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Der Islam in der deutschen Literatur 10 Von 1001 Nacht zu Goethe und Karl May Heinrich Detering, WS 2015/16.

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1 Der Islam in der deutschen Literatur 10 Von 1001 Nacht zu Goethe und Karl May Heinrich Detering, WS 2015/16

2 Lichtenberg-Poetikvorlesung: Carolin Emcke, Wider die Gewalt Aula am Wilhelmsplatz, 20. Januar 20.00 21. Januar 20.00

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5 Der König Schehrijâr aber ging in sein Schloss und schlug seiner Gemah- lin und den Sklavinnen und Sklaven den Kopf ab. Von nun an nahm er jede Nacht eine Jungfrau zu sich; der nahm er die Mädchenschaft, und dann tötete er sie, um seiner Ehre gewiss zu sein, und so trieb er es drei Jahre lang. Da geriet das Volk in Aufruhr und flüchtete mit den Töchtern, bis keine mannbare Jungfrau mehr in der Stadt war. Doch der König be- fahl dem Wesir, er solle ihm eine Jungfrau wie gewöhnlich bringen. Und der Wesir ging hin zu suchen, aber er fand keine Jungfrau. So begab er sich traurig und bedrückt nach Hause; denn er fürchtete für sein Leben wegen des Königs. Nun hatte der Wesir zwei Töchter; die ältere hieß Schehrezâd … Die hatte alle Bücher gelesen, …ja, es wird erzählt, sie habe tausend Bücher gesammelt, Geschichtsbücher … und auch Dichter- werke. Die sprach zu ihrem Vater: „Was sehe ich dich so traurig und beladen mit Kummer und Sorgen? Es hat doch einst ein Dichter darüber gesungen: Sage dem, der Sorgen trägt, / Dass die Sorgen niemals dauern! / Wie die Freude ja vergeht, / So vergehet auch das Trauern. … Bei Allah, mein Vater, vermähle mich mit diesem König! Dann werde ich entweder am Leben bleiben, oder ich werde ein Opfer sein für die Töchter der Muslime und ein Werkzeug zu ihrer Befreiung aus ihren Händen.“

6 Vernüpfungs-Formel: „Da bemerkte Schehrezâd, dass der Morgen begann, und sie hielt in der verstatteten Rede inne.“ Ende: 1001 Nächte, viele Geschichten, 3 Kinder, Bekehrung des gewalttätigen Königs, feierliche Hochzeit mit Schehrezâd. Die Erzählungen aus den tausendundein Nächten. Vollständige deutsche Ausgabe in zwölf Teilbänden. Zum ersten Mal nach dem arabischen Urtext der Calcuttaer Ausgabe aus dem Jahre 1839 übertragen von Enno Littmann. [Oldenburg 1875 – Tübingen 1958.] Wiesbaden 1953, Neuausgabe im Insel- Taschenbuch.

7 Preis sei Allah, dem Herrn der Welten! Segen und Heil dem Herrn der Gottgesandten, unserem Herrn Meister, Mohammed – Gott segne ihn und gebe ihm Heil! – Segen und Heil, die bleiben sollen immerdar bis zum Tage des Gerichts. Nun siehe, das Leben der Alten ward zur Richtschnur für die Späteren, auf dass der Mensch die Geschicke sehe, die anderen zuteil geworden sind, und sie sich zur Warnung dienen lasse, auf dass er die Geschichte der vergangenen Völker und was ihnen widerfahren ist, betrachte und sich im Zaume halte! Lob ihm, der die Geschichte der Alten zum warnenden Beispiel für die späteren Geschlechter gemacht hat! Solche Beispiele sind die Erzählungen, die da genannt wurden Tau-send Nächte und eine Nacht, mit all ihren wunderbaren Lebensschicksalen und ihren Gleichnissen. Es wird berichtet – Allah aber ist Allwisser Seiner verborgenen Dinge und Allherrscher und allgeehrt und allgnädig und allgütig und allbarmherzig! – in den Erzählungen aus alter Zeit und aus der Völker Vergangenheit, dass in früheren Tagen, die weit in verschwundene Zeitalter ragen, ein König vom Geschlechte der Sassaniden im Inselreiche von Indien und China lebte. …

8 ‏هزار و يک شب‎ hazār-o-yak šab (persisch) ‏ألف ليلة وليلة‎ alf laila wa-laila (arabisch) – kurz: Alf Laila Vorläufer: indische Vorläufer bis zurück ins 3. Jahrhundert, das persische Buch der 1000 Erzählungen um 500 (‏هزار افسان‎ - hazār afsān), arabische Übersetzung um 800. Quellen und Einflüsse aus der griechischen Mythologie (Odysseus / Sindbad), aus arabischen Märchen und Sagen (aus vor- islamischer und islamischer Zeit), aus Ägypten, aus indischen Erzählungen, im Einzelnen sogar chinesische Spuren. Fortwährend wachsende und sich ändernde Sammlung auch in der schriftlichen Form.

9 Modellfall „instrumentellen“ Erzählens (wie bei Boccaccio): Märchen als Überlebensmittel (hier: für Frauen und Sklavinnen). Immer neue und produktive Mischformen aus Zaubermärchen, Sagen (mit historischen Wurzeln), Mythologie, realistischen Novellen, lehrhaften Erzählungen. Sozialer Entstehungs- und Verbreitungs- kontext: Kaufleute und Seefahrer, See- als Fernhandel, institutionalisierte mündliche Erzählformen, gelehrte Schriftstellerei im theologischen Kontext. Und keine signifikanten Bezüge auf Kinder und Kindlichkeit: Geschichten über Erwachsene, von Erwachsenen, für Er- wachsene – einschließlich erotischer Stoffe, einschließlich theologischer Reflexionen.

10 Handschrift, Ägypten um 1640 Handschrift, Bagdad um 750

11 Antoine Galland (1646-1715) Bauernsohn aus der Picardie; lernt Griechisch, Hebräisch, Latein, Türkisch, Persisch, Arabisch steht in diplomatischen Diensten in Konstan- tinopel (Istanbul), unternimmt Forschungsreisen nach Jerusalem und Arabien wird 1709 Mitglied des Collège de France. Paris 1704 – 1708, fortgesetzt bis 1717: Les mille et une nuits: contes arabes. Gelehrt, poetisch – und ‚zensiert‘. Erste vollständige deutsche Übersetzung: Johann Heinrich Voß: Die tausend und eine Nacht. Arabische Erzählungen. 6 Bände, Bremen 1781–85.

12 Christoph Martin Wieland (1733 – 1813) „Ammenmärchen, im Ammenton erzählt, mögen sich durch mündliche Überlieferung fortpflanzen; aber gedruckt müssen sie nicht werden.“ (Vorrede zu Dschinnistan oder auserlesene Feen- und Geistermärchen, 1786) Wielands Märchenzauberwelt ist kalkuliert ambivalent – aufklärerische Gefühls-, Mythen- und Metaphysikkritik (Kontext: der Streit zwischen Gottsched und den Schweizern Bodmer und Breitinger über die Vernunft und das Wunderbare, Klopstock, die pietistische „Schwärmerey“, die Stürmer und Dränger, die „Götzschen“ Ritterdramen, Gespenstergeschichten, Abenteuerromane in der Crusoe- Nachfolge usf.), versus poetisch-verspielte Vernunftkritik. Dschinne: Feuergeister, Dämonen, zum Beispiel Aladdins Geist aus der Flasche.

13 Programmatische und kritische Anknüpfung ans französische Kunstmärchen (Perrault und die Feenmärchen) und an 1001 Nacht – aufklärerische Märchenkritik und neue Legitimation des Genres: Don Sylvio von Rosalva (Der Sieg der Natur über die Schwärmerey, oder die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva. Eine Geschichte worinn alles Wunderbare natürlich zugeht), 1764, darin frei erfunden: Die Geschichte vom Prinzen Biribinker, das erste deutsche Kunstmärchen.

14 Weimar 1780 (7. und letzte Überarbeitung 1796): Oberon. Ein romantisches Heldengedicht in zwölf [erste Fassung 1780 noch : vierzehn] Gesängen. Shakespeares A Midsummer Night‘s Dream, Chaucers Canterbury Tales und 1001 Nacht in einem ‚mittelalterlichen‘ Setting (Graf Tressan: Huon de Bordeaux, 1778): „ins alte romantische Land“, zu „der Vorwelt Wundern“ – aber „der holde Wahnsinn“ (1. Gesang) in graziösen freien Stanzen Mozarts Zauberflöte, Goethes Faust II, Carl Maria von Webers Oper Oberon 1826, Friedrich Kunzen, Karl Mays Orient-Romane u. a.

15 Hüon, Ritter Karls des Großen und Rezia, die Tochter des Kalifen in Bagdad, beschützt von Shakespeares Elfenkönig Oberon als dem Geist humaner Poesie: Abendland und Morgenland vereint, die Verwandlung der Kreuzzüge in versöhnliche Liebesabenteuer.

16 Aus dem 12. Gesang: Herr Hüon nimmt den Helm von seinem Haupt, Und tritt hinein, in seinen schönen Locken Dem Gott des Tages gleich. Und alle sehn erschrocken Den Schnell-Erkannten an. Der alte Kaiser glaubt Des Ritters Geist zu sehn. Und Hüon, mit Amanden An seiner Hand, naht ehrerbietig sich Dem Thron, und spricht: Mein Lehnsherr! siehe mich, Gehorsam meiner Pflicht, zurück in deinen Landen! Denn, was du zum Beding gemacht Von meiner Wiederkehr, mit Gott hab‘ ich's vollbracht! In diesem Kästchen sieh des Sultans Bart und Zähne, An die, o Herr, nach deinem Wort, ich Leib Und Leben aufgesetzt – und sieh in dieser Schöne Die Erbin seines Throns, und mein geliebtes Weib! Mit diesem Worte fällt von Reziens Angesichte Der Schleier ab, und füllt den Sahl mit neuem Lichte.

17 Ein Engel scheint, in seinem Himmelsglanz, (Gemildert nur, damit sie nicht vergehen) Vor den Erstaunten da zu stehen: So groß, und doch zugleich so lieblich anzusehen, Glänzt Rezia in ihrem Myrtenkranz Und silbernen Gewand. Die Königin der Feen Schmiegt, ungesehen, sich an ihre Freundin an, Und alle Herzen sind ihr plötzlich unterthan. Der Kaiser steigt vom Thron, heißt freundlich sie willkommen An seinem Hof. Die Fürsten drängen sich Um Hüon her, umarmen brüderlich Den edeln jungen Mann, der glorreich heim gekommen Von einem solchen Zug. Es stirbt der alte Groll In Karls des Großen Brust. Er schüttelt liebevoll Des Helden Hand, und spricht: Nie fehl‘ es unserm Reiche An einem Fürstensohn, der Dir an Tugend gleiche!

18 „Des sündigen Menschen Erlösung“ als Wunder der frei entfalteten, Sinnlichkeit und Vernunft heiter integrierenden Humanität: Oberon als Gegenstück zu Klopstocks Messias und zu Lessings Nathan der Weise: das selbst nicht-religiöse, demonstrativ interreligiös agierende, spielerische Zaubermärchen im Geiste der Weimarer Klassik: Analogie von graziöser Form und proklamierter „Philosophie der Grazien“.

19 Goethes drei Märchen – zwei davon mit deutlicher Anlehnung an 1001 Nacht: Der Neue Paris (das „Knabenmärchen“, mündlich wohl um 1763, ‚verschriftlicht‘ 1811 in Dichtung und Wahrheit) Die neue Melusine (erster Plan 1797, Niederschrift 1807, Überarbeitung 1812, Erstdruck in Cottas Taschenbuch für Damen 1817, in Wilhelm Meisters Wanderjahre, 1821) Das Märchen (Abschluss der Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten 1795)

20 Der Neue Paris (mündlich um 1763, neu kontextualisiert 1811 in Dichtung und Wahrheit) „Knabenmärchen“ als Pubertätsgeschichte Handlungsverlauf entlang der Märchenstruktur (vermeintliche) Offenheit des Endes nach der Demütigung – oder ein ‚unhappy ending‘, weil dem Paris der Narziss in die Quere kommt (V. Klotz)? kulturkritische Distanz implizite Selbstironie gegenüber Goethes Autobiographie antiklassische Mythentravestie (Paris / Helena) in der Kontrastierung privater Lebenswelt (Frankfurt, Zeit: in den letzten Tagen, „ich“) und der Welt von 1001 Nacht, bis in Detail (Katharina Mommsen): „Flüchte du, im reinen Osten / Patriarchen- luft zu kosten“

21 Aus Katharina Mommsens Beobachtungen: Szenerie: vom Frankfurter Bürgergarten zum Kalifengarten in Bagdad (und zu den ‚koranischen‘ „Paradies“- Visionen des West-östlichen Divan); Speisen des Orients Figuren: die drei Göttinnen Homers – und das Märchen von den drei schönen Schwestern in 1001 Nacht Schemata einzelner Handlungen: zum Beispiel das neugierige Eindringen in den Garten, die Begegnung mit „dem Alten“, am Ende das Verschwimmen von Traum und Wirklichkeit Das offene Ende als Appell ans Weitererzählen: Goethe als Scheherazade.

22 Die neue Melusine (Plan 1797, Niederschrift 1807, Überarbeitung 1812, Erstdruck 1817, in Wilhelm Meisters Wanderjahre, 1821) unzuverlässiger Erzähler (Barbier Rotmantel, ‚Schaumschläger’) ‚Binnenerzählung’ Melusines: Zwerge als Gottes erste Geschöpfe, dann die Drachen gegen die Zwerge, dann die Riesen gegen die Drachen, dann die Ritter gemeinsam mit den Zwergen gegen Drachen und Riesen („Iterativkette aus Einzelmärchen“, Klotz) Einmünden der Binnenerzählung in den ‚realistischen‘ Rahmen Travestie heterogener Stofftraditionen des „Feenmärchens“ und des „Volksbuchs“ mit dem Mitteln von 1001 Nacht: Umkehrung von Helden- und Helferrollen wieder ironische Zweideutigkeit – zwischen allegorischer Parabel und Verspottung einer Weltgeschichte aus der satirischen Zwergen- Perspektive: Nicht die Zwerge sind die Kleinen, sondern die großen Leute (‚Anti-Gulliver‘); der Held und Ich-Erzähler erweist sich als „kleinstformatiger Taschen-Don-Juan“ (Klotz).

23 Zweimal ironische Umkehrung von Märchen-Schemata: Vertauschung erzählerischer Strukturpositionen groß und klein / oben und unten sind vertauscht (Palast im Kästchen, Zwergen- prinzessin und Luftikus) Weltgeschichte und Lebensgeschichte Mythen und Märchen vs. ‚realistische’ Kontexte als Ausgangs- und Zielpunkte Fehlschläge statt glücklichem Ausgang Misslingen der märchenhaften Geschehenssicherheit Offenheit statt Geschlossenheit – auch in der Vermischung der Kulturen utopisches Potential das ironische Spiel gewinnt satirische Züge (wie bei Wieland) selbstreflexiv-selbstironische Funktionen im Roman- / Autobiographie-Kontext

24 Wilhelm Hauff (1802-1827): Mährchenalamanache (1826, 1827, 1828) darin die wirkungsmächtigsten Transformationen von Stoffen, Figurenschemata und erzählten Welten aus 1001 Nach in der deutschen Literatur

25 1826-28 drei Märchenalmanache in europäischer (deutscher und englischer) und in orientalischer Tradition – 1826 Die Karawane, darin als erstes Märchen Die Geschichte vom Kalif Storch.

26 Es zog einmal eine große Karawane durch die Wüste. Auf der ungeheu- ren Ebene, wo man nichts als Sand und Himmel sieht, hörte man schon in weiter Ferne die Glocken der Kamele und die silbernen Röllchen der Pferde, eine dichte Staubwolke, die ihr vorherging, verkündete ihre Nähe, und wenn ein Luftzug die Wolke teilte, blendeten funkelnde Waffen und helleuchtende Gewänder das Auge. So stellte sich die Karawane einem Manne dar, welcher von der Seite her auf sie zuritt. Er ritt ein schönes arabisches Pferd, mit einer Tigerdecke behängt, an dem hochroten Riemenwerk hingen silberne Glöckchen, und auf dem Kopf des Pferdes wehte ein schöner Reiherbusch. Der Reiter sah stattlich aus, und sein Anzug entsprach der Pracht seines Rosses; ein weißer Turban, reich mit Gold bestickt, bedeckte das Haupt; der Rock und die weiten Beinkleider waren von brennendem Rot, ein gekrümmtes Schwert mit reichem Griff an seiner Seite. Er hatte den Turban tief ins Gesicht gedrückt; dies und die schwarzen Augen, die unter buschigen Brauen hervorblitzten, der lange Bart, der unter der gebogenen Nase herabhing, gaben ihm ein wildes, kühnes Aussehen. …

27 Die Kaufleute saßen lange schweigend, indem sie die bläulichen Rauch-wolken vor sich hinbliesen und zusahen, wie sie sich ringelten und verzogen und endlich in die Luft verschwebten. Der junge Kaufmann brach endlich das Stillschweigen: „So sitzen wir seit drei Tagen“, sprach er, „zu Pferd und am Tisch, ohne uns durch etwas die Zeit zu vertreiben. Ich verspüre gewaltig Langeweile, denn ich bin gewohnt, nach Tisch Tänzer zu sehen oder Gesang und Musik zu hören. Wißt ihr gar nichts, meine Freunde, das uns die Zeit vertreibt?“ Die vier älteren Kaufleute rauchten fort und schienen ernsthaft nachzusinnen, der Fremde aber sprach: „Wenn es mir erlaubt ist, will ich euch einen Vorschlag machen. Ich meine, auf jedem Lagerplatz könnte einer von uns den anderen etwas erzählen. Dies könnte uns schon die Zeit vertreiben.“ „Selim Baruch, du hast wahr gesprochen“, sagte Achmet, der älteste der Kaufleute, „laßt uns den Vorschlag annehmen.“ „Es freut mich, wenn euch der Vorschlag behagt“, sprach Selim, „damit ihr aber sehet, daß ich nichts Unbilliges verlange, so will ich den Anfang machen.“ Vergnügt rückten die fünf Kaufleute näher zusammen und ließen den Fremden in ihrer Mitte sitzen. Die Sklaven schenkten die Becher wieder voll, stopften die Pfeifen ihrer Herren frisch und brachten glühende Kohlen zum Anzünden. Selim aber erfrischte seine Stimme mit einem tüchtigen Zuge Sorbet, strich den langen Bart über dem Mund weg und sprach: »So hört denn die Geschichte vom Kalif Storch.«

28 Ein ratloser Kalif – und der Weg nach Medina: „Komm mit mir, du treuer Gefährte meines Elends, wir wollen zum Grab des Propheten wandern; vielleicht, daß an heiliger Stätte der Zauber gelöst wird.“ Sie erhoben sich vom Dache des Palastes und flogen der Gegend von Medina zu. Mit dem Fliegen wollte es aber gar nicht gut gehen, denn die beiden Störche hatten noch wenig Übung. Überlagerung religiöser und märchenhafter Erlösungs-Züge, wie in 1001 Nacht.


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