Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Leid und Allmacht Gottes? – Prozess-Theodizee

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Leid und Allmacht Gottes? – Prozess-Theodizee"—  Präsentation transkript:

1 Leid und Allmacht Gottes? – Prozess-Theodizee
Ein Referat von Hannes Bräutigam und Robert Mucha

2 Die Menschen hinter der Theorie
britischer Philosoph und Mathematiker Alfred North Whitehead ( ) „Prozess und Realität“ (1929) Kritik an der Schöpfungslehre der Kirche Amerikanischer Theologe und Religionswissenschaftler (*1939) David R. Griffin Nahm Ideen von Whitehead auf und wird mit John B. Cobb jr. als einer der Vordenker der Prozesstheologie bezeichnet Aktuell prägte er versch. Verschwörungstheorien zum Grüne Zitate aus Faber

3 Ausgangsfragen WARUM … keine fehlerfreie Paradieswelt?
WIE … kann der Mensch autonom gedacht werden? WARUM … den Umweg der Evolution? neues Gottesbild nötig?

4 Der Ansatz der Prozesstheodizee
Lesart von Gen 1,1 „Im Anfang schuf Gott…“ (Gen 1,2: tohu-wa-bohu Irrsal und Wirrsal) Aus dem CHAOS? B Aus dem NICHTS? Creatio ex nihilo A

5 Begründungen der Schöpfungstheorien
Fazit Die Bibel legt verschiedene Modelle einer Schöpfungstheologie vor. Die Creatio ex nihilo ist die dogmatisierte „Version“ nicht aber alleiniger biblischer Vorschlag. Für die Prozesstheologie ist das von entscheidender Bedeutung … A CREATIO EX NIHILO -SCHÖPFUNG Biblische Grundlage: 2 Makk 7 – allerdings sehr zweifelhaft Traditionelle Sicht der Kirche  Allmacht Gottes, da alles von Gott abhängt B CHAOSSCHÖPFUNG Biblische Grundlage: Gen 1 – weitere Anklänge in paganer Literatur der Umwelt in biblischer Zeit Entspricht eher dem biblischen Denken, ist allerdings NICHT die einzige Möglichkeit Schöpfung zu denken Zitieren von DH 3025, Zit. Kreiner: Timaios S. 102 (gelb)

6 Die 7-Stufen-Theodizee
NEIN! Ein solcher Gott ist nicht denkbar als allmächtiger und allgütiger! Griffin: EIN ATTRIBUT AUFGEBEN!!! Die 7-Stufen-Theodizee Gott müsste demnach eine gute Welt hervorbringen können: Aus eigener Macht (power) Von sich her (unilaterally) (= Übel, die keinem „höheren Zweck“ dienen) Ohne wirkliche (genuine) Übel Und zudem sollte er ja noch dem jüd.-chr. Gottesbild entsprechen  1 Ein Wesen, das Gott ist, muss allmächtig sein (also ein Wesen, dessen Macht wesentlich (!) unbegrenzt ist – es sei denn es wird durch logische Gegebenheiten begrenzt) 2 Ein allmächtiges Wesen kann von sich her eine Welt ohne genuines Übel schaffen 3 Ein Wesen, das Gott ist, muss moralisch vollkommen sein 4 Ein moralisch vollkommenes Wesen muss eine Welt ohne Übel hervorbringen wollen 5 Wenn es Gott gibt, darf es kein wirkliches Übel geben 6 Das ist aber der Fall 7 Folglich existiert kein Gott

7 Der Ansatz Griffins Konsequenz STREICHUNG DER ALLMACHTSLEHRE
Die Beschaffenheit dieser Aktualitäten kann eingeschränkt sein.  Gott hat sie per se nicht „in der Hand“ 2. Annahme Wenn Gott bei der Schöpfung mit bereits vorfindlichem arbeitet, haben diese Aktualitäten eigene autonome Kräfte, die auch von Gottes Plan unabhängig eigene Entscheidungen treffen können. (vgl. Griffin: Creation out of chaos and the problem of evil) 1. Annahme Der Glaube an einen allmächtigen philosophisch untermauerten (unbewegter Beweger) Gott sei„ der Irrglaube, der die Geschichte des Christentums und des Islam mit Tragödien erfüllt habe.“ (Prozess und Realität, 611) Whiteheads Ablehnung der Creatio ex nihilo – Lehre Basis Konsequenz STREICHUNG DER ALLMACHTSLEHRE …, da Gott offensichtlich nicht Herr der GANZEN Schöpfung ist.

8 Ausfaltung Kontingenz der kleinsten Bausteine Gott erschuf und erhält Elektronen etc. Besitzt aber keine Macht im Sinne von „Verfügung“ über sie Absolute Autonomie Gott hat keine Macht über uns – er kann nicht in unseren Willen/unsere Wünsche eingreifen Er kann nur versuchen uns zu überreden (persuade) [causa efficiens] Denkbarkeit der Evolution Durch diese „überredende“ Schöpfermacht kann der evolutive Prozess erklärt werden Warum hätte der Creatio-ex-nihilo Gott das so langwierig gestaltet? Gottes Macht als causa efficiens (Kreiner Gott im Leid): Zwang oder Überredung

9 Macht und Werte Ausnahmslos alle Individuen machen Erfahrungen, die Qualitäten dieser Erfahrungen unterscheiden sich aber stark Es bestehen direkt proportionale Verhältnisse : Sensibilität für Leid Selbstbestimmung Freude an in sich guten Werten Fähigkeit auf andere Einfluss zu nehmen Menschen haben die größte Leidensfähigkeit – aber auch die größte Möglichkeit sich von Gottes Willen zu entfernen Je mehr Werte Individuen verkörpern, desto größer ist ihre Fähigkeit sie anderen gegenüber geltend zu machen

10 Zurück zu den Ausgangsfragen
Aber ist der Gott der Prozesstheologen auch kein allgütiger? Das erklärt warum Gott nicht allmächtig sein kann. WARUM … keine fehlerfreie Paradieswelt? WEIL ER NICHT KONNTE! Er konnte nur das Vorgegebene ordnen und „starten“ WIE … kann der Mensch autonom gedacht werden? Der Mensch ist als Krone der Evolution extrem leid – und damit auch extrem wertefähig. Gott erhält den Menschen, hat aber keine Verfügungsmacht. WARUM … den Umweg der Evolution? Da die Chaoswelt noch nicht in sich vollkommen war… Es musste eine Selektion zur Optimierung erfolgen.

11 Die prozesstheologische Allgüte

12 Die prozesstheologische Allgüte
Ansatz: Prämisse der Allmacht wird aufgeben -> Gott kann Leid nicht verhindern, auch wenn er es wollte. Verantwortung von Leid Geschöpfe Gott -> Ermöglichungsbedingungen für bewusstes Empfinden (Welt und Evolution -> Gehirn)‏ Gutes Schlechtes -> Güte Gottes

13 Die prozesstheologische Allgüte
Güte Gottes im Rahmen moralischer Übel -> Intention eines gütigen Wesens ist es nicht, Leid zu verhindern, sondern Gutes zu bewirken vollkommene Allgüte? -> Unterlass von der Erschaffung eines Zustandes, der Werte hervorbringen kann -> Vergehen/Schuld -> Gott ist zwar für die Erschaffung von Ermöglichungsbedingungen verantwortlich, aber schuldig wäre er erst, wenn er dies unterlassen hätte. -> Trennung von Verantwortung und Schuld -> Beurteilung, ob dieses Leid das Gute rechtfertigt, überbleibt Gott

14 Die natürlichen Übel Unvollkommenheit der Schöpfung primordiale
Materie Prämisse: Materie kann sich in einem begrenzten Rahmen zwischen zwei Alternativen entscheiden. A = gut („lure“), B = schlecht A B A B A B A B A Orkan, Tsunami

15 Der Überredungsspielraum Gottes
Objekte mit niedriger Selbstbestimmung geringer Spielraum für Überredung -> Effekt braucht Zeit B A Objekte mit hoher Selbstbestimmung großer Spielraum für Überredung -> zeitnaher Effekt B Ansammlungen von Objekten kein dominantes Individuum, kein Bezugspunkt für Überredung

16 Prozesstheodizee - Kritik
-> Vorteil: Einbettung der Evolution: weniger komplexe Dinge haben keinen großen Entscheidungs und Handlungsspielraum, daher braucht die Entwicklung komplexer Systeme Zeit. ? Wäre angesichts der Grausamkeit der Evolution eventuell eine andere Alternative rein logisch denkbar? Kritikpunkt 1: Bilanzierung von Werteermöglichung und Leidrisiko: - Leid und Glück ist keine kollektivierbare Größe, es wird nur im individuellen Bewußtsein erfahren Kritikpunkt 2: die unnötige (?) Preisgabe der Allmacht: - metaphysische Notwendigkeiten gelten für alle möglichen Welten, auch für eine eschatologische. ? finale Überwindung allen Leids – Grundhoffnung aller Christen auf ein Leben danach?

17 Prozesstheodizee - Kritik
Preisgabe der Prämisse der Allmacht Güte? Gott kann nicht, will aber Gott könnte, macht aber nicht immer Preisgabe der Prämisse der Allgüte weniger gütiger Gott noch weniger gütiger Gott Teufel? [...] Zusatzüberlegungen

18 Prozesstheodizee - Kritik
-Warum greift ein demnach gütiger Gott nicht ein? Was sind Gründe??? > Grenze des Einschreitens und des Lassens? schlimmstes Übel 2.schlimmstes Übel 3.schlimmstes Übel ? -> individuelle Maßstäbe schlimmstes Übel 2.schlimmstes Übel schlimmstes Übel -> nach trad. Verständnis schuf Gott ein Gegenüber. Unablässiges Eingreifen würde es zu einem Teil seiner selbst machen, was er will  Folge wäre Mangel an Autonomie der Welt  Gott will freiheitlich liebende Welt Ist das Zugeständnis an die Menschen sich frei zu entscheiden wirklich eine Begrenzung der göttlichen „Allmacht“? -> Schaffung von Wesen mit Handlungsspielraum = Wahrnehmung der eigenen Allmacht zur Erschaffung freier Wesen -> keine Begrenzung im Schöpfungsprozess  durch die Welt, in der Gott der Liebe und Überredung den Vorzug einräumt und auf Zwang verzichtet, zeigt sich die Allgüte

19 Literatur - A. Kreiner, Das wahre Antlitz Gottes oder was wir meinen, wenn wir Gott sagen, Freiburg 2006 - D. R. Griffin, Evil Revisited. Responses and Reconsiderations, Albany 1991.


Herunterladen ppt "Leid und Allmacht Gottes? – Prozess-Theodizee"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen