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Zivilgesellschaft Herausforderungen und Potenziale Vortrag an der Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen der Alfred-Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung.

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Präsentation zum Thema: "Zivilgesellschaft Herausforderungen und Potenziale Vortrag an der Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen der Alfred-Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung."—  Präsentation transkript:

1 Zivilgesellschaft Herausforderungen und Potenziale Vortrag an der Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen der Alfred-Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung November 2012

2 Wir sind eine aktive Zivilgesellschaft!!!
Quelle: Stadt Münster - Prinzipalmarkt

3 Aber die Zivilgesellschaft steht auch vor großen Herausforderungen
? ?

4 Aufbau des Vortrags Zum Konzept der Zivilgesellschaft
Entwicklung und Wachstum der Zivilgesellschaft Zur Zivilgesellschaft Deutschlands im internationalen Vergleich Zur Tradition der Zivilgesellschaft in Kooperation mit Markt und Staat Herausforderungen an die Zivilgesellschaft Potentiale der Zivilgesellschaft Innovation aus Tradition

5 Zivilgesellschaft als multidimensionales Konzept
die normative Dimension: mehr Demokratie und eine gerechtere Gesellschaft die handlungstheoretische Dimension: ein ziviler Umgang miteinander die bereichsspezifische Dimension: gesellschaftliche Organisation jenseits von Markt, Staat und Familie

6 Bereichsspezifische Dimension
Markt Privatheit Staat Zivilgesellschaft z.B. Genossenschaften, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften etc. z.B. politische Parteien, Wohlfahrtsverbände etc. z.B. organisierte Freundschaftsnetzwerke

7 Im Fokus empirischer Forschung: die bereichsspezifische Dimension, und zwar...
individuelles Engagement, in Form von Zeit, Geld- oder Sachspenden... organisierte Zivilgesellschaft, in Form von Vereinen, Stiftungen, NPOs, NGOs, gemeinnützigen Genossenschaften...

8 Zivilgesellschaft multidimensional: Beispiel Petersburger Dialog
Andreas Schockenhoff im Deutschlandfunk Es sind auf russischer Seite eben nicht nur regierungsnahe Vertreter da, sondern es sind aus allen Bereichen bürgerschaftlichen Engagements, von sozialen Tätigkeiten über Umweltaktivitäten bis hin zu Menschenrechtsorganisationen, viele vertreten in einer großen Bandbreite. Es gibt eben grundsätzliche Prinzipien, dass auch ökonomische und politische Kontakte ohne eine lebendige Zivilgesellschaft nicht auskommen. Denn ohne diese aktive und kritische Zivilgesellschaft gibt es eben keine Innovation, keinen Fortschritt von Wohlstand, auch von internationaler Zusammenarbeit.

9 Komplexität der Zivilgesellschaft…
Protest 1999 in Seattle Kleingarten e.V. in Münster DRK- Krankenhaus Greenpeace

10 Zivilgesellschaft auf Wachstumskurs
In den unterschiedlichsten Facetten: Bürgerschaftliches Engagement Gründung von Vereinen Gründung von Stiftungen Spendentätigkeit Engagement in Form von Protest

11 Entwicklung und Wachstum der Zivilgesellschaft
Vereinsboom: ? Quelle: Johns Hopkins Project; Vereinsstatistik V & M Service GmbH, Konstanz.

12 Entwicklung und Wachstum der Zivilgesellschaft
Stiftungsboom Quelle: Alscher et al 2009: 74

13 Entwicklung und Wachstum der Zivilgesellschaft
Stiftungsboom, insbesondere Bürgerstiftungen Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen

14 Entwicklung und Wachstum der Zivilgesellschaft
Entwicklung der Spendenquote Stabile Kultur des Spendens Quelle: Alscher et al 2009: 55, aktualisiert Quelle: Alscher et al 2009: 55 aktualisiert

15 Entwicklung und Wachstum der Zivilgesellschaft
Stabile und beachtliche Engagementquoten Entwicklung der Engagementquote in Deutschland Quelle: Alscher et al 2009: 36

16 Freiwilligensurvey: Engagement nach Bereichen
Quelle: Freiwilligensurvey

17 Entwicklung und Wachstum der Zivilgesellschaft
Solide Protestkultur Quelle: Rucht 2010: 5

18 Zivilgesellschaft auf Wachstumskurs im internationalen Vergleich...
Beschäftigung in gemeinnützigen Organisationen Mitgliedschaft bei Vereinen Aktive Mitarbeit in Vorstand oder anderen Gremien Engagement in Form von Spenden

19 Deutschland im internationalen Vergleich

20 Deutschland im internationalen Vergleich
Mitgliedschaftsquoten im europäischen Ländervergleich Quelle: Priller, in Druck

21 Deutschland im internationalen Vergleich
Teilnahmequoten im europäischen Ländervergleich Quelle: Priller, in Druck

22 Deutschland im internationalen Vergleich
Spendenbeteiligungsquote im europäischen Ländervergleich Quelle: Priller, in Druck

23 Deutschland im internationalen Vergleich
Gabriel Almond und Sidney Verba hatten 1963 in ihrem Buch „The Civic Culture“ dem Nachkriegsdeutschland eine schwache Ausprägung der Zivilgesellschaft bescheinigt. Heute trifft diese Einschätzung nicht mehr zu! Deutschland liegt im guten Mittelfeld in punkto individuelles Engagement und Dichte der gemeinnützigen Organisationen. Und Deutschland ist durchaus protestfreudig und engagementbereit. Die Zivilgesellschaft versteht sich als kritisches Forum gegenüber der verfassten Politik..... Das war nicht immer so!

24 Zur Tradition der Zivilgesellschaft: Public Private Partnership im autoritären Staat
Boom gemeinnütziger Organisationen: Vereine Stiftungen Genossenschaften und ihre Einbindung in Dienstleistungs- erstellung und Freizeitaktivitäten im autoritären Kaiserreich.

25 Zivilgesellschaftliche Organisationen im autoritären Staat
„Auf der anderen Seite ... attrahiert fast jeder Verein ... weltanschauungsgemäße Inhalte ... Sogar auch ein deutscher Kegelclub, in deutlicherem Maße schon ein Gesangverein. Meine Herren – um dabei zu bleiben – die Blüte des Gesangsvereinswesens übt m.E. beträchtliche Wirkungen auch auf Gebieten aus, wo man es nicht gleich vermutet, z.B. auf politischem Gebiet. Ein Mensch, der täglich gewohnt ist, gewaltige Empfindungen aus seiner Brust ....herausströmen zu lassen.... Das wird ein Mensch, der kurz gesagt, sehr leicht ein guter Staatsbürger wird, im passiven Sinn des Wortes. Es ist kein Wunder, daß Monarchen eine so große Vorliebe für derartige Veranstaltungen haben: Wo man singt, da laß dich ruhig nieder...“ (Max Weber 1924: 445)

26 “Modell Deutschland” Zur Tradition der Zivilgesellschaft
Enge Verbindung von Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung in der BRD. Koppelung durch Personalunionen in Parteien, Verbänden, Vereinen, Ministerial- und Sozialverwaltungen.

27 Zur Tradition der Zivilgesellschaft
Modelle der Einbindung zivilgesellschaftlicher Organisationen

28 Einbau in den Wohlfahrtsstaat
Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände Quelle: Gesamtstatistik

29 Einbau in den Wohlfahrtsstaat vor Ort
Sportvereine Freiwillige Feuerwehr

30 Einbau in den Wohlfahrtsstaat vor Ort
Finanzierung lokaler Vereine – die öffentliche Hand Quelle: Vereinsbefragung Münster

31 Herausforderungen an die Zivilgesellschaft: Veralten des Modell Deutschland, und zwar...
„von oben“: Veralten der Public Private Partnership mit dem Staat durch Globalisierung, Ende des Fordismus, Krise des Wohlfahrts- staats, finanzielle Engpässe der Kommunen, Ende des sozialdemokratischen Zeitalters einer „Politics against Markets“ „von unten“: Ende der Vereinsmeierei und Vereinsseligkeit; Probleme der Rekrutierung von Leitungspersonal, Überalterung neue Organisationen mit weniger Mitgliedern „intern bzw. hausgemacht “: starke Konkurrenz untereinander um Ressourcen, Leitung, Mitglieder, Sponsoren und Spenden

32 Veralten des Modell Deutschland „von oben“
Aufkündigung der privilegierten Partnerschaft Staat – gemeinnützige Organisationen unter dem Leitmotiv Subsidiarität, und Ersatz durch Wettbewerb

33 Von öffentlich und gemeinnützig zu privat-kommerziell
Krankenhäuser öffentliche Träger gemeinnützige Träger kommerzielle Träger 1991 1110 46,0% 943 39,1% 358 14,8% 2010 630 30,5% 755 36,6% 679 32,9% stationäre Altenpflege 2001 204 1,9% 4,897 46,2% 5,493 51,8% 2009 195 1,6% 4,433 36,9% 7,398 61,5% Quelle: Hendriksen et al 2012 Quelle: Henriksen et al 2012

34 Gesellschaftliche Veränderungen ab 70er Jahre…

35 Herausforderungen „von unten“...
Ende der Stammkundschaft... Zunehmende Konkurrenz durch neue Organisationen

36 Probleme der Vereine FINANZIERUNG: MITARBEIT:
Von dem Problem stark oder sehr stark betroffen: in % FINANZIERUNG: Mangel an Kontakten zu Geldgebern 31 Zurückgehende Förderung durch öffentliche Mittel Mangelnde Erfahrung in der Mitteleinwerbung MITARBEIT: Schwierigkeit, genug Freiwillige oder Ehrenamtliche zu finden Die Schwierigkeit, Ehrenamtliche für Vorstandsaufgaben zu gewinnen, ist im Sport seit Anfang der 1990er Jahre bekannt. Inzwischen hat sich das Problem verschärft. Quelle: Vereinsbefragung Münster

37 Herausforderungen „von unten“
Herausforderungen „von unten“.... Ende der Vereinsseligkeit, Rekrutierungsprobleme Ergebnisse der explorativen Studie „Vereine ohne Vorstände?“ Welche Vereine sind betroffen? Quelle: npm 2010

38 Vereine ohne Vorstände? Ergebnisse der explorativen Studie
Was sind die Ursachen für Besetzungsschwierigkeiten? keine Zeit !!! keine langfristige Bindung !!!! Quelle: npm 2010 38

39 Boomtowns und sterbende Städte: Disparitäten bei Finanzen und Personal
Hagen Wuppertal Frankfurt

40 Potentiale der Zivilgesellschaft
Aktuelle Ansätze: Philanthrokapitalismus Soziales Unternehmertum Professionalisierung und Effektivierung

41 Potentiale der Zivilgesellschaft
Philanthrokapitalismus: - große Vermögen intelligent investiert Privatvermögen in Deutschland: 9,4 Billionen Euro Prognose Erbschaften : 2,7 Billionen Euro Über 2 Millionen Erblasser mit über € Quelle: Deutsches Institut für Altersvorsorge Warren Buffet Bill & Melinda Gates Foundation 2,6 Mrd. US $ Fördergelder

42 Soziales Unternehmertum...
Wirtschaftlich tätig für gute Zwecke... in der Regel mit einer Mischfinanzierung, in der Regel mit einer gewerbliche Komponente. z.B. CAP-Märkte

43 Besserer Einsatz der Ressourcen...
Volunteer-Management in den Organisationen Freiwilligenzentralen oder -agenturen vor Ort Transparenz der Mittelverwendung in Organisationen Deutsches Spendensiegel Phineo als Einrichtung der Effizienzprüfung

44 Neuinterpretation und Ergänzung...
Der Staat darf aus seiner Verantwortung nicht entlassen werden! Der Markt darf auf seiner Verantwortung nicht entlassen werden! Renaissance der Zivilgesellschaft vor Ort: Die Zukunft unserer Städte liegt im Miteinander von marktlichen, staatlich-öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Leistungen.

45 Neue Formen der Kooperation: Joblinge gAG Frankfurt
Netzwerk für jugendliche Arbeitslose Sechsmonatiges Programm, Ziel: Ausbildungsplatz Kooperation zwischen Ämtern, Unternehmen und Ehrenamtlichen Gegründet von der Boston Consulting Group und der Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG

46 Neue Formen der Kooperation: Diesterweg-Stipendium der Polytechnischen Gesellschaft
Familien-Bildungsstipendium für Zuwandererfamilien in Frankfurt Beratung und Begleitung, Bildungs- Kultur- und Freizeitangebote für Viert- und Fünftklässler und ihre Eltern stipendium.aspx

47 Neue Formen der Kooperation: Common Purpose Deutschland e.V.
Weiterbildungsprogramm für Führungskräfte Ziel: Verantwortung stärken, bessere Vernetzung mit Region und Stadt, Interdisziplinäres Denken und Handeln Gefördert von zahlreichen namhaften Unternehmen, z.B. Ernst & Young, oder Goldman Sachs

48 Neue Formen der Kooperation: Big Brothers Big Sisters Deutschland
Mentoren Programm: Tandems aus Schülern und ehrenamtlich engagierten Erwachsenen Zielgruppe: Schüler von 6–16 Jahren Unterstützung durch die Benckiser Stiftung für Jugendförderung und durch Unternehmen

49 Eine Agenda der neuen Kooperation...
Was wir brauchen: Kooperation und Good Governance: Staat: Prioritätensetzung, Garantie von Chancengerechtigkeit, 1% des Steueraufkommens an gemeinnützige Organisationen, Entrümpelung des Gemeinnützigkeitsrechts, Ermöglichung der wirtschaftlichen Tätigkeit im Rahmen des Organisationsziels Wirtschaft: Renaissance der sozialen Marktwirtschaft, Investition in soziales Unternehmertum, weg vom Shareholder und hin zum Stakeholder Value Stiftungen: Innovation fördern und Risiko-Kapital zur Verfügung stellen Gemeinnützige Organisationen: Integration, Mittun und Mitmachen fördern, flexibler und offener werden

50 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!


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