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Wie Mädchen mit Pornografie und Sexting umgehen Prof. Dr

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Präsentation zum Thema: "Wie Mädchen mit Pornografie und Sexting umgehen Prof. Dr"—  Präsentation transkript:

1 Wie Mädchen mit Pornografie und Sexting umgehen Prof. Dr
Wie Mädchen mit Pornografie und Sexting umgehen Prof. Dr. Petra Grimm Hochschule der Medien Stuttgart

2 Art der unangenehmen Erfahrungen im Internet nach Soziodemografie
2 Basis: Kinder und Jugendliche im Alter von Jahren, die das Internet nutzen, n=744, Angaben in Prozent. In: „Gewalt im Web 2.0“ (Grimm/Rhein/Clausen-Muradian)

3 Design der Studie „Porno im Web 2.0“
Auswertung internationaler/nationaler Studien zur Nutzung von Internetpornografie Qualitative Befragung von Jugendlichen bzgl.: Erfahrungen, Zugänge, Motive, Wirkungen, wahrgenommene Realitätsnähe von Pornos, Sexting, Porno-Rap sowie zu Geschlechterrollen und Erfahrungen mit Sexualität und Beziehung Expertenbefragung aus den Bereichen Jugendpsychotherapie, Jugendpsychologie, Sexualpädagogik, Medizin, Sexualwissenschaft, Sozialpädagogik und Ethik Folgerungen für die Medien- und Sexualpädagogik 3

4 Was die Mädchen im Internet als alltägliche Risiken erleben
Mädchen berichten spontan von sexuellen und anderen Belästigungen, ungewollter Werbung, ungewollt zugesandten Links oder Kostenfallen. Eine zentrale Rolle spielen in ihren Schilderungen sexuelle Belästigungen – die Mädchen nehmen dies als eine zwar unangenehme, aber doch normale und alltägliche Erfahrung im Internet wahr. Fast jede war schon einmal mit entsprechenden Mails, Kommentaren oder Messages konfrontiert: 4

5 Sexuelle Belästigung Auszug aus Interview 10 (peerbezogene Porno-Konfrontierte) Michaela: Also als ich in der vierten Klasse war, das weiß ich noch, Grundschule, da war ich im Internet gewesen und dann war ich so in Chaträumen drinne wie so „Spin Chat“ und keine Ahnung. (…) Also da bin ich rein gegangen und hab‘ da halt verschiedene Leute angeschrieben und dann wollten die mit mir immer Computersex machen und keine Ahnung – [Verena und Anja lachen]. Und ham – und wollten mich fragen wie ich aussehe nackt und – keine Ahnung wollten mich da –. Und dann hab ich dann auch irgendwann weg geklickt, weil – Lara: Ging mir auch so. Verena: Mir auch. Aber es is‘ so Knuddels. So ganz ganz schlimm. [allgemeine Zustimmung]. Ja, da heißt’s so ja: „Sex oder Geld?“ Einfach nur die Frage: Nee, nee. „Geld oder Klamotten?“ Ich so: „Hää? Geld oder Klamotten?“ „Na ja guckst – Guckst mir zu, wie ich mir einen runterhole und kriegst dafür Sex oder – ach quatsch, Geld oder Klamotten.“ Und „Wie siehst ‘n aus?“ Und halt immer diese ständige Nachgefrage und diese Aufdringlichkeit [angewiderter Gesichtsausdruck und Tonfall]. [allgemeine Zustimmung] 5

6 Strategien gegen sexuelle Belästigung
Die Mädchen fühlen sich im Internet trotz dieser von den jeweils Betroffenen stets als sehr unangenehm wahrgenommenen Begebenheiten recht sicher, da sie ihrer Ansicht nach ausreichend Routine haben, um in gewisse Fallen nicht mehr zu tappen, bzw. da sie mittlerweile Maßnahmen und Möglichkeiten kennen (z. B. ignorieren, blockieren, melden), mit unerwünschten Mails, Links oder Inhalten – zumindest in technischer Hinsicht – umzugehen: 6

7 Nutzung von pornografischen Inhalten
US-amerikanische Studie Youth Internet Safety Survey 2 (2005): 42 % der 10- bis 17-jährigen Internetnutzer (n = 1.500) haben Online-Pornografie gesehen (bezogen auf das letzte Jahr). Vor allem bei Mädchen ist der Unterschied zwischen gezieltem und unabsichtlichem Kontakt mit Pornografie evident: unabsichtlich konfrontiert wurden 38 % der 16- bis 17-jährigen Mädchen und acht % rezipierten Pornografie intentional. 7

8 Nutzung von pornografischen Inhalten
Bravo-Dr.-Sommer-Studie 2009: Zwei Drittel der befragten Jugendlichen im Alter zwischen Jahren (n = 1.228) sagt, schon einmal pornografische Bilder oder Filme gesehen zu haben. 8

9 Nutzung von pornografischen Inhalten
Studie von Weber/Daschmann (2010) Zeitraum der Befragung: , n = 352: 93 % der männlichen und 61 % der weiblichen Jugendlichen (16 bis19 Jahren) haben schon pornografische Inhalte konsumiert, 47 % der Jungen „(fast) täglich“ oder „mehrmals täglich“. Handy-Studie 2007 (Grimm/Rhein): 69 % der Jugendlichen im Alter zwischen Jahren kennen pornografische Videos auf dem Handy, 35 % Handy-Videos, in denen Sex mit Tieren gezeigt wird. 9

10 - kommen mit pornografischen Inhalten in Berührung,
Mädchen: - kommen mit pornografischen Inhalten in Berührung, erleben dies als alltägliche Interneterfahrung, lehnen diese aber ab und finden sie „eklig“ bzw. abstoßend. Kenntnis von Pornografie geringer als bei den Jungen. Den Mädchen ist bewusst, dass die Jungen über eine Normalisierungsstrategie im Umgang mit Pornos verfügen. 10

11 Herausbildung einer Normalisierungsstrategie, die von Mädchen und Jungen wahrgenommen wird:
Pornos sind normal und Bestandteil des alltäglichen Medienkonsums männlicher Jugendlicher. 11

12 Zufälliger Kontakt Auszug aus Interview 8 (porno-tolerierende Mädchengruppe) Interviewerin: Seid ihr schon mal auf Seiten mit Sex gekommen, wenn ihr im Internet wart? Also jetzt zufällig oder –? Sandra: Ja, aus Versehen. [lacht] Ja, wenn man sich vertippt hat bei Kwick. [allgemeine Zustimmung] Ja, da kommt – Interviewerin: Wie „vertippt“, also wenn man halt auf irgend ‘nen Link gegangen ist, oder wie kann ich mir das vorstellen? Jasmin: Ja, wenn man schnell tippt und so, dann gibt man halt schnell dann mal „Kwick“ mit „ck“ nur „Kwik“ mit „k“ ein, und dann kommen halt komische Seiten bei raus. 12 12

13 Zufälliger Kontakt Auszug aus Interview 9 (porno-ablehnende Mädchengruppe) Olga: Ja also damals, ich weiß nich‘, wenn man grad‘ anfängt so im Internet und so, dann is‘ man glaub ich ein bisschen leichtsinnig, (…) ich hab jetzt nur noch meine Freunde. Aber davor hatt‘ ich alle möglichen Leute, ich kannte die alle gar nich‘ und dann hat mich ei-, hat einer mal mir so ‘n Link geschickt und dann bin ich da drauf gegangen und das war dann halt so ‘n komisches Video. Das war – voll eklig [angeekelter, leicht schockierter Gesichtsausdruck]. Also ich bin dann gleich wieder weg gegangen, aber – trotzdem, ich kannte den ja gar nicht. Und auf einmal – Interviewerin: Okay. Hast du dann mit dem drüber gesprochen? Oder hast du mit irgendjemand drüber gesprochen? Olga: Nein ich hab geschrieben – Gott nein [lacht]– ich hab einfach geschrieben: „Ihh, bist eklig!“ Und dann hab ich ihn geblockt.   13 13

14 Konfrontation in frühem Alter
Auszug aus Interview 10 (peerbezogene Porno-Konfrontierte) Interviewerin: Fallen euch bestimmte Internetseiten mit pornografischen Inhalten ein? Verena: Rotten.com Interviewerin: rotten.com? Mhm. Verena: Also, aber eklige pornografische Dinge. Interviewerin: Hast du da selber schon mal was gesehen? Verena: Ja, da war ich noch ganz klein. Bei rotten.com dachte ich, das wär‘ so ‘ne Horror-Seite und so, und auf einmal kam da so ‘ne Frau, die sich in Körper ‘n Stiel – das is‘ bestimmt so ‘n Stiel, da unten einführt und so. Interviewerin: Und da warst du noch klein? Also wie alt warst du da? Verena: Zehn. Zehn, neun.   14 14

15 Absichtliche Nutzung in der Peergroup
Auszug aus Interview 10 (peerbezogene Porno-Konfrontierte) Interviewerin: Werden die Clips dann weitergeschickt? Oder über Bluetooth irgendwie weiter verteilt? Verena: Ja. Interviewerin: Und von wem bekommt man das dann? Also von wem hast du die dann bekommen? Michaela: Von ‘nem Klassenkameraden. Also das verteilt sich dann immer irgendwo und dann kriegt’s der andere. Und der hatte das. Und – dann haben wir’s halt als Gag zu mir dann auf’s Handy geschickt und – dann wurde ich halt erwischt. [lacht, die anderen stimmen ein.]   15 15

16 Zwei subversiv-funktionale Strategien der Mädchen im Umgang mit Pornos
Teilnahme bis zu einem gewissen Grad an der Pornorezeption der Jungen sowie Weitergabe von Pornos im Cliquen-Netzwerk: Fokussierung von Inhalten, die ihnen Möglichkeiten zur inneren Distanzierung bieten (machen sich darüber lustig) Durch heimliche Kontrolle des Pornokonsums ihrer männlichen Freunde, durch Neckereien sowie bissig- feixende Kommentare, versuchen sie, den Objektstatus der Frau im pornografische Skript in Selbstermächtigung umzumünzen: Durch ihr Vorgehen möchten sie aktiv die Kontrolle über die Situation (zurück) gewinnen. 16

17 Sexualisierte Inhalte werden von den Mädchen anders
als von den Jungen wahrgenommen und bewertet. 17

18 Definition von Pornografie (Mädchen)
„schöne“ Erotik / Softporno „nuttig“ / „pornografisch“ Pornografie / „Ekeliges“ Ästhetik Indirektheit Abstrahiertes Nacktheit/schamlose Direktheit Geschlechtsverkehr Sodomie Fäkalpornografie Grenze 18 18

19 Darstellung des Körpers
Definition von Pornografie (Jungen) „Erotik“ „Pornografie “ Fotos Darstellung des Körpers Abstrahiertes Videos Geschlechtsverkehr Masturbation Gewaltpornos „Ekelpornos“ Grenze „ Abstoßendes/Extremes“ 19 19

20 Wirkung von pornografischen Inhalten
Porno-ablehnende Mädchen: emotionaler und moralischer Fokus Reflektierende Haltung Olga: Also es kommt drauf an, wie man – ich find es kommt drauf an wie man selber dazu steht. Wenn man, z. B. – es gibt ja Leute, die finden das gar nicht schlimm, und dann machen die da auch irgendwelche Sachen eben und dann – und, weiß ich nich‘. Es gibt, es gibt ja halt Leute, die machen sogar diese Videos. Deshalb, muss man gucken, wie man dazu steht. Z. B. ich steh dazu so, dass ich – ich mag so was nicht angucken, irgendwie. Ich mag das einfach nicht. Ich würde das auch nie so von mir irgendwie drehen lassen, irgendwas und –. Ja, ich weiß nich‘, ich, ich steh‘ dazu –. 20

21 Wirkung von pornografischen Inhalten
Porno-tolerierende Mädchen: zwischen liberaler Haltung und Ekel Peerbezogene Porno-Konfrontierte: Manches ist eklig, manches auch lustig, vieles ist beides zugleich 21

22 Begründung des Pornokonsums
Biologistisches Geschlechterrollenmodell Argumentation der Mädchen als auch der Jungen: Pornografie-Konsum ist bedingt durch „Triebe“ / „Hormone“. Bewertung der Mädchen: Triebgesteuertheit der Jungen und deren Pornokonsum ist defizitär (die sind „notgeil“). Bewertung der Jungen (unabhängig von der Bildungsschicht): „Triebe“ bzw. „Hormone“ sind normal, und die treiben einem zu etwas, dem man sich nicht entziehen kann („Diktatur des Triebes“). Pornografie zu konsumieren: legitime Weise der Triebbefriedigung   Akzeptanz eines biologistischen Modells des geschlechtsspezifischen Verhaltens sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen: Jungen haben Triebe und konsumieren daher Pornografie, Mädchen haben diese Triebe nicht und brauchen daher keine Pornografie. 22 22

23 Meta-Ebene: beiderseits als gültig erachtet
Biologistisches Geschlechterrollen-Modell: Jungen sind triebgesteuert Gender roles: „Schlampe“ vs. „Cooler Checker“ Mädchen Jungen Reaktionen auf Pornos: Abwehr / Ekel Rezeptionsmotive: Sexuelle Erregung / Masturbation Wissensgewinn / Lernen Individuelle Handlungsstrategien: liberal konservativ subversiv-funktional „Pornos sind normal und Bestandteil des alltäglichen Medienkonsums“ Individuelle Handlungsstrategien: kritisch befürwortend Erwartungshaltung bei sexueller Beziehung: Nicht-Anwendung des pornographischen Skripts Bei problematischer Realitätskonstruktion: Erwartungshaltung analog pornografischem Script 23 23

24 Gefilmt werden von Dritten und Videos selbst produzieren
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25 Regelmäßige Konfrontation mit der Situation des Fotografiert- und Gefilmtwerdens
„Psychische Gewalt“: Hochladen von Bildern oder Clips, in denen Jugendliche in unvorteilhaften und peinlichen Situationen zu sehen sind Gravierende Folgen für die Betroffenen, wenn es sich um intime Fotos/Videos handelt 25 25

26 Einschätzung der Folgen
Auszug aus Interview 6 (User aus strukturschwachem Gebiet)„Gewalt im Web 2.0“ Melli: Also auf jeden Fall, weil ähm, ich sag’ jetzt mal zum Beispiel Ex-Freund und so. Wer gibt denn schon seinen Körper gerne preis? Dass die – der Ruf ist auch komplett dann zerstört, man steht dann als „Schlampe“ da, sag’ ich jetzt mal, und man kriegt vielleicht dann für bestimmte Jobs keine Einstellung mehr, weil die dann vorher im Internet recherchiert wird, wenn die dann so was finden, sagen die dann ja, kannst gleich wieder gehen. 26 26

27 MTV/Associated Press-Study (2011):
Ein Drittel der 14- bis 24-jährigen befragten us-amerikanischen Jugendlichen hat sexuelle Inhalte per Handy oder Online erhalten oder verschickt. 71 Prozent meinen, Sexting sei ein ernstes Problem. 15 Prozent der Jugendlichen haben schon einmal eigene Nacktfotos bzw. –videos von sich selbst verschickt, 10 Prozent an Jemanden, den sie nur online kennen. 10 Prozent der Jugendlichen, die schon einmal von sich ein ein Nacktfoto verschickt haben, fühlten sich unter Druck gesetzt, dies zu tun. 27 27

28 Unterscheidung von drei Szenarien:
Szenario 1: Video oder Fotos wurden von einem Paar bzw. von Sexualpartnern mit dem Wissen aller Beteiligten für den privaten Gebrauch erstellt. Nach dem Ende der Beziehung bzw. im Nachhinein wurden diese Medien dann von einem der Partner ohne Wissen des anderen im Internet veröffentlicht oder anderweitig in den Umlauf gebracht. Szenario 2: Die Aufnahme erfolgt ohne Wissen und Einverständnis eines der Beteiligten, ebenso dann die Verbreitung. Szenario 3: Die Aufnahme erfolgt bereits mit der Absicht, intime Bilder von sich zu veröfftentlichen in der Annahme, damit Anerkennung zu erzielen. 28 28

29 Szenario 1: Lara: Ja, ich hab‘ auch ‘ne Freundin und der ihr Freund hat halt eben von der Bilder gemacht und so. Und dann waren ja die auseinander und dann war er total betrunken und dann – Der hat so ’n Freundeskreis, die sind ‘n bisschen kriminell und alle bisschen hier an der Mütze. Und dann hatten sie alle auf einmal dieses Handy – Verena: Nacktfotos. – und dann hatte halb XY-Stadt oder so dann dieses – diese Nacktbilder von ihr und dann hieß es auch, sie wären im Internet. Interviewerin: Und sie wusste das aber nicht zu dem Zeitpunkt? Lara: Doch. Verena: Doch. Ihr wurde das gezeigt. Interviewerin: Es war aber nicht mit ihrem Einverständnis? Also sie wollte das nicht? Lara: Nein. Verena: Nee. 29 29

30 Szenario 2: Auszug aus Interview 8 (Porno-tolerierende Mädchengruppe)
Interviewerin: Dir ist da auch noch ‘n Beispiel eingefallen, hast du grade gesagt? Sandra: Ja, also – mir ist grade au– eingefallen, dass ich ‘n paar Leute kenn‘, die – oder ‘n paar Jungs kenn‘, die das gemacht haben und die Weiber davon gar nix wissen und so. Und – die halt dann auf’m Rechner von denen sind und – oder – bei MSN mit Videokamera und die Tussi lässt’s halt mit sich machen und blickt’s nich‘ und der hat’s halt auf’m Rechner und jeder hat’s gesehen. Okay, und sie wusste das, dass er das auf dem –? Nein. Sie weiß es bis heute noch nich‘. Und jeder andere weiß es aber. 30 30

31 Folgen für die Betroffenen
Die interviewten Mädchen bewerten solche Veröffentlichungen für das Opfer generell als schlimm. Sie können sich in das Opfer einfühlen und antizipieren zum einen unmittelbare Reaktionen wie Wut und Fassungslosigkeit ob des Vertrauensbruchs, Verzweiflung und Scham sowie zum anderen auch längerfristige psychische Folgen („Komplexe“): 31 31

32 Bewertung Distanzierung von denjenigen, die Opfer werden und deren guter Ruf dadurch aufs Spiel gesetzt ist Das Zulassen der Tat (d. h. des Filmens und der Veröffentlichung des Materials) wird von den interviewten Mädchen mindestens ebenso stark verurteilt wie die Tat selbst. Die Verantwortung für die Bewahrung des guten Rufs wird offensichtlich in erster Linie beim Mädchen selbst gesehen – hier wird eine Relevanz und Akzeptanz des Schemas Schlampe/Nicht-Schlampe auch für die Bewertung solcher Vorkommnisse deutlich. 32 32

33 Bewertung Auszug aus Interview 8 (porno-tolerierende Mädchengruppe)
Interviewerin: Und wie findest du das? Sandra: Also –. Ich finde es eigentlich total scheiße. Aber dazu muss ich sagen, dazu ist das Mädel einfach zu dumm, weil wer so was macht, muss sich denken – oder muss –. Ich weiß noch nich‘ mal, wie man auf so ‘ne Idee kommt! Ich weiß nich‘. Interviewerin: Das heißt, sie wusste, dass es gefilmt wurde? Ja. Aber sie hat gedacht, er hat’s nicht aufgezeichnet oder so. Ich glaub‘, soweit hat die gar nicht gedacht. Milena: Das is‘ aber dann wirklich dumm! Jasmin: Oh ja! Milena: Wie so ’n Brot echt! [lacht] 33 33

34 Pädagogische Anregungen
ZUM THEMA: VERÖFFENTLICHUNG INTIMER VIDEOS/FOTOS - technisches Know-how fördern, um Maßnahmen ergreifen zu können, wenn die Veröffentlichung bereits geschehen ist - Problem: laxer Einsatz von Privacy-Einstellungen in Online-Communities -> Motivation der Jugendlichen nicht nur auf kognitiver Ebene, sondern auch auf der affektiven und handlungsbezogene Ebene - Aufzeigen rechtlicher Konsequenzen 34 34

35 Gender & Ethics Alternative sexuelle Skripts, auch mediale, zugänglich machen und eine aktive Auseinandersetzung mit den pornobezogenen stereotypen Geschlechterrollen und hegemonialen Interaktionsmustern ermöglichen Reflexion des Geschlechterrollenmodells „Schlampe versus cooler Checker“ Mädchen die Möglichkeit geben, sich individuelle Bedürfnisse und Wünsche in Bezug auf Sexualität und Beziehungen bewusst zu machen, um damit auch Grenzen für sich formulieren und einfordern zu können. Mediale Vorbilder thematisieren : z. B. Streben nach Perfektionierung des Körpers (Body-Modification) 35 35

36 Gender & Ethics - Reflexion der Gender-Diskuse in den Medien
- Machtfrage der „sexual politics“ in den Medien - Hypersexualisierung der Frauen in den populären Medien 36 36

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39 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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40 Literaturtipps - Grimm, P. / Müller, M. / Rhein, S. (2010): Porno im Web 2.0. Die Bedeutung sexualisierter Web-Inhalte in der Lebenswelt von Jugendlichen. Berlin: Vistas. - Grimm. P./ Rhein, S. / Clausen-Muradian, E. (2008): Gewalt im Web Berlin: Vistas Grimm, P. / Rhein, S. (2007): Slapping, Bullying, Snuffing! Berlin: Vistas Handreichung zur Handy-Problematik im Netz: Weitere Quellen: 40


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