. Akuttherapie: Neuroleptika: Cisordinol acutard,Truxal,Haldol Antidepressiva: Saroten,Stangyl Minor Tranquilizer: Valium,Rohypnol Ebenso wichtig sind bauliche Gegebenheiten,Raumbeschaffenheit und Raumgröße, Farbgestaltung, Bewegungsfreiheit und nicht zuletzt der Umgang mit dem Patienten!!Dies erfordert ein Sichbewußtmachen der eigenen Aggression und der Umgang damit, z.B.in der Supervision. Langzeittherapie: Beta-Blocker Seronin-Reuptake-Hemmer Carbamacepin Lithium und a.z.B.sgn.Serenika(noch nicht im Handel) Die medikamentöse Behandlung der Aggression gibt es nicht.Gerade in der Akuttherapie werden eigentlich die sedierenden Nebenwirkungen der Medikamente ´ausgenützt`.Aufgrund der Komplexität des Phänomens Aggression sind Medikamente in der akuten Phase der Aggression oft unabdingbar;auf Dauer werden sie bestenfalls der EIGENEN Aggresion den Weg ebnen der Aggression des ANDEREN zu begegnen und mit ihr umzugehen.

42 Medikamentöse Therapie Die medikamentöse Behandlung der Aggression gibt es nicht.
Akuttherapie: Neuroleptika: Cisordinol acutard,Truxal,Haldol Antidepressiva: Saroten,Stangyl Minor Tranquilizer: Valium,Rohypnol Langzeittherapie: Beta-Blocker Seronin-Reuptake-Hemmer:Citalopram, Carbamacepin Lithium und a.z.B.sgn.Serenika Ebenso wichtig bauliche Gegebenheiten,Raumbeschaffenheit und Raumgröße, Farbgestaltung, Bewegungsfreiheit und nicht zuletzt der Umgang mit dem Patienten

43 Psychische Krankheit und Gefährlichkeit
Es gibt keinerlei Berechtigung für besondere Angst vor psychisch Kranken Es gibt keine objektive Begründung,die Freiheitsrechte psychisch Kranker massiv zu beschränken. Es gibt zwei Arten von Gefährlichkeit psychisch Kranker: Schwere Gewaltdelikte bei bestimmten Psychosen Die sgn.geistig abnormen Rechtsbrecher. Bei Gewaltdelikten durch psychisch Kranke ist in der Regel die allernächste Umgebung des Patienten betroffen,die Taten sind schlecht oder nicht geplant,die Aufklärung gestaltet sich rasch und einfach. Die Kriminalitätsrate psychisch Kranker unterscheidet sich nicht von der psychisch Gesunder. Die phantasierte Gefährlichkeit psychisch Kranker richtet sich in Wahrheit gegen diese selbst!!!

44 Umgang mit Medikamenten insbesondere Psychopharmaka

45 Umgang mit Medikamenten
Medikamente sind Arzneimittel in festem,flüssigem oder gasförmigem Zustand zur Behandlung von Tier und Mensch. Sie sind pflanzlichen,tierischen,mineralischen, menschlichen, halbsynthetischen, synthetischen ,gentechnischen.etc.Ursprungs und werden heute in der Regel von der pharmazeutischen Industrie produziert, und nach einem aufwendigen Kontrollverfahren zur klinischen Anwendung zugelassen. Die meisten Arzneimittel bestehen aus mehreren Komponenten: Füllmittel,Farbstoff,Geschmackskorrigens,Konservierungsmittel,Stabilisator..etc und dem eigentlichen Wirkstoff ,dem Medikament. Ein Medikament hat zumindest drei 'Namen':Chemische Bezeichnung, Internationaler Freiname und den 'R' registrierten Spezialitätennamen Jedes Medikament,das wirkt, hat auch eine Nebenwirkung - und sei es auf molekularer Ebene.

46 Medikamente Tropfen,Sirup,Granulate…
Pulver,Tabletten,Dragees,Kapsen,Sublingualtablette…. Tropfen,Sirup,Granulate…

47 Medikamente Dosierärosol mit Spacer Creme Sauerstoffflasche

48 Rectiolen - und Tropfen…
Gewußt wie…

49 Medikamente in Verpackung belassen

50 Was ist wichtig Ausgabe der Medikamente nur nach Verordnung des Arztes
Herrichten nur durch befugtes und ausgebildetes Pflegepersonal Medikamente gehören in absperrbaren Medikamentenschrank Medikamente in Originalpackung belassen Lichtschutz - falls notwendig kühle Lagerung Ablaufdatum beachten Nebenwirkungen melden Bei Verwechslung Arzt kontaktieren Dokumentation

51 Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“
1. Allgemeines Der Entwurf der Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und den Ländern über Sozialbetreuungsberufe enthält in Art. 3 Abs. 3 und Art. 7 eine Verpflichtung des Bundes zur Schaffung von Regelungen eines Ausbildungsmoduls “Unterstützung bei der Basisversorgung“. Dieses Ausbildungsmodul soll im Rahmen der Ausbildung von Fach-Sozialbetreuer/innen und Diplom-Sozialbetreuer/innen der Ausbildungsrichtung Behindertenbegleitung sowie von Heimhelfer/innen absolviert werden. Die Regelungen fallen in den Kompetenzbereich des Bundes (Art. 10 Abs. 1 Z 12 B-VG – Gesundheitswesen). Durch das Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“ soll Angehörigen dieser Sozialbetreuungsberufe ein pflegerisches Grundwissen vermittelt werden, welches die Einräumung von einzelnen Befugnissen rechtfertigt, die derzeit nach dem Gesundheits- und Krankenpflegegesetz den Angehörigen der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe vorbehalten sind. Diese Befugnisse bedürfen einer Anpassung im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz. Da die Verabreichung von Arzneimitteln eine ärztliche Tätigkeit ist, fällt die in diesem Ausbildungsmodul vorgesehene „unterstützende Mitwirkung bei der Einnahme und Anwendung von Arzneimitteln“ in den Bereich des Ärzterechts. Allfällige erforderliche Anpassungen sind daher im Ärztegesetz 1998 zu treffen. 2. Ausbildung gemäß Artikel 3 Abs. 3 Die für das Modul relevanten Ausbildungsinhalte wurden dem Curriculum für Pflegehilfe entnommen und unterscheiden sich bezüglich der Anzahl der Unterrichtseinheiten nur in dem Fach Medikamentenlehre, das im Gegensatz zur Pflegehilfeausbildung nur 20 statt 30 Stunden umfasst. Begründet wird dies mit der Tatsache, dass für die angeführten Berufsgruppen nur eine unterstützende Mitwirkung bei der oralen Verabreichung von Arzneimitteln vorgesehen ist und keine Durchführung von Insulininjektionen. 779 der Beilagen XXII. GP - Vereinbarung Art. 15a B-VG - Anlage 2 (Normativer Teil) 1 von 4

52 Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“
2 Die Ausbildung umfasst insgesamt 100 Unterrichtseinheiten (UE) Theorie, die sich wie folgt zusammensetzen : Sich pflegen 20 UE • Körperpflege • Unterstützung bei der Körperpflege • Haarwäsche und –pflege • Zahnpflege • Pediküre und Maniküre • Beobachtung der Haut • Pflegeutensilien und Hilfsmittel Essen und Trinken 15 UE • Beobachtung – Ernährungszustand • Beobachtung – Verdauungsstörungen • Beobachtung – Schluckstörungen • Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme • Flüssigkeitsbilanz • Verabreichung von Arzneimitteln Ausscheiden 20 UE • Bedeutung • Beobachtung der Urinausscheidung • Beobachtung der Stuhlausscheidung • Obstipation • Erbrechen • Anwendung von Inkontinenzhilfsmitteln Sich kleiden 5 UE • Umgang mit der Kleidung • Hilfestellung bei der Auswahl der Kleidung • Hilfsmittel zum Ankleiden • Methoden und Techniken zum An- und Auskleiden Sich bewegen 20 UE • Bedeutung der Bewegung • Beobachtung – Körperhaltung etc. • Risikofaktoren • Prophylaxen – Dekubitus, Thrombose, Kontraktur • Unterstützung bei der Bewegung 2 von der Beilagen XXII. GP - Vereinbarung Art. 15a B-VG - Anlage 2 (Normativer Teil)

53 Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“
3 Medikamentenlehre 20 UE • Inhalte konform mit der Pflegehilfeausbildung exklusive der Insulininjektionen Das Praktikum umfasst 40 Stunden und muss in einer Behindertenbetreuungseinrichtung oder einem Pflegeheim unter Anleitung und Aufsicht einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson absolviert werden. 3. Tätigkeiten Die erfolgreiche Absolvierung des Ausbildungsmoduls „Unterstützung bei der Basisversorgung“ berechtigt zur Durchführung nachstehender Tätigkeiten : 1. Unterstützung bei der Körperpflege • Assistenz beim Aufstehen aus dem Bett • Assistenz beim Waschen • Assistenz beim Duschen • Assistenz beim Baden in der Badewanne • Assistenz bei der Zahnpflege • Assistenz bei der Haarpflege • Assistenz beim Rasieren • Erkennen von Veränderungen des Allgemeinzustandes oder der Haut und sofortige Meldung an den zuständigen Arzt/die zuständige Ärztin oder an die/den zuständige/n Angehörige/n des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege 2. Unterstützung beim An- und Auskleiden • Assistenz bei der Auswahl der Kleidung • Bereitlegen der Kleidung • Assistenz beim Anziehen bzw. Ausziehen von - Kleidungsstücken - Strümpfen, Strumpfhosen, Socken etc. - Stützstrümpfen

54 Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“
3. Unterstützung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme • Zubereiten und Vorbereiten von Mahlzeiten wie - Wärmen von Tiefkühlkost - Portionieren und eventuell Zerkleinern der Speisen - Herrichten von Zwischenmahlzeiten etc. 779 der Beilagen XXII. GP - Vereinbarung Art. 15a B-VG - Anlage 2 (Normativer Teil) 3 von 4 4 • Beachtung von Diätvorschriften • Assistenz beim Essen • Assistenz beim Trinken • Achten auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr • Erkennen von Essstörungen, Schluckstörungen, nicht ausreichender Flüssigkeitsaufnahme und sofortige Meldung an den zuständigen Arzt/die zuständige Ärztin oder an die/den zuständige/n Angehörige/n des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege 4. Unterstützung im Zusammenhang mit Ausscheidungen • Assistenz beim Toilettengang • Assistenz bei der Intimpflege nach dem Toilettengang • Versorgung mit Inkontinenzhilfsmitteln wie - Wechseln von Schutzhosen - Assistenz bei der Verwendung von Einlagen • Erkennen einer Veränderung von Ausscheidungen und sofortige Meldung an den zuständigen Arzt/die zuständige Ärztin oder an die/den zuständige/n Angehörige/n des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege 5. Unterstützung und Förderung der Bewegungsfähigkeit • Assistenz beim Aufstehen oder Niederlegen • Assistenz beim Niedersetzen • Assistenz beim Gehen 6. Unterstützung beim Lagern • Anwendung von Hilfsmitteln zur Dekubitusprophylaxe bei Menschen im Rollstuhl • Anwendung von Hilfsmitteln bei Menschen mit rheumatischen Veränderungen zur Erleichterung täglicher Verrichtungen 7. Unterstützung bei der Einnahme und Anwendung von Arzneimitteln • Assistenz bei der Einnahme von oral zu verabreichenden Arzneimitteln, dazu zählt auch das Erinnern an die Einnahme von Arzneimitteln oder das Herausnehmen der Arzneimittel aus dem Wochendispenser • Assistenz bei der Applikation von ärztlich verordneten Salben, Cremen, Lotionen etc. oder von Pflegeprodukten, die von Angehörigen des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege angeordnet wurden. 4 von der Beilagen XXII. GP - Vereinbarung Art. 15a B-VG - Anlage 2 (Normativer Teil)

55 Medikamtengruppen Virostatika Fieber-Schmerzmittel Antibiotika
Penicilline(Ospen,Augmentin…) Cephalosporine(Ceclor..) Tetracycline(Doxycyclin…) Gyrasehemmer(Avelox,Ciproxin..) Makrolie(Zithromax,Klacid..) Sulfonamide(Lidaprim…) Atypische(Fucidin,…) Virostatika Gegen Herpes… Aciclovir,Zovirax,Valtrex.. Gegen Influenza… Tamiflu,Relenza Fieber-Schmerzmittel Mexalen,Aspirin,Nureflex, Voltaren,Parkemed,Naprobene Paracetamol u.v.a

56 Häufige Nebenwirkungen
Allergien Durchfall(vorallem Antibiotika) Pilzbefall(Mund-Darm-Scheide bei Antibiotika) Magen-Darmblutung(vorallemSchmerz-Rheumamittel) Erbrechen Übelkeit Verwechslung(gefährlich zuckersenkende Medikamente) Patient nimmt Medikament nicht(z.B.Antiepileptica)

57 Psychopharmaka Neuroleptika Tranquilizer,Sedativa,Hypnotika
Antidepressiva Antiepileptica Nootropica Antiparkinsonmittel Analgetica,Opiate Andere(Anti-Craving u.Substitutionmittel)

58 Schizophrenie

59 Neuroleptica-Wirkung-Indikation
1. Dämpfung psychomotorischer Unruhe mit initial schlafanbahnender Wirkung bei Erregungszuständen Angstzuständen Psychomotorischer Unruhe Präparate mit dieser Wirkung werden als Basisneuroleptika oder niederpotente Neuroleptika bezeichnet. Vegetative Wirkungen, insbesondere auf den Kreislauf, sind bei dieser Gruppe oft sehr störend. Diese sedierende Wirkung tritt bereits nach einer Einzeldosis ein. 2. Spezifisch antipsychotische Wirkung bei Wahnsymptome Halluzinationen Denkstörungen (insbesondere im Denkzusammenhang) Diese Gruppe wird als Langzeitneuroleptika oder hochpotente Neuroleptika bezeichnet und wird so gut wie ausschließlich bei schizophrenen oder paranoiden Syndromen angewendet.

60 Neuroleptika Wirkung und Nebenwirkung
Antipsychotisch sedierend hypnotikafreie Beruhigungsmittel mit einer sogenannten antipsychotischen Wirkung. Sie greifen in die synaptische Erregungsübertragung an den dopaminergen Synapsen ein und wirken dort im Sinne einer Blockade der Dopaminrezeptoren. Die Patienten geraten darunter in einen Zustand der relativen Indifferenz gegenüber ihrer Umwelt. Ihre psychische Erregung wird gehemmt, innere Spannung und Angst vermindert. Neben dieser neuroleptischen Wirkung im engeren Sinn besitzen Neuroleptika – unter- schiedlich stark ausgeprägt – eine sedierende und vegetativ dämpfende Wirkung. Nebenwirkung Blutdrucksenkend:Schwindel,Müdigkeit Sgn.Parkinsonsyndrom : Tremor,Rigor,Akinese,Dyskinesien v.a der Wirbelsäule; Speichelfluß.Gegenmittel(GM):Akineton Tbl Sgn.Spätdyskinesien bei langdauernde Medikation: Fußtrippeln,Grimassieren,athetotisch oder ballistische Bewegungsanomalien von Armen und Händen. Rabbit Syndrom:tickartig,wiederholtes Hochziehen der Oberlippe Restless legs:kann nicht ruhig sitzen oder liegen,muß auf und ab gehen.GM:Temesta Vegetative Nw:Mundtrockenheit,Harnverhalten,Sehstörungen(Nah- Weit),Schwitzen Gewichtszunahme Depressive Verstimmung neuroleptische Turbulenzen mit verwirrter Unruhe(Gegenmittel: Tranqilizer und Neuroleticum absetzen) gelegentlich Grand-Mal-Anfälle Gallaktorrhoe(Milchfluß)bzw.Gynäkomastie malinge Neuroleptica-Syndrom mit Fieber und Apathie. Vorsicht bei ICP:Bes.Gefahr der EPMS -und Epileptif.Nw!!!!!

61 Neuroleptica-Nebenwirkungen
Unerwünschte Wirkungen der Neuroleptika 1. Extrapyramidal – Motorische Nebenwirkungen a) Extrapyramidale Frühsymptome(=hyperkinetische Dystonien) sind früh auftretende spontane, unwillkürliche Muskelbewegungen von Gesicht, Augen, Zunge, Hals. Schlund, Nacken, Schulter, Rumpf und Extremitäten. Sie gelten als beun-ruhigende, behindernde oder gar quälende bis schmerzhafte Neben- wirkungen, die meist innerhalb der ersten Behandlungswoche auftreten und sehr oft durch zu hohe und zu schnelle Dosierung insbesondere hochpotenter Neuroleptika verursacht sind und mit Antiparkinsonmittel (Akineton und Kemadrin) behandelt werden können. Da es jedoch nur in 30% aller Fällen zu dieser Form der Neben- wirkung kommt, sollten Antiparkin-sonika nicht prophylaktisch mit der ersten Neuroleptikadosis verabreicht werden. b) Parkinsonsyndrom (hyperkinetisches Syndrom) zeigt eine ähnliche Symptomatik wie die Parkinson-Krankheit und tritt frühestens ein bis zwei Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Nach Absetzen des Medikamentes ist es weitgehend reversibel. Die Symptome sind zunächst Parästhesien in den Extremitäten, begleitet mit Muskelschwäche und einer eingeschränkten Feinmotorik, die vor allem beim Schreiben (Mikrographie) auffällt. Schließlich wird die motorische Beweglichkeit immer mehr reduziert, es kommt zu einer beginnenden Hypomimie und später zum typischen Parkinson – Vollbild mit Rigor, Tremor und Akinese. c) Akathisie und Tasikinese sind eine äußerst quälende Unruhe mit der Unfähigkeit, ruhig stehen oder sitzen zu bleiben, sowie ein Drang zur ständigen Bewegung. Dies tritt meist nach längerer Gabe hochpotenter Neuroleptika auf und kann mit einer Dosisreduktion oder einem Präparatwechsel gut behandelt werden. Antiparkinsonika sind hier allerdings unwirk- sam. Weiters darf Akathisie und Tasikinese nicht mit psychomotorischer Unruhe verwechselt werden. d) Extrapyramidale Spätsymptome (=Spätdyskinesien)  sind hyperkinetische Symptome in Form von unwillkürlichen stereotypen Beweg- ungen, meist klonische Kontraktionen kleiner Muskelgruppen, vor allem der Gesichts- muskeln, des Schultergürtels sowie der oberen Extremität, es kommen aber auch Torsionsdys-tonien und ballistische Bewegungsabläufe vor. Begünstigend für das Auftreten sind vor allem die Therapiedauer, Potenz und Höhe des Neuroleptikum, eventuell aber auch Vor-schädigungen des Gehirnes und das Alter des Patienten. Spätdyskinesien müssen als ir-reversible Komplikationen einer Neuroleptika- behandlung angesehen werden. Unter Anti-parkinsonika verschlechtern sich mani- feste Spätdyskinesien. Die therapeutischen Mög-lichkeiten sind unbefriedigend. Deshalb ist die Vermeidung besonders wichtig, am besten durch Neuroleptika, die keine Spätdyskinesien hervorrufen können, wie Clozapin. 2. Vegetative a) Hyoptone Dysregulationen Die meist von einer kompensatorischen Tachykardie gefolgt sind stehen im Vorder- grund, wobei es zu bedrohlichen Blutdrucksenkungen kommen kann. Zur Stabilisier- ung des Kreislaufes können Mutterkornalkaloide wie DHE (= Dihydergot) gegeben werden. Sympathiko-mimetika (wie Effortil) wirken nur kurzfristig blutdrucksteigernd. b) Anticholinerge Wirkungen Peripher kann es zur Mundtrockenheit kommen, sowie zu Akkomodations- und Miktionsstörungen und Obstipation, zentral zu einem pharmakogenen Deliriums. c) Störungen der Temperaturregulation Meist handelt es sich um eine Hypothermie, seltener um eine Hyperthermie. Gerade diese ist aber besonders zu beachten, damit sie nicht mit einer fieberhaften Erkrank- ung behandelt wird. Eine zusätzliche Behandlung mit antipyretischen Substanzen könnte die Temperaturregulation zusätzlich aus dem Gleichgewicht bringen und so- gar vital bedrohlich werden. Außerdem kommt es sehr häufig zu Schweißbildung und  Hypersalvation. 3. Andere unerwünschte Nebenwirkungen a) Blutbild Mögliche Auswirkungen auf das hämopoetische System sind passagere Leuko- penien, Eosinophilien aber auch Leukozytosen. Im Vergleich zu diesen eher harm- losen Begleiteffekten kann als bedrohlichste Komplikation eine Agranulozytose auf- treten. Diese Komplikation hat dazu geführt, daß das diesbezüglich besonders be- lastende Neuroleptikum Clozapin (Leponex) nur noch unter kontrollierten Beding- ungen gegeben werden darf. b) Endokrine Störungen Es kann zur Gewichtszunahme sowie zur Störung von Libido und Potenz kommen, sowie durch Prolaktinanstieg zur Galaktorrhoe und Gynäkomastie. c) Psychische Wirkungen Die Sedierung und damit Störung der Bewusstseins – Wachheit kann, zumindest am Anfang auch ein erwünschter Effekt sein, sollte aber kein Dauerzustand werden. Im Rahmen der Neuroleptikabehandlung kann es aber auch zu Depersonalisations- und Derealisationserlebnissen kommen, die nicht als Krankheitssymptome gewertet werden.

62 Medikamente-Neuroleptika 1
Name Wirkung bei Nebenwirkung Abilify(Aripiprazol) 10mg, 15mg, 30mg Schizophrenie Akathisie,Tremor schwindel Buronil(Melperon) 25mg,50 mg Schizophrenie,organisches Psychosyndrom, psychomotorische Unruhe,Schlafstörung bei Älteren Müdigkeit,Schwindel,Verwirrheit,Kopfschmerz, Hypotonie,EPS Cisordinol l(Zuclopenthixol) 2mg,5mg,10mg,40mg Schizophrenie,Manie ,Konfusion bei alten Patienten GI,Depression,Müdigkeit,EPS,Epilepsie,Blut Dapotum(Fluphenazin) 5mg Schizophrenie,manische Zustände EPS,Auge,Blut,GI Mundtrochenheit Decentan (Perphenazin) 4mg,8mg Schizophrenie,manische Psychose,Chorea EPS,AC,Blut,Leber, Epilepsie Delpral (Tiaprid) 100mg Dyskinesien-Bewegungsanomalien, psychomot.Störungen, Alkoholkrankheit Sedierung,Hypotonie Allergie Dogmatil (Sulpirid) 50mg,200mg Psychose,psychogene Depression,M.Meniere EPS,Gewichtszunahme,Impotenz,Frigidität Amenorrhoe Dominal forte (Prothipendyl) 80 mg Unruhe-Erregungszustände Schlafmittel Hypotonie Haldol (Haloperidol) 1mg,10mg Psychomotorische sedierung,Manie, Demenz,Erbrechen EPS,Dyskinesie, Herz(QT-Verlängerung) Name Wirkung bei Nebenwirkung Leponex(Clozapin) Atyp.Neurolepticum 25mg,100mg Schizophrenie, Psychosen b.M.Parkinson Blut!,Leber,Niere,Herz, Knochenmark,Epilepsie, Ileus Meresa (Sulpirid) Atyp.Antipsychoticum, Antidepressivum 50mg,200mg Psychosen,psychogene Depression,Meniere EPS,Gewichtszunahme, Impotenz,Frigidität, Hyperprolactinämie(Milchfluß) Nipolept (Zotepin) atyp.Antipsychoticum 25mg,50mg,100mg Schizophrenie mit Positiv-und Negativsymtomatik Müdigkeit,EPS,Miktions beschwerden,Delirien Epiletische Anfälle, Nozinan (Levomepromazin) 25mg,100mg,Tropfen 4% Agitierte Psychosen, manische Erregung, agitierte Depression, Schlaflosigkeit Somnulenz,Sedation,Blut,EPS,anticholinerge NW Risperdal(Risperdon) 1mg,2mg,3mg,4mg,6mg Lösung 1ml=1mg Psychosen mit pos.und neg. Symtomen Verhaltensstörung bei Demenz Schlafstörung, Gewichtszunahme, Agitiertheit Serdolect (Sertinol) 4mg,12mg,16mg,20mg Schizophrenie Verstopfte Nase, Ejakulationsstörung, Mundtrockenheit, Gewichtszunahme Seroquel (Quetiapin) 25mg,100mg,200mg, 300mg Mittel bis schwere manische Episoden Schläfrigkeit,Schwindel, Kopfschmerzen Solian(Amisulprid) 50mg,200mg,400mg, Tropfen 100mg/ml Produktive und nichtprod.Psychosen bei Schizophrenie Schlaflosigkeit,Angst, Agitiertheit,Krampfanfälle,Frühdyskinesien

63 Medikamente-Neuroleptika 2
Name Wirkung bei Nebenwirkung Truxal (Chlorprothixen) 15mg,50mg Angst Unruhe-Erregung- Spannungszustände, Psychogene und neurovegetative Reizbarkeit, Alkohol-Drogenentzugssyndrom Müdigkeit,Mundtrockenheit,Verstopfung, Zeldox (Ziprasidon 20mg,40mg,60mg,80 mg Schizophrenie Mittelschwere manische oder gemischte Episoden bei biolaren Störungen Sedierung,EPS,Akathisie Zyprexa (Olanzapin) 2,5mg,5mg,10mg,15mg Schizophrenie, bipolare Störung Schläfrigkeit, Gewichtszunahme, Spätdyskinesien Name Wirkung bei Nebenwirkung

64 Depression

65 Antideressiva-Wirkung
Wirkung je nach Medikament antidepressiv auf die Stimmung steigerd oder dämpfend auf den Antrieb stimmungsaufhellend

66 Antidepressiva-Nebenwirkungen
Mögliche unerwünschte Wirkungen von Antidepressiva: 1. Anticholinerg/Vegetativ: Trockenheit der Schleimhäute insbesondere in Nase, Mund und Augen Vorübergehende Akkomodationsstörungen Verstärkung der obligatorischen Obstipation 2. Kardiovaskulär: Blutdruckabfall und Tachykardie insbesondere zu Beginn der Therapie und morgens Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei älteren Patienten 3. Endokrin: Gewichtszunahme Störungen von Libido und Potenz 4. Neurologisch: Tremor und Dysarthrie Bei zu hohen Dosen cerebrale Krampfanfälle und Dyskinesien 5. Psychisch: Pharmakogene Delirien, insbesondere bei Präparaten mit hohen anticholinergen Effekten und nachts Provokation schizophrenieartiger produktiver Symptome (z.B. Halluzinationen)

67 Antidepressiva Antidepressiva sind chemisch verschiedene Substanzen, deren Haupteigenschaft eine stimmungsaufhellende Wirkung ist, die aber ausschließlich im Kurgebrauch, also nach frühestens drei Tagen eintritt und ihr volles Wirkungsspektrum erst nach zwei bis drei Wochen entfaltet. Das heißt, dass eine Beurteilung der Wirksamkeit eines Antidepress- ivum sowie ein eventueller Medikamentenwechsel erst nach diesem Zeitraum sinnvoll ist. Bei der Behandlung von Depressionen ist die Wahl des richtigen Medikamentes von besonderer Bedeutung, - um eine richtige Auswahl des Medikamentes zu treffen ist allerdings eine genaue nosologische Abklärung der Depression durchzuführen. Antidepressiva können nicht die Ursache einer Depression bekämpfen, sondern lediglich die Erscheinungsform mit ihrer vielfältigen Symptomatik. Einer Behandlung mit Anti- depressiva, vor allem in der Gerontopsychiatrie sollte immer auch gleichzeitig eine fundierte psycho-therapeutische Begleitung beigestellt sein. Auf keinen Fall sind Antidepressiva Stimulanzien! Nimmt ein Gesunder Anti- depressiva, wird er müde und zeigt vegetative unerwünschte Wirkungen! Vom Wirkungsprofil her unterscheiden wir Antidepressiva mit sedierender Wirkung (wie Amytriptilin) die vor allem bei der agitierten Depression eingesetzt werden, von Antidepressiva mit antriebssteigernder Wirkung, (bei gehemmten Depressionen).. Die beiden gemeinsame Wirkung ist die Normalisierung von Antrieb Befindlichkeit. Insbesondere beim der letzteren Gruppe ist jedoch höchste Vorsicht geboten, da der antriebssteigernde Effekt meist vor dem antidepressiven Effekt einsetzt und sich somit die Gefahr eines Suizidversuches erhöhen kann! Eine Anwendung antriebs- steigernder Antidepressiva ist also nur in Verbindung mit einem klinischen Aufenthalt, bzw. bei einem dichten und gut informierten sozialen Umfeld vertretbar.

68 Medikamente-Antidepressiva-Manie 1
Name Wirkung bei Nebenwirkung Anafranil(Clomipramin) 25mg u 75mg(ret) Depression,Zwangstörung,Phobie,Panikattaken Mundtrockenheit, Schwindel Aurorix(Moclobemid) 150mg,300mg Endogene Depression Soziophobie Mundtrockenheit,Schwindel,Unruhe,Kopfschmerz Cipralex (Citaloprm)SSRI 5mg,10mg,20mg Depression,Panik-Angst-Zwangstörung,Soziophobie Schlaflosigkeit,Sexualstörung,innere Unruhe, Hyponaträmie Cymbalta (Duloxetin) 30mg,60mg Depression , Diabetische Polyneuropathie SchwitzenSchlafstörung,Hypertonie,Tremor,Hyper tonie,Hpynaträmie Deanxit (Melitracen/Flu pentixol) 0,5/10mg,1/20mg Depression Anicholinerg,EPS,Haut GI,epilept.Anfälle Edronax (Reboxetin) NARI 4mg Antriebs-motivationssteigernd Schlafstörung, Aufgeregtheit, Hyponaträmie Efectin (Venlafaxin)SNRI 50mg,75mg,150mg Sozialphobie Angststörung Schlafstörung,Tremor, Hypertonie,sexuelle Störungen,Hyponaträmie Floxyfral(Fluvoxamin) SSRI 50mg,100mg Depression, Zwangstörung Unruhe,Herzklopfen, Schwitzen ,sexuelle Störungen,Hyponaträmie Gladem(Sertalin)SSRI 50mg Panik-Zwangstörung General. Angststörung Depression,Sozialphobie Unruhe,Schlafstörung ,sexuelle Störung Hyponaträmie Name Wirkung bei Nebenwirkung Ixel(Milnacipran)SNRI 25mg,50 mg Depression antriebsteigernd, angstlösend Schwitzen,Flush,Angst, Dysurie,Schwindel, ÜbelkeitErbrechen ,Hyponaträmie Jarsin(Hypericin)SNRI 300mg,450mg Mittelschwere Depression, Somatisierung Nausea,Diorrhoe, Somnolenz,Photo sensibilisierung,Urticaria Limbitrol (Amitryptilin/ Chlordiazepoxid) 12,5/5mg Ängstlich gefärbte Depression Müdigkeit,Amnesie,GI, Herz-Kreilauf-Atem-Depression,Leber,Ileus Ludiomil (Maprotilin) 10md,25mg,50mg,75mg Depression, Verstimmungszustände aktivierend Anticholinerg(Harn-Seh-HerzrhythmusStörung) Delir,Psychsen,Leber, erhöhte Krampfneigung Lyrica (Pregabalin) Antiepilepticum,25mg, 50mg,75mg,100mg,150mg,200mg,300mg Epilepsie(Zusatz bei part.Anfällen), general..Anststörung Periphere neuropatische .Schmerzen Schäfrigkeit, GI Gewichtszunahme, Sehstörung,Schwindel Entzugssymtome Mirtabene (Mirtazapin)NaSSA,angstlösend ,sedierend 30mg,45mg Episoden einer M.Depression AppetitGewichtszunahme,Ödeme,Schläfrigkeit, Hypotonie,Manie,Tremor,Konvulsionen,KM,Haut, Albträume Neurolepsin (Lithium) 0,3g Manie-Phasenprophylakticum Müdigkeit,Tremor, Geschmacksstörung Ödeme,Alopezie,Libido-Potenzstörung; Gewichtszunahme Noveril retrad (Dibenzepin) 240 mg Spannung,Angst und innere Unruhe bei Depression Blut,Sedation,Hypotonie,Somnulenz

69 Medikamente-Antidepressiva-Manie 2
Name Wirkung bei Nebenwirkung Psychotonin(Hypericin) SNRI-Phytopharmakon 100mg,Tropfen 0,2mg/ml Leichte Depression Übelkeit,Ausschlag, Photosensibilisierung Quilonorm (Lithium) 450 mg( ret) Acute Phasen der Manie und Phasenprophylakticum Müdigkeit,Tremor, Geschmacksstörung Ödeme,Alopezie,Libido-Potenzstörung; Gewichtszunahme Remeron(SolTab) Mirtazepin) 30mg Episoden einer M.Depression AppetitGewichtszunahme,Ödeme,Schläfrigkeit, Hypotonie,Manie,Tremor, Konvulsionen,KM,Haut, Albträume Saroten /Amitryptilin) 10mg,25mg,25mg(ret), 50mg(ret) Agitierte Depression, Scherzsyndrome, Enuresis nocturna Stark anticholinergisch Gewichtszunahme, Ödem Sehstörungen, Miktionsbeschweren Seropram (Citalopram) SSRI 10mg,20mg Depressive-Angst-Zwangstörung,Phobie, Panicattacken Sexualstörung, Schlafstörung,Unruhe, Schwitzen,Hyponaträmie,Hyperprolactinämie Seroxat (Paroxetin) SSRI, Antriebsteigernd, Anst,-Paniklösend 20mg,Losung 2mg/ml Depression,Panikstörung,Zwangstörung, Sozialphobie,general. Angststörung, post traum.Belastungsstörung Übelkeit,Unruhe, Schwitzen ,Hyponaträmie Stablon (Tianeptin)SRE Anxilytisch,aktivierend 12,5 mg Depression GI,Juckreiz Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit Tresleen (Sertalin)SSRI Antriebssteigernd,Angst-Panik lösend,50 mg Panik-Zwangstörung General. Angststörung Depression,Sozialphobie Unruhe,Schlafstörung ,sexuelle Störung Hyponaträmie Name Wirkung bei Nebenwirkung Trittico retard(Trazodon) SARI sedierend,angstlösend 75mg,150mg Anhaltende Schlafstörung bei Depression Erektile Dysfunktion Müdigkeit,Sehstörung, Tachycardie, Kopfschmerz Hyponaträmie Tryptizol(Amitriptylin) 25mg,75 mg Agitierte Depression, Scherzsyndrome, Enuresis nocturna Stark anticholinergisch Gewichtszunahme, Ödem Sehstörungen, Miktionsbeschweren Wellbutrin XR (Bupropion)NDRI 150mg,300mg Episoden von M.Depressio Appetitlosigkeit,Gewichtsverlust,Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit,GI, Juckreiz

70 Angst

71 Tranquilizer sind hypnotikafreie Beruhigungsmittel ohne antipsychotischen Effekt. Sie wirken bereits in Einzeldosen: allgemein beruhigend durch Verhinderung einer Reizüberflutung angstdämpfend (=anxyolytische Wirkung) schlafanstoßend (=Einschlaf – Medikament) muskelrelaxierend vegetativ dämpfend teilweise antikonvulsiv

72 Tranquilizer-Indikationen
Angst- und Spannungszustände Schlafstörungen (insbesondere Einschlafstörungen) Bei Entzugssymptomen (z.B. Alkohol) Als zeitliche begrenzte Zusatzmedikation bei Depressionen Als Prämedikation in der Anästhesiologie Bei neurologischen Krankheiten (cerebrale Krampfanfälle, spastische Zustände)

73 Tranquilizer-Wirkung
Schlafanstoßend:Rohypnol,Somnubene,Dormicum,Mogadon,Noctamid,Halcion.... Angstlösend,muskelentspannend,krampflösend:Valium,Gewacalm,Psychopax,Miltaun,Pertranquil,Stesolit-Rectiolen,Atarax Angstlösend:Praxiten,Anxiolit,Adumbran,Temesta,Librium,Merlit Wenig sedierend,angstlösend:Frisium,Lexotanil,Xanor

74 Tranquilizer-Nebenwirkung
Die Hauptgefahr der Tranquilizer ist die relativ rasche körperliche und seelische Abhängigkeit. Sturzgefahr durch die Muskelrelaxierung (insbesondere bei älteren Patienten) Potenzierender Effekt bei gleichzeitigen Alkoholgenuss Einschränkung des Reaktionsvermögens und der Aufmerksamkeit Atemdepressiver Effekt bei zu rascher Infundierung Entzugsymptomatik bei zu raschem Absetzen

75 Medikamente-Tranquilizer
Name Wirkung bei Nebenwirkung Adumbran (Oxacepam)10mg Erregung,Anst,vegetatve Dystonie Müdigkeit,Atemdepression Anxiolit (Oxacepam) 10mg,30u.50 mg Angst,Spannung,Schlfstörung,Alkoholentzug Müdigkeit,Muskelschwäche,Atemdepression Atarax(Hydroxicin 25mg Angst,Spannung,Juckreiz Müdigkeit,Verwirrtheit,GI, Hypotonie Buspar(Buspiron) 10mg Angst,Spannung, Angstneurose Tachycardie,Unruhe,Mundrockenheit,Sehstörung Demetrin (Prazepam) Angstzustände Muskelspasmen GI,Sedierung,Ataxie, Absetzdelir!,anterograde Amnesie Frisium (Clobazam Angstzustände bei Epilepsien Entzugssymtome bei plötzl.Absetzen Gewacalm(Diazepam) 2mg,5mg,10mg Schlafstörung Denk-Konzentrationsstörung, Atemdepression, Muskelschwäche Harmomed (Dosulepin/ Diazepam) 14/2,5 mg,28/5mg Depressive Syndrome Starke Sedierung,Seh-Sprechstörungen,Haut Lexotanil (Bromazepam) 3mg,6mg Angst-Spannungszustände Hypotonie,GI,Euphorie Harninkontinenz,Haut, rasche Sucht, Meprobamat-Petrasch (Meprobamat) 400mg Angst-Spannungszustand Muskelverspannungen Müdigkeit,Ataxie,paradoxe Erregung,GI,Verwirrung bei alten Patienten Name Wirkung bei Nebenwirkung Merlit (Lorazepam) 2mg Angst-Spannung Schlafstörung Müdigkeit, Kollapsneigung Muskelschwäche anterograde Amnesie Microbamat (Meprobamat) 400mg Angst-Spannug-Schlaf-störung, Muskelverspannung GI,Verwirrung bei alten Patienten,Ataxie,KM Miltaun (Mepropamat) Praxiten Oxazepam) 15mg,50 mg Angst,Spannung, Erregung,Unruhe, vegetaive Störungen Müdigkeit, Muskelschwäche, Sehstörung,Schwindel Psychopax (Diazepam) Topfen 10ml=125mg Denk-Konzentrationsstörung, Atemdepression, Muskelschwäche Tranxillium (Clorazepat) 5mg,10mg,20mg Schwach sedierend, Angst-Spannung-Erregungszustände Müdigkeit,Schindel, Benommenheit,Asthenie,Kopfschmerzen

76 Schlaflos…

77 Hypnotica-Schlafmittel
Einschlafmittel Durchschlafmittel grundsätzlich nur dann , wenn es nicht gelingt die Ursachen einer Schlafstörung (Schmerzen, Juckreiz, Atemnot, psychische Belastungen, ungesunde Lebensführung, Reizüberflutung) zu beheben andere Maßnahmen, (z.B.: Autogenes Training) nicht zum Erfolg führen Alte Menschen (und ihre Betreuer) sind darauf aufmerk- sam zu machen, dass ihr Schlafbedürfnis physiologischerweise herabgesetzt und damit auch die Schlafdauer vermindert ist.

78 Hypnotica Wirkung: Ein-oder Durchlafmittel Nebenwirkung:
rasche Abhängigkeit ,hohes Suchtpotential Antideressiva mit schlafanstoßener Wirkung: Saroten,Tryptizol,Tolvon,Sinequan, Insidon,Ludiomil, Trittico,Lendorm, Stangyl Neuroloptiva mit schlafanstoßender Wirkung: Nozinan,Dominal Tranquilizer mit schlafanstoßener Wirkung: Rohypnol,Somnubene,Dormicum,Mogadon,Noctamid,Halcion,Zolpidem Andere: HOVA,Distraneurin,Delpral

79 Medikamente-Hypnotika
Name Wirkung bei Nebenwirkung Dominal forte (Prothipendyl) 80 mg Unruhe-Erregungszustände Schlafmittel Hypotonie Gerodorm(Cinolazepam) 40mg Schwere Schlafstörung GI, Albträume, Hang-over,anterograde Amnesie Gewacalm(Diazepam) 2mg,5mg,10mg Schlafstörung Denk-Konzentrationsstörung, Atemdepression, Muskelschwäche Halcion(Triazolam) 0,25 mg Sedierung,Ataxie, Rebound.Schlafstörung Euphorie,Depression, anterograde Amnesie Ivadal(Zolidem) 10mg Sedierung,Schwindel, Albträume,Schlafwandel, anterograde Amnesie Lendorm(Brotizolam) Ein-Durchschlafstörung Hang-over,GI, Kopfschmerz,Depressionanterograde Amnesie Mogadon (Nitrazepam) 5mg Lennox-Gastaut-Syndrom (Epilepsie) Sedierung, Muskelschwäche, anterograde Amnesie Noctamid (Lormetazepam) 1mg Ein-urchschlafstörung Dämpfung,Verstärkung endog.Depressionen Rohypnol „Roche“ (Flunitrazepam) Schlaflosigkeit Hang over, Müdigkeit,Verwirrung, Abhängigkeit,Ataxie Somnal(Zopiclon) 7,5 mg Verminderte Wachsamkeit, affektive Verflachung Name Wirkung bei Nebenwirkung Valium (Diazepam) 5mg,10mg Schlafstörung ,Angst-Spannungsstörungen Denk-Konzentrationsstörung, Atemdepression, Muskelschwäche Xanor (Alprazolam) 0,5mg,1 mg Angst-Spannung, Panikstörung mit/ohne Vermeidungsverhalten Zusatz bei antidepressiver Therapie Benommenheit, Schwindel Zoldem (Zolpidem) Schlafstörung Sedierung,Schwindel, Albträume,Schlafwandel, anterograde Amnesie

80 Epilepsie

81 Antikonvulsiva-Antiepileptica
Wirkung: Medikamente gegen cerebrale Anfälle. Vorraussetzung bei Beginn der Behandlung: Die Diagnose muß gesichert Ursache abgeklärt Behandlungsziel definiert sein Das ausgewählte Medikament muß optimal dosiert und ausreichend lange vollständig(!) eingenommen werden Kontrollen Regelmäßig Blutbild EEG Leber/Nierenfunktion ev.MRT

82 Antiepileptika-Grundsätze
Beginn mit einer Monotherapie(jeweiliges Mittel der 1.Wahl) mit stufenweise Dosisanpassung unter regelmäßiger Blutspiegel-und EEG-Kontrolle mit dem Behandlungsziel einer möglichsten Anfallsfreiheit bei geringsten Nebenwirkungen. Falls keine Anfallsfreiheit mit Mittel der 1.Wahl,erfolgt Monotherapie mit Mittel der 2.Wahl,falls wieder erfolglos Beginn einer Kombinationstherapie.(2 oder mehrere verschiedene Medikamente) Beenden der medikamentösen antikonvulsiven Therapie: frühestens zwei Jahre nach dem letzen Anfall unter langsamen Absetzen mit EEG-kontrollen. AUFKLÄRUNG und INFORMATION der Angehörigen. Begleitende Maßnahmen (kein Schlafentzug, Alkohol, Drogen....)

83 Medikamente-Antiepileptika 1
Name Wirkung bei Nebenwirkung Convulex(Valproinsäure) 150mg,300mg,500mg Epilepsie,bipolare Störung,Migraine Blut,leber,Ataxie, Schwindel Deleptin (Carbamazepin) 200mg,400mg Epilepsie,Manie,Phasen prophylaxe,Trigeminus neuralgie,diab.PNP GI,Blut,Leber,Lyell-Syndrom,Reizleitungs störung Depakine (Valproinsäure) 50mg,250mg,300mg,500mg Generalisierte/partielle Epilepsie,ac.Manie bei bipol.Störungen Blut,Ataxie,Leber,GI Lamictal(Lamotrigin) 5mg,25mg,50mg,100mg,200mg Fokale u.gen.Epilepsie Phasenprophylaxe bei man-depress.Episoden Haut,Blut,Doppelbilder, Übelkeit Lyrica (Pregabalin) Antiepilepticum,25mg, 50mg,75mg,100mg,150mg,200mg,300mg Epilepsie(Zusatz bei part.Anfällen), general..Anststörung Periphere neuropatische .Schmerzen Schäfrigkeit, GI Gewichtszunahme, Sehstörung,Schwindel Entzugssymtome Neurotop (Carbamazepin) 200mg,400mg, 300(ret)mg,600(ret)mg Epilepsie, Manie (Phasenprophylaktikun) Trigeminusneuralgie, Alkoholentzugssyndrom,diab.Neuropathie GI,ZNS,Allergie,Lyell-Syndrom,Blut,Leber, Reizleitungsstörunen Rivotril“Roche“ (Clonazepam) 0,5mg,2mg Epilepsie Acute Manie Verwirrung,Sedierung, Benommenheit,Abhängigkeit,Entzugssymptome Tegretol (Carbamazepin) 200mg,400mg,200mg(ret,400mg(ret)orale Suspension Trigeminusneuralgie, Alkoholentzugssyndrom, diab.Neuropathie Name Wirkung bei Nebenwirkung Keppra(Levetiracetam ) 500mg Fokale und generalisierte Epilepsie,Janz Syndrom Petinutin®(Mesuximid Epilepsie Phenhydan® ( Phenytoin) Foakle und komplex fokale Epilepsie Epanutin®( Phenytoin) Zentropil®( Phenytoin) Phenytoin-Gerot( Phenytoin) Luminal® (Phenobarbital) Lennox-Syndrom Luminaletten® (Phenobarbital Primidon Holsten® (Primidon ) Mylepsinum® (Primidon )

84 Medikamente-Antiepileptika 2
Name Wirkung bei Nebenwirkung Petinutin® (Mesuximid ) Absenzen Trileptal® (Oxcarbazepin ) Fokale und sekundär generalisierte Form der Epilepsie Neurontin® (Gabapentin ) Einfache und komplex partielle Anfälle Sabril® (Vigabatrin ) Westsyndrom Topamax® (Topiramat ) Epilepsie,Cluster-Kopfschmerz Taloxa® (Felbamat ) Lennox-Gastaut-Syndrom,West-Syndrom Name Wirkung bei Nebenwirkung

85 Antiepileptika Anfallsyndrom Medikament 1. Wahl Medikament 2.Wahl
Grand Mal Epilan D,Phenhydan Maliasin,Prominal,Luminal Große gen. Anfälle Epanutin,Zentropil (1.Wahl bei Aufwachepi) (Phenytoinspiegel) (Phenobarbitalspiegel) Tegretol ,Neurotop Mysoline,Cyral (Carbamazepinspiegel) (Primidonspiegel) Kleine gen.Anfälle Convulex,Mylproin West-Syndrom(BNS-Krämpfe) (Valproinsäurespiegel) Ospolot Leptilan,Ergenyl,Orfiril (Sultiam) (Na-Valproat-Spiegel) Sabril (Vigabatrinspiegel) Frisium (Clobazamspiegel) ACTH und Hydrocortisone Lennox-Syndrom Convulex,Ergenyl,Leptilan (Myoklonisch-astatische Anfälle / gen.Anfälle, wie Absencen,Impulsiv-Petit-Mal, Aufwach-Grand-Mal....) (Valproat,Dipropylacetatsp.) Rivotril (Clonazepam) Suxinutin (Ethosuximid) (Phenobarbital) (Primidon) Friedmann-Syndrom (Pynolepsie) und nicht pyknoleptische Absencen Convulex,Ergenyl,Leptilan (Valproat,Dipropylacetat) Rivotril (Clonazepan) Janz-Syndrom (myoklonisch-pulsierende Anfälle) Convulex,Ergenyl

86 Antiepileptika Anfallsyndrom Medikament 1. Wahl Medikament 2.Wahl
Fokale Anfälle: fokal eingeleitete GM Tegretol,Epilan D,Phenhydan Epanutin,Zentropil Maliasin,Prominal,Luminal partielle Anfälle mit komplexer Symptomatologie Epanutin,Zentropil,Mysoline,Cyral einfache Anfälle mit komplexer Symptomatologie Tegretol,Epilan D,Phenhydan, Mysoline,Cyral,Maliasin, Prominal,Luminal Status epilepticus Stesolid-Rectiolen (Angehörige) Valium iv.,Epanutin iv, Rivotril iv, Thiopental iv Fieberkämpfe Stesolid-Rectiole Rivotril iv Dormicum iv

87 Parkinson

88 M.Parkinson Hauptsymptome
Akinese (verlangsamte und verminderte Bewegung) . Tremor (Zittern) . Rigor (Muskelsteifigkeit) . Störung der Gang- und Standstabilität Speichelfluß und Parkinson-Demenz

89 Medikamente L-Dopa (Vorstufe von Dopamin) plus Decarboxylasehemmer
plus COMT-HEMMER Dopaminagonisten MAO-B-Hemmer Glutamatantagonisten Anticholinergika

90 Antiparkinsonmittel Name Wirkung bei Nebenwirkung Name Wirkung bei
Madopar (Levodopa ) M.Parkinson Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Hypotonie chronisch: „L-Dopa-Langzeitsyndrom“ mit Hyper-/Dyskinesen, motorischen Fluktuationen und psychischen Störungen Restex (Levodopa ) „Wearing off“ vor der nächsten Parkinsonmedikation, meist in der OFF-Phase; z. B. Tremor, Gleichgewichtsstörungen, Ungeschicklichkeit, morgendliche Steifigkeit, Müdigkeit, Veränderungen in Antrieb oder Stimmung, Ängstlichkeit sowie Schmerzen oder Bradyphrenie Cognitiv® (Selegilin ) MAO-Hemmer Stalevo® (Carbidopa ) COMPT-Hemmer Requip® (Ropinirol Dopamin-Antagonist Azilect® (Rasagilin ) MAO_Hemmer Name Wirkung bei Nebenwirkung Sifrol® (Pramipexol ) Dopaminantagonist M.Parkinson Requip® (Ropinirol ) Dopaminantagonist Neupro/24h® (Rotigotin ) Dopaminrezeptorstimulans Parkotil®(Pergolid) Mutterkornalkaloid Parkotil®(Bromocriptin) Cabaseril® (Cabergolin ) DOPA-Rezeptorantagonist Dostinex®(Cabergolin ) Dopergin® (Lisurid ) Hofcomant® (Amantadin) Akineton (Biperiden) 2mg,4mg,4mg ret Parkinson,medik.bed.EPS, EPS, Schwindel,Dyskinesien, Tremor,Tachyarhythmien Kemadrin (Procyclidin) 5mg Parkinsonismus Rigor bei Parkinson-Syndrom Anticholinergisch: GI Mundtrockenheit, Sehstörungen Halluzinationen, psychotische Symptome

91 Demenz

92 Medikamente-Nootropika
Name Wirkung bei Nebenwirkung Aricept (Donepezil) AChE-Hemmer 5mg,10mg Alzheimer Demenz Muskelkrämpe,Vagotonie Gastroenteraltrakt Axura(Memantin) 10mg Halluzinationen,Verwirrt heit,Krampfanfälle Ebixa (Memantin) 10 mg Halluzinationen, Verwirrtheit Exelon(Rivastigmin) AChE 1,5mg,3mg,4,5mg,6mg Parkinson-Demenz Agitiertheit,Erbrechen,GI Hydergin (Co-Dergocrin) Mutterkornalkaloid 2mg,4,5mg,6mg Demenz,CVI,Migraine Hypotonie,Bradycardie Modasomil (Modafinil) Psychostimulans 100mg ExzessiveTagesschläfrigkeit in Verbindung mit Narkolepsie; Schlafapnoe-Syndrom Muskelzucken, Kopfschmerz Hyperkinesie,Blut,Leber, Nootropil(Piracetam) 800mg,1200mg, Psychoorganisches Syndrom Unspez.ZNS-Stimmulans Hyperkinesie,Nervosität,Asthenie Reminyl(Galantamin) AChE-Hemmer 4mg,8mg,12mg,16mg Leichte bis mittelschwere Alzheimer Demenz Müdigkeit,Tremor, Epilepsie,Bradycardie

93 Schmerz

94 A Adekin Adelphan-Esidrex Adumbran AH 3 N Akineton Alfentanil Allenopar Alprazolam Alutan Amanta Amantadin Amantagamma Amineurin Amioxid Amisulprid Amitriptylin Amitriptylinoxid Amixx Anafranil Antelepsin Anxiolit Anxut Apertia Aponal Ardeydorm Ardeytropin Ariclaim Aripiprazol Arminol Aroxetin Artane Asenapine Atarax Atomoxetin Atosil Aurobemid Aurorix C Carba Carbabeta Carbadura Carbaflux Carbagamma Carbamazepin Carbidopa Carsol Cassadan Chlorazin Chlordiazepoxid Chlorpromazin Chlorprothixen Ciatyl-Z Cinolazepam Cipralex Cipram Cipramil Cisordinol Citadura CitaLich Citalon Citalo-Q Citalopram Citalostad Citarcana Citor Claropram Clobazam Clomethiazol Clomipramin Clonazepam Clopin Clopixol Clorazepat Closin Clotiapin Clozapin Cogentin Concerta Convulex Convulsofin Cymbalta D Dalcipran Dalmadorm Dapotum d 2,5 Deanxit Decentan Dehydrobenzperidol Delpral Demetrin Depakine Deprilept Deroxat Desipramin Dexantol Diazep Diazepam Dibenzepin Dikaliumclorazepat Dipiperon Distraneurin Dixeran Dixyrazin Dogmatil Dominal Forte Dominal Tropfen Doneurin Dopadura Dopaflex Dormalon Dormicum Dormo-Puren Dosulepin Doxe Doxepia Doxepin Droperidol DU Duloxetin Durazanil Durazepam Dutonin F Faustan Felicium Felixsan Fevarin Finlepsin Floccin Flox-ex Floxyfral Fluanxol Fluctin Fluctine Fluesco Fluneurin Flunibeta Fluninoc Flunitrazepam Fluocim Fluox Fluox-Basan Fluoxelich Fluoxemerck Fluoxenorm Fluoxe-Q Fluoxetin Fluoxetine Fluoxgamma Fluoxibene Fluoxifar FluoxiStad Fluoxityrol Fluox Puren Flupentixol Fluphenazin Flurazepam Fluspi Fluspirilen FluvoHexal Fluvoxadura Fluvoxamin Flux Fluxet Fluxil FluxoMed Fokalepsin Frisium Froidir Futuril B Belivon Bendigon Benperidol Benzatropin Bespar Betamed Bikalm Biperiden Bornaprin Brinerdin Briserin Bromalich Bromazep Bromazepam bromperidol Brotizolam Buronil Bromazanil Bupropion Busp Buspar Buspiron E Eatan Edronax Efectin Efexor Elcrit Elroquil Ennos Entact Entumin Eostar Epikur Equasym Equilibrin Ergenyl Ergocalm Escitalopram Espadox Espa-Lepsin Espa-Valept Esucos Eunerpan Euplix G Gamonil Gerodorm Gewacalm Gityl Gladem Glaxopar Glianimon Guttanotte H Halcion Haldol Haloper Haloperidol Harmomed Harmosin Herphonal Hofcomant Hydiphen Hydroxyzin Hygroton Reserpin Hypnorex

95 M Maotil Maprolu Maprotilin Mareen Medazepam Medikinet Melitracen Melleretten Melleril Melneurin Melperomerck Melperon Mel-Puren Meprobamat Meprodil Meresa Merlit Methylpheni Methylphenidat Metixen Miabene Mianeurin Mianserin Microbamat Midazolam Milnacipran Miltaun Mirfudorm Mirta Mirtabene MirtaLich Mirtaron Mirtazapin Mirtazelon Mirtazza Mirtel Mobiforton Moclo A Moclobemid Moclobeta Moclodura Moclonorm Mogadon Mono Demetrin Movergan Multum Musapam Musaril Mutan Myolastan Myospasmal U Umbrium Urbanyl Uskan V Valiquid Valium Valocordin Valpro Valproat Valprodura Valproinsäure Venlafaxin Vertigo-meresa Vertigo-neogama Vetaraxoid Viloxazin Vivalan W X Xanax Xanor Xenistar Xerenal Xilopar Y Yentreve Z Zeldox Ziprasidon Zodormdura Zoldem Zoldorm Zoloft Zolpidem Zolpi-Lich Zolpinox Zolpi-q Zomaril Zotepin Zuclopenthixol Zyban Zyprexa K Kalma Kemadrin Ketazolam L Lamotrigin Lamra Lanazapin Lanolept Laubeel Lendorm Lendormin Leponex Leptilan Leukominerase Levium Levodopa Levomepromazin Lexostad Lexotanil Li 450 Librax Librium Limbitrol Litarex Lithiofor Lithium Lofepramin Loprazolam Loramet Lorasifar Lorazepam Loretam Lormetazepam L-Tryptophan Lu Ludiomil Lyogen Lyorodin Lysedil Q Quetiapin Quilonorm Quilonum R Radedorm Radepur Rapifen Reboxetin Remergil Remeron Remestan Rhinathiol Reserpin Rilex Risperdal Risperidon Ritalin Rivotril Rohypnol Rudopram Rudotel Rusedal S Sarizotan Saroten Sedazin Sedovalin Selegilin Selgian Selgimed Semap Sepram Serdolect Seresta Serital Seropram Seroquel Seroxat Sertindol Sertralin Sigaperidol Sinemet Sinequan Sinophenin Sinquan Sirtal Solatran Solian Solvex Somagerol Somnium Somnubene Sonin Sormodren Spasmo-Praxiten Spasmorelax Stablon Stangyl Staurodorm Stesolid Stilnox Strattera Sufenta Sufentanil Sulpirid Sulpivert Surmontil Symmetrel Syneudon T Tafil Tagonis Tavor Taxilan Tegretal Tegretol Temazep Temazepam Temesta Tesoprel Tetramdura Tetra-saar Tetrazep Tetrazepam Thiethylperazin Thioridazin Thombran Tianeptin Tiaprid Tiapridal Tiapridex Timonil Timox Tofranil Tolid Tolvin Tolvon Topamax T Topiramat Torecan Tradon Tranxilium Tranylcypromin Trazodon Tregor Tremarit Tresleen Trevilor Triazolam Triflupromazin Trihexyphenidyl Trilafon Trileptal Trimidura Trimin Trimineurin Trimipramin Triniton Tript OH Trittico Truxal Truxaletten Tryptizol Tryptophan Tymelyt I Idom Iloperidon Imap Imeson Imipramin Impromen Insidon isicom Ixel J Jatrosom N Jutagilin N Nefazodone Neo opt Neogama Neurocil Neurolepsin Neurolithium Neurotop Nipolept Nitrazepam Noctamid Nordazepam Norkotral Normison Normoc Nortrilen Nortriptylin Novanox Noveril Novoprotect Nozinan NuFluo P Paceum Paluxetil Pantrop Parexat Parkopan Parocetan Paroglax Parolich Paroxat Paroxedura Paroxetin Paroxetop Pemolin Penfluridol Perazin Perospiron Perphenazin Pertofran Petytyl Pimozid Pipamperon PK-Merz Planum Positivum Pram Praxiten Prazepam Prazine Priadel Prisma Procyclidin Promazin Promethazin Pronervon Proneurin Propaphenin Protactyl Prothazin Prothipendyl Prozac Pryleugan Psychopax Psyquil O Olansek Olanzapin Oligosol Omca Opipramol Orap Orap forte Orfiril Org 5222 Osnervan Oxa Oxazepam Oxcarbazepin

96 Neuroleptika-Antipsychotica
Psychosen, wie etwa die Schizophrenie, werden mit so genannten „Neuroleptika“ behandelt. Diese Medikamente heilen die Krankheit nicht, sondern ändern lediglich den Verlauf der Psychose. Neuroleptika weisen erhebliche Nebenwirkungen wie z.B. das Parkinson-Syndrom, Blutdrucksenkung, Bewegungsstörungen, Thrombosegefahr, Gewichtszunahme, Störungen der Libido, Potenzstörungen bei Männern, ausbleibende Regel bei Frauen, Deliriumssyndrome und zerebrale Krampfanfälle

97 Intelligenz und Beeinträchtigung
Ca Ca ????

98 Der Hippocampus ist Teil des Limbischen Systems
Der Hippocampus ist der Organisator des bewusstseinsfähigen, deklarativen Gedächtnisses Der Hippocampus weist die Gedächtnisinhalte der entsprechenden Hirnrinde zu. Sicher ist, dass er für das episodische und kontexuale Gedächtnis, die Entdeckung von Neuem, die sprachliche Informationsverarbeitung, und die räumliche Erinnerung die wichtigste Hirnregion überhaupt ist.

99 Intelligenz Intelligenz bezeichnet im weitesten Sinne die Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und zum Finden optimaler Problemlösungen. Intelligenz kann auch als die Fähigkeit, den Verstand zu gebrauchen, angesehen werden. Sie zeigt sich im vernünftigen Handeln (Wikipedia) Intelligenz ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitiven Fähigkeiten des Menschen, also die Fähigkeit, zu verstehen, zu abstrahieren und Probleme zu lösen, Wissen anzuwenden und Sprache zu verwenden.(Wikipedia) Intelligenz ist von zwei Möglichkeiten die dritte zu wählen.(Versuch einer Eigendefinition)

100 Geistige Beeinträchtigung
signifikant unterdurchschnittliche geistige Leistungsfähigkeit mit entsprechendem Defizit im Anpassungsverhalten In differenzierten Intelligenzuntersuchungen werden anhand von Normentabellen für die Rohwerte Punte vergeben und hieraus ein Verbal-und Handlungs-IQ errechnet Signifikant unterdurchschnittlich ist ein IQ (Intelligenzquotient )unter 69

101 IQ % d.Bevölkerung Beurteilung
> , sehr hoch , hoch , hoher Durchschnitt , normaler Durchschnitt , unterer Durchschnitt , grenzwertig retardiert > , mental retardiert leicht retardiert /Debillität mittelgrad.retardiert/ Imbezillität schwer retardiert / Idiotie > schwerst retardiert

102 IQ-Bevölkerung % IQ

103 Mentale Behinderung Mentale Retardation bedeutet also eingeschränkte Funktion höherer Hirnleistungen. Geistige Behinderung sollte daher von rein körperlicher Behinderung unterschieden werden!! Wenn auch bei mental retardierten Kindern die Grobmotorik oft plump,die Sprache und Feinmotorik als diskreter Ausdruck mentaler Störung oft auffallend sein können. Ebenso falsch ist es,mental retardierten Kindern eine Reihe von Teilleistungsstörungen zuzuordnen. Mentale Retardation ist NICHT die Summe von Teilleistungsstörungen. Therapeutisch würde man so die geistig behinderten Kinder überfordern, psychosomatischen Störungen würden so noch hinzukommen

104 Geist.Behinderung Vorschulalter Schulalter/Adoleszenz
leicht oft nicht als retardiert eingestuft erlernt Lebenspraktiken; kann selbst essen und sprechen Lesen und einfaches Rechnen freies Gehen verzögert soziales Trainíng erfolgreich mittelgradig Entwicklungsverzögerung im motor Einfache Kommunikation- und vorallem im sprachl.Bereich Sicherheits-und Hygiene- deutlich,Förderung erfolreich Verhalten ,einfache Handgriffe erlernbar, kein Lesen/Rechnen schwer deutl.motor.Entwicklungsverzögerung Gehen(meist auffällig)möglich wenig bis keine Kommunikation gewisses Sprachverständnis elementare Lebenspraktiken mit Verhaltenstraining mäßig erlernbar und förderbar schwerst schwerste Mängel in allen Bereichen basale Emotionen vorhanden ständige Pflege notwendig Kauen erlernbar Zeitlebens pflegebedürftig

105 Ursachen mentaler Retardation
A)Chromosomale Ursachen 1/3 aller schwerer geistiger Behinderungen ist auf Chromosomenanomalien zurückzuführen. a)Fragiles X-Syndrom:bei Knaben vorkommend,heterozygote Frauen als Überträgerinnen etwa zu 1/3 leicht mental retardiert.Körperlich:große Ohren,längl.Gesicht,vorstehende Kieferknochen,große Hoden.Jeder 16.geistig Behinderte.Mentale Retardation mit Hyperaktivität. b)Prader Willi-Syndrom: Deutlich statomotorische Entwichlungsverzögerung,Schlaffheit,diätetisch kaum zu behandelde Fettsucht,Minderwuchs und mittelgradige geist.Retardation. c)Cri-du-chat-Syndrom(Katzenschreisyndrom) Katzenartiges Schreien in der Säuglingszeit,Gedeihstörung,Mikrocephalie, schwerste mentale Retardierung.

106 Ursachen mentaler Retardation
B)Angeborene Stoffwechselerkrankungen: Erbkrankheiten des ZNS sind generell fortschreitend,nur 1% behandelbar. Enzymdefekte:Häufigkeit:PKU:1:20000,Galktosämie 1:50000,Ahornsirupkrankheit 1: und a. Speicherkrankheiten:Aufgrund von Enzymdefekten kommt es zu Speicherung von verschiedenen Stoffwechselsubstraten in(Hirn)zellen und so zu deren Untergang.Klinisch lassen Entwicklungsrückstand,Kleinwuchs,grobe Gesichtszüge,Hornhauttrübung,Knochenveränderungen und a.an folgende Speicherkrankheiten denken:Gangliosidosen,Nieman-Pick-Gruppe,Gaucher-Erkrankung, Wilson-Krankheit,etc. Erbkrankheiten mit Geschwulstbildungen an Haut,ZNS und anderen Organen: Neurofibromatose v.Recklinghausen,Sturge-Weber-Krankheit,Tuberöse Hirnsklerose(Burneville-Pringle-Krankheit)

107 Ursachen mentaler Retardation
C)Angeborene Hypothyreose: Angeborene Schilddrüsenunterfunktion auffgrund von endemischen Jodmangel ist heute in Österreich faktisch Geschichte.Symtome:Minderwuchs und erhebliche geistige Retardierung. D)Infektionen Vorgeburtlich:Toxoplasmose,Zytomegalie Nach der Geburt:virale und bakterielle Gehirnhautentzündungen können das ZNS schwer schädigen und infolge Defektheilung zu körperlichen Behinderungen, epileptischen Anfällen und geistiger Retardation führen.Gefürchtet sind Herpes-,Hämophilus-Influenza-,Masernencephalitis. Schutzimpfung bzw.verbesserte Therapiemöglichkeiten heute möglich. E)pp-Asphyxie Sauerstoffmangel vor-während oder nach der Geburt.In der Folge alle Formen der Infantilen Cerebralparese.

108 Demenz Eine Demenz ist ein Defizit in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, die zu einer Beeinträchtigung von sozialen und beruflichen Funktionen führen und fast immer, aber nicht ausschließlich mit einer diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns einhergeht. Vor allem ist das Kurzzeitgedächtnis, ferner das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik, nur bei einigen Formen auch die Persönlichkeitsstruktur betroffen. Maßgeblich ist der Verlust bereits erworbener Fähigkeiten im Unterschied zur angeborenen Minderbegabung (Oligophrenie). Heute sind verschiedene, aber nicht alle Ursachen von Demenzen geklärt, und einige Formen können in einem gewissen Umfang behandelt werden Hauptrisikofaktor:Lebensalter

109 Kriterien der Demenz Aphasie: Störung der Sprache
Apraxie: beeinträchtigte Fähigkeit, motorische Aktivitäten auszuführen Agnosie: Unfähigkeit, Gegenstände zu identifizieren bzw. wieder zu erkennen Planen :Störung der Exekutivfunktionen, d.h.Vorausplanen, Organisieren, Einhalten einer Reihenfolge Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit , Sprechen und Urteilsvermögen im Sinne der Fähigkeit zur Entscheidung sind gestört. Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation begleiten die kognitiven Beeinträchtigungen

110 Alzheimer Demenz-MRT-Hippocampus
Normal Schwer Beginn Mittel

111 Kriterien der Demenz Das Bewusstsein ist nicht getrübt.
Für die Diagnose einer Demenz müssen die Symptome nach ICD über mindestens 6 Monate bestanden haben. Die Sinne (Sinnesorgane, Wahrnehmung) funktionieren im für die Person üblichen Rahmen. Sie kommen bei Alzheimer-Krankheit, Gefäßerkrankungen des Gehirns und anderen Zustandsbildern vor, die primär oder sekundär das Gehirn und die Neuronen betreffen

112 Anteil Demenzerkrankter
Häufigkeit Altersgruppe Anteil Demenzerkrankter 65- bis 69-Jährige 1,2 % 70- bis 74-Jährige 2,8 % 75- bis 79-Jährige 6,0 % 80- bis 84-Jährige 13,3 % 85- bis 89-Jährige 23,9 % über 90-Jährige 34,6 %

113 Häufigkeit Alzheimer-Krankheit ca. 50-60 % Vaskuläre Demenz ca. 15 %
Mischform beider o.g. Lewy-Körperchen-Erkrankung und Parkinson-Syndrom ca. 10–20 % Frontotemporale Demenz ca. 5–10 % Andere < 5 %

114 Demenz Primäre Demenzen 90% Sekundäre Demenzen 10% Alzheimer Demenz
Parietotemporal-frontale Degeneration Hippocampusatrophie Vasculäre Demenz Großgefäße: dominante Hemissphäre (G.angularis,Lobus temporalis,paramedianer Thalamus,Wasserscheide infarkt Kleingefäße:Basalganglien u frontale Lakunen Frontale subcortikale Bahnsysteme(Striatum,Globus pallidus, S.nigra, Thalamus---andere Seite Levy Body D. Frontotemp.Demenz 53% 25% 17% Prominente Sprachstörung Episodisches Gedächtnis Exekutive Funktionen Eingeschränkter Konzeptwechsel,schlechte Organisationsstruktur(Sortierverhalten,Wortlisten,) stimmulus gebundenes Nachahmeverhalten,verbal manuelle Dissoziation Konfabulieren Arbeitsgedächtnis-Hippocampus Liebevolle Verblödung Sprachzerfall,Gedächtnisstörung-lexikalisch-Allzeitgedächtnis

115 Demenz-Ursachen sind Alzheimer Demenz :es gibt eine genetische Komponente in der Verursachung der Alzheimer-Krankheit. Etwa fünf bis zehn Prozent der Betroffenen zeigen eine familiäre Häufung Vasculäre Demenz: Vaskuläre Risikofaktoren wie Hypertonie,Dibetes mellitus Levi-Body-Demenz : Genetische Faktoren bei M.Parkinson Seltene Ursachen:Infektionskrankheiten wie HIV oder die Syphilis, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Normaldruckhydrocephalus, Stoffwechselstörungen wie der Vitamin B12-Mangel, die Schilddrüsenunterfunktion oder der Morbus Wilson, oder auch seltenere neurodegenerative Erkrankungen wie beispielsweise die Chorea Huntington

116 Alzheimer Demenz Vorwarnzeichen
Der Proband erzählt immer wieder die gleiche kurze Geschichte. Der Proband weiß nicht mehr, wie bestimmte alltägliche Verrichtungen wie Kochen, Kartenspiel, Handhabung der TV-Fernbedienung gehen. Der Proband hat den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen, Rechnungen und ähnlichem verloren. Der Proband findet viele Gegenstände nicht mehr oder er legt sie an sehr ungewöhnliche Plätze (unabsichtliches Verstecken) und verdächtigt andere Personen, den vermissten Gegenstand weggenommen zu haben. Der Proband vernachlässigt anhaltend sein Äußeres, bestreitet dies aber. Der Proband antwortet auf Fragen, indem er die ihm gestellte Frage wiederholt.

117 Alzheimer Demenz Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis und damit in Verbindung stehende Probleme, neue Information aufzufassen, sind dabei am leichtesten zu erkennen. Unter Umständen kommt es bereits zu leichten Beeinträchtigungen beim Sprachverständnis und der persönlichen Zieleverfolgung. Befindlichkeitsstörungen wie Depression und Teilnahmslosigkeit sind üblich Während das Langzeitgedächtnis, gewohnte Tätigkeitsabläufe und emotionale Erlebnisse meist noch gut gegenwärtig sind, ist das Lernen und das Kurzzeitgedächtnis am Stärksten eingeschränkt Die Feinmotorik zeigt bereits gewissen Unsicherheiten, die bei Tätigkeiten wie Schreiben, Malen oder dem Anziehen erkennbar sind Im fortgeschrittenen Stadium verlernen die Patienten altbekannte Fertigkeiten und erkennen nahe stehende Personen und alltägliche Gegenstände nicht mehr wieder Auch bei Patienten, die vor der Erkrankung ein sehr friedfertiges Wesen besessen haben, kann es zu unbegründeten Wut- und Gewaltausbrüchen kommen. Die Muskulatur baut kontinuierlich ab, was zu weiteren Sprachproblemen, Inkontinenz und einer immer weiter abnehmenden Mobilität bis hin zur Bettlägerigkeit führt. Ohne Unterstützung können die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr meistern und brauchen auch bei sehr einfachen Tätigkeiten Unterstützung. Die Krankheit schreitet bis zum Tode voran, der bei derart geschwächten Patienten oft durch eine Lungenentzündung oder Herzinfarkt ausgelöst wird.

118 Vasculäre Demenz Exekutive Funktionen: d.h.Vorausplanen, Organisieren, Einhalten einer Reihenfolge Eingeschränkter Konzeptwechsel schlechte Organisationsstruktur(Sortierverhalten,Wortlisten,) stimmulus gebundenes Nachahmeverhalten verbal manuelle Dissoziation

119 Lewy-Body-Demenz Die Lewy-Body-Demenz ist die zweithäufigste neurodegenerative Demenz im Alter und kann sowohl als eigenständige Erkrankung auftreten als auch sekundär, im Rahmen einer bereits bestehenden Parkinson-Krankheit Lewy-Body-Demenz macht ca. 20% aller Demenzformen aus fluktuierende kognitive Defizite (besonders Aufmerksamkeit) wiederholte detaillierte visuelle Halluzinationen extrapyramidalmotorische Störungen (unwillkürliche motorische Störungen) Störungen des REM-Schlafes visuelle Halluzinationen (welche die Patienten oft detailliert wiedergeben können) Synkopen und Stürze

120 Frontotemporale Demenz Picksche Krankheit
Zu Beginn der Krankheit kommt es zu emotionalem Abstumpfen. Auch ein Hang zu schmutzigen Witzen kann ein erstes Anzeichen sein. Von da an ändert sich die Persönlichkeit der Betroffenen. Es kommt zu Verhaltensänderungen und Sprachstörungen und zunehmend geht nach und nach die Sprache der Patienten verloren. Aufgrund dieser doch eher unspezifischen Symptome wird die frontotemporale Demenz häufig als psychologische Störung, wie Schizophrenie oder Depression, oder Parkinson fehldiagnostiziert. Für die richtige Diagnose sollten neuropsychologische Untersuchungen durchgeführt werden, die die Fähigkeiten wie Sprache, Verhalten, Gedächtnis und visuell-räumliche Funktionen testen. Die Größe der atrophierten Hirnregionen, lässt sich mithilfe moderner bildgebender Verfahren wie Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) und Positronen-Emissions-Tomographie (PET) feststellen

121 Page 2 Mini-Mental Status Test (MMST)
Name Datum Score _____ Score A. Orientierung Zeit 1. Jahr (z.B. Welchen Tag haben wir heute?) 2. Jahreszeit 3. Datum 4. Wochentag 5. Monat Ort 6. Land/Staat (z.B. Wo sind wir?) 7. Bundesland 8. Stadt/Ortschaft 9. Klinik/Praxis/Altersheim 10. Stockwerk Summe (max. 10): __ B. Merkfähigkeit Der Untersucher nennt folgende drei Gegenstände 1. >Auto< und fordert den Patienten auf, die Begriffe zu 2. >Blume< wiederholen (1 Punkt für jede richtige Antwort). Der 3. >Kerze< Untersucher wiederholt die Wörter solange, bis der Patient alle drei gelernt hat (höchstens 6 Wiederholungen). Summe (max. 3): __ Page 2

122 C Aufmerksamkeit und Rechenfähigkeit
Von 100 an sind jeweils 7 abzuziehen. Falls ein 1. >93< Rechenfehler gemacht wird du die darauf folgenden Ergebnisse „verschoben“ sind, so wird nur ein Fehler 2. >86< gegeben. 3. >79< 4. >72< 5. >65< ODER Falls der Patient die Aufgabe nicht durchführen kann 1. O oder will, „Radio“ rückwärts buchstabieren lassen: 2. I O-I-D-A-R 3. D 4. A 5. R Summe (max. 5): __ D. Erinnerungsfähigkeit Der Untersucher frag nach den drei zuvor genannten 1. >Auto< Wörtern. 2. >Blume< 3. >Kerze< Summe (max. 3): __

123 __ E. Sprache Der Untersucher zeigt zwei Gegenstände und fordert
1. Armbanduhr den Patienten auf, sie zu benennen. 2. Bleistift Der Untersucher fordert den Patienten auf, 3. „Sie leiht ihm kein Geld mehr“ nachzusprechen. Der Untersucher lässt den Patienten folgendes 4. „Nehmen Sie dieses Blatt in die Kommando befolgen. rechte Hand“ 5. „Falten Sie es in der Mitte“ 6. „Legen Sie es auf den Boden“ Der Untersucher bittet den Patienten, 7. Die Anweisung auf der Rückseite zu befolgen Der Untersucher dreht das Blatt um und fordert den einen vollständigen Satz zu Patienten auf, 8. schreiben (Rückseite). Der Untersucher lässt den Patienten die auf der 9. Nachzeichnen (Rückseite) Rückseite vorgegebene Figur malen (1 Punkt, wenn alle Seiten und Winkel stimmen und die sich überschneidenden Linien ein Viereck bilden). Summe (max. 9): Gesamtsumme bitte oben eintragen __

124 Uhren - Test Sagen Sie dem Patienten: "Bitte zeichnen Sie eine Uhr mit allen Zahlen und Zeigern. Die Zeiger sollen die Zeit 9:30 anzeigen. "                                                                                            Auswertung Uhren-Test: 1. Ist die Zahl "12" oben ? 2 Punkte 2. Sind alle 12 Zahlen vorhanden ? 1 Punkt 3. Sind der Stunden- und Minutenzeiger vorhanden ? 4. Entspricht die von Ihnen angegebene Uhrzeit der Zeigerstellung ? Maximum mögliche Punkte 7 Punkte

125 1) Mini Mental Status ( MMSE ) 2) Uhrentest
Testergebnis: Punkte   Kontrolle in 6 Monaten Testergebnis: 26 Punkte oder weniger von insgesamt 30 Punkte 2) Uhrentest Testergebnis: Punkte   Kontrolle in 6 Monate Testergebnis: 5 Punkte oder weniger

126 Klassifikation nach ICD-10
Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens F90.8 Sonstige hyperkinetische Störungen F90.9 Hyperkinetische Störung, nicht näher bezeichnet F98.8 Sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend, darunter Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität

127 ADHS Primäre Verhaltensauffälligkeit aufgrund von Einzelstörungen höherer Hirnfunktionen "Auffällig" wird das ADHS meist erst im Kindergarten oder Schulalter, gelegentlich schon als "Schreibaby" zurückverfolgbar Der Zappelphilipp im Kinderbuch `Struwelpeter` des deutschen Kinderarztes Hoffmann erinnert an Hyperaktivität und motorische Störung der ADHS Nicht jedes unangepaßte,lebhafte Schulkind sollte deshalb als hyperaktiv eingestuft werden!!!!!

128 ADHS Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts Störung
Ältere, teilweise noch gebräuchliche Bezeichnungen sind Zappelphilipp-Syndrom, psycho-organisches Syndrom (POS) und minimale cerebrale Dysfunktion (MCD). ADHS ist eine relativ häufige Entwicklungsstörung der Selbstkontrollprozesse und des Sozialverhaltens (betroffen sind 2 - 6% der Kinder und ca. 4% der Erwachsenen). ADHS ist gekennzeichnet durch erhebliche Beeinträchtigungen der Konzentrations- und Daueraufmerksamkeitsfähigkeit, Störungen der Impulskontrolle sowie Hyperaktivität oder innere Unruhe.

129 Wie entsteht ADHS ? ADHS ist eine genetisch mitbedingte neurobiologische Störung. Maßgebliche Ursache dafür ist eine Schwäche im Hirnstoffwechsel (Dopamin Mangel) auf Grund eines nicht optimal funktionierenden Neurotransmittersystems . Betroffen sind die Stammganglien und das Frontalhirn. Diese Gehirnabschnitte sind für Aufmerksamkeit, Ausführung und Planung, Konzentration und Wahrnehmung verantwortlich. Hinweise auf eine genetische Veranlagung liefert das häufig zu beobachtende gleichzeitige Auftreten der Erkrankung bei Geschwistern Von dieser Störung können hochbegabte genauso wie lernbehinderte Kinder betroffen sein. Zusätzliche Teilleistungsstörungen bzw. Wahrnehmungsdefizite sind häufig.

130 ADHS Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne Seriale Störung
Verminderte Kanalkapazität Störung der Diskriminationsfähigkeit Störung der Form-Hintergrundwahrnehmung Störung der Reizschwelle Intermoderale Störung Seriale Störung Motorische Störung Hyperaktivität

131 Einzelstörungen des ADHS
Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne Für ein und dieselbe Sache längere Zeit aufmerksam zu bleiben ist eine höhere Hirnfunktion,die bei manchen Kindern verzögert ausreift.Diese haben Schwierigkeiten länger zuzuhören,hinzusehen ,sich mit ein und derselben Sache zu beschäftigen,müssen sich daher mehr anstrengen und ermüden so rascher und neigen deshalb dazu ihre `Wissenslücken`mit eigenen Einfällen auszuschmücken.Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne bedeutet nicht schlechtes Gedächtnis. Verminderte Kanalkapazität Das Wahrnehmen der Außenwelt erfolgt über unsere Sinne.Beim Hören z.B.ist der Sinneskanal für das Hören entsprechend geöffnet,während die `Kanäle`für die anderen Sinne veringert geöffnet (aufnahmefähig) sind;wir konzentrieren uns im Untericht also aufs Zuhören,nehmen aber dennoch Gerüche bzw.visuelle Eindrücke wahr.Bei manchen Kindern veringert die extreme Konzentration auf einen Kanal die Aufnahmefähigkeit der anderen Sinneskanäle derart,daß dem Kind so zusätzliche Informationen entgehen und so komplexere Aufgaben schwer zu lösen sind.Es gelingt nicht zwei Dinge gleichzeitig im Kopf zu behalten,es wird einfach auf das andere vergessen.Ist das Kind auf nur eine Leistung konzentriert,kann es diese spielend lösen,bei Desinteresse(mangelnde Konzentration) wird das Problem unlösbar!!Verminderte Kanalkapazität bedeutet nicht mangelnde Intelligenz Störung der Diskriminationsfähigkeit Die Fähigkeit des Menschen, in seinem Gegenüber nicht nur Sprache ,Gestik und Pantomimik wahrzunehmen,sondern darin auch feine Nuancen zu unterscheiden, z.B.zwischen freundlichem oder bedrohlichem Ausdruck,entwickelt sich sehr früh.Diese Unterscheidungsfähigkeit ist für Geborgenheit und Sicherheit eines Kindes von Beginn an wichtigst.Eine Störung der Diskriminationsfähigkeit führt daher zu Unsicherheit oder Distanzlosigkeit des Kindes (es weiß nicht,wie es dran ist, bzw.bemerkt nicht,wenn es lästig wird).Die Umgebung registriert dies als gestörtes Verhalten Störung der Form-Hintergrundwahrnehmung Die Fähigkeit ,Wesentliches von Unwesentlichen zu unterscheiden, ist gestört. Normalerweise werden z.B.trotz Hintergrundgeräusche gesprochene Worte verstanden, bzw z.B.trotz vieler Striche einer Zeichnung ein Kopf erkannt.Im akustischen Bereich führt diese Unfähikeit unwichtige Reize auszufiltern leicht zu Reizüberflutung,im visuellen Bereich zu mangelder Gestaltserfassung.Dies kann beim Kind dazu führen,daß es Dinge und Situationen gänzlich anders deutet,was wiederum als befremdend oder gar ärgerlich empfunden wird. Störung der Reizschwelle Äußere Sinnesreize werden normalerweise nicht ungebremst ,sondern nach vorheriger Auslese und Filterung, in sinnvollem Maß von der (Groß)hirnrinde aufgenommen und verarbeitet.Fehlt nun dieser Filter, ist die Reizschelle erniedrigt.Das Kind wirkt schreckhaft ,weil es äußere Reize als zu grell,zu laut und zu reichlich empfindet.Solche Kinder werden von der Umgebung als zu überschießend, schreckhaft,unausgeglichen und unberechenbar bezeichnet.Sind diese Sinnesreize vorwiegend negativ besetzt,leiden diese Kinder mehr als andere darunter;andererseits sind diese Kinder oft vermehrt begeisterungsfähig!!

132 Einzelstörungen des ADHS
Intermoderale Störung Ein Kind macht zuerst Erfahrung in einzelnen Sinnesgebieten(Moderalitäten),um dann im Austausch der Sinnesgebiete wiederum eine neue! Qualität der Erfahrung kennenzulernen.Für das heranreifende Kind ist der Austausch der Informationen zwischen den einzelnen Sinnesgebieten Voraussetzung dafür,die Außenwelt als Ganzes zu erfassen.Der Säugling greift nach einem erblickten Gegenstand (Hand-Augenkoordination).Liegt nun eine solche intermoderale Störung vor,fällt es z.B.schwer, Gesehenes oder Gehörtes-auch wenn es gut erfaßt wurde -motorisch zu reproderuzieren,z.B.zu zeichnen.Analog haben viele Kinder auch später Mühe, Erfahrungen aus einem Lebensbereich auf einen anderen anzuwenden Seriale Störung Die Fähigkeit, zeitlich nacheinander eintreffende Sinnesreize zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufassen, bezeichnet man als seriale Leistung.Sie befähigt z.B.schon den Säugling ,den Zusammenhang zwischen Erblicken des Fläschchens und dem Trinken zu erkennen.Bei einer serialen Störung werden beim Ausführen eines Handlungsablaufs oft Teile vergessen oder in falscher Reihenfolge eingesezt.Sie rufen den Eindruck von feinmotorischer Störung oder logischer Ungeschicklichkeit hervor. Sie führt beim Kind schnell zu Ermüdung und Überdruß. Automatische Handlungsabläufe, die keine seriale Verknüpfung erfordern, gehen besonders leicht von der Hand (Fahrrad fahren, Laufspiele). Im weiteren Sinne wird oft der logische Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung einer eigenen Handlung schlecht erkannt und eingeschätzt.(Immer ich?) Motorische Störung Betroffen ist die Koordination komplexer feinmotorischer Abläufe. Das bedeutet: Körperliche Ungeschicklichkeit,ausgeprägte assoziierte Bewegungen (d.h. bei angestrengter Willkürleistung ,unwillkürliche Mitbewegung eines nicht beteiligten Körperteils, wie Grimassieren beim Schreiben),Veränderte Ausdrucksform der Bewegung (d.h. Kinder bewegen sich eckig , fahrig und ungeschickt , stolpern häufig , ihre Bewegungen sind überschießend und ungebremst = Malheurkind). Hyperaktivität Unter hyperaktivem und hyperkinetischen Syndrom im Kindesalter wird eine Störung verstanden ,- die durch unangemessenen Überschuß an motorischer Bewegung, Aufmerksamkeitsstörung, mangelnde Impulskontrolle,störendes Sozialverhalten, Ablenkbarkeit, sowie herabgesetzte Fähigkeit zu emotionaler Hemmung,- gekennzeichnet ist. Häufigkeit : 1% bis 13% ; Beispiele:unmäßig Daumen lutschen,Nägel kauen,Stuhl schaukeln,Füße scharren; auffallend laut gröhlen, pfeifen, kreischen,beleidigen,auslachen, grimmassieren, Zunge zeigen,schlagen, stoßen, treten,zereißen,laut klatschen,sich häufig umdrehen, umsehen etc.

133 Hyperaktivität-Differentialdiagnose
ADHS "endogene" Hyperaktivitätssyndrom mit primär gestörter Reizschwelle, gestörter Impulskontrolle und Aufmerksamkeitsstörung, Lernstörung , Verhaltensstörung.Es ist genetisch mitbedingt und zumindest primär unabhängig von familiären/sozialen Spannungsfeldern zu sehen. Die "exogene" einfache Hyperaktivität als Reaktionsmuster auf chronische intellektueller Überforderung im Rahmen von frühkindlichem Autismus auf inadäquate chaotische Erziehungspraktiken / soziale Verwahrlosung auf ständige Reizüberflutung (TV-Abusus)

134 Diese Kinder sind gemeint
Sie schlagen das falsche Buch auf der falschen Seite auf und finden das richtige dann, wenn die anderen schon ins Heft schreiben. Sie können wichtige Geräusche, z. B. die Stimme des Lehrers, nicht von Nebengeräuschen trennen. Beim Schreiben wenden sie starken Druck an und halten sich nicht an Linien. Sie bewegen beim Schreiben den Mund, die Zunge, die freie Hand oder die Füße. Sie sind impulsiv und explosiv,liebeheischend und distanzlos, sensibel und verschlossen. Sie benehmen sich wie Kleinkinder, sind nur nicht mehr so liebenswert...! Sie dosieren unpassend: die motorischen Kräfte, die Stimme, die Argumente, die Empfindungen, das Engagement. Sie müssen Gedanken, die ihnen durch den Kopf schießen, sofort mitteilen. Sie beschäftigen sich nicht länger als 5 Minuten mit einer Sache, die sie nicht interessant finden. Sie kippeln mit ihrem Stuhl, wälzen sich auf dem Schultisch, fallen vom Stuhl oder hocken unter dem Tisch. Sie sind bewegungsunruhig, aber trotzdem oft bewegungsungeschickt. Sie werfen mit dem Ellenbogen das Saftglas um, wenn sie die Gabel aufnehmen. Sie rennen Mitschüler und Telegrafenmasten gleichermaßen um. Sie fahren so Fahrrad, dass man froh ist, auf der anderen Straßenseite zu sein. Sie schwimmen nicht, sondern paddeln wie ein junger Hund. Sie können mit acht Jahren noch keine Schleife binden. Sie machen beim Abschreiben mehr Fehler als im Diktat.

135 Woran erkennt man die Aufmerksamkeitsstörung?
Mühe mit Daueraufmerksamkeit z.B. bei uninteressanten Tätigkeiten oder Vorgängen: Abdriften, abgelenkt sein, Tagträumen, Sorgfaltsfehler... Vermeiden von Arbeiten, die ein geistiges Durchhaltevermögen erfordern wie z.B. Schularbeiten Konzentrationsschwäche und rasche Ermüdbarkeit Schwierigkeiten zuzuhören Probleme in der Organisation von Aufgaben und Aktivitäten, Dinge zu beginnen und zu Ende zu führen Übermäßige Vergesslichkeit Häufiges Verlieren und Verlegen von Gegenständen Scheinbar fehlende Reaktion bei Ermahnungen Mangelnde Fähigkeit mit Stimmungsschwankungen zurecht zu kommen - kritikempfindlich, schnell genervt und entmutigt Wie äußert sich Hyperaktivität?

136 Wie äußert sich Hyperaktivität?
gesteigerter Bewegungsdrang z.B. zappeln innere Unruhe beim Erwachsenen Koordinationsschwäche beim Bewegen (grobmotorisch) Schwierigkeiten bei leisen Beschäftigungen - übermäßige Lautstärke Probleme Gefahren einzuschätzen

137 Woran kann man vermehrte Impulsivität erkennen?
sehr große Ungeduld beim Warten planloses unberechenbares Handeln plötzliche Antworten noch bevor die Frage fertig gestellt ist rücksichtsloses Stören und Unterbrechen, wenn andere sich unterhalten streitsüchtig, schlagen, raufen, Klassenclown übermäßig lautes Reden ungeachtet sozialer Beschränkung oder Angemessenheit Probleme bei der Übernahme von Verhaltens- und Alltagsregeln niedrige Frustrationstoleranz Probleme mit der Rücksichtsnahme - aber auch sehr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn

138 Umgang Information Unterstützung Struktur Konsequenz
Sicherheit und Geborgenheit Nur eine verständnisvolle, gut informierte Umgebung kann einem ADHS Kind das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zurückgeben, das es für seine seelische Gesundheit braucht.

139 Sucht

140 Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten
Die Existenz des Phänomens Alkoholismus,der Trunksucht ist in der Menschen-geschichte seit Jahrtausenden bekannt.Die Auffassung über Ursache und Verlauf dieser Sucht allerdigs waren immer einem stark en geschichtlichen Wandel unterworfen! Neuere Erkenntnisse in der Medizin,Soziologie und Psychologie führen zu folgender Ansicht: Alkoholismus als Krankheitsprozeß: Der Alkoholismus ist ein komplexes Geschehen,das sich im organischem ,psychologischen,psychiatrischen und sozialem Bereich manifestiert und auswirkt - und einmal in Gang gekommen - einen eigengesetzlichen Verlauf nimmt.Sowohl Faktoren der Lebensgeschichte und der persönlichen Veranlagung,als auch Milieubedingungen und körperliche Veränderungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Dieser Verlauf,der fortschreitend einer gewissen Gesetzmäßigkeit folgt,kann als Krankheitsprozeß angesehen werden,daher spricht man von Alkoholkrankheit oder Alkoholabhängigkeit. Entwicklung der Alkoholabhängigkeit: Der Übergang vom gelegentlichen Erleichterungstrinken zum dauernden Erleichterungstrinken stellt ein Zeichen des beginnenden Abhängigkeitsprozesses dar.Die Gefahr wird dann groß,wenn der Alkohol nicht mehr als Genußmittel, sondern als Droge verwendet wird,d.h.unangenehme,angsterzeugende,belastende Situationen mit Alkohol übertrunken werden.Es sind dabei keine großen Mengen erforderlich,wesentlich ist,warum getrunken wird. Das andauernde Verwenden der Droge Alkohol verändert zudem die Reaktionsweise des Zentralnervensystems auf Alkoholeinwirkung,bei Alkoholabhängigen ist schon im früheren Stadien der Suchtentwicklung eine andersartige Reaktion auf Alkohol nachzuweisen.Ursache dafür ist Veranlagung,Persönlichkeitsentwicklung,soziales Milieu,aber auch eine tatsächliche Funktionsänderung des ZN.Andauernder Alkoholkonsum führt dazu,daß,um die gleiche Wirkung zu erzielen,immer größere Mengen getrunken werden müssen(=Toleranzveränderung="er verträgt immer mehr"ist ein Kriterium der Sucht!).Größere Mengen führen zu stärkerer Schädigung;das Trinken wird immer häufiger;während zu Beginn z.B.eine zwischenmenschliche Kontaktstörung über trunken wird, kommt es später zur Notwendigkeit auch bei beruflichen Kontakten oder in der Familie zu trinken,um die Situation bewältigen zu können. Nicht das Verlangen nach Alkohol als solchem steht dabei im Vordergrund,sondern das Bedürfnis zu trinken,um mittels Alkohol mit einer Situation besser zurecht zukommen!

141 Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten
Abnormes Trinkverhalten: Währen der Entwicklung der Abhängigkeit kommt es im Gegensatz zum „Normalkonsumenten" zu einer Änderung des Trinkverhaltens. Sie trinken heimlich(weil sie um das Ungewöhliche ihres Tuns wissen); sie trinken gierig,um rasch den notendigen Blutalkoholspiegel zu erreichen;im fortgeschrittenem Stadium,wenn also die nächtliche Abstinenz bereits zu Entzugserscheinungen in Form von morgentlichen Zittern führt(die Kaffeetasse kann nicht mehr ohne was zu verschütten zum Mund geführt werden),wird bereits morgens schon Alkohol getrunken.Diese dauernde Notwendigkeit Alkohol zu trinken führt schließlich zum Sichern der Vorräte,oft in raffinierten Verstecken zuhause oder am Arbeitsplatz!! All das sind Verhaltensweisen,die sich deutlich vom Nichtabhängigen unterscheiden. Im Spätstadium wird Alkohol in großen Mengen,und auch nachts getrunken. Kontrollverluste: Viel häufiger als beim "Normalkonsumenten" kommt es beim Alkoholkranken zum Verlust der Kontrolle,d.h.ohne vorher ein übermäßiges Trinken zu planen,nimmt er also bei Gelegenheit eine kleine Menge Alkohol zu sich,was zur Folge hat,daß er "wie unter Zwang stehend" weitertrinken muß bis zur vollkommenen Betrunkenheit! Stimmungsverschlechterung durch Alkohol: Nicht nur das Trinkverhalten des Alkoholkranken verändert sich, sondern eigenartigerweise auch die Alkoholwirkung.In späteren Stadien der Abhängigkeit bewirkt Alkoholzufuhr das Auftreten von Angst,Depressionen,in diesem Stadium wird die Stimmung also nicht gebessert,im Gegenteil,Selbstmitleid und Suizid gedanken(-gefahr) sind die Folge bei Alkoholkonsum. Gedächtnisstörungen,Erinnerungslücken: Besonders häufig kommt es bei Alkoholkranken zum Auftreten von sgn. Erinnerungslücken.Unter exzessiven Alkoholeinfluß erfährt jeder Mensch eine Störung seiner Gedächtnisfunktion.Bei Alkoholabhängig en genügt aber die sgn. "normale Dosis",damit Gedächtnislücken auftreten,d.h. die Betroffenen können sich nicht mehr erinnern,was wo,wann,mit wem etc.geschah.Diese schweren Gedächtnislücken finden sich vorwiegend bei Alkoholkranken und Jugendlichen.Bei vielen Alkoholkranken sind unter Zufuhr von hochkonzentriertem Alkohol diese Erinnerungslücken wieder aufhellbar!

142 Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten
Hirnleistungsstörungen durch Alkohol: Nach einigen Jahren kommt es zur Beeinträchtigung der Urteils-und Kritik fähigkeit,des abstrakten Denkens,der visuellen Merkfähigkeit,des Antriebs,der Entschlußfähigkeit sowie zur Unfähigkeit vorausplanend zu denken.Sowohl die Umgebung als auch der Abhängige selbst bemerken diese Veränderung.Kann noch Jahre nach Abstinenz andauern. Wesensänderung: Mit dieser Beeinträchtigung der Gehirnfunktion verliert der Alko holkranke die Fähigkeit den Abhängigkeitsprozeß selbst zu steuern. Durch ständiges Übertrinken von Situationen wird das Selbstbeur= teilungsvermögen vermindert.Die Wesens veränderung,die sgn. Uneinsichtigkeit der Alkoholiker beruht auf diesen Veränderungen. Uneinsichtigkeit,Reaktion auf den Abhängigkeitsprozeß: Auch die Persönlichkeit des Alkoholkranken verändert sich nach einer gewissen Gesetzmäßigkeit.Schuldgefühle wegen des heimlichen Trinkens und die dumpfe Ahnung,etwas Unerlaubtes zu tun,werden durch großspuriges Benehmen ,ev. aggressives Auftreten ausgeglich en.Hinterher soll wieder Selbstmitleid die negativen Reaktionen der Umgebung abschwächen.Durch Alkoholikeralibis soll der Umwelt erklärt werden,warum man diese eigenartigen Trinksitten angenommen hat(so z.B.gibt es keinen Beruf,keine Situation,die ihn nicht zum Trinken Anlaß geben "muß".)Wie jeder Süchtige sucht er eine Erklärung für sein Verhalten zu finden und sich damit zu rechtfertigen.Die Tendenz,sich als "Opfer" der Umgebung (Arbeitswelt,Ehepartner)darzustellen,soll das Mitleid der Umwelt erregen,womit jeder Entschluß mit dem Trinken aufzuhören,hintangehalten wird.In Kombination mit den alkoholbedingten tatsächlichen Hirnfunktionsstörungen kommt es so zu einer zunehmenden Wesensveränderung.Im chronischen Stadium schließlich kommt es zu einer schweren Beeinträchtigung der Denkvorgänge,einer starken Verminderung der Merkfähigkeit und zu einem so aufffälligen Benehmen,daß daraus der Prototyp des chronischen Alkoholikers resultiert. Reaktion der Familie(Umwelt): Interessant ist,daß sich in den Familien des (Ehe)partners fast ebensoviele Alkoholkranke befinden ,wie in der Familie des Alkoholkranken selbst (Partnerwahl!!).Der Beginn der Alkoholkrankheit ist schwer zu erkennen,weil Alkohol bei uns als gängiger Konsumartikel toleriert ist,und zu Beginn weniger die konsumierte Menge als viel mehr die Verwendung des Alkohols als Droge im Vordergrund steht.Am Beginn wird das Problem negiert,statt einzugeifen wird es abgeschoben.Dann werden Vorwürfe wegen des Benehmens gemacht,schließlich wird gedroht,moralisch minderbewertet, und letztlich aus der Familie ausgegliedert.

143 Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten
Soziale Probleme: Gesätzmäßig verliert der Alkoholkranke auch seinen Freundes kreis,gesätzmäßig verkehrt er mehr und mehr mit Personen,die selbst im Übermaße trinken, gesetzmäßig geht der Arbeitsplatz verloren.Seine soziale Stellung wird immer schwächer.War er schon anfangs gewohnt,negative Situationen zu übertrinken,so kommt er jetzt immer mehr in diesen verhängnisvollen circulus vitiosus. Endstation: Am Ende steht eine verkürzte Lebensdauer,ein Zerfall der Familie,ein Verlust der Arbeitsfähigkeit,der persönliche und existentielle Ruin.Längst ist der Alkoholiker von allen Freunden verlassen,die in einst vor 10 oder 15 Jahren zum Mittrinken aufgefordert und später dann in seinen Rauschzuständen ausgelacht haben!! In diesem Endstadium kommt es manchmal zu einem dumpfen Gefühl der Hilfsbedürftigkeit und der Einsicht in die Notwendigkeit einer Behandlung.Die Spontanheilungsrate beträgt ca 5%. Neben diesem typischen und am häufigsten angetroffen Verlauf der Alkoholkrankheit(wird auch als Gamma-Typus bezeichnet),gibt es für bestimmte Gegenden und Berufe noch eine charakteristische Verlaufsform,,den sgn.Delta-Typus der Alkoholkrankheit.Bei diesen Menschen kommt es vor allem zu einer körperlichen Gewöhnung an Alkohol,den sie oft seit der Jugend in größeren Mengen trinken.Im Gegensatz zum Gamma-Typus haben sie nie oder nur selten einen Rauschzustand erlebt,werden in der Regel auch psychisch nicht auffällig,sodaß die zunehmende Abhängigkeitsentwicklung lange unerkannt bleibt. Nicht selten führt erst ein Unfall oder Infekt zu einem Delirium tremens ("Säuferwahn"),womit die chronische Alkoholkrankheit erkennbar wird.Dieses "Spiegeltrinken" findet sich vorallen in Wein und Mostgebieten und bei Alkoholberufen. Alkoholismus zählt heute zu den gut behandelbaren Erkrankungen, Voraussetzung ist die Einsicht in den Störungsfaktor,der Wille der Betroffenen aus der Abhängigkeit auszubrechen und geeignete Einrichtungen mit entsprechender Nachbetreuung! (Entnommen aus "Die Alkoholkrankheit und andere Abhängigkeiten"von Univ.Doz.Prim.Dr. Herwig Scholz,und a.ärztlicher Leiter des Sonder= krankenhauses de La Tour/Treffen).

144 "HIGH SEIN, FREI SEIN" - von der Sehnsucht zur Sucht
Zur Definition der Sucht: Die WHO unterscheidet zwei Formen der Abhängigkeit: Die psychische wird definiert als das schwer bezwingbare Verlangen nach periodisch oder ständig wiederholter Einnahme der Droge, um Unlustgefühle zu verscheuchen oder lustvolle Befriedigung zu erlangen,wobei versucht wird,sich die Substanz mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verschaffen. Die physiche Abhängigkeit definiert die WHO als einen Anpassungszustand, der sich in ernsten Störungen somatischer Natur äußert, wenn die Mitteldosis vermindert,die Droge abgesetzt oder ihre Wirkung durch die Verabreichung eines spezifischen Antagonisten modifiziert wird.

145 Drogen Aufputschmittel: wie Koffein, Kokain , Nikotin, Thein.
Als Drogen bezeichnet man jene psychotrope Substanzen bzw. Stoffe, die durch ihre chemische Zusammensetzung auf das Gehirn bzw. das Zentralnervensystem einwirken und dadurch auf das Denken, Fühlen, die Wahrnehmung und das Verhalten direkt Einfluß nehmen. Aufputschmittel: wie Koffein, Kokain , Nikotin, Thein. Hypnotika und Sedativa :wie Alkohol, Barbiturate, Benzodiazepine (wie z.B. Valium). Halluzinogene :"bewußtseinserweiternde" Wirkung , optische, akustische oder emotionale Halluzinationen, die sich z.B. in besonders intensiver Farb- oder Musikwahrnehmung -bis hin zu den viel beschriebenen "rosa Elephanten" allerdings auch sogenannte "Horror-Trips" , die durch Angstzustände und Panikattacken gekennzeichnet sind. Die bekanntesten Halluzinogene sind Cannabis (Marihuana, Haschisch), Psilocybin, Meskalin und LSD. Opiate : Opiate sind das im Schlafmohn enthaltene Opium und seine Derivate,die Wohlbefinden und Glückszustände auslösen .Deshalb werden sie auch oft als "Glückshormone" bezeichnet. Die Zufuhr von Opiaten wird durch den Organismus als eine starke Steigerung des Endorphinspiegels wahrgenommen. Das Absetzen von Opiaten führt zu starken Depressionen, Magenkrämpfen, Schwitzen und Muskelzittern. Die bekanntesten Opiate sind Opium, Morphin, Codein und Heroin. Alkohol Nikotin Koffein : Kaffee, Tee, Cola, Energy-Drink getrunken oder als Tabletten geschluckt. Wirkung:anregend, blutdrucksteigernd

146 Häufigste Drogen Natural Drugs, Smart Drugs Psychopharmaka Opiate
Diazepam (Valium)  Ritalin Opiate Heroin Halluzinogene Designerdrogen Amphetamin (Speed) MDMA (Ecstasy, XTC) Cannabis Kokain

147 Drogen aus der Natur Fliegenpilz (Amanita muscaria) Psilocybin
Wurde seit Jahrtausenden in Sibirien konsumiert, bevor dort der Wodka Einzug hielt. Anwendung: essen oder als Auszug trinken. Wirkung: ähnlich Alkohol (allerdings ohne "Kater"), Halluzinationen, gesteigertes Kontakt- und Redebedürfnis, oft Übelkeit, manchmal mit Erbrechen, in Überdosen paranoide Wahnvorstellungen, Panik, selten Herzstechen. Fliegenpilze sind nicht tödlich. Der Fliegenpilz steht unter Naturschutz.   Psilocybin  Alkaloid des Psilocybe-Pilzes (Spitzkegeliger Kahlköpfling, "Psilo", magic mushroom). Wurde 1954 von Albert Hofmann in den Labors von Sandoz (Basel) erstmalig in Reinform aus dem Pilz extrahiert. Die Pilze werden gegessen oder als Tee getrunken. Wirkung: starke Wahrnehmungsveränderungen, in der Intensität zwischen Hanf und LSD angesiedelt. Es gelten die gleichen Vorsichtsregeln wie beim LSD: auf gute Umgebung und gutes eigenes Wohlbefinden achten, um schlechte Halluzinationen zu vermeiden. Zur Zahl der Konsumenten liegen keine Statistiken vor. Meskalin  Alkaloid des mexikanischen Peyote-Kaktus. Wird dort seit mehreren tausend Jahren von Schamanen rituell verwendet. Gibt es auch in synthetischer Form als Pulver oder Tablette. Anwendung: essen bzw. schlucken. Wirkung: starke Veränderung der Wahrnehmung, in der Intensität zwischen Hanf und LSD angesiedelt. Erstaunlicherweise sind Erfahrungsberichten nach Vorstellungen von Schlangen, Kakteen und aztekischen Götzenbildern sehr häufig. Überdosierung führt zu besonders starken Halluzinationen mit verstärkter Gefahr von Horror-Trips und Übelkeit mit Erbrechen.

148 Opiate Opium Das gereinigte Opium enthält das Alkaloid Morphin in einer Konzentration von etwa 5-10 Prozent, daneben Codein3 (0,5-3 %), Papaverin (0,1-0,5%) und Narcotin4 (1,5-12%) sowie Thebain (0,3%), Narcein (0,2%) und andere Alkaloide. Opium ist ein schmerzdämpfendes, euphorisierendes, halluzinogenes, krampflösendes und hustendämpfendes Substanz.Morphin ist nach Morpheus, dem Traumdämon, Sohn des Schlafgottes Hypnos, benannt. Heroin (Diacetylmorphin) Aus dem Schlafmohn gewonnenes Morphin wird chemisch zu Heroin veredelt. In Reinform weißes, auf den Schwarzmärkten zumeist beige bis braunes, bitteres Pulver von C.R.A. Wright erstmalig hergestellt. Ab 1898 von Bayer (Leverkusen) kommerziell vermarktet. Ist das in der Drogenszene am weitesten verbreitete Opiumderivat. Es ist ein hochwirksames körperliches und seelisches Schmerzmittel. Kurz nach der Einnahme werden sämtliche negativen Empfindungen zugedeckt; dazu kommt anfangs ein momentan spürbares Hochgefühl. Schon ein kurzzeitiger, regelmäßiger Konsum kann genügen, um eine körperliche und seelische Abhängigkeit und damit eine schwere Sucht zu erzeugen. Es überwindet schnell die Bluthirnschranke, sodass es den berüchtigten "Kick" (Flash) ergibt, den der Süchtige sucht. Daher ist er mit der Ersatzdroge Methadon allein meist nicht zufriedenzustellen.

149 Halluzinogene LSD (Lysergsäurediethylamid)
Unter Halluzinogene versteht man Stoffe natürlicher oder chemischer Herkunft, die geeignet sind, die Bewußtseinslage und die Sinnesempfindungen für eine bestimmte Zeit zu verändern: LSD, Mescalin, Psilocybin. LSD  (Lysergsäurediethylamid) Alkaloid des Mutterkornpilzes und der Trichterwinde. Erstmalig 1938 von Albert Hofmann in den Labors von Sandoz (Basel) extrahiert und 1943 in seiner Wirkung von demselben entdeckt. Ist die Substanz mit der stärksten bekannten psychoaktiven Wirkung. Liegt zumeist als LSD-getränkte Löschpapier-Blättchen ("Trips"), seltener als Pillen ("Micros") vor. LSD ist bereits in sehr geringer Dosierung wirksam Rausch: etwa 0,1 mg). Einnahme : oral oder intravenös. Akute Wirkung Körperlich: Helles Licht wird als störend empfunden. Brechreiz, Erbrechen oder Übelkeit kann auftreten. Störungen des Herz-Kreislaufsystems. Psychisch: Zu Beginn des Rausches veränderte Farbwahrnehmung, v.a. vor dunklem Hintergrund werden unterschiedliche Muster gesehen, die sich bewegen und verändern. Es treten auf: Denkstörungen Wahnvorstellungen Befremdungserscheinungen im Bezug auf den Körper Wechselnde Stimmungslagen Gefahren des LSD-Konsums Horrortrip: Während der Drogeneinnahme kann es zu massiven akuten Angstanfällen kommen. Flash-back-Phänomen: Dieser Zustand kann oft Monate nach der letzten LSD-Einnahme auftreten und wird von intensiver Angst und Desorientierung begleitet. Auslösung von Psychosen: Es kann schon bei einmaligem Gebrauch von Halluzinogenen bei Personen mit leicht brüchiger Persönlichkeit zur Auslösung von Geisteskrankheiten kommen. Für den Notfall 1 bis 2 Tabletten Diazepam bereithalten, die den Konsumenten recht schnell wieder beruhigen und das Schlimmste verhindern. Halluzinationen unter LSD-Einfluss Menschen unter dem Einfluss von LSD wissen, soferne die Droge nicht heimlich verabreicht wurde, dass ihre Halluzinationen durch eine psychotrope Substanz verursacht wurden und verwechseln sie im Allgemeinen nicht mit der Wirklichkeit - in der Regel auch nicht auf dem Höhepunkt der Drogenwirkung. Dies unterscheidet drogeninduzierte Halluzinationen von den Halluzinationen etwa der Schizophrenien. Aber auch den Betroffenen wird nach Abklingen der akuten Phase häufig bewusst, dass sie halluziniert haben. Experimente haben gezeigt, dass Schizophrene die Wirkung von LSD und anderen Halluzinogenen von der schizophrenen Symptomatik klar unterscheiden können.

150 Designerdrogen

151 Designerdrogen Morphintyp (opiatähnlich)
Amphetamintyp (aufputschmittelähnlich) Halluzinogentyp (Sinneswahrnehmungsveränderung) Designerdrogen werden als Flüssigkeit aus kleinen Fläschchen, in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen. Akute Wirkungen es genügen bereits sehr geringe Mengen um einen Rausch auszulösen antriebssteigernd und gedankenbeschleunigend, erzeugen Halluzinationen stellt sich rascher als bei anderen Substanzen eine psychische Abhängigkeit ein chronische Schäden: viele Substanzen haben durch chemische Verunreinigungen auch organische, z.T. irreversible Auswirkungen auf das Gehirn auch Schlaf - und Appetitlosigkeit, innere Unruhe, gesteigerter Rededrang (Amphetaminanteil) Gefühl des Kribbelns bis "Fliegen über die Tanzfläche" , sowie Illusionen (Halluzinogenanteil) Bei Halluzinogenen wurde bislang keine körperliche Abhängigkeit festgestellt, aber es kann zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Konsum ist wegen möglicher Nebenwirkungen gefährlich. Amphetamin (Speed)  Weißes bis leicht gelbliches Pulver oder Tablette. Rein chemisch hergestellte Droge, Anfang des 20. Jahrhunderts von der Firma Merck (Darmstadt) als Appetitzügler auf den Markt gebracht. Anwendung: schlucken als Tablette oder sniefen als Pulver. Wirkungsweise Denken wird beschleunigt Schlafbedürfnis unterdrückt Ideenvielfalt gesteigert Logisches Denken erscheint erleichtert, ist aber oft etwas verquer ("Speed-Logik") Redegeschwindigkeit erhöht Stimmungslage ist angehoben soziale Kontaktfähigkeit scheint gesteigert beschleunigter Herzschlag Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Kollaps) Wirkt stark anregend, blutdrucksteigernd, pupillenerweiternd. Chronischer Mißbrauch Gefahr einer Suchtentwicklung ist dann besonders gegeben, wenn die Wirkung der Droge zur Überwindung von Hemmungen und Ängsten verwendet wird. Es kommt zu einer notwendigen Dosissteigerung, um die gleiche, erwünschte Wirkung zu erreichen. körperliche Abhängigkeit stellt sich in einem wesentlich schwächeren Ausmaß ein als bei Opiaten. schwere Schlafstörungen kann zu Paranoia und Schizophrenie führen sowie Auszehrung des Körpers, da Hunger und Schlafbedürfnis unterdrückt werden Neue Amphetaminvarianten

152 Neue Amphetaminvarianten
Neue Amphetaminvarianten wie Ecstasy (XTC) oder Dom vereinen die aufputschende Wirkung der Amphetamine und halluzinogenen Eigenschaften in einer Droge. Grundsubstanzen: Safrol und Myristin (kommen in Muskatnüssen vor, sind giftig). Akute Wirkung: Kommunikationsfähigkeit wird gesteigert Vermehrte Bereitschaft über die eigene Person und gesellschaftlichen Problemen, religiösen Fragen nachzudenken Ein Grundgefühl: die Liebe zu sich, den anderen Menschen und der Welt wird vermittelt. MDMA (Ecstasy, XTC) Chemisch hergestellter Abkömmling des Amphetamins. Wird in Form von Tabletten verschiedenster Form und Farbe gehandelt und in der Regel geschluckt.Vereint die anregende Wirkung von Speed mit den halluzinogenen Effekten des LSD, wenn auch jeweils weniger stark. Wird deshalb der Gruppe der  Entactogene  zugeordnet, das sind Drogen, die  die Berührung mit dem Inneren ermöglichen. Wurde bis 1986 in der Psychoanalyse verwendet, um seelische Vorgänge sichtbar zu machen. Heute v.a. als Partydroge beliebt, um länger und intensiver Tanzen zu können und zwischenmenschliche Barrieren einzureißen. Hauptgefahr ist das Austrocknen, wenn vergessen wird, genug (alkoholfreies) zu trinken und Hitzeschock, der pro Jahr in der BRD 20 bis 40 Tote fordert. Bei intensivem Dauerkonsum können Schäden im Gehirn auftreten, die die Gedächtnisleistung beeinträchtigen.Nach der Einnahme einer Tablette wird der Wirkstoff MDMA im Darm resorbiert. Über den Blutkreislauf erreicht MDMA das Gehirn und wirkt dort vor allem auf den Neurotransmitter Serotonin. Die Serotoninspeicher werden rasch entleert. Es kommt zu einem massiven Anstieg der Serotoninkonzentration im synaptischen Spalt und damit zu einer bewußtseinsverändernden Wirkung. Die Serotoninspeicher werden über einen Pumpmechanismus wieder aufgefüllt. Dieser Prozeß dauert mehr als 20 Stunden. Aus diesem Grund erzeugt ein Nachdosieren keine bzw. nur eine geringe Wirkung. Die Wirkung von MDMA beginnt etwa 20 bis 40 Minuten nach Einnahme und hält 2 bis 4 Stunden an. MDMA entfaltet seine zentral-nervöse Wirkung vor allem im Bereich des Limbischen Systems, das als "Belohnungszentrum" die Emotionalität reguliert. Die KonsumentInnen erleben in der Regel positive Gefühle und Verhaltensänderungen. So gelingt es vielen leichter, sich in andere hineinzufühlen, Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu führen. MDMA vermittelt das Gefühl, mit sich selbst im Einklang zu befinden und fähig zu sein, persönliche Probleme zu bewältigen. Die meisten fühlen sich fit und leistungsfähig und verspüren Gefühle von Zärtlichkeit und Glück. MDMA verändert die Wahrnehmung der Umgebung, akustische und optische Eindrücke werden verstärkt. Halluzinationen treten nur selten auf. Der Anstieg von Puls und Körpertemperatur wird oftmals nicht als Warnsignal wahrgenommen. Kurz nach der Einnahme von MDMA verspüren viele KonsumentInnen eine unangenehme Verspannung der Kiefermuskulatur. Gleichzeitig kann Mundtrockenheit und Brechreiz auftreten. Auch gesteigerte Anspannung, Niedergeschlagenheit und Verwirrtheit wird in der ersten Stunde nach Einnahme gelegentlich beklagt. Das Kurzzeitgedächtnis kann vorübergehend gestört sein. Nahezu alle KonsumentInnen sind nach Abklingen der Drogenwirkung erschöpft und ausgelaugt - ein Zustand der als "Kater" bekannt ist. MDMA vermindert die Wahrnehmung von Warnsignalen des Körpers. Symptome wie Durst, Schwindel, Kopfschmerz und Herzjagen werden unterdrückt, und es kann zu Kollapszuständen kommen. Dies insbesondere dann, wenn im Zusammenhang mit körperlichen Anstrengungen (Tanzmarathon) Flüssigkeitsverluste nicht ausgeglichen werden und/oder keine Ruhepausen (chill out) eingelegt werden. Bei häufigem Gebrauch entsteht eine Toleranzentwicklung, d.h. die Dosis muß gesteigert werden, um die gleiche Wirkung zu erreichen. Es kann zu schwerwiegenden psychischen Störungen (Angstzustände, Depressionen, Psychosen) und körperlichen Gesundheitsschäden im Bereich von Herz, Kreislauf, Nieren und Leber kommen. Blutbildveränderungen sind möglich (Anämie). Auch Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme können die Folge sein. MDMA erzeugt psychische Abhängigkeit.Am Schwarzmarkt wird heute vieles als Ecstasy oder Speed angeboten. Häufig sind in den Tabletten und Kapseln nicht die erwarteten Substanzen enthalten, die Dosierungen schwanken unvorhersehbar, und in wenigen Fällen finden sich gesundheitlich besonders bedenkliche Substanzen in den Proben. Eine Ecstasy-Tablette enthält durchschnittlich 50 bis 100 mg MDMA. Die Konzentrationen schwanken jedoch stark. Die Tablettenprägungen sind keine Garantie für tatsächliche Inhaltsstoffe. Jede Tablette kann zusätzlich Paracetamol, Coffein, Milchzucker, etc. enthalten. Nach neueren Untersuchungen sind toxische Beimengungen (Strychnin, LSD, etc.) bisher nur extrem selten vorgekommen. Dieser Kategorie gesundheitlich besonders bedenkliche Substanz werden folgende Proben zugerechnet: Ungewöhnlich hoch dosierte Ecstasy, Speed oder LSD-Proben. Also etwa alle Ecstasy-Proben, die mehr als 120mg MDMA, MDE oder mehr als 100mg MDA enthalten. Nachdem die Wirkung einer Substanz und ihre gesundheitliche Gefährlichkeit zu großen Teilen vom Körpergewicht und dem Geschlecht der jeweiligen UserIn abhängt, sind die 120mg nur ein ungefährer Richtwert. Dosierungen in dieser Höhe werden von UserInnen nicht erwartet und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu längerfristigen Veränderungen im Gehirn kommt. Bei Dosierungen über 150 mg MDMA oder bei Kombination mit anderen Drogen kann es zu Vergiftungen (Intoxikationen) kommen. Kennzeichen sind: Pulsbeschleunigung bis zu 150 Schlägen/min Erregung Panik Fieber über 39°C Kreislaufstörungen Bewußtlosigkeit

153 Kombinationen……. Alkohol Haschisch LSD Speed Kokain
Häufig wird zusätzlich zu MDMA Alkohol konsumiert. Einigen KonsumentInnen dient Alkohol dazu, am Ende einer Party "abzutörnen" und den "Kater" zu verschlafen. Alkohol spült jedoch Körperflüssigkeit ebenso verstärkt aus wie Ecstasy, wodurch sich, insbe-sondere in der Verbindung mit exzessivem Tanzen, die Gefahr des "Austrocknens" und damit eines Kreislaufkollapses erhöht. Haschisch Als "Einschlafhilfe" nach körperlicher Anstrengung im Zusammenhang mit Tanzveranstaltungen wird oft Cannabis in Form von Haschisch oder Marihuana geraucht. Die Substanz wirkt beruhigend und verringert die gesteigerte Wahrnehmung von Außenreizen als Folge des MDMA-Konsums. Gleichzeitig können aber andere Wirkungen (vor allem körperliche, z. B. Herzrasen) durch den Konsum von Cannabis wieder angehoben werden. LSD LSD gehört zur Gruppe der Halluzinogene und wird in Form von trips angeboten. Es wird häufig zusammen mit Ecstasy konsumiert, um eine Steigerung der Vorstellungskraft zu erzielen. LSD wirkt im Gehirn auf einem anderen Stoffwechselweg (Dopamin) wie MDMA. Es erzeugt unter Umständen "Horrortrips", die über Tage und Wochen anhalten können. LSD führt bei länger dauerndem Gebrauch nachweislich zu psychischen Spätschäden im Sinne von Persönlichkeitsstörungen (Psychosen). Speed Speed ist ein Sammelbegriff für Amphetaminabkömmlinge unterschiedlicher Wirkungsstärke. Es potenziert und verlängert die euphorisierende und leistungssteigernde Wirkung von MDMA. Es wirkt zudem stärker halluzinogen. Speed kann Schäden im Bereich der Hirnsubstanz und damit bleibende psychische Defekte erzeugen. Die sogenannte Speed-Paranoia entsteht bei Amphetaminmißbrauch, wenn die Amphetamin-Konsumenten über Wochen kaum noch schlafen, sich nicht mehr vernünftig ernähren, allgemein ein ungeregeltes Leben führen und häufig noch andere Drogen konsumieren. Kokain Auch Kokain wird mittlerweile mit MDMA kombiniert. Es wird in der Regel als weißes Pulver angeboten und geschnupft. Die Wirkung tritt nach wenigen Sekunden ein und hält 15 bis 45 Minuten an. Die Konsumenten/-nnen verspüren eine hohe Leistungsbereitschaft, Handlungsdrang und Erregung. Kokain führt zu starker psychischer Abhängigkeit und kann nach Absetzen massive Depressionen auslösen. Die Schleimhäute der Nase werden gereizt und können Schaden nehmen.

154 Cannabis Cannabis (Cannabis sativa, Cannabis indica)
Aus Indien stammende Pflanze, die seit ca Jahren auch in Mitteleuropa genutzt wird zur Produktion von Seilen, Kleidung, als Viehfutter, als Rauschmittel, später auch zur Papierherstellung (z.B. für die Gutenberg-Bibel und die US-Unabhängigkeitserklärung). Als Droge dienen die weiblichen Blüten, die besonders viel des Wirkstoffes Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten. Marihuana besteht aus einem Gemisch von getrockneten Blättern und Blüten, Haschisch wird aus dem stärker wirksamen Harz der Pflanze gewonnen. Einnahmeart: Rauchen mit Tabak, meist mit selbstgedrehten Zigaretten ("Joints"); Haschisch wird auch in einer Pfeife, einer Wasserpfeife geraucht, oder mit Hilfe von Mundstücken inhaliert. Cannabis kann auch mit Speise gegessen und als Tee getrunken werden.Akute Rauschwirkung Die Wahrnehmungen werden unter Haschischeinwirkung verändert Räumliche Bezüge wie Entfernung, Tiefen und Höhen werden oft nicht mehr richtig eingeschätzt Gedankengänge werden verlangsamt, das Sprechen, sowie die Artikulationsfähigkeit kann gestört werden Existierende Stimmungslage wird verstärkt. Die Augenbindehaut wird durch gesteigerte Blutzufuhr gerötet. Chronischer Gebrauch kann zu chronischen Entzündungen der Atemwege chronischer Bindehautentzündung erhöhtem Pulsschlag führen. Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, wird erhöht. Bei den Cannabisprodukten wurde keine wesentliche körperliche Abhängigkeit nachgewiesen, der regelmäßige Gebrauch kann aber zu einer psychischen Abhängigkeit führen.Nach verschiedenen Studien haben etwa 25% aller 18- bis 59-Jährigen mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert. Jeder vierte junge Erwachsene konsumiert aktuell Cannabis, darunter doppelt so viele Männer wie Frauen. Charakteristisch für die Wirkung ist das breite Spektrum psychischer Effekte, die von der Dosis, der Konsumform (rauchen, essen) und der Persönlichkeit des Konsumenten abhängt. Das Problem ist die somiit die auf Grund der zahlreichen Faktoren partielle Unvorhersehbarkeit der Wirkung: Statt Euphorie entstehen Angst und Panikgefühle. Psychotische Symptome wie Verwirrtheit und Verfolgungsideen sind möglich ("Horrortrip"). Aus Gedankensprüngen wird ein uferloses Durcheinander im Kopf. Konsumenten steigern sich in fixe Ideen. Durch das gestörte Kurzzeitgedächtnis kommt es zu Erinnerungslücken und "Filmrissen". Statt gemeinsamen Erlebens nehmen Konsumenten ihre Umwelt nur eingeschränkt wahr. Sie erleben sich als ausgegrenzt, können sich nicht mehr mitteilen. Es ist nicht auszuschließen, dass es bei Cannabiskonsum in der Pubertät zu einer verzögerten Entwicklung kommen kann, wobei diese Folgen meist indirekt zu Stande kommen. Das Gefährdungspotential des Cannabis-Konsums: Verbrennungsrückstände über das Rauchen von Marihuana zeigen deutliche Folgen - Karzinome im Mund- und Rachen-Bereich, Kurzatmigkeit, Brustenge. Insbesondere kurz nach der Cannabis-Aufnahme wird das Herz-Kreislauf-Sytem überlastet, u.U. mit einem Myokardinfarkt. Orgasmusstörungen sind eine häufige Folge. Nimmt eine Schwangere Cannabis, gefährdet sie ihr Kind physisch und psychisch. Der Konsum erhöht das Risiko für die Entwicklung von psychotischen und depressiven Symptomen - bishin zur Suizidalität. Ein vorzeitiger Schulabbruch ist häufig.

155 Cocain Kokain - Crack Kokain (genauer: Kokain-Hydrochlorid) wird aus Kokablättern gewonnen. Getrocknete Kokablätter bestehen zu 0,2 - 1,3% ihres Gewichts aus Alkaloiden. Hauptwirkstoff ist das Esteralkaloid Kokain, das ca. 80% der gesamten Alkaloidmenge dieser Blätter ausmacht. Dieses Alkaloid kann über einen chemischen Prozess aus der pflanzlichen Basis herausgelöst und in mehreren Schritten in Kokain-Hydrochlorid umgewandelt werden: In "Rock-Kokain" (gelb-bräunlich, grobkörnig) oder in einem weiteren Schritt in "Schnee" (weisse, geruchlose, flockige Kristalle), dessen Wirkstoffanteil bei bis zu 90% liegt.Auf dem hiesigen Schwarzmarkt ist das Kokain-Hydrochlorid die übliche Handelsform des Kokains, das allerdings zur Steigerung der Gewinnmargen mit diversen Streckmitteln verschnitten ist. Der tatsächliche Anteil des Wirkstoffes Kokain sinkt so auf einen Bruchteil von oft nur etwa 20% oder weniger.Im 19. Jahrhundert von Merck (Darmstadt) erstmalig in Reinform extrahiert. Das weiße, zartbittere Pulver wird geschnupft, geraucht, geschluckt und in Kombination mit Opiaten auch gespritzt. Es greift in das Transmittersystem des Gehirns ein.Kokain war im Gegensatz zu Heroin lange Zeit Teil der Standard in Kliniken und beim Zahnarzt zur Schmerzlinderung und zur Anästhesie von Haut und Schleimhaut. Der Extrakt aus der Kokapflanze kann unter kontrollierten Bedingungen theoretisch ein Leben lang genommen werden, ohne wesentliche körperliche Schäden zu verursachen.Freebase  ist das Produkt einer chemischen Reaktion mit Ammoniak, bei der sich das Kokain-Hydrochlorid spaltet und eine rauchbare Substanz entsteht (normalerweise wäscht man den Ammoniak zuletzt mit Wasser aus, aber immer noch ein grosser Prozentsatz des Ammoniaks bleibt enthalten und wird anschliessend mit der Pfeife bzw. Wasserpfeife oder etwas ähnlichem zusammen mit dem kristallisierten Kokain, welches zu Pulver verarbeitet wird, geraucht.Crack ist eine chemische Abwandlung von Kokain. Crack entsteht durch die Mischung und Erhitzung von Kristallen des Kokain-Hydrochlorids und Backpulver. Die so entstandenen weißen Kügelchen machen beim Verbrennen ein knackendes Geräusch - daher der Name Crack. Crack ist deutlich verunreinigter als Freebase.Dosierung und Wirkung Kokain kann geschnupft, gespritzt oder im Prinzip auch gegessen werden. Nach bestimmten chemischen Veränderungen ist es auch rauchbar (z.B. Crack oder Freebase). Beim Konsum über die Nasenschleimhaut (Schnupfen) tritt die Wirkung nach ca. 3 Minuten, beim Rauchen und Injizieren nach wenigen Sekunden ein. Die euphorische Phase dauert beim Schnupfen durchschnittlich 30 Min., beim Rauchen etwa 5 bis 10 Minuten und auch beim Spritzen nur kurze Zeit.Die geschnupfte mittlere Dosis liegt bei 100 Milligramm, wobei DauergebraucherInnen Dosierungen bis zu 300 Milligramm benötigen. Die Dosierungen für das Rauchen von Crack oder Freebase liegen bei 50 bis 350 Milligramm. Die mittlere Rauschdosis für gespritztes Kokain ist schwer festlegbar. Durchschnittlich liegt sie bei etwa 70 bis 150 Milligramm.Akute Wirkung Kokain wirkt auf das Lustzentrum des limbischen Systems im Großhirn und zwar (im Gegensatz zu Heroin) indirekt: Es gibt verschiedene Hinweise darauf, daß Kokain den Dopamintransporter blockiert. Der Botenstoff Dopamin kann damit nicht wieder in die Nervenzelle aufgenommen werden, was zu einer Anreicherung von Dopamin im synaptischen Spalt führt. Diese Dopaminkonzentration bewirkt auf molekularer Ebene eine Reihe von Vorgängen, von denen angenommen wird, dass diese Gefühle von Leistungsfähigkeit und Erfolg bewirken. Wie andere Drogen auch "belohnt" Kokain also ohne Grund, das heißt, ohne wirkliche Anstrengungen. Personen, die häufig Kokain konsumieren, laufen deswegen Gefahr, daß sie ihr Sozialverhalten quasi «verlernen». Sie wirken oberflächlich, unsensibel, asozial und unbeherrscht, gar aggressiv. Im akuten Rauschzustand wird die Pulsfrequenz erhöht, Darmbewegung verstärkt und die Leistungsfähigkeit gesteigert. Mit Abklingen der Wirkung setzt eine depressive Verstimmung bis hin zu Selbstmordgedanken ein.Entzugserscheinungen: Kokain erzeugt nach Ansicht mancher Fachleute keine körperliche Abhängigkeit, daher treten wenige Entzugserscheinungen auf. Sehr wohl ist aber die psychische Abhängigkeit gegeben: Nach Abklingen der Drogeneinwirkung stellt sich eine starke depressive Verstimmung ein, auch Ängste können entstehen. Daher entwickelt sich ein starker Drang zur Wiedereinnahme. Da es beim Entzug von Kokain nicht wie bei Heroin zu schmerzhaften und körperlich strapazierenden Entzugserscheinungenkommt, wurde Kokain früher manchmal als Droge bezeichnet wurde, "die nicht abhängig macht". Das Hauptproblem ist die Bewältigung der schweren psychischen Abhängigkeit von den Glücksgefühlen, welche sich im Gedächtnis eingenistet haben, sind sehr sehr schwer zu vergessen oder auch loszuwerden, geschweige denn zu bewältigen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass das Rauchen und Spritzen von Kokain neben den psychischen ebenfalls zu einer körperlichen Abhängigkeit führt.Therapie: Bisher sind beinahe alle therapeutischen Versuche, die Kokainabhängigkeit zu beeinflussen, gescheitert. Die einzige gut belegte Ausnahme ist die Verschreibung von Heroin, denn Patienten mit legalem Heroinbezug reduzieren ihren Kokain-Beikonsum oder schränken ihn drastisch ein. Aber Kokain kann aggressiv machen, da der Wirkstoff den Rücktransport des Neurotransmitters Dopamin in die Nervenzellen und damit seinen Abbau verhindert. Dies bewirkt eine Überreizung, die von den Konsumenten als "Flash" (als heftiger Höhepunkt) wahrgenommen wird, auf dem sie sich für kurze Zeit allmächtig und grossartig vorkommen. Heroin hingegen beruhigt stark, unterdrückt Schmerz und macht eher "glücklich".Chronischer Mißbrauch: Es kann zur Kokainhalluzinose kommen, welche sich in Mißempfindungen auf der Haut, Kribbelgefühl und starkem Juckreiz äußern. Oft kommt es zu Angstzuständen, schweren Depressionen, Halluzinationen und einem Verfolgungswahn, der in aggressive und selbstschädigende Handlungen mündet. Neigung zu epileptischen Anfällen steigt.Der Konsument erfährt einen plötzlichen und sehr starken Rausch mit einer ausgeprägten Euphorie, die wiederum ebenso plötzlich in einen Zustand von Rastlosigkeitund Erregung umschlagen kann. Es sind keine körperlichen Entzugserscheinungen bekannt, doch es herrscht ein starker Drang zu Wiedereinnahme der Droge. Crack wird erzeugt mit Kokain Base, welche mit Wasser und Backpulver aufgekocht wird. Crack wird geraucht und damit sehr rasch über die Lungen ins Blut und damit ins Gehirn aufgenommen.Chronischer Konsum bewirkt Bluthochdruck Herz-Kreislaufprobleme Neigung zur Lungenentzündung chronischer Appetitmangel Empfindungsstörungen im Bereich der Haut und der Extremitäten Nebenwirkungen: Das Inhalieren durch die Nase beschädigt die Schleimhäute, und kann Bronchitis verursachen, beim intravenösen Spritzen holt man sich leicht Infektionen. Die HIV-Infektion iund Hepatitis C sind nur einige von vielen Krankheiten, die sich über mehrfach verwendetes Spritzenbesteck ausbreiten. Es gehört zum Ritual vieler Kokainkonsumenten, das Wasser für die Spritze aus einem gemeinsamen Behälter aufzuziehen. Fast die Hälfte der Kokainfixer teilt die Spritzen mit anderen Süchtigen. Kokainkonsumenten haben deshalb ein deutlich höheres Hepatitis- und HIV-Infektionsrisiko als andere Süchtige (etwa Heroinabhängige).

156 Neuromuskuläre Erkrankungen
Symptome für Muskelerkrankungen (allgemein) Muskelschwäche : Muskelschwäche und/oder gesteigerte Ermüdbarkeit sind ein typisches Symptom neuromuskulärer Erkrankungen. Die Muskelschwäche kann von Muskelschwund begleitet werden. Dieser imponiert manchmal als Pseudohypertrophie (scheinbare Muskelvergrößerung) bei der es durch Bildung von Binde- und Fettgewebe an Stellen zugrundegegangenen Muskelgewebes zu scheinbarer Zunahme der Muskelmasse kommt. Obwohl seine Kraft vermindert ist, imponiert der Muskel kräftig. Faszikulationen : sind unwillkürliche, kurze, blitzartig und regelos auftretende Kontraktionen einzelner Muskelfasern, die am leichtesten an der Zunge zu beobachten und ein Zeichen neurogener Störung sind. Sie sollten nicht mit zittrigen Zungenbewegungen verwechselt werden, wie sie manchmal im Säuglingsalter als Ausdruck einer Muskelschwäche zu beobachten sind. Mitbeteiligung der Atemmuskulatur : Die (fortschreitende) Schwäche der brustkorbhebenden Muskulatur ist mit ein Grund für schwere Lungenentzündungen bzw. auch für den frühen Toder der Erkrankten. Mitbeteiligung des Herzmuskels : verschlechtert zusätzlich die Herzkreislaufsituation Muskelkrämpfe-Schmerzen : Bei bestimmten Muskelerkrankungen treten nach Anstrengung, seltener in Ruhe Muskelschmerzen und/oder -Muskelkrämpfe auf Tremor : Feinschlägiges, rhythmisches Muskelzittern in Ruhe (Ruhetremor), oder bei Anstrengung (Aktionstremor) vor allem der Hände oder der Zunge kommt bei Myopathien (Muskelerkrankungen) und spinalen Muskelatrophien vor. Muskeleigenreflexe sind bei neuromuskulären Erkrankungen - nicht selten auch als Frühsymptom - herabgesetzt oder erloschen. Zehenspitzengang : Verkürzte Achillessehnen (Spitzfüße) können ein Frühzeichen einer Muskelerkrankung sein, noch bevor die Muskelschwäche offensichtlich wird.Zusammen mit dem Zehenspitzengang kommt es beim Gehen haüfig zu überstreckten Knien und einer Hyperlordose (=Hohlkreuz) Skoliose/Kyphose Kontraktur:oft schon sehr früh Sensibilitätsstörungen

157 Neuromuskuläre Erkrankungen
Die spinalen Muskelatrophien Symptome : a)Bei der schweren Form (akuten, Typ I-Form) der spinalen Muskelatrophie Werding Hoffman kommt das Kind meist bereits als floppy infant zur Welt, ist hypoton, hat Trink-, Schluck- und Atemschwierigkeiten, schreit kraftlos-leise und atmet aufgrund der Schwäche der Zwischenrippenmuskulatur mit raschen Zwergfellbewegungen . Die damit unzureichende Belüftung der Lungen führt zusammen mit der Schwäche der bulbären Muskulatur (verantwortlich für Schluck-Husten-Nießreflex) zu häufigen Infektionen der Atemwege und schließlich zu (tödlichen) Lungenentzündungen. Häufig fällt eine deutliche Diskrepanz auf zwischen generalisierter Muskelschwäche und der geistigen Rege, schon früh erkennbar an den lebhaften, interessierten Augen und einer eher frühen Sprachentwicklung.Nicht selten kommt es zur raschen Entwicklung von Kontrakturen, z.B der Finger. b)Bei der intermediären Form (Typ II-Form) zeigen sich die ersten Symptome der (meist beinbetonten) Muskelschwäche zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat.Die Behandlung der Skoliose (Mieder bzw. neuroorthopädisch-chirurgische Korrektur) sollte im Vordergrund stehen und eine möglichst frühe Versorgung mit Orthesen angestrebt werden.Die Langzeitprognose hängt von der Atmungsfunktion ab. c) Bei der leichten Form vom Typ Kugelberg-Welander (Typ III- Form) treten erst im Vorschul- oder Schulalter (oder später) Gangstörungen bzw. eine Muskelschwäche auf, die innerhalb von vielen Jahren vom Beckengürtel bis zum Schultergürtel langsam aufsteigt. Häufiges Hinfallen, Probleme beim Treppensteigen bzw. beim Aufrichten aus der Hocke sind die Folge. Die Muskeleigenreflexe fehlen oder sind abgeschwächt. Die Lebenserwartung ist häufig nicht verkürzt. Therapie : Exakte Behandlung von Atemwegsinfekten, regelmäßige Krankengymnastik und Versorgung mit Orthesen. Eine kurative (=heilende) Therapie ist derzeit nicht bekannt.Krankengymnastik und orthopädische Hilfsmittel ( z.B Korsett) können die Entwicklung von Skoliosen und Kontrakturen verzögern, die Gehfähigkeit verlängern, bzw. eine konsequente Lungen-und Atemtherpie die Lebensprognose verbessern.Da die spinalen Muskelatrophien erblich sind und der verantwortliche Gendefekt lokalisiert werden konnte, vermag die Humangenetik Aussagen über Wiederholungsrisiko und auch eine pränatale Diagnose anzubieten. Prognose : Für die schweren Formen liegt die statistische Lebenserwartung bei durchschnittlich 18 Lebensmonaten, bei der Intermediärform bei 10 bis 34 Lebensjahren, beim Typ III kann ein kaum oder sehr langsam progrendienter Verlauf angenommen werden (z.B. Rollstuhlpflichtigkeit zwischen dem 10. und 40. Lebenjahr).

158 Neuromuskuläre Erkrankungen
Friedreich-Ataxie Symptome : Meist innerhalb des ersten Lebensjahrzehntes beginnt eine Gang- und Standunsicherheit, die bei Augenschluß deutlicher zutage tritt (zerebelläre Ataxie). Typischerweise entwickeln sich ein Hohlfuß mit Hammerzehen (Friedreich-Fuß), häufig besteht ein Nystagmus, ein Tremor, eine fortschreitende Sprachstörung (Dysartherie, skandierende Sprache) sowie fortschreitende Kyphoskoliosen und Gelenkskontrakturen. Seltener treten Demenz, Sehstörungen (Retinitis pigmentosa) und Hörstörungen hinzund Bei der Untersuchung ist eine Kardiomyopathie zu finden, welche die statistische Lebenserwartung auf etwa das 30.Lebensjahr verkürzt. Andere Neuropathien Störungen sensibler oder motorischer Nervenleitbahnen können verursacht sein durch Medikamente (Zytostatika,Antikonvulsiva,Psychopharmaka etc.), entzündliche Prozesse oder metabolische Störungen (Vit. B1- oder Vit. B12-Hypovitaminosen im Rahmen von chronischem Alkoholabusus ,Diabetes mellitus etc.). Myasthenia Gravis Hier ist die neuromuskuläre Übertragung an der motorischen Endplatte gestört. Symptome : Es besteht eine abnorme Ermüdbarkeit der Skelettmuskulatur, wenn diese entweder mehrmals rasch hintereinander oder längere Zeit hindurch aktiviert wurde. Nach einer gewissen Erholungsphase (z.B. Schlaf) kehrt die Kraft wieder zurück.Vorwiegend betroffen sind die Gesichtsmuskulatur (Hypomimie) einschließlich der Kau- und Sprechmuskulatur, die Augenmuskeln und die Lidheber (Lidptose). Prognose : Kinder mit der kongenitalen Form sterben manchmal noch im Säuglingsalter; bei der juvenilen ist mit einem fluktuierenden oder langsam progredienten Verlauf zu rechnen.

159 Neuromuskuläre Erkrankungen
Progressive Muskeldystrophie Typ Duchenne Als Ursache dieser Erkrankungsform, die praktisch nur Knaben (mit einer Häufigkeit von 1 auf 3000 bis 8000) betrifft, wurde jüngst der X-chromosal rezessiv vererbbare Gendefekt gefunden.Es kommt zu einem über Jahre fortschreitenden, unbehandelbaren Zerfall von Muskelgewebe und teilweisen Ersatz desselben durch Fett-und Bindegewebe (Pseudohypertrophie) Symptome : Retrospektiv fällt manchmal ein verspäteter Gehbeginn auf (z.B. mit 18 Monaten). Die eigentliche Erkrankung manifestiert sich jedoch in typischer Weise erst zwischen dem 2. und 5. Lebensjahr mit Schwierigkeiten beim Treppensteigen, Stolpern und Hinfallen beim Laufen, auffälligem Gangmuster (Spitzfußneigung, Hyperlordose,retrahierte Schultern), sowie der Pseudohypertrophie der Wadenmuskulatur (Gnomenwaden).Von Beginn an besteht die Neigung zu Sehnenverkürzung (insbesondere der Achillessehne).Der resultierende Spitzfuß erschwert zusätzlich das freie Gehen.Später wird auch eine Schwäche im Schultergürtelbereich sichtbar.Meist gegen Ende der ersten oder zu Anfang der zweiten Dekade werden die Knaben gehunfähig. Ab diesem Zeitpunkt (Rollstuhlphase) nimmt die Erkrankung gewöhnlich einen rascheren Verlauf. Prognose : Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 16 Jahre. Progressive Muskeldystrophie Typ Becker-Kiener Ebenfalls x-chromosomal recessive vererbte seltene gutartige Muskeldystrophie (1:20000).Im späten Volksschulalter fallen die Knaben durch die Unfähigkeit auf rasch zu laufen,Treppe zu steigen oder sich aus der Hocke zu erheben.Diagnose bioptisch und serologisch.Rollstuhlpflicht um die 3.Dekade,Lebenserwartung statistisch um das 50.LJ. Die Unterscheidung zwischen beiden progressiven Muskeldystrophien,-der schweren Duchenne und der milden Becker Form ist für die Betroffenen wesentlich.

160 Neuromuskuläre Erkrankungen
Andere seltene Muskelerkrankungen: Mitochondriale Myopathien Es handelt sich um angeborene Enzymdefekte(autosomal recessiv),wobei die Zellorganellen aller Zellen,die für die Energiebereitstellung zuständig sind,betroffen sind.Betroffen sind Knaben und Mädchen.Im Vordergrund steht wieder die rasche Ermüdung der Skelettmuskulatur;es gibt schwerste und sehr milde Verlaufsformen.Diagnose erfolgt serologisch und bioptisch (Gewebsproben), eine genetische Beratung ist wegen des komplizierten Erbgangs derzeit nicht verläßlich. Myotonia Congenita(Thomsen) Seltene autosomal dominand vererbte Erkrankung,wobei ein verlängerter und verstärkter Muskeltonus ,oft mit Muskelhypertrophie,auffallend sind.Die Bewegung erntsprechend plump und ungeschickt. Myotone Dystrophie(Curschmann-Steinert) Autosomal dominant vererbte Erkrankung,wobei Muskelschwäche und Muskelschwund im Vordergrund stehen.Diagnose :Biopsie,Serologie,Karyogramm,EMG Myopathien im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen. Therapiekonzept: Bei allen neuromuskulären Muskelerkrankungen kommt der regelmäßigen Krankengymnastik ein entscheidender Stellenwert zu,insbesondere zur Erhaltung der Muskelkraft und der Atemfunktion! Zudem werden regelmäßige Dehnungsübungen Gelenkskontrakturen vermeiden.Orthetische und operative Methoderen können notwendig sein.Jedenfalls bringen mehrmonatige Therapiepausen häufig eine Verschlechterung.Krankengymnastik 2-3x pro Woche kann eine rasche Verschlechterung verzögern!!Umgekehrt kann sich (sportliche)Überanstrengung nachteilig auswirken.

161 Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden, medikamentöse Therapiekonzepte
1.Orthopädische Schuhversorgung: Angeborene und/oder erwobene Fußdeformitäten werden neben redressierender und physikotherapeutischer Behandlung mit Modelleinlagen und orthopädisch zugerichtetem Schuhwerk versorgt. Auffällige Fußdeformitäten: a)Kongenitaler(angeborener) Klumpfuß(Pes equinovarus);Häufigkeit :0,1-0,2%, Mädchen :Knaben:2:1;häufig in Zusammenhang mit angeborener Hüftluxation. Es besteht eine Adduktion und Suppination des Vorfußes Varusstellung der Ferse Spitzfußstellung bei verkürzter Achillessehne Hohlfuß bei Vertiefung des Längsgewölbes. Behandlung:redressierender Gipsverband,später Gipsschalen und Fußnachtschienen und intensive krankengymnastische Behandlung,häufig auch operative Eingriffe.Ein lederner Innenschuh,ein echter hoher Orthopädenschuh oder ein orthopädisch zugerichteter Schuh geben dem Fuß Halt.Jedenfalls sollte der Schuh aus Leder und fest gebaut sein und eingebaute Schuhschaftversteifungen die Sprunggelenke stabilisieren. b)Sichelfuß(Pes adductus):C-förmige Ausbiegung des Fußes Es besteht eine Varus-Adduktions-und Suppination des Vorfuß Rückfuß in Valgusposition(Knickfuß) Behandlung:Redressierend manuell oder mit Gipsverband,danach Nachtschalen, Sichelfußfederschienen oder Antivarus-Schuhe. c)Angeborerner Plattfuß(Talus verticalis). Wegen des Aussehens auch Walzen- oder Tintenlöscherfuß.Fußsohle ist konvex. Selten.

162 Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden, medikamentöse Therapiekonzepte
d)Knickfuß-Knicksenkfuß-Knickplattfuß: Es besteht eine Abflachung des Fußgewölbes(Senkfuß) Valgusstellung der Ferse(Knickfuß) Der reine Knickfuß im Kindesalter ist physiologisch.Knickfuß und Knick-senkfuß im Kindesalter ist in der Regel nicht behandlungsbedürftig, Fußgymnastik ist anzuraten, Moderell-einlagen sollten zumindest vorbeugend nicht getragen werden! Zwangsläufig geht der Knicksenkfuß nicht in einen Senkspreizfuß oder Plattfuß des Erwachsenen über.Der Knickplattfuß mit totalen Absinken des Längsgewölbes, Abduktion des Vorfuß und Valgusposition der Ferse benögt wegen der auftretenden Beschwerden eine Behandlung.Gute,weite Schuhe mit Fußbettung zur Unterstützung des Fußlängs-und Quergewölbes sowie medialen Fersenkeil zur Aufrichtung der Ferse und fersenumfassender Schale.(Entsprechende Moderelleinlagen mit Fußabdruck bzw.Schuhwerk mit entsprechendem Fußbett). Kontrakte Knickplattfüße(erworben oder angeboren)benötigen meist operative Korrektur. e)Hohlfuß(Pes excavatus) Es besteht eine vermehrte Längswölbung,wobei der Vorfuß gegen den Rückfuß abduziert und proniert ist. Zu finden bei angeborenen Mißbildungen(Myelomeningocele,Spina bifida)und Friedreich´scher Ataxie.Als Hackenhohlfuß bei der Poliomyelitis.Behandlung erfolgt operativ,krankengymnastisch und orthopädisches Schuhwerk. f)Hackenfuß:(Pes Calcaneus) Es besteht eine Dorsalflexion des Fußes und Pronation des Vorfußes. Im Extremfall liegt der Fußrücken dem Unterschenkel an. Oft als Ursache Meningomyelocele,Spina bifida,ICP.Abzugrenzen ist die harmlose Hackenfußstellung des Neugeborenen.Behandlung manuelle und Gipsredression, Gymnastik.

163 Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden, medikamentöse Therapiekonzepte
g)Spitzfuß(pes equinus) Der Spitzfuß ist Zeichen verschiedener Erkrankungen. Es besteht eine nicht ausgleichbare Plantarflexionskontraktur des oberen Sprunggelenks.Der Fuß steht nur auf dem Fußballen die Ferse berührt den Boderen nicht. Ursachen:Poliomyelitis,Peroneuslähmung,ICP,Myelomeningocele,Beinverkürzung (funktionelle Anpassung)Kontrakturen der Wadenmuskulatur,Verletzungen,angeborene verkürzte Achillessehne.Bezeichnend ist der Steppergang. Behandlung:redressierende Lagerung,Schienen, Bandagen,Physikotherapie,operativ(Z-förmige Achillesssehnenverlängerung). h.)Beinlängendifferenz: die Hälfte der gemessenen Differenz wird durch Schuhaufdoppelung ausgeglichen.Eine Absatzverbreiterung stabilisiert das Auftreten(z.B.bei Ataxie). Prinzipiell ist zu beachten: orthopädisch zugerichtets Schuhwerk verschleißt wegen der höheren Beanspruchung füher; eventuelle Druckstellen;Kinder wachsen rasch aus den Schuhen !!!

164 Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden, medikamentöse Therapiekonzepte
a)Hängematte:Entsprechend ihrer konkaven Form wirkt sie der Opisthotonushaltung eines spastisch Beeinträchtigten entgegen.Vorsicht:Seit-Bauchlage. b)Bauchliegekeil:Ausgezeichnet für Kleinkinder mit ICP,weil dadurch Arme und Hände für Spontanaktivität frei werden. c)Sitzschalen:die symmetrische Sitzhaltung stabilisiert die Wirbelsäule und wirkt reflexhemmend.Schultergürtel und Arme werden so frei.Ein weicher Abduktionskeil wird einer spastischen Hüftadduktion entgegenwirken. d)Stehbrett:oft die einzige Möglichkeit einen tetraspastisch Beeinträchtigten in eine aufrechte Position zu bringen-vorallem ohne die Aktivität der tonischen (Steh)-reflexe zu verstärken. Nicht zu früh,nicht zu lange,um ev.neurogene Skoliose zu verstärken. e)Kunststofforthesen: Ruhigstellung,Stützen,Entlasten,Halten (von operativen Korrekturergebnissen), immer in Kombination mit Heilgymnastik.Rumpf-Hals-Arm-Beinorthesen.An den Gliedmaßen als Schienenschellenapparate(mit Riemen versehende Stahlschienen), bzw.Schienenhülsenapparate(die Gliedmaßen umfassende Walklederhülsen),am Rumpf als Leib-Mieder-Binde-oder Korsett. z.B.Nachtliegeschalen zur Spitzfußkorrektur,auch als Doppelschalentechnik in Verwendung,

165 Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden, medikamentöse Therapiekonzepte
f)Stützapparate:ein(meist)-oder zweigelenkige (Scharniergelenks)Konstruktionen aus Metallstäben und Lederringe,die die Weichteile proximal und distal des Gelenks umfassen,und so zu einer wesentlichen Verbesserung der Haltungs-und Bewegungsfunktion beitragen können. g)Spezialräder: z.B.mit seitlichen Stützrädern;nicht nur für Kinder h)Gehhilfen:4-Fuß-Gehhilfen oder Rollatoren z.B.bei der spastischen Diplegie; Unterarm-und Achselstützkrücken sind nicht geeignet. i)Korsett(Mieder):zusätzlich zur Krankengymnastik wird z.B.bei progredienter Skoliose eine korrigierende Miederbehandlung angezeigt sein.(Milwaukee-Korsett) j)Rollstuhl:als ultimo ratio,wobei diese Entscheidung doch endgültig ist, und besonders bei der ICP und degenerativen Muskelerkrankungen auf die dabei sich verschlechternde Skoliose zu achten ist.Skoliose und Atemfunktionseinschränkung (Muskelschwäche,CP)begrenzen wegen ihrer fortschreitenden Herzkreislaufbelastung die Lebenserwartung!!!! 3.Gipsversorgung: Redressierende(korrigierende)Gipse werden zur Behandlung der ICP in Allgemeinnarkose angelegt,also in muskelentspanntem Zustand. Daher Vorsicht:besondere Gefahr von Druckstellen sorgfältige krankengymnastische Vor-Begleit-und Nachbehandlung. 4)Prothesenversorgung: Funktionelle Aspekte haben in der Regel Vorrang vor kosmetischen.Neue Kunststoffmaterialien in Verbindung mit moderner Mikroelektronik zeigen hervorragende funktionelle und kosmetische Ergebnisse.

166 Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden, medikamentöse Therapiekonzepte
Die Schwierigkeit und `Kunst`liegt vorallem in der Beurteilung zu welchem Zeitpunkt ,was und wieviel operiert wird . Die Risikofaktoren für einen operativen Eingriff sind: Streß vor,während und nach der Operation Mögliche Abnahme der Muskelkraft durch Muskel(Sehnen)verlängerungen oder Verpflanzungen Postoperative Gipsfixation(Funktionsverluste durch Ruhigstellung) Multimorbidität(häufig Begleiterkrankungen,vorallem Herz-Lungenfunktionsbeeinträchtigung) Orthopädisch geschulte Nachbetreung(Krankengymnastin) darf nicht fehlen. a)Umlagerungsosteotomie der Hüfte: Dabei wird der Neigungswinkel des Oberschenkelhalses so verändert,daß eine möglichst optimale Übereinstimmung des Oberschenkelkopfes mit der Hüftpfanne gewährleistet ist.Als unvermeidbarer Nebeneffekt tritt bei diesen sgn. varisierenden Osteotomien eine Beinverkürzung um 1-2cm auf. b)Pfannendachplastik des Hüftgelenks: Durch operative Verschiebung von Hüftknochenteilen wird eine neue Hüftpfanne konstruiert.Vorallem bei schwerer Hüftgelenksluxation angewandt. c)Achillessehnenverlängerung: Operation,wobei die Achillessehne durch einen Z-oder T-förmigen Schnitt verlängert wird. d)Klumpfuß-Korrektur: Technisch schwierig,wobei versucht wird die fehlgestellten Fußknochen wieder in eine adäquate räumliche Lage zu bringen;häufiger Recidive. e)Skoliose-Operation: Neuromuskuläre Erkrankungen und die ICP bedingen oft schwere Skoliosen und/oder Kyphosen.Operative Aufrichtung der Skoliose und Fixierung der einzelnen Wirbelkörper an einem implantierten Metallstab.Führt zu Versteifung der betroffenen Wirbelgelenke.Der Eingriff ist aufwendig und schwierig. Heilgymnstische Vor-und Nachbehandlung unumgänglich!! f)Adduktoren-und M.Iliopsoas-Verlagerung: Dabei wird durch operative Muskelansatzverlagerung aus Oberschenkeladduktoren und Hüftbeugern entsprechend funktionelle Oberschenkelabduktoren und Hüftstrecker.Bei ICP und Myelomeningocele.Eine schwierige Operation für den erfahrenen Neuroorthopäden.

167 Medikamentöse Therapie
Orthopädische Hilfsmittel, operative Methoden, medikamentöse Therapiekonzepte Medikamentöse Therapie Spielt in der Behandlung der cerebralen Bewegungsstörung eine untergeordnete Rolle.Als Begleitmedikation, z.B.bei redressierenden Behandlungen,können Medikamente (z.B.Lioresal, ev.Valium),die Spastizität vermindern, behilflich sein.Als Dauermedikation kaum bewährt!!

168 Was ist Altern? - Altern und Behinderung "Jeder will alt werden-keiner will alt sein"?

169 Biologisches Phänomen oder soziales Schicksal
Altern Biologisches Phänomen oder soziales Schicksal

170 Altern A )Biologisch-evulotionärer Aspekt: B)Biochemischer Aspekt:
C)Soziologisch-statistischer Aspekt: D) Psychologisch-medizinischer Aspekt: E)Sozialer Aspekt: F)Altern und Behinderung:

171 Die Gesellschaft wird immer älter und fühlt sich dabei immer jünger.
Logisch, weil gleichzeitig die Lebenserwartung steigt, und die Lebensmitte nach hinten rückt. Die Demografen Warren Sanderson und Sergei Scherbov schlagen deshalb ein neues Alterskonzept vor, das nicht die gelebten, sondern die noch zu erwartenden Jahre berücksichtigt („prospektives Alter“). Das so ermittelte „standardisierte Durchschnittsalter“ der Gesellschaft steigt nur leicht und ist ab 2020 sogar rückläufig.

172 Das Marketing hat die jungen Alten als Zielgruppe entdeckt. Aber die
will keinesfalls als solche angesprochen werden. Oft sind Produkte bei Senioren erfolgreich, die ursprünglich gar nicht für sie gedacht waren. Umgekehrt sickern Produkte für Senioren in den Mainstream ein. Generell gilt: Was Alte wollen, ist, was alle wollen. „Ich glaube, das Älterwerden spielt in Zukunft keine Rolle mehr. Ich sehe eine Gesellschaft im Entstehen begriffen, die jung und alt zugleich ist.“ (Li Edelkort, Trendforscherin)

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174

175 Prognose

176 Altern - ein soziales Schicksal oder ein biologisches Phänomen?
A )Biologisch-evulotionärer Aspekt: Die Natur liebt das Altern nicht..Altern bedeutet Nachlassen oder Verlust der Reproduktionsfähigkeit. Genetik lernt durch Erfolg(K.Lorenz). Es gibt keine Chance für Evolution ohne Tod. Evolution heißt (Spontan)mutation,bedeutet letztlich Altern und Tod Der Tod ist der Platzhalter des Lebens (W.Goethe). B)Biochemischer Aspekt: "Alles fließt"(Heraklit).Leben heißt Bewegung.Der Tod kennt das Leben nicht und das Leben weiß nichts vom Tod. Altern und damit auch der Tod sind genetisch(Chromosom 18) determiniert Alterungsenzyme führen zu einem Abbau von Proteinen,die für Energiegewinnung der Zellen notwendig sind ,was letztlich zum Altern und Absterben der Zelle führt.

177 Altern - ein soziales Schicksal oder ein biologisches Phänomen?
C)Soziologisch-statistischer Aspekt: Infolge steigender Lebenserwartung bei gleichbleibender Geburtenrate wird im Jahr 2010 jeder 5.Österreicher über 65 Jahre alt sein.Die große Anzahl alter Menschen über 80 und 90 wird zu einer relativen und absoluten Zunahme von Pflegebedürftigen führen,insbesondere zu einer Zunahme von Gehirner- krankungen, die mit kognitiven Leistungsabbau einhergehen(derzeit ca M.Alzheimerpatienten in Österreich) D) Psychologisch-medizinischer Aspekt: Altern bedeutet eimal auch Verlust von Spannkraft (resilience), Bewältigungsfähigkeit(coping) und Leistungsbereitschaft bei Einbußen. Altern bedeutet Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit, insbesondere der Herz-Lungenfunktion und der Muskelkraft.(individuell sehr verschieden!!). Altern heißt verminderter Stoffwechsel und damit verminderte Entgiftungsfunktion(Leber,Niere), abnehmende Elastizität(Stütz-und Bewegungsapparat) und damit verbundener erhöhter Verletzungsgefahr.Altern bedeutet zunehmende Beeinträchtigung der 5 Sinne,wobei vorallem Hör-und Sehverschlechterung wegen des damit verbundenen Defizits an Kommunikation und Information sich sehr rasch negativ bemerkbar machen. Altern ist auch Nachlassen der Hirnleistung mit Störung der Konzentration,Aufmerksamkeit,des Gedächtnisses,der Orientierung,des inhaltlichen und formalen Denkens,der Kritik und Urteilsfähigkeit.Häufiger im Alter sind auch depressive Verstimmtheit, neurotische Störungen und psychoreaktiven Anpassungsstörungen an veränderte Lebenssituationen.

178 Altern - ein soziales Schicksal oder ein biologisches Phänomen?
E)Sozialer Aspekt: Altern ist nicht selten mit sozialem Aus(Ab)-stieg (Ortswechsel- Altenwohnheime, ökonomische Verhältnisse),eventuell mit Sinnverlust (Pension) und zunehmender Vereinsamung verbunden. Insbesondere Hirnleistungsstörungen führen zu sozialer Isolierung sowie zu Schwierigkeiten persönliche,familiäre und öffentliche Aufgaben zu bewältigen.Fortschreitende Einschränkung der Mobilität aufgrund altersbedingt körperlicher Gebrechen können hinzukommen. F)Altern und Behinderung: Mit Ausnahme von Einfachbehinderungen(Seh-Hör-einfache Bewegungsbehinderungen) altern behinderte Menschen vorallem aufgrund psychosozialer Faktoren rascher. Die Vorraussetzungen für "Neues Lernen",sowie Kompensations-und Reparationsmechanismen sind z.T.schwerst eingeschränkt .Zudem steht fest,daß z.B. M.Down - Patienten insgesamt biologisch rascher altern, als Biomaker dient das Altersantigen.

179 Hutchinson-Gilford-Syndrom auch Progeria Infantilis
Ursache für Progerie ist überwiegend eine Punktmutation in einem Gen, welches für das Protein Lamin A , ein Strukturprotein der inneren Zellkernmembran codiert.. Es nimmt eine stabilisierende Funktion des Zellkerns sowie regulatorische Funktionen wahr; unter anderem nimmt es an der Aktivierung von Genen teil.

180 Was ist das biologische Alter?
Es gibt ein gezähltes und ein gefühltes,und ein sichtbares Alter. Das gezählte Alter errechnet sich aus unserem Geburtsdatum. Das gefühlte und sichtbare Alter ergibt sich aufgrund von Befindlichkeit und Aussehen und wird als biologisches Alter bezeichnet.

181 Altern ist sicher ein biologisches Phänomen
Altern ist sicher ein biologisches Phänomen. Auch ein soziales Schicksal ? Die jungen Leute bis 30 schätzen sich noch im Durchschnitt um acht Monate älter ein, als sie sind. Die 30-bis 39-Jährigen fühlen sich mehr oder weniger um drei Jahre und einen Monat jünger. Bei den 40-bis 49-Jährigen sind es schon fünfeinhalb Jahre. Bei den 50-bis 59-Jährigen liegt das gefühlte Alter durchschnittlich um sechs Jahre und zwei Monate unter dem tatsächlichen. Den stärksten Anti-Aging-Effekt verspüren die 60-bis 69-Jährigen; sie kommen sich im Schnitt um zehn Jahre und einen Monat jünger vor. Bei den über 70-Jährigen sind es noch neun Jahre und drei Monate.

182 Der 70-jährige Japaner Yuichiro
Miura erreichte 2003 als bislang ältester Mensch den Gipfel des Mount Everest. Das Durchschnittsalter der Everest-Bezwinger steigt kontinuierlich. Bei Kosten von $ pro Person erfüllen sich immer mehr den Traum vom höchsten Gipfel erst im fortgeschrittenen Alter.

183 Apropos Bewegung…. Der Alterungsprozess hält sich nicht unbedingt an unser Geburtsdatum. Entscheidend für unser "gefühltes" Alter ist nicht nur unser Geburtsdatum, sondern auch unser biologisches Alter. Wirksame Antiagingmittel : gesunde Ernährungsweise Bewegung

184 Und wie….. Organe: Durch Sport bleiben Herz, Kreislauf und Stoffwechsel fit - die körperliche Leistungsfähigkeit bleibt erhalten oder sinkt zumindest nicht so rapide. Kräftiger Körper: Training macht Muskeln, Knochen und Gelenke fit - dadurch werden Rücken- und Gelenkbeschwerden sowie Knochenschwund vermieden. Risiko-Minimierung: Zu viel Körperfett ist einer der größten Risikofaktoren für unsere Gesundheit - mit Sport bleibt das Gewicht im Gleichgewicht. Beste Medizin: Regelmäßiges Training beugt effektiv Krankheiten vor, stärkt das Immunsystem, hilft bei Erkrankungen und hält uns gesund. Beruhigungspille: Sport baut Stress ab und verhindert Depressionen - zwei der Gründe, die uns auf Dauer ganz schön alt aussehen lassen. Hirnfitness: Training hält auch unser Köpfchen fit - Denkleistung und Konzentration bleiben bewahrt, wir bleiben jung im Kopf. Better-Aging: Die eigene Fitness kann man in jedem Alter trainieren und sogar steigern. So werden durch kontinuierliches Sporttreiben die Alterungsprozesse deutlich verlangsamt. Allerdings: Zurückdrehen können wir die biologische Uhr nicht. Locker bleiben: Schweißtreibende Überanstrengung ist völlig passee - eine moderate Trainingsintensität reicht völlig, um der Gesundheit auf die Sprünge zu helfen. Reden erwünscht: Die richtige Trainingsdosis erwischen Sie immer noch mit dem guten alten (aber nichtsdestotrotz bewährten) Laufen-ohne-Schnaufen-Motto. Wer zu sehr aus der Puste gerät, überschreitet die individuelle Leistungsfähigkeit. Bewegungsoptimum: Dreimal 45 Minuten Ausdauertraining pro Woche (20 bis 30 Minuten für EinsteigerInnen) plus ein- bis zweimal wöchentlich ein Kräftigungsprogramm sind ideal. Und: Stretching nicht vergessen! Weiterkommen: Fünf Minuten länger joggen oder ein Zusatzgewicht bei der Gymnastik - dosierte Steigerungen erhöhen den Benefit. Wichtiger ist allerdings die Regelmäßigkeit des Trainings. Dranbleiben: Oberstes Entscheidungskriterium für die beste Sportart ist der eigene Spaßfaktor - nur dann bleibt man dabei und muss sich nicht mit einem "Pflichtprogramm" herumquälen.

185 Alter und Lernen Beim älteren ,insbesondere behinderten Menschen sind Spannkraft und Bewältigungsfähikeit eingeschränkt.Die Lernfähigkeit ist zudem abhängig von Aufgabenbereichen, Bejahungsgrad, Sinnhaftigkeit und von der persönlichen Zielsetzung. Es gilt daher : vorhandene Reserven nützen,eventuelle Mängel erkennen und beheben(Brille,Hörgerät),soziale Stellung zu berücksichtigen,soziale Anerkennung des Lernerfolgs,Eigenaktivität fördern,Aufgaben stellen,Fördern durch Auffordern, Motivation durch sinnvolle Zielsetzung...... Im Alter ist insbesondere die kognitive Mechanik(fluides Gedächtnis)-Intelligenz als Basisprozeß der Informationsverarbeitung-(Kurzzeitgedächtnis) und weniger bis kaum die kognitive Pragmatik(kristalloides Gedächtnis)-Intelligenz als kulturgebundenes Wissen (Langzeitgedächtnis) beeinträchtigt.

186 Crook-Memory-Test Lernen: Unmittelbare und zeitverzögerte Wiedergabe visuell/verbal assoziierter Informationen(Namen-Gesichter-Assoziation) Visuelles Gedächtnis in Form des sgn.Gesichter-Wiedererkennens Zahlengedächtnis: Es werden Telefonnummern unter verschiedenen Verzögerungs-und Ablenkungsbedingungen abgefragt. Räumliches Erinnerungsvermögen: Gebräuchliche Haushaltsgegenstände werden innerhalb eines am Bildschirm dargestellten Hauses plaziert und sollen wiedergefunden werden. Orientierungsprüfung durch simulierte Bildschirmaufgaben....

187 Bedingungen für die Steigerung von Lernleistungen im Alter für den wichtigen Bereich des Kurzzeitgedächtnisses 1. Darbietung gut gegliederten Lernmaterials,teilweise auch zur Angstreduktion.Gliederung entlastet. 2. Heraushebung zentraler Punkte durch akustische,visuelle und emotionale Betonung 3. Integration der Daten ins Netzwerk des Langzeitgedächtissses:Ankoppelung an Früheres:indirekter Apell an den Selbstwert 4. Anpassung der Daten mit deren Gliederung an die individuellen und sozialen Bedingungen und Situationen der Lernenden:existentielle Reflexivität 5. Anpassung des Lehr-und Lerntempos an die verschiedenen maßgeblichen Dimensionen der Leistungsfähigkeit der Lernenden :Rücksicht als Entlastung aber auch Anerkennung der Lernenden 6. Den Suchprozeß beim Einprägen mitlernen,woderurch Gedächtnisfunktionen enger mit dem Lernen rückgekoppelt werden (nach.H.D.Schneider und L.Rosenmayr)

188 Altern in Würde 1. Mediznische Basisversorgung
2. Kognitives Training und Training von Aktivitäten des täglichen Lebens. 3. Physiotherapeutische Aktivierung 4. Psychotherapeutische Führung und Beratung von Patienten und Angehörigen 5. Vermittlung sozialer Hilfen und Unterstützung der Pflege durch Angehörige.

189 „Über das Sterben der anderen“
Das Sterben ist, philosophisch gesehen, eine vertrackte Sache. Man kann darüber nur spekulieren. Die Erfahrung, sonst der Lehrmeister aller Erkenntnis, läßt hier aus. Wer über das Sterben redet, redet also über seine Meinung vom Sterben. Das gilt um so mehr, wenn man sich über das Sterben anderer Menschen den Kopf zerbricht. »Anstelle eines qualvollen, sinnlosen Leidens, das den Sterbenden im Angesicht des Todes sein menschliches Gesicht verlieren läßt, soll bewußtes, akzeptiertes Sterben treten«, dekretiert der »Arbeitskreis Menschenwürdiges Sterben«. Das qualvolle, sinnlose Leiden. Der Verlust des Gesichts, des menschlichen gar. Die Perhorreszierung des Andersseins, der Bedrohung, ist eine gebräuchliche, nichtsdestoweniger aber ordinäre Form der Gewaltanwendung an den Gezeichneten. Es genügt nicht, im Rollstuhl zu sitzen, nein, man muß an ihn gefesselt sein. " Selbstbestimmtes Sterben verträgt sich nicht mit einem erzwungenen Sterben nach der Zeit". Ein doppelter Unsinn: Selbstbestimmtes Sterben in einer Gesellschaft, die Fremdbestimmung als Geschäftsgrundlage hat, ist nicht nur eine Illusion, sondern eine Kapitulation vor dem Leben und seinen Widersprüchen Anstatt das Leben alter, behinderter, kranker Menschen zu verteidigen, deren Los zu erleichtern und damit auch die Angst der Gesunden vor beeinträchtigtem Leben zu mindern, anstatt die Menschen aufzurichten, wird die Würde, die Selbstbestimmung, für den Tod aufgespart,. Was für traurige Existenzen, die meinen der Tod sei das Entscheidende im Leben! Fest steht doch nur ,daß er dessen Ende ist. In Österreichs Intensivstationen, in den Unfallspitälern, onkologischen, neurochirurgischen und anderen Stationen findet sich kein Arzt, der diesen Unsinn unterschreibt. Jene, die den Tod und das Sterben als Teil ihrer Arbeit respektieren, entwickeln dabei ein Ethos ,das auf der Höhe der Zeit, mit einem Wort: professionell ist. Sie faseln weder von vorzeitiger Verkürzung noch davon, daß »eine künstliche Lebensverlängerung bei jenen, deren Leben sich von sich aus dem Sterben zuneigt, keine sinnvolle Leistung sei. Die Profis teilen die Meinung des Manifests nicht, und zu den Profis zählen auch die Patienten, jene, die nach Meinung des Manifests in Sturzseen von Schmerzen und Qualen dahinsiechen. Die medizinische Befindlichkeit kann die zu treffende Entscheidung zwar mitbestimmen, die Wertperspektive des Patienten aber nicht ersetzen. Eine Befindlichkeit, die mitbestimmt, ohne eine Wertperspektive zu verletzen. Nicht nur Sterben ist ein integraler Bestandteil des Lebens auch das Denken. Aber wer so sehr aufs Sterben anderer Menschen versessen ist, der hat für ersteres offensichtlich keine Zeit.

190 "„Über das Sterben der anderen“ Freiwilliger" Tod ????
"Der Kranke hat den Wunsch nach Sterbehilfe freiwillig und schriftlich festzulegen und ihn in Anwesenheit von zwei unabhängig arbeitenden Ärzten mündlich zu wiederholen. Ist der Kranke nicht mehr verhandlungsfähig so darf Sterbehilfe gewährt werden". Der Kranke hat freiwillig festzulegen. Punktum. Ist der Kretin nicht verhandlungsfähig kann der Tod »gewährt werden. Der Tod ist ein Geschenk der Obrigkeit, und es schickt sich nicht zu fragen, wessen Wille dahintersteckt. Das niederländische Beispiel zeigt, was jeder, der sich mit der Frage gesellschaftlicher sanktionierter Sterbehilfe befaßt hat, immer schon wußte: Ist die Grenze einmal gezogen tendiert sie mit aller Macht dazu, sich zu erweitern. Das ist ein Naturgesetz. Alle bürokratischen Vorkehrungen konnten nicht verhindern, daß in den Niederlanden ein enormer gesellschaftlicher Druck auf kranken und behinderten Menschen lastet, den Angehörigen und der Allgemeinheit nicht langer zur Last zu fallen. Das Fazit: starben 40 Prozent aller behinderten Menschen in Holland durch »aktive Sterbehilfe. In der Gesamtbevölkerung sind es 15 Prozent. Mittlerweile sind über tausend Fälle dokumentiert, in denen der Arzt ohne ausdrücklichen Wunsch des Patienten tötete. Die Tötungsmaschinerie erfaßte auch geistig behinderte Menschen, die völlig gesund waren. Zehntausende Holländer tragen bereits eine "Credocard" mit sich, die sie vor »aktiver Sterbehilfe« schützen soll.

191 „Über das Sterben der anderen“ Sterbeapostel !
"Wer lebenserhaltende Maßnahmen abbricht oder unterläßt, handelt nicht rechtswidrig, wenn der Zustand des Betroffenen auf einem Selbsttötungsversuch beruht." Wer seinem Leben ein Ende zu setzen versucht und dabei scheitert,d.heißt überlebt,hat dennoch das Leben verwirkt.Die Sterbehelfer treten an sein Krankenbett. Welche Sorgen und Angste den potentiellen Selbstmörder umtrieben, als der die Verzweiflungstat setzte, interessiert nicht. Wer eimnal das Licht abdreht, dem soll es nie wieder leuchten. Die Selbstmordforschung weiß seit langem, daß die überwiegende Zahl der versuchten Selbstmorde ein letzter Versuch der Kommunikation sind, Hilfeschreie aus vermeintlich unlösbaren Zwängen. Deshalb auch werden viele Selbstmordversuche nicht mit letzter Konsequenz ausgeführt, ist in ihnen die unbewußte Hoffnung, vielleicht doch noch gerettet zu werden, nicht gänzlich unterdrückt. Hoffnung aber ist in der "Wertperspektive" der Sterbeapostel nicht vorgesehen" "Es ist Aufgabe der Gesellschaft, aller rechtlichen Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Sterben zu treffen ..." Im Namen ungefragter anderer die Stimme erheben, sich in deren Leben einmischen und das Ganze mit einer Forderung an den Staat koppeln. So sieht sie aus, die Politik der "Selbstbestimmung". Über Sterbebegleitung, die Hospizbewegung und andere Einrichtungen, die das Sterben als Teil des Lebens auffassen und die Menschen in ihren letzten Stunden nicht auch noch damit quälen, ob ihr Leben noch einen Sinn habe und für wen, verliert das Manifest, das vorgibt, den Sinn des Lebens - die Selbstbestimmung im Tod - zu kennen, kein Wort. Das ist kein Zufall. Wer das Leben nach dem Sinn fragt, hat die Antwort schon in die Kanüle geschoben: den Tod. Auf die Frage nach dem Sinn verweigert das Leben die Antwort. In diesem Sinn ist es ohne Sinn. Es gibt keine gesellschaftlich verallgemeinerbare Grenze für das Leben; die Sinnzumessung wäre eine. Fällt die Gesellschaft der Natur in dieser Frage in den Rücken, zwingt sie der Natur einen Sinn auf, so rächt diese sich, in dem sie die Natur der menschlichen Gesellschaft vergiftet Erwin Riess, Schriftsteller und Publizist, aktiv in der Behindertenbewegung, Rollstuhlfahrer. "Standard"im August 1998!!!

192 Hirntod Der irreversible Ausfall der Hirntätigkeit wird als Hirntod bezeichnet. Die Funktionen des Großhirns sowie des Hirnstammes sind irreversibel ausgefallen. Meist ist der Hirntod Folge einer intrazerebralen Hirndrucksteigerung mit intrazerebralem Kreislaufstillstand, sobald der intrakranielle Druck den Systemblutdruck überschreitet. Die Feststellung des Hirntodes gründet sich auf dem gemeinsamen Vorliegen folgender Symptome und Einzelbefunde: Der Patient ist komatös mit weiten reaktionslosen Pupillen, die Hirnstammreflexe sind ausgefallen. Der Muskeltonus ist schlaff. Auch pathologische Hirntätigkeiten, wie zerebrale Anfälle treten nicht mehr auf. Spinale Funktionen können weiter bestehen, d.h. die Beobachtung von Fluchtreflexen, Muskeleigenreflexen, Beugesynergismen widersprechen dem Verdacht des Vorliegens eines Hirntodes nicht. Die Kreislaufregulation ist ausgefallen; der Patient zeigt keine Reaktion beim Karotisdruckversuch. Die Herzaktion kann allerdings noch längere Zeit fortbestehen. Es besteht eine irreversible Atemlähmung. Nullinien-EEG: Das Vorliegen eines Nullinien-EEG über einen Zeitabschnitt von mindestens 30 Minuten bei weitgehend artefaktfreier Ableitung in uni- und bipolarer Ableitung bei zum Teil doppelter Verstärkung und einer Zeitkonstante von 2 spricht zusammen mit den anderen erhobenen Befunden für den erfolgten Eintritt des Hirntodes. In der Angiographie fehlt die Kontrastmittelfüllung der zerebralen Gefäße. Die DurchEührung einer Angiographie mit Darstellung der vier hirnversorgenden Gefäße und dem Kontrastmittelstop an der Schädelbasis ist gegenwärtig kein obligates Verfahren zum Hirntodnachweis. Vor der Diagnosestellung des Hirntodes muß das Vorliegen einer Vergiftung, insbesondere einer Barbituratvergiftung sowie einer Hypothermie ausgeschlossen werden.


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