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Il giovane Thomas Mann XXVII Königliche Hoheit (1909) 8 Eros e rappresentazione, Liebe und Hoheit.

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Präsentation zum Thema: "Il giovane Thomas Mann XXVII Königliche Hoheit (1909) 8 Eros e rappresentazione, Liebe und Hoheit."—  Präsentation transkript:

1 Il giovane Thomas Mann XXVII Königliche Hoheit (1909) 8 Eros e rappresentazione, Liebe und Hoheit

2 Eine art Spiel trieben sie gern: es war das Erraten von Daseinsformen, das ungefähre Einschätzen der Menschen, die sie etwa sahen, in die Abteilungen der bürgerlichen Welt, soweit ihre Wissenschaft reichte, - eine fremde und begierige Beobachtung der Passanten aus der Entfernung, vom Pferde herab oder von der Spoelmannschen Terrasse (273)

3 Wie alt werden Sie heute, Prinz? Siebenundzwanzig, antwortete er. Vor siebenundzwanzig Jahren wurde ich auf der Grimmburg geboren. Ich habe es immer recht streng und einsam seitdem gehabt. Sie schwieg. Und plötzlich sah er, wie ihr Blick, unter leicht verfinsterten Brauen, an seiner Seite suchte, - ja, obwohl er, seiner Übung nach, ein wenig schräg vor ihr stand und ihr die rechte Schulter zuwandte, konnte er nicht verhindern, daß ihre Augen sich mit stillem Forschen auf seinen linken Arm, auf die Hand hefteten, die er weit rückwärts in die Hüfte gestemmt hatte. Haben sie das da seit ihrer Geburt? fragte sie leise. Er erbleichte. Aber mit einem Laut, der wie ein Laut der Erlösung klang, sank er vor ihr nieder, indem er die seltsame Gestalt mit beiden Armen umschlang. Da lag er, in seinen weißen Hosen und seinem blau und rotem Rock mit dem Majorsraupen auf den schmalen Schultern. Kleine Schwester…, sagte er. Kleine Schwester… (288)

4 Er hatte mit seiner Hand die ihre berührt, die neben ihm auf der Bank geruht hatte, und während er sie nun festhielt, während er auch die andere ergriff […], stammelte er mit einer unmenschlichen keuchenden Stimme: Sie wissen es ja… Laß mich… ich kann nicht mehr… Mein Gott… Mein Gott… Sie wehrte ihm nicht, sie beugte auch nicht zu ihm nieder. (Der kleine Herr Friedemann)

5 Sie antwortete mit vorgeschobenen Lippen: Haltung, Prinz. Ich bin der Meinung, daß es nicht erlaubt ist, sich gehen zu lassen, sondern daß man unter allen Umständen Haltung bewahren muß. Aber hingegeben und mit blinden Augen das Gesicht zu ihr emporgewandt, sagte er nichts als: Imma… kleine Imma. Da nahm sie seine Hand, die linke, verkümmerte, das Gebrechen, die Hemmung bei seinem hohen Beruf, die er von Jugend auf mit Kunst und Wachsinn zu verbergen gewöhnt war, - nahm sie und küßte sie. (288)

6 Nein, Prinz, das ist in der Tat zu viel verlangt! Haben Sie mir nicht von ihrem Leben erzählt? Sie sind zum Schein in die Schule gegangen, Sie sind zum Schein auf der Universität gewesen, Sie haben zum Schein als Soldat gedient […], und nun soll ich Ihnen plötzlich glauben, daß es Ihnen mit irgendetwas ernst ist? (306) Ich habe es oft gesehen, - Sie sprechen, Sie äußern eine Meinung, aber Sie könnten ganz ebensogut eine andere äußern, denn in Wirklichkeit haben Sie keine Meinung und keinen Glauben, und auf nichts kommt es ihnen an als auf Ihre Prinzenhaltung. Sie sagen zuweilen, Ihr Beruf sei nicht leicht, aber da Sie mich herausgefordert haben, so will ich Ihnen bemerken, daß er Ihnen leichter fallen würde, wenn sie eine Meinung und einen Glauben hätten, Prinz, - das ist meine Meinung und mein Glaube. Wie könnte man Vertrauen zu Ihnen haben? (309)

7 Wenn dieser Sache irgendwelche Zukunft beschieden sein soll, so ist es erforderlich, daß sie sich nun zu einer neuen Entwicklungsstufe erhebt. Sie stagniert, sie steht formlos und aussichtslos wie der Nebel draußen. Das ist unleidlich. Man muß ihr Gestalt geben, muß sie verdichten, muß sie auch für die Augen der Welt bestimmter umreißen… Ganz so! Ganz so! Ihr Gestalt geben… sie verdichten… Das ist es! Das ist unbedingt notwendig! bestätigte Klaus Heinrich außer sich […] Aber wie? Sagen Exzellenz mir um Gottes willen, wie? (324)

8 Nel romanzo è possibile ritrovare la rappresentazione dei mutamenti e dei problemi della moderna sfera pubblica, così come sono presentati negli studi di Jürgen Habermas e poi di Richard Sennett Vertretung […] hat mit dieser repräsentativen Öffentlichkeit, die an der konkreten Existenz des Herrn haftet und seiner Autorität eine Aura gibt, nichts zu tun […]. Solange der Fürst und seine Landstände das Land sind, statt es bloß zu vertreten, können sie in einem spezifischen Sinne repräsentieren; sie repräsentieren ihre Herrschaft, statt für das Volk, vor dem Volk. […] Die Sphäre des Publikums entsteht in der breiteren Schichten des Bürgertums zunächst als Erweiterung und gleichzeitig Ergänzung der Sphäre kleinfamilialer Intimität. Wohnzimmer und Salon befinden sich unter dem gleichen Dach; und wie die Privatheit des einen auf die Öffentlichkeit des anderen angewiesen, die Subjektivität des privaten Individuums auf Publizität von Anbeginn bezógen ist, so ist auch in der zu fiction gewordene Literatur beides zusammengefaßt. […] die zum Publikum zusammentretenden Privatleute räsonieren auch öffentlich über das Gelesene (Jürgen Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit, 1962)

9 Die allgemeine Frage war gewesen, ob man dem Prinzen erlaubt habe, der Spoelmann ein Sträußchen zu bringen. Seine Instruktion war offenbar die gewesen, ihr nicht gerade das erste zu bringen. […] Im Begriffe, das schöne Gebinde an ihr Näschen zu führen, hatte sie aus unbekannten Gründen mit ängstlicher Miene gezögert, und erst, nachdem er sie durch ein lächelndes Kopfnicken dazu ermutigt, hatte sie sich entschlossen, den Duft zu versuchen. Dann hatten sie, ruhig sprechend, ziemlich lange miteinander getanzt. (339)

10 Was er getrieben habe die letzten Tage? – O, er sei beschäftigt gewesen, er könne sagen, daß es Arbeit die Hülle und Fülle gegeben habe. – Arbeit? Ohne Zweifel meine er die Hofjagd bei Jägerpreis. – Nun, die Hofjagd… Nein, er sei wirklichen Studien nachgegangen, die er übrigens keineswegs schon abgeschlossen habe; vielmehr steckte er noch tief in der betreffenden Materie… Und Klaus Heinrich begann, von seinen unschönen Büchern, seinen finanzwissenschaftlichen Einsichten zu erzählen, und mit solcher Freude und Hochachtung sprach er von dieser Disziplin, daß Imma Spoelmann ihn mit großen Augen betrachtete. (329) Fortan waren des Prinzen Besuche auf Delphinenort von dem sachlichsten Inhalt erfüllt. […] Sie sprach ernsthaft und ohne Anführungszeichen in dieser Zeit (332)

11 Aber wir sind so dumm und alleine, Prinz, auf der Menschheit Höhen, wie Doktor Überbein immer gesagt haben soll, und wissen garnichts vom Leben! Garnichts, kleine Imma? Aber was ist es denn, was dir endlich Vertrauen zu mir gemacht und mich zu so wirklichen Studien über die öffentliche Wohlfahrt geführt hat? Weiß der garnichts vom Leben, der von der Liebe weiß? Das soll fortan unsre Sache sein: beides, Hoheit und Liebe, - ein strenges Glück. (367)


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