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Begabungsförderung als pädagogische Haltung

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Präsentation zum Thema: "Begabungsförderung als pädagogische Haltung"—  Präsentation transkript:

1 Begabungsförderung als pädagogische Haltung
Nicht auf Strukturen kommt es an, sondern auf das Selbstverständnis der Lehrenden! © G. Schmid 2008

2 Jeder Mensch ist begabt
Begabung = Potential Jeder Mensch ist begabt P(B)B partielle (besondere) Begabung(en) „Hochbegabte“ = Personen mit besonderem Potential

3 Begabtenförderung Begabungsförderung

4 50% < Vererbung 25% < Familie, Umwelt 20% < „Stimulation“
(5% = Fehlerquellen) Univ.Prof. Dr. A. Neubauer (Graz)

5 „Stimulation“ < Schule
IQ 115  95 (ohne Stimulation)  135 (bei geeigneter Stim.) Univ.Prof. Dr. W. Stadelmann (Luzern)  Handlungsbedarf !!!

6 „Fördern“ = mehr als bloß „Nicht Behindern“
Begabung == Zustand, Konstante Begabungsförderung = dynamischer Prozess Performanz = (Potential +) Interaktionsprodukt begabungsfördernde < kollektive Haltung Schule einer Schule „Fördern“ = mehr als bloß „Nicht Behindern“

7 Exzellenz / Humankompetenz („Performanz“) (Bildung, Werte)
= Potential = Schule als „Umwelt“ Stimulation durch Lehrer Begleitung Motivation, „Performativität“ Strukturen Instrumente (Lehrer-)Haltung (Rollenverständnis)

8 Kostenneutrale Schritte zur BF
Förderorientiertes Lehrerverhalten („Schulkultur“) Freiräume für Schüler Offenlegung der Beurteilungskriterien (Transparenz) Teambildung Kollegiale Hospitation permanente einschlägige Fortbildung (Qualitätszirkel) schulumspannende und schulübergreifende „corporate identity events“ Förderorientierte Methoden („Individualisierung“) (Individuelles) Contracting „Assignment“ Portfolio, Jahresarbeit „Lab-Betrieb“ (förderorientierte) Leistungsbeurteilung (individuelle Bezugsnorm als „Navigationshilfe“) „Klassische“ Instrumente der Begabungsförderung: Akzeleration, Enrichment, Grouping, Demokratisierung

9 Instrumente Strukturen Mitgestaltung /
Drehtürmodell  (partielles) Überspringen Jahrgangsübergreifende Kurse „Abkolloquierbarkeit“ einzelner Kurse Verschränkte Mehrstufenklassen Akzeleration Enrichment Wettbewerbe / Olympiaden Extra-curriculare Schwerpunktleistungen Wissenschaftl. Arbeiten ( Jahresarbeit) Sozialprojekt Grouping „Enrichment clusters“ (z.B.Homepage-Gruppe) Kurssystem (z.B. modulare Oberstufe) jahrgangsdifferenziertes Angebot (vgl. Volksschule)  partielles Überspringen Mitgestaltung / Demokratisierung / Personalisierung Contracting Institutionalisierte Feedback-Kultur flexible Anwesenheitsregelung Forum, Round tables

10 (Bewusstseinsbildung ) Akzeptanz (Entdecken ) aktives Suchen
Die drei „A“s (Bewusstseinsbildung ) Akzeptanz (Entdecken ) aktives Suchen bewusstes Fördern = Anwendung

11 Entwicklung des Fördergedankens
Output- / Objekt- / Produkt-Orientierung Was kommt heraus? Lehrer-/Input-/Prozess-Orientierung Methodik / Didaktik als „Schlüssel“ Schüler-/Subjekt-Orientierung Lernstile Diffferenzierung Individualisierung

12  Personalisierung des Lernprozesses
Individualisierung = anthropologische Wertsetzung Person des Lernenden = Individuum Subjekt des eigenen Handelns, „Autor“ des eigenen Lebens, bestimmende Orientierungsgröße schulischen Handelns  Personalisierung des Lernprozesses

13 Nimmt man die Person als Prinzip und Maßstab für Erziehung, Unterricht und Schule, so kehren sich die im herkömmlichen Denken weit verbrei-teten Prioritäten um: Personale Pädagogik kann nicht vom System (Schule) her gedacht werden, auch nicht von Standards, von Lehr- oder Bil-dungsplänen und nicht von der Didaktik und Methodik her, sondern von den Potentialen der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Bildungs-prozesse gehen vom Einzelnen aus und führen auf ihn zurück. Das individuelle Kind, der einmalige Heranwachsende werden zum Bezugspunkt des pädagogischen Denkens und Handelns in Erzie-hung, Unterricht und Schule. Univ.Prof. Dr. G. Weigand (Karlsruhe)

14 Paradigmenwechsel Fokus auf das Lehren / die Sicht des Lehrers
Fokus auf das Lernen/ die Person des Schülers „Lernen“ (als Prozess) verstehen Persönlichkeit des Schülers ernst nehmen „maßgeschneiderte“ Lernprozesse

15 Begabungsfördernde Haltung !!!
„Es kann sich nicht nur um System-, Organisa-tions-, Inhalts- oder Methodenfragen handeln, sondern um die prinzipielle Frage nach dem Anteil des Subjekts an seiner Bildung.“ Univ.Prof. Dr. G. Weigand (Karlsruhe) Theorie der Begabungsförderung ??? Begabungsfördernde Didaktik ??? Begabungsfördernde Haltung !!!

16 Prinzipielle Forderung nach Förderung
„Jedes nicht begabungsadäquate Fortschreiten ist zwingender Anlass für positive Fördermaßnahmen, um dem von der Natur vorgegebenen Plansoll gerecht zu werden.“ G. Schmid

17 Jede(r) Lernende = … einzigartiges Individuum
… mit uneingeschränktem Recht auf Experimentieren, … auf das Stellen noch nicht gestellter Fragen, … auf „learning by doing“

18 ???

19 mit System inkompatibel
Kreative Idee ABER: mit System inkompatibel System erklären? System verändern?

20 Fehler = potentieller Lernanlass (Karl Popper)
Fehlervermeidung = Fortschrittsverweigerung

21 „Sicherheit führt nicht zu Entwicklung.“
Univ.Prof. Dr. W. Stadelmann (Luzern) „Wer auf beiden Beinen steht, bewegt sich nicht.“ (Schweizerisches Sprichwort)

22 Die klassischen Instrumente der Begabungsförderung
Enrichment Akzeleration „Grouping“ Individualisierung

23 Enrichment Nicht An-reicherung,  sondern Be-reicherung
Nicht Quantität,  sondern Qualität des Lernprozesses Nicht mehr Lernstoff,  sondern intensiveres „Lernerlebnis“

24 ist noch nicht „Enrichment“ !
! Vorsicht Falle ! Das Angebot allein ist noch nicht „Enrichment“ !

25 Unterschiedliche Lernertypen
gleichzeitig auf die selbe Weise mit den selben Inhalten „Förderung“ ???

26 der eigentlichen Begabungen
Verkümmerung der eigentlichen Begabungen bei gleichgeschaltetem verpflichtenden Angebot für alle

27 INDIVIDUALISIERUNG

28 ... des inhaltlichen Angebots
... der Materialien ... der Aufgabenstellungen ... der Lernumgebung Contracting Assignment

29 Beispiele für Individualisierung an der Sir-Karl-Popper-Schule
„Assignments“ „Labs“ Portfolio Jahresarbeit „Drehtürmodell“

30 Assignment = Bündel von Arbeitsaufträgen aus einem Lernfeld
Zeitrahmen (freie Einteilung) verpflichtend / fakultativ nach Wertigkeit definiert verschiedene Begabungstypen ansprechend Offenlegung des Beurteilungsschlüssels

31 Eigenverantwortung für den Lernprozess
Auswahl Lerntempo zeitliche Planung Selbststeuerung des Lernprozesses

32 Akzeleration Drehtürmodell Partielles Überspringen
Vorgezogene schriftliche Teilreifeprüfung Compacting

33 „Drehtürmodell“ Unterricht des selben Faches in einer höheren Klasse
 (partielles) Überspringen = Akzeleration Zusätzlicher Unterricht oder Eigenbeschäftigung in einem besonderen Interessensgebiet = Enrichment

34 Vereinbarung mit der Schülerin Min Fang, 5
Vereinbarung mit der Schülerin Min Fang, 5.D Klasse, für das Drehtürmodell im Fach Latein (Kurzform) im 2. Semester des Schuljahres 2005/06 Auf Grund ihrer hervorragenden Leistungen im Fach Latein und ihrer außergewöhnlich hohen Leistungsbereitschaft wird die Schülerin Min Fang für eine Stunde pro Woche vom Lateinunterricht freigestellt. Die „Abrechnung“ dieser Freistellung erfolgt über ein „Zeitbudget“ von 16 Unterrichtsstunden, das im Einzelfall flexibel gehandhabt wird. Diese frei verfügbaren Arbeitsstunden verpflichtet sich die Schüle-rin für ein dem Fach Latein zugeordnetes Projekt zu verwenden, des-sen Ergebnis in der vorletzten Woche des Schuljahres vor der Klasse präsentiert wird. Gegenstand des Projekts ist die Erstellung einer Homepage mit dem Titel „Die Kultur der alten Griechen“. Der Hauptakzent wird dabei auf die Mythologie gelegt; es sollen aber auch andere Bereiche integriert werden. Für die Mitschüler ist ein Handout vorzubereiten. Die Schülerin verpflichtet sich, alle Arbeitsaufträge vollständig zu erfüllen und Versäumtes selbstständig nachzuholen. Die Erfüllung dieser Vereinbarung in zufriedenstellender Qualität ist Voraussetzung für eine Gesamtbeurteilung im Fach Latein mit „Sehr gut“. Ein Ausstieg aus dieser Vereinbarung ohne Konsequenzen ist bis möglich.

35 Grouping (interessens- und begabungshomogene Gruppen)
Modulares Kurssystem Homepage-Gruppe

36 Demokratisierung Spielräume für Wahlmöglichkeiten
z.B. Kurssystem Contracting Institutionalisierte Feedbackkultur (Möglichkeit zur Beeinflussung, Evaluation) Öffnung starrer Organisations- strukturen z.B. Mitgestaltung des Schullebens, flexible Anwesenheitsregelung, (+ … soviel eine Schule „aushält“)

37 Gemeinsame „Seilschaft“
Lehrende Lernende Contracting Mitgestaltung  Motivationssteigerung

38 Beispiel für Contracting: Langlatein Grundkurs 8.D
1)     Schularbeiten: 2 Pflichtschularbeiten (2-stündig, 3-stündig), Assignment-Schularbeit (2-stündig) Alle (?) mit Textcorpus )     Monats-Hausübungen: Termine: 5. November, 23. Dezember, 3. Februar, 18. März )    1 Assignment (Termin: 10. Dezember) + 1 persönliches Portfolio )    Eine „selbstdarstellende“ Leistung (z.B. Rede, Präsentation vor Publikum, Unterrichtseinheit, Moderation einer Diskussion, … 5)     Individuelles Contracting (verpflichtend!) )     Entwicklung einer Studie und Präsentation (wahlweise Vortrag oder „Paper“ im Ausmaß von mindestens 4 A-4-Seiten oder Podiumsdiskussion oder ...?) zum Thema „Religion und Staat“ (diachrone Betrachtungsweise) ) Stundengestaltung: mindestens 1 Stunde pro Woche vorwiegend Übersetzen mit Revision der Grammatik )    Aufbau / Sicherung eines Grundwortschatzes

39 Botschaft = Schüler werden ernst genommen als einmalige Individuen
als gleichwertige Partner

40 Phasen der Entwicklung zu einer gezielten Begabungsförderung
Sensibilisierung  Bewusstseinsbildung  Akzeptanz Information Bewusste Wahrnehmung  aktives Suchen nach Chancen Entwicklung eigener Ideen im Team  Modellbildung (Er)Mut(igung) zu Handeln Aktive Umsetzung (Begabungsförderung = dynamischer Prozess!) Kreative Weiterentwicklung der eigenen Modelle nach dem Prinzip des „trial & error“ Kritische Reflexion (Univ.Prof. Dr. Hany: „reflektive Kompetenz“) (permanente innere Evaluation im Team, Außenevaluation mit Unterstützung durch einen „critical friend“) !!! „Erfahrung“ allein reicht nicht !!!

41 des begabungsfördernden Lehrers befruchtet die Lehrer-Rolle
Rollenverständnis des begabungsfördernden Lehrers begleitet den Lernprozess als „Facilitator“  „Enabler“  Coach von der Sichtweise des einzelnen Lernenden ausgehend mit dem Hauptaugenmerk auf dessen individuelle Stärken - pbB (statt Defizite) Ziel = Lernerentwicklung (nicht Wissensüberprüfung!) Die „Coach-Haltung“ befruchtet die Lehrer-Rolle

42 Qualifikationsvoraussetzung für den „begabungsfördernden Lehrer“:
pädagogische Haltung: uneingeschränkte Offenheit für demokratische Strukturen innovative Ideen

43 Verständnis für unbegrenztes Recht der Schüler
Bereitschaft, die Einzigartigkeit jedes Lernerindividuums zu respektieren Verständnis für unbegrenztes Recht der Schüler zum Experimentieren neue Wege zu erproben auf „learning by doing“ (trial & error) Methode der Falsifikation zur schrittweisen Annäherung an die Wahrheit (Popper: Fehler = Lernanlass !) Transparenz (z.B. durch Offenlegung der Beurteilungskriterien)

44 Voraussetzung: neue pädagogische Haltung auch …
... der Schulbehörde - Lockerung starrer Regelungen ... der Schulleitung Flexibilität im organisatorischen Bereich

45 (Er)Mut(igung) zum Experimentieren
Umdenken des Systems (Er)Mut(igung) zum Experimentieren Behörde Schulen Schulleitung Lehrer Lehrer Schüler Schüler Peers Eltern System

46 „Lebensgestaltendes Lernen“
Aktive Selbststeuerung des Lernprozesses Eigenverantwortung

47 förderungswürdige und förderbare motivierte Schüler

48 kreatives Querdenken …
Ziel: Aktives Mitdenken … kreatives Querdenken … ethisches Vordenken … Univ.Prof.Dr. G. Mautner (WU Wien)

49 Checkliste für „begabungsfördernde Lehrer/innen“ (Auszug aus dem Lehrplanentwurf zur Ausbildung künftiger Lehrerinnen und Lehrer im Bereich Begabungs- und Begabtenförderung an Pädagogischen Hochschulen) Die Studierenden … … verstehen Lernen primär als kreativen Akt (learning by doing) … definieren ihre Rolle primär als Facilitator, Enabler und Coach und erst sekundär als Wissensvermittler … fokussieren ihre pädagogischen Interventionen auf die Förderung der individuellen Stärken und Fähigkeiten … anerkennen das Recht der Lernenden auf individuelle Förderung … reflektieren ihre eigenen Fähigkeiten, Defizite und Bedürfnisse … können Begabungen und andere für die Entwicklung der Lernenden relevante Merkmale identifizieren

50 … entwickeln Sozial- und Kommunikationskompetenzen für den Umgang mit Schulpartnern (Schülerinnen und Schülern, Eltern, Kolleginnen und Kollegen, außerschulische Institutio-nen) … können zielorientiertes Feedback geben und konstruktive Kritik für die eigene Entwicklung nutzen … kennen Methoden zur Initiierung von Selbstreflexionspro-zessen (Coaching) … können Schülerinnen und Schüler zur Selbsthilfe anleiten (Coaching) … kennen vom Schulrecht vorgesehene Möglichkeiten der Begabtenförderung (Überspringen, Schwerpunktsetzungen, unverbindliche Übungen, Schüler/innen an die Uni, Drehtür-modell, Aufsichtserlass, Fördererlass, Pullout etc.) … entwickeln aus ihren eigenen Hospitationserfahrungen Kriterien für fördernden Unterricht und können die gewon-nenen Erkenntnisse in ihrer eigenen Unterrichtspraxis um-setzen … zeigen Innovationsbereitschaft und Kreativität in den Bereichen Schul- und Unterrichtsorganisation

51 … sind fähig, in Netzwerken und Teams zu arbeiten und ge-meinsam mit inner- und außerschulischen Partnern Projekte zu entwickeln … können schulstandortspezifische Modelle und Fördermaß-nahmen für unterschiedliche Schülerbedürfnisse entwik-keln … zeigen Offenheit und Flexibilität in der Entwicklung ihrer Unterrichtsinhalte und –stile … erkennen Attribuierungsmuster der Lernenden und können auf diese zielorientiert eingehen … können Sozial- und Kommunikationskompetenzen an ihre Schüler weiter geben … sind bereit, die Ergebnisse der Selbstevaluation zur permanenten eigenen Weiterentwicklung zu nützen

52 Das GIGO - Prinzip GARBAGE IN … … GARBAGE OUT

53 Learning is a matter of attitude, not aptitude (Lozanov)

54 There are no learning disabilities – only teaching disabilities …..
(some learners are…) not learning disabled – but learning different (Barbara Prashnig)

55 When students cannot learn the way we teach them,
we must learn to teach them the way they can learn (Barbara Prashnig)


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