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Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

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Präsentation zum Thema: "Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie"—  Präsentation transkript:

1 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie
Prof. Dr. Holger Rogall Berlin School of Economics 1. Reformbedarf der traditionellen Ökonomie 2. Kernaussagen der Ökologischen /Nachhaltigen Ökonomie 3. Zusammenfassung und Fazit Stand: Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

2 1. Reformbedarf der traditionellen Ökonomie
1.1 Falsche Grundannahmen -> vollständige Information, Konfliktfreiheit 1.2 Unrealistisches Menschenbild -> homo oeconomicus 1.3 Überholte Erkenntnisse -> Die Märkte sorgen für eine effiziente Allokation, Staatseingriffe kontraproduktiv, -> Dogma der Konsumentensouveränität für alle Güter 1.4 Erkenntnisse anderer Disziplinen werden ausgeblendet -> Primat der Ökonomie 1.5 Keine Lösungen für die Probleme des 21. Jh. -> Keine Grenzen der Natur und Übernutzung der natürl. Ressourcen Quelle: Rogall 2008, Kap. 2 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

3 zu 1.5 Unzureichende Antworten
Klimaerwärmung Übernutzung der erneuerbaren natürl. Ress. Verbrauch der nicht erneuerbaren natürl. Ress. Preise, wirtschaftl. Abhängigkeit Zerstörung von Ökosystemen, Arten- und Landschaftsvielfalt Gefährdung der menschlichen Gesundheit Hunger, Konflikte, Migration  Politik hat Probleme z.T. erkannt (1992 Nachhaltige Entwicklung) Ökonomie nicht  Neue, nachhaltige Grundlagen notwendig. Quelle: Rogall 2008, Kap Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

4 2. Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.1 Starke Nachhaltigkeit: Derzeitige Entwicklung ist nicht zukunftsfähig  Notwendigkeit einer starken Nachhaltigkeit: (1) natürliche Ressourcen sind z.T. nicht substituierbar, (2) Anerkennung absoluter Grenzen der natürl. Tragfähigkeit (3) Nicht optimaler Verbrauch, sondern dauerhafter Erhalt der Natur. Rogall 2008, Kap. 3 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

5 Definition einer Nachhaltigen Ökonomie
„Eine nachhaltige Ökonomie strebt für alle heute lebenden Menschen und künftigen Generationen hohe ökologische, ökonomische und sozial-kulturelle Standards in den Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit an. Sie will somit das inter- und intragenerative Gerechtigkeitsprinzip umsetzen.“ Quelle: Rogall 2008, Kap Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

6 Erläuterung der Definition
Die Nachhaltige/Ökologische Ökonomie basiert auf dem ethischen Grundprinzip der Gerechtigkeit (inter- und intragenerativ) und Verantwortung Nachhaltige Ökonomie strebt nicht nur eine Verstärkung der Umweltpolitik an, sondern umfasst alle zentralen Felder einer sozial-ökologischen Demokratie. Hierbei strebt sie nicht eine freudlose Gesellschaft an, sondern einen Prozess indem Freiheit, Lebensqualität und ethische Werte für alle heutigen und künftigen Generationen gesichert werden. Eine gleichgewichtige Abwägung zwischen den ökologischen, ökonomischen und sozial-kulturellen Zielen kann nur innerhalb ökologischer Leitplanken erfolgen. Quelle: Rogall 2008, Kap Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

7 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.2 Pluralistischer Ansatz mit Abgrenzungen (1) Annerkennung bestimmter Aussagen der trad. Umweltökonomie (sozial-ökonomische Faktoren des Konsumentenverhaltens) (2) Aber Abgrenzungen u.a.: Konsumentensouveränität, Diskontierung künftiger Schäden, Schwache Nachhaltigkeit Rogall 2008, Kap. 2 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

8 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.3 Nachhaltigkeitsparadigma statt Wachstumsparadigmas: (1) Exponentielles Wachstum des Verbrauchs natürlicher Ressourcen über Jahrtausende kann es nicht geben. (2) Umstritten ob a) Steady-state Ökonomie (Mit konstanten BIP/Einkommen) oder b) Selektives Wachstum (entscheiden was wachsen/schrumpfen soll) durch Nachhaltigkeitsformel: Ressourcenproduktivität > BIP Effizienz, Konsistenz, Suffizienz Rogall 2008, Kap. 4 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

9 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.4 Prinzip der ständigen Diskussion und Weiterentwicklung: (1) Notwendigkeit weiterer Diskussionsprozesse (2) Weiterentwicklung zur Nachhaltigen Ökonomie Antworten für Umsetzung des intragenerativen Gerechtigkeitsgrundsatzes Rogall 2008, Kap. 4 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

10 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.5 Leitbild der nachhaltigen/ökologischen Ökonomie beruht auf ethischen Prinzipien: (1) Intra- und intergenerative Gerechtigkeit, Verantwortung  Nicht nur Effizienzziele, sondern auch Verteilungsfragen (2) Vorsorge-, Demokratie- u. Rechstaatsprinzip + Ablehnung aller Diktaturformen + gesellschaftlicher Diskurs und Partizipation Rogall 2008, Kap. 5 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

11 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.6 Transdisziplinärer Ansatz: Es geht um Lösungen: (1) Statt Primat der Ökonomie transdisziplinäre Zusammenarbeit (2) Ausweitung Erkenntnisinteresse, Einmischung in andere Disziplinen Rogall 2008, Kap. 6; Graphik Web de Han Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

12 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.7 Notwendigkeit der Operationalisierung des Nachhaltigkeitsbegriffs: (1) Sinnenleerung des Nachhaltigkeitsbegriffs durch Prinzipien und Managementregeln verhindern (2) Ziel- und Indikatorensysteme entwickeln. Grafik: Inst. f. Technikfolgenabschätz. u. Systema. Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

13 Zielsystem einer nachhaltigen Ökonomie
Nachhaltige Ökonomie ist mehr als Umweltschutz. Quelle: Rogall 2006, Kap. 7 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

14 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.8 Notwendigkeit der Änderung der Rahmenbedingungen mittels politisch-rechtlicher Instrumente (1) Rahmenbedingungen verändern (ökologische Leitplanken) (2) Standard-Preis-Ansatz und Ansatz der meritorischen Güter Rogall 2008, Kap. 8; Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

15 Was wissen wir über das Konsumentenverhalten?
Das Konsumentenverhalten wird bestimmt durch: (1) ökonomische Faktoren (Einkommen, Preise, Zinsen), (2) sozial-kulturelle Einflüssen (Schichtzugehörigkeit, Image der Produkte), (3) Psychologische Faktoren (Erwartungen, Unterbewusstsein) (4) Idealistischen Zielen (z. B. Nachhaltigkeit) Aufgrund sozial-ökonomischer Faktoren geben umweltschädliche Produkte falsche Preissignale (Öl-Heizung – Solaranlage)  Individuell nachhaltiges Verhalten (z. B. Verzicht) erfolgt nur unzureichend (Untersuchungsergebnisse).  Ohne ökologische Leitplanken keine Nachhaltige Entwicklung Quelle: Rogall 2008, Kap. 8 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

16 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.9 Sozial-ökologische Markt- oder Gemischtwirtschaft: (1) reine Marktwirtschaft und (2) zentrale Verwaltungswirtungswirtschaft werden abgelehnt  nur marktwirtschaftliche Systeme mit einem sozial-ökologischen Ordnungsrahmen sind zukunftsfähig Rogall 2008, Kap. 9 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

17 Kernaussagen der ökologischen Ökonomie
2.10 Anerkennung bestimmter globaler Voraussetzungen: (1) Einführung eines globalen Ordnungsrahmens, (2) Senkung des Pro-Kopf-Ressourcenverbrauchs der Industrieländer (bis 2050 global 50%, Industriestaaten 80%) und (3) Verminderung der Bevölkerungszunahme der Entwicklungsländer. (4) Besondere Verantwortung der Industrieländer  3. Industrielle Revolution Rogall 2008, Kap. 10 Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

18 3. Zusammenfassung Bislang unzureichende Bedeutung der natürlichen Ressourcen, obgleich ohne sie weder ein Leben noch ein Wirtschaften auf der Erde möglich ist. Das neue Entwicklungsziel nachhaltige Entwicklung bedeutet Zäsur des Denkens, trad. Ökonomie hat dies nicht wahrgenommen. Ursprünglicher Kern dieser Leitidee: Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen. Der intragenerative Gerechtigkeitsgrundsatzes verlangt aber neben der ökologischen Frage auch die Verfolgung ökonomischer und sozial- kultureller Ziele  nachhaltige Ökonomie. Ohne ihre neuen Prämissen und theoretische Grundlagen wird die Menschheit immer verspätet reagieren statt vorsorgend zu gestalten. Quelle: Rogall Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

19 Eine andere Welt ist möglich!
Fazit Eine andere Welt ist möglich! Dazu benötigen wir neue ökonomische Grundlagen, weitere politisch-rechtliche Instrumente und das Engagement von uns allen. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Ich freue mich auf Ihre Fragen! Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

20 Basisliteratur: Quellen
Bartmann, H. (1996): Umweltökonomie - ökologische Ökonomie, Stuttgart. Beckenbach, F. et.al. ( ): Jahrbücher Ökologische Ökonomik, Marburg Costanza, R. et. al (2001): Einführung in die Ökologische Ökonomik, Stuttgart, Titel der amerikanischen Originalausgabe: An Introduction to Ecological Economics, Boca Raton FL/USA 1998; Rogall, H. (2003): Akteure der nachhaltigen Entwicklung, München. Rogall, H. (2004): Ökonomie der Nachhaltigkeit, Wiesbaden. Rogall, H. (2008): Ökologische Ökonomie, Wiesbaden. Wuppertal Institut (2005): Fair future, Bonn. Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

21 Anhang: Reformbedarf der traditionellen Ökonomie
Traditionelle Ökonomie Nachhaltige Ökonomie 1. Grundlegende Annahmen: vollständige Konkurrenz u. Information, Konfliktfreiheit Realistischere Annahmen: Unsicherheit, Konzentration, Gesellschaftliche Konflikte, Meritorische Güter 2. Die Märkte (der Preismechanismus) sorgen für eine effiziente Allokation  Staatseingriffe kontraproduktiv Marktversagen als Regelfall  Ordnungsrahmen (sozial-ökologische Standards), ökologische Leitplanken 3. Menschenbild (homo oeconomicus -> rationales Verhalten), Konsumentensouveränität Neues heterogenes Menschenbild (homo cooperativus-> Eigennütz./Idealist.Verhalten),  politische Verantwortung 4. Nur Marktprozesse werden behandelt, Erkenntnisse anderer Disziplinen ausgeblendet („Primat der Ökonomie“) Transdisziplinärer Ansatz: Integration politischer, ethischer, natürl. Faktoren in die Theorie 5. Schwache Nachhaltigkeit: Substituierbarkeit der natürl. Ressouren. Keine Grenzen der Natur. Keine Strategie Starke Nachhaltigkeit: Ökologische und Nachhaltige Ökonomie, Geringe Substi-tuierbarkeit, Anerkennung natürl. Grenzen. Effizienz-, Konsistenz-, Suffizienzstrategie Quelle: Rogall Von der traditionellen zur Nachhaltigen Ökonomie

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