Timm Gudehus Quantitative Lockerung Chance zum Übergang zu einer neuen Geldordnung Frankfurt, 14. November 2015 Jahrestagung 2015 des Monetative e.V.

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1 Timm Gudehus Quantitative Lockerung Chance zum Übergang zu einer neuen Geldordnung Frankfurt, 14. November 2015 Jahrestagung 2015 des Monetative e.V.

2 Vortrag Quantitative Lockerung ► Ohne Mitwirkung der Geschäftsbanken kann eine Zentralbank die Menge des in der Realwirtschaft benötigten Giralgeldes nicht verändern. 2 ► Das zur quantitativen Lockerung neu geschöpfte Zentralbankbuchgeld wird nicht verschenkt sondern zur Bezahlung der aufgekauften Anleihen verwendet. Quantitative Lockerung

3 Vortrag Quantitative Lockerung3 Geldpolitische Wirkungsketten ZB: Zentralbank GB: Geschäftsbanken U: Unternehmen H: Haushalte PGM: Primärgeldmarkt SGM: Sekundärgeldmärkte VSM: Vorstufenmärkte EVM: Endverbrauchermärkte ABM: Arbeitsmärkte

4 Vortrag Quantitative Lockerung4 ► Die Banken erhalten bei allen Anleihekäufen der Zentralbank neu geschöpftes Zentralbankbuchgeld. ► Für Käufe aus dem Besitz von Nichtbanken müssen sie in gleicher Menge neues Giralgeld schaffen. Quantitative Lockerung und Geldmengen

5 Vortrag Quantitative Lockerung5 1. Wohin mit dem überschüssigen Zentralbankbuchgeld, das im Zuge der quantitativen Lockerung neu geschöpft wird und von Nichtbanken nicht weiter verwendet werden kann? 2. Was geschieht mit den Bilanzverlusten der Zentralbank, die aus der quantitativen Lockerung resultieren? Offene Fragen am Ende der quantitativen Lockerung ► Das QE-Experiment Ausgang ist nur begrenzt reversibel!

6 Vortrag Quantitative Lockerung6 1. Ab einem Starttag kann jeder Inhaber eines Girokontos bei einer Sicherheitsbank ein Sicherheitskonto eröffnen. Durch ein Kundensammelkonto bei der Zentralbank, dessen Bestand gleich der Summe der Sicherheitskonteneinlagen ist und an deren Inhaber sicherungsübereignet ist, sind die Einlagen auf den Sicherheitskonten der Kunden hundertprozentig gesichert und jederzeit vollständig verfügbar. Zahlungen mit Giralgeld sind weiterhin zulässig, wenn der Zahlungsempfänger einverstanden ist. 2. Nach dem Beschluss zur Einführung der neuen Geldordnung müssen alle girokontoführenden Banken bei der Zentralbank eine sicherungsübereignete Girokontensicherungsreserve halten. Die Höhe der Sicherungsreserve wird schrittweise auf 100% der Girokontoeinlagen angehoben. Gleitender Übergang zur neuen Geldordnung

7 Vortrag Quantitative Lockerung7 3. Wenn eine hundertprozentige Absicherung erreicht ist, werden alle Sicherheitskonten und alle Girokonten bei den Geschäftsbanken ebenso wie die Guthabenkonten bei der Zentralbank aus den Bankbilanzen ausgegliedert und in Geldkonten mit Zentralbankgeld umgewandelt. Gleitender Übergang zur neuen Geldordnung Dafür ist es notwendig, neue Bilanzierungsregeln einzuführen, nach denen Geld bei Banken wie bei Nichtbanken als Aktivum bilanziert wird.

8 Vortrag Quantitative Lockerung8 ► Ein Ansturm auf die Sicherheitskonten würde zur Illiquidität der Banken führen, wenn sich die Geschäftsbanken nicht das benötigte Zentralbankbuchgeld beschaffen können. ► Mit der Verwendung der Umwandlungsgewinne zur Staatsentschuldung wird das früher zum Kauf von Staatsanleihen geschöpfte Giralgeld durch Zentralbankgeld substituiert, ohne die Verkehrsgeldmenge zu ändern und den Geldwert zu gefährden. ► Das Realexperiment der quantitativen Lockerung könnte zur Lösung der Probleme des heutigen Geldsystems und zur Entschuldung der Staaten genutzt werden! Übergang zur neuen Geldordnung ► Für Sicherheitskonten werben heißt, die Sicherheit der Girokonten in Frage stellen.

9 Vortrag Quantitative Lockerung9 Den Inhalt dieses Vortrags und weitere Einzelheiten zur Neuen Geldordnung enthält das Buch