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Italien in der deutschen Romantik Die Sehnsucht nach dem Süden und die Vorstellungen vom klassischen Land Alfred Noe.

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Präsentation zum Thema: "Italien in der deutschen Romantik Die Sehnsucht nach dem Süden und die Vorstellungen vom klassischen Land Alfred Noe."—  Präsentation transkript:

1 Italien in der deutschen Romantik Die Sehnsucht nach dem Süden und die Vorstellungen vom klassischen Land Alfred Noe

2 Italien in der deutschen Romantik
1. Die Vorstellung vom Fremden als Gegenstand der Kulturwissenschaft

3 Imagologie Manfred Fischer: Nationale Images als Gegenstand Vergleichender Literaturgeschichte (Bonn 1981) Jean-Marie Carré: Les écrivains français et le mirage allemand (Paris 1947) Marius-François Guyard: La littérature comparée (Paris 1951) Denkkategorien des 19. Jahrhunderts Fischer: […] sie in einem zu offensichtlichen Maße in veralteten völkerpsychologischen Denkstrukturen verhaftet blieben, und folglich ihre Arbeitsergebnisse nicht selten einer Produktion bzw. Reproduktion nationenbezogener Images gleichkamen.

4 Frühgeschichte der Imagologie
littérature comparée Kritik von René Wellek ( ): History of Modern Criticism ( ) Berücksichtigung außerliterarischer Kriterien ästhetische Wirkung = ihre spezifische Gestaltung Rahmenbedingungen historischer oder sozialer Natur Philarète Chasles ( ) Études sur l’Espagne, et sur les influences de la littérature espagnole en France et en Italie (Paris 1847) Études sur l’Allemagne ancienne et moderne (Paris 1854) La psychologie sociale des nouveaux peuples (Paris 1875)

5 Französische Ansätze Rezeption von Schlüsselwerken
Hippolyte Taine ( ) Abstammung (race), Erziehung (milieu) und historischer Zeitpunkt (moment) nationale Klischees Gustave Lanson ( ) Ideen → vergleichende Beziehungsforschung Fernand Baldensperger ( ) Paul Van Tieghem ( ) Paul Hazard ( )

6 Fernand Baldensperger
Fischer: […] als erster Komparatist umfassendere Darstellungen literarischer Nationen-Images, die sich nicht allein auf das Bild vom anderen Land in einem einzelnen Werk, bei einem einzelnen Autor oder mehrerer Autoren eines kürzeren Zeitraumes beschränken, sondern vielmehr einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten – den Zeitraum der modernen Literaturen – dokumentieren. historischer, sozialer, politischer und kultureller Kontext Goethe en France. Étude de littérature comparée (Paris 1904) Les études de littérature comparée (Paris 1933)

7 Fernand Baldensperger
Aspekt von Dokumentationen Ethnopsychologie und Kulturanthropologie Fischer: […] er beachtet weder die werkimmanente Rolle, wie sie den Images als sinn-modifizierenden Strukturelementen literarischer Werke zukommen kann, noch ihre literatursoziologische und -historische Tragweite, also ihren Einfluß auf Verbreitung und Erfolg von Literatur im Ausland, auf die Gesamtheit aller Spielarten rezeptiver Einstellungen, noch ihr befremdendes und störendes Auftreten in den Literaturwissenschaften selbst, sei es in Geschichte oder in Kritik.

8 Paul Van Tieghem und Paul Hazard
mentalitätsgeschichtliche Strömungen – Ossian en France (Paris 1917) Funktion von Zeitschriften – L’année littéraire ( ) comme intermédiaire en France des littératures étrangères (Paris 1917) Gattung Reiseberichte Comment les étrangers jugent-ils la France (Paris 1906) L’Italie vivante (Paris 1923) Analyse von „mirages“

9 Carré / Guyard Fischer: […] eine neue Rolle im Gesamtbild von Entwicklung, Förderung und akademisch-institutionellem Ausbau der komparatistischen Imagologie […] Überwindung der Einflussforschung Auseinandersetzung mit den Bildern vom Anderen D’ailleurs on s’est peut-être trop précipité sur les études d’influence. Elles sont difficiles à mener, souvent décevantes. On s’y expose parfois à vouloir peser des impondérables. Plus sûre est l’histoire du succès des œuvres, de la fortune d’un écrivain, du destin d’une grande figure, de l’interprétation réciproque des peuples, des voyages et des mirages. Comment nous voyons-nous entre nous, Anglais et Français, Français et Allemand, etc.

10 Carré / Guyard Aussagekraft von nationenbezogenen „mirages“ = Niederschlag der Rezeptionsvorgänge Fischer: Zweierlei war damit deutlich angesprochen, was schon gelegentlich in früheren Arbeiten formuliert worden war: zum einen die Berücksichtigung beider Seiten wechselseitiger inter-nationaler Beziehungsverhältnisse und zum zweiten eben das Forschungsinteresse für das Bild des anderen Landes, was nicht identisch sein muß mit einem andersgelagerten Interesse, das nach dem „Nationalcharakter“, der „Seele der Nationen“ usw. usw. fragt. Existenz eines Nationalcharakters „Richtigkeit“ von „mirages“ ?

11 Carré / Guyard umfassendere Theoriebildung
Guyard: „L’étranger tel qu’on le voit“ Les influences sont souvent impondérables, les analogies fortuites, tandis qu’on peut, avec de la méthode, décrire exactement l’image ou les images d’un pays en circulation dans un autre à une époque donnée. L’enquête ici se nourrit de faits littéraires bien établis. L’interprétation de ces faits est certes délicate : quand l’auteur se fait l’écho d’une vieille tradition (l’Anglais gentleman, le Russe mystique), est-ce conviction, ironie ou, peut-être, l’une et l’autre ? Il est aussi délicat d’établir comment s’est formée dans un esprit ou dans un groupe une telle tradition.

12 Carré / Guyard Interpretation der in „mirages“ enthaltenen Tatsachen
Il ne s’agit plus d’influence, mais d’interprétation. Entstehung von derartigen „mirages“ Fischer: […] bedenklichen Trugschluß, man müßte vom Rezeptionsverhalten eines Autors oder eines Volkes gegenüber andersnationalen literarischen Auffassungen und Gewohnheiten gültige Rückschlüsse auf die Psychologie dieses Autors oder Landes ziehen können, verfällt indessen auch Guyard.

13 René Wellek Yearbook of Comparative and General Literature, 1953
Rede auf dem 2. Kongress der Association Internationale de Littérature Comparée in Chapel Hill 1958 Fischer: Nationenbezogene Images können bestenfalls dann Gegenstände literaturwissenschatlicher Untersuchungen werden, wenn sie wirklich literarische sind, mit anderen Worten, wenn sie Elemente dessen sind, was der Literatur ihre Besonderheit verleiht. In allen anderen Fällen wäre die Erforschung der nationenbezogenen Images für Wellek eine Aufgabe der Sozialpsychologie oder aber der Völkerpsychologie.

14 Hugo Dyserinck (*1927) Zum Problem der ‚images‘ und ‚mirages‘ und ihrer Untersuchung im Rahmen der Komparatistik (1966) Dazu wäre in diesem Fall zunächst der Hauptakzent auf den rein literarischen Aspekt des ‚mirage‘ zu legen und dann die Frage nach der außerliterarischen Tragweite zu stellen. Insofern wirklich von einem literarischen ‚image‘ bzw. ‚mirage‘ ein konkreter Einfluß auf die öffentliche Meinung ausgeübt wird, kann es natürlich ein legitimer Gegenstand literaturwissenschaftlicher Forschung sein, weil ja die Wirkung der Literatur ebenso dazu gerechnet werden kann wie ihre Genesis.

15 Dyserinck Untersuchung auch außerliterarisch präsenter Vorstellungen:
1. ihr Vorhandensein in gewissen literarischen Werken; 2. die Rolle, die sie bei der Verbreitung von Übersetzungen oder auch Originalwerken außerhalb deren jeweiligen nationalliterarischen Entstehungsbereichen spielen; 3. Ihre vorwiegend störende Anwesenheit in der Literaturwissenschaft und -kritik selbst. Erscheinungsformen der Bilder sowie deren Frequenz Relevanz der tradierten Vorstellungen und ihre Funktion Manfred Fischer: Literarische Imagologie am Scheideweg. Die Erforschung des ‚Bildes vom andern Land‘ in der Literatur-Komparatistik (1987)

16 „images“ oder „mirages“
Der Begriff verweist hier auf eine mit Historizität belegte, strukturierte Gesamtheit von Einzel- und Kollektivaussagen, auf ein äußerst komplexes Zusammenwirken von ‚Vorstellungen‘ über Andersnationales; diese ‚Vorstellungen‘, die sich in ihrer Aussage auf alle Bereiche des als andersnational Beschriebenen beziehen können (von der Beschreibung des Alltäglichsten bis hin zu besonderen Kennzeichnung bspw. einer ‚Nationalliteratur‘ oder einer ‚nationalen Literatur‘), sind nachweislich in einem historischen Prozeß der Literarisierung und der Sozialisierung eingebettet. Auf dem Wege der komplexen Erfassung dieser Einbettung können die Voraussetzungen und Beweggründe von Genese, Aussehen und Wirkung dieser ‚Vorstellungen‘ und ihrer literarischen und sozialen Funktionierweise erklärbar werden und für die Erforschung inter-nationaler literarischer Fremderfahrung Erkenntnisgewinn versprechen.

17 Falschgeld Vorstellungen vom Anderen – Vorstellungen dieses Anderen von sich selbst André Gide: Les Faux-monnayeurs (1925) Cette dernière phrase, Olivier la tenait de Passavant, qui lui-même l’avait cueillie sur les lèvres de Paul-Ambroise, un jour que celui-ci discourait dans un salon. Tout ce qui n’était pas imprimé était pour Passavant de bonne prise; ce qu’il appelait ’les idées dans l’air’, c’est-à-dire: celles d’autrui. Charles Baudelaire: La fausse monnaie (Le spleen de Paris, 1864) On n’est jamais excusable d’être méchant ; mais il y a quelque mérite à savoir qu’on l’est ; et le plus irréparable des vices est de faire le mal par bêtise.

18 Identitäten Erforschung der Differenzen, Diversitäten oder Divergenzen
Entstehung solcher Vorstellungen und ihre Weitergabe Fischer: Der zentrale Gegenstand der komparatistischen Imagologie sind nationen- bzw. völkerbezogene Images, die sich erklären lassen als solche Aussagen, die auf Nationen, Völker und ihre kulturellen und geistigen Fähigkeiten gemünzt sind und diese in ihrer Gesamtheit mit dem Anspruch auf die Allgemeingültigkeit der Aussagen typisieren wollen. Anerkennung der realen Existenz des vorgestellten Gegenstandes

19 Dyserinck Analyse solcher Denkstrukturen
Hugo Dyserinck / Karl Ulrich Syndram (Hg.): Komparatistik und Europaforschung. Perspektiven vergleichender Literatur- und Kulturwissenschaft (Bonn 1992) In den fünfziger Jahren ist dieses Programm der Imagologie fälschlicherweise als eine Variante bzw. gar ein Teil der herkömmlichen (oder einer gar überholten) Thematologie betrachtet worden. Auch haben einige – diesmal nicht gerade wohlwollende – Kritiker sogar gemeint, in dieser Forschung – wie in der Komparatistik überhaupt – eine Art Weiterentwicklung der deutschen ‚Völkerpsychologie‘ des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts sehen zu dürfen.

20 Dyserinck Denn die komparatistische Imagologie pflegte nicht nur keinerlei Glauben an ‚Volkscharaktere‘ bzw. sogenannte nationale ‚Wesenszüge‘, sondern sie zog deren Existenz sogar grundsätzlich in Zweifel. Auf dieser Ebene betrieb sie im Unterschied zur alten ‚Völkerpsychologie‘ Entideologosierung par excellence. Interdisziplinarität Forschungsfelder zwischen den Nationalphilologien keine statischen Gebilde sondern komplexe Systeme


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