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Veröffentlicht von:Teresia Radmer Geändert vor über 10 Jahren
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Fledermäuse Sind die einzigen perfekt fliegenden Säuger
Können über 30 Jahre alt werden Kommen mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten vor Größte Vielfalt in den Tropen Über 1200 Arten Bilden die individuenreichsten Säugetieransammlungen
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Fledermäuse – Teufel der Nacht ?
Fliegen nicht in die Haare Vampire nur in Südamerika In Europa nur Insektenfresser ( Arten in Bayern) Vampir
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Perfekte Flieger 2. u. 3. Finger Daumen Flughaut (gut durchblutet)
Hinterfuß Schwanz
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Ursprung Über 50 Millionen Jahr alt
Fossilien: Erst Flug, dann Echo-Ortung Neue Erkenntnisse: Gleitend - flatternder Flug Flughaut zum Insektenfang?
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Echoortung Hörbild“ der Umgebung durch Ultraschall-Echoortung
Ortungsrufe unterschiedlich in Abhängigkeit von der Jagdweise Heimische Arten rufen im Bereich zwischen 17 kHz und 170 kHz Fledermäuse sind nicht blind, sie nutzen auch die Augen z.B. zur Fernorientierung solange es hell genug ist
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Flughunde Ordnung Fledertiere (Chiroptera) Flughunde (Megachiroptera)
Fledermäuse (Microchiroptera) Flughunde Südamerika: Echoortende Fledermäuse übernehmen die Rolle der Flughunde Optische Orientierung Nahrung: Früchte, Nektar, Pollen Afrika, Asien, Australien Schlüsselarten in den Tropen (Bestäubung, Verbreitung von Samen)
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Microchiroptera weltweit (rot: Vertreter in Europa)
Mormoops megalophylla 17 Familien in 7 Überfamilien zusammengefasst: Glattnasen-Freischwänze (Emballonuroidea) Mausschwanzartige (Rhinopomatoidea) Hufeisennasenartige (Rhinolophoidea) Trichterohrartige (Natalioidea) Hasenmaulartige (Noctilionoidea) Glattnasenartige (Vespertilionoidea) Bulldoggfledermäuse (Molossoidea) Fledermäuse nach Haeckel (1904)
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Jahreszyklus am Beispiel des Großen Mausohrs
Kulturfolger in Mitteleuropa: Lebt hier im Sommer auf Dachböden (Winter: Unterirdische Quartiere)
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April /Mai: Bildung der Wochenstuben
In Mitteleuropa meist in Dachräumen Bis über 1000 Weibchen Soziale Thermoregulation / Tageslethargie Geburten meist im Juni
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Kothaufen unter dem Hangplatz einer Mausohrkolonie
Traditionelle Hangplätze Quartiertreue Kot: Guter Dünger Hauptnahrung: Laufkäfer
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Jagdlebensraum: Unterwuchsarme Wälder
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Jungtiere Meist nur ein Jungtier / Weibchen Bleiben nachts im Quartier
Werden gesäugt, nicht mit Insekten gefüttert Mütter können Jungtiere transportieren Mit ca. 4 Wochen flugfähig Jungtier unter der Flughaut
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August: Auflösung der Wochenstube – Beginn der Paarungszeit
Weibchen fliegen zu den Männchen, die den Sommer allein an „Männchenhang-plätzen“ verbracht haben, wie das Tier in dem Balkenloch (linkes Bild) Paarung an den Männchenhangplätzen (oben) im Herbst, Befruchtung der Eizellen im Frühjahr Jungtiere bleiben bis September / Oktober in Wochenstuben
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Okt./Nov bis März/April: Winterschlaf
Winterquartiere: Kühl (<10°C), hohe Luftfeuchte Körpertemperatur und Stoffwechsel stark reduziert Tiere zehren von den Fettreserven Bereits ab August Schwärmaktivität an Winterquartieren
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Versteckte Hangplätze
Anzahl der „sichtbaren“ Tiere sehr gering Regelmäßiges Erwachen, auch Hangplatzwechsel Empfindlich gegen Störungen (Energieverbrauch)
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Im nächsten Teil des Vortrags werden weitere Arten vorgestellt
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Das Braune Langohr Jäger im Gebüsch, fängt Insekten von Blättern und Zweigen (Gleaner) Quartiere: Baumhöhlen und Spalten in Gebäuden
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Langohrfraßplatz
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Baumhöhlenbewohner und ihre Jagdlebensräume
Wasserfledermaus Bechstein-fledermaus
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Die Kleine Bartfledermaus
Spaltenquartiere an Gebäuden Hinter Fensterläden Hinter dem Heiligenbild Hinter dem Windbrett
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Weitere Spaltenbewohner
Zweifarbfledermaus - in Bayern fast nur Männchenkolonien ! Zwergfledermaus und Mückenfledermaus
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Mopsfledermaus Ursprüngliches Quartier: Hinter der Rinde absterbender Bäume, jetzt mitunter an Gebäuden (Spaltenquartiere) Wochenstubenverbände aus Teilkolonien (verteilt auf mehrere Quartiere) Fast tägliche Quartierwechsel
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Die Fransenfledermaus
Einflug Quartiere: Baumhöhlen, Spalten in Gebäuden „Hohlblocksteinfledermaus“ „Fliegenjäger im Kuhstall“
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Der Abendsegler Überwinterung in Bayern
Weibchen verlassen Bayern im Mai in Richtung Nordosten Weibchen und Jungtiere kehren im August zurück
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Abendseglerquartiere
Wochenstuben und Paarung in Baumhöhlen Männchenkolonien in Spalten an Gebäuden Überwinterung: Baumhöhlen und Spalten an Gebäuden
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Rückgang der Fledermäuse Starke Abnahme in , seither haben manche Arten wieder etwas zugenommen Beispiel: Kleine Hufeisennase Vor 60 Jahren häufig Rückgang Derzeit gibt es nur noch 5 Kolonien am Alpenrand und auf der Herreninsel (naturnahe Wälder, extensive Landwirtschaft !) Alle Fledermausarten: - Schutz auf nationaler und internationaler Ebene Agreement on the Conservation of Populations of European Bats (Bat- Agreement) - FFH-Richtlinie („Erhaltungszustand der lokalen Population?“)
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Mögliche Gründe für den Bestandsrückgang:
Abnahme geeigneter Quartiere (Sanierung, Vergitterung) Gifteinsatz (Holzschutzmittel in Quartieren, Pestizide in der Landwirtschaft) Abnahme geeigneter Jagdgebiete (Intensivierung der Landnutzung)
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Gefährdung der Fledermäuse
Traditionelle Kulturlandschaft mit vielen Fledermausjagdlebensräumen und Quartieren
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Intensivierung der Grünlandnutzung: Abnahme der Pflanzenarten und dadurch auch der Insekten
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Wald: Quartiere und Jagdlebensräume
Strukturarme Mono- kulturen sind keine geeigneten Jagdlebensräume Mangel an Quartierbäumen
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Quartierzerstörung und Pestizide
Verlust von Wochenstuben durch Sanierung im Sommer, Verschluss der Einflugsöffnungen, sowie durch giftige Holzschutzmittel
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Fledermäuse werden durch viele Eingriffe beeinträchtigt!
Beispiel Straßen: Niedrig fliegende Arten fallen dem Verkehr zum Opfer Beispiel Windkraft: Besonders hohes Risiko für hoch fliegende Arten (z.B. Abendsegler) Die Wimperfledermaus meidet Straßen und nutzt Unterführungen zur Querung
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Probleme mit Fledermäusen am Haus
Kot stört Hausbe-wohner Lärm (Abendsegler rufen laut) Tiere fliegen in die Wohnung, wenn das Quartier nahe am Fenster liegt Angst vor Fledermäusen
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Was kann man tun ? Rücksichtnahme bei Sanierungen
Information / Hilfe für Quartierbesitzer Lokal auch Fledermauskästen an Gebäuden Sicherung insektenreicher Landschaften Optimierung von Gewässern (Ufergehölze)
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Fledermausschutz im Wald
Entscheidende Faktoren Strukturreiche Wälder Standortgerechte Baumarten Optimierung von Waldrändern 7- 10 Höhlenbäume / ha Erhalt von Altbeständen mit Höhlenbäumen Fledermauskästen als „Notmaßnahme“
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Probleme bei Quartiere in / an Bäumen
Quartierbäume in Wegnähe müssen oft aus rechtlichen Gründen gefällt werden (Verkehrssicherheit) Welche „Ausgleichsmaßnahmen“ ersetzen gefällte Höhlenbäume? Fledermauskästen sind langfristig kein Ersatz für Baumhöhlen (regelmäßige Säuberung nötig!) Altholzinseln mit Höhlenbäumen aus der forstwirtschaftlichen Nutzung nehmen!
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Sympathie-werbung für Fledermäuse
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Aktion „Fledermäuse willkommen“
Auszeichnung von Quartierbesitzern und Kirchengemeinden für den Erhalt und die Förderung von Fledermaus-vorkommen
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Mithilfe beim Fledermausschutz in Bayern
Zwei Koordinationsstellen für Fledermausschutz: Universität Erlangen (Nordbayern) Universität München (Südbayern) In fast allen Landkreisen aktive ehrenamtliche Fledermausschützer
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Aufgaben der Koordinationsstellen
Bestandserhebung Monitoring (insbesondere FFH-Arten) Beratung und Betreuung von Quartierbesitzern Ausbildung und Betreuung ehrenamtlicher Fledermausschützer Öffentlichkeitsarbeit Untersuchung schutzrelevanter Aspekte der Ökologie der Fledermäuse Fachliche Stellungnahmen als Grundlage für Auflagen der Naturschutzbehörden z.B. bei Renovierungen von Quartieren
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Ehrenamtlicher Fledermausschutz 250-300 aktive Fledermausschützer
Erfassung neuer Quartiere Mitwirkung beim Monitoring Öffentlichkeitsarbeit Kontakt zu Quartierbesitzern Praktische Schutzmaßnahmen (z.B. Anbringung von Fledermauskästen) Pflege von Fundtieren
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Es gibt viel noch viel zu tun – helfen Sie mit !
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Danke für die Aufmerksamkeit
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