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Veröffentlicht von:Diethelm Karch Geändert vor über 10 Jahren
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Gesellschaft und Bildung im Wandel: Und die Schule?
Denk-Reise: Annäherungen an die Zukunft der Schulen I PHLU, Löwenberg, 17. September 2013 Dr. Willi Stadelmann
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Gesellschaftlicher Wandel:
(vgl. Stadelmann, W.: Bildung im gesellschaftlichen Wandel. In: Schaerer, H.-R. (Hrsg.): Lehrerbildung im Wandel: Grundlagen – Ansprüche – Impulse. Sauerländer Aarau (2000) 19-34 Wir haben zu keinem Zeitpunkt ein klares Bild vom gesellschaftlichen Wandel und von der Gesellschaft der Zukunft. Der Wandel läuft nicht gesetzmässig, nicht linear. Niemand weiss, wohin der Weg führt. Es gibt keine Instanz, welche die Entwicklung führt.
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Gesellschaftlicher Wandel wird sehr
individuell wahrgenommen; es gibt keine Autorität, welche in der Lage ist, zu jedem Zeitpunkt festzuschreiben, was nachhaltige Entwicklung und was Mode- Erscheinung ist.
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Die Relativität der Entwicklung und die
individuelle Bewertung dessen, was man gesellschaftlichen Wandel nennt, machen die politische Steuerung und Anpassung schwierig, ja unmöglich. Die Politik, die Bildungspolitik, die Bildungsrealität rennen hinter der Entwicklung nach.
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„Alle bewusste Veränderung hechelt hinter
der unbewusst vollzogenen hinterher…“ H. von Hentig 87/12
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„…es wird vor allem repariert, bestenfalls gemanagt…“
Dieckmann/ Schachtsiek 98/6
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Dies also macht die Frage nach der Zukunft
schwierig: es gibt keine Kausalität zwischen gesellschaftlichem Wandel und politischer Entwicklung. Somit auch nicht zwischen gesellschaftlichem Wandel und Bildungsentwicklung.
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Beobachtbar aber ist, dass heute mehrere
tief greifende Veränderungen gleichzeitig und zum Teil eng gekoppelt ablaufen: Pluralisierung der Lebensformen und der sozialen Beziehungen Suche nach individuellen Lebensformen Veränderung der Welt durch neue Technologien und Medien ökologische Bedrohung zunehmende Gewaltbereitschaft lokale Bevölkerungsexplosion und Migration
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Verlust kultureller Identität
Vereinsamung Verunsicherung (Arbeitslosigkeit, schnelle Veränderung von Berufen…) Wandel bzw. andere Gewichtung der Wertvorstellungen und Orientierungen. Das Tempo der Veränderungen nimmt zu, und es ist kein Ende in Sicht.
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Wissenschaft und Technik verändern die
Welt in einem Tempo, das in der Geschichte ohne Beispiel ist.
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Dies erfordert von allen Menschen als Erkenntnis-,
Handlungs- und Leistungskompetenzen insbesondere: Selbständigkeit und Teamfähigkeit Kreativität, Beweglichkeit im Denken und Handeln eigenständiges Handeln und Urteilen Flexibilität Problemlösefähigkeit Lernwille und Lernfähigkeit soziale Verantwortung die Fähigkeit mit Unsicherheit umzugehen.
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Kann der Mensch dieser Entwicklung folgen?
Ist er in der Lage, den schnellen Veränderungen entsprechend ein Leben lang zu lernen?
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Durch die heutigen Informationsmedien
werden Menschen innerhalb einer Woche mit mehr Informationen konfrontiert als viele unserer Grosseltern in ihrem ganzen Leben. Siebert 1999 in Stadelmann 2005 S. 16
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Erfolgreich lernen heisst in hohem Masse:
ausblenden, fokussieren. Bildungs- Ziel der Verwendung elektronischer Medien darf also nicht die zusätzliche, vom Lernenden nicht reflektierbare Zunahme von Information sein.
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„In der Welt der unendlichen Fülle
ist nur durch Beschränkung etwas zu erreichen.“ H. von Hentig, 2001
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Fazit: Dauernder, schneller werdender Wandel
erfordert von den Menschen dauerndes Lernen, dauernde Aktivität. Auf den Lorbeeren ausruhen gibt es nicht Frühe Förderung verbessert die Lernbasis Lernstrukturen/ Lernstrategien werden immer wichtiger („Lernen lernen“) Wissen ist nur noch kollektiv gespeichert. Probleme können nur noch kollektiv gelöst werden; Individuelles Wissen und Team- Wissen sind gefordert.
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