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SOP - Standardarbeitsanweisung für Rettungsassistenten

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Präsentation zum Thema: "SOP - Standardarbeitsanweisung für Rettungsassistenten"—  Präsentation transkript:

1 SOP - Standardarbeitsanweisung für Rettungsassistenten
Version: Änderungen Generalisierter Krampfanfall des Erwachsenen Info 1 Die Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Rheinland-Pfalz ÄLRD in Rheinland-Pfalz

2 SOP Krampfanfall des Erwachsenen 1 Tonisch-Klonischer Krampfanfall
(klassisch) Notarzt (nach-)alarmieren Info 2 Verletzungsvermeidung (selbst & fremd) Polsterung + Lagerung Wenn möglich: Entfernen von Zahnersatz Kein „Beißschutz“ Info 3 Überwachen der vitalen Funktionen Krampfanfall beendet? ja Info 4 nein Überwachung der Herzfrequenz Freihalten der Atemwege Sauerstoffgabe

3 SOP Krampfanfall des Erwachsenen 2
Glucosegabe bei Hypoglykämie (Stix + i. v. Zugang) Info 5 Überwachen der vitalen Funktionen Krampfanfall beendet? ja nein V.a. Status Epilepticus Info 6 Überwachen der vitalen Funktionen Kontraindikationen gegen Dormicum®? ja Info 7 nein Gabe von Dormicum® (konzentriert) 2ml=10mg nasal 1ml pro Nasenöffnung mittels Nasenzerstäuber Info 8 Physikalische Kühlung bei Temp > 39° C

4 SOP Krampfanfall des Erwachsenen 3
5 Minuten nach erster Dormicum® Gabe: Krampfanfall beendet? bzw kein erneuter Krampfanfall? Überwachen der vitalen Funktionen ja nein Erneute Gabe von Dormicum® nasal, 0,5ml = 2,5mg je Nasenöffnung = 5mg gesamt Überwachen der vitalen Funktionen Sistieren des Krampfanfalles? ja nein Ggfs. Notarzt Im Rendez-Vous Auf Notarzt warten; ggfs. Rendez-Vous Zur Übergabe: DIVI Protokoll Nach der Übergabe: EMF online ausfüllen Info 9 G. Scherer

5 Epilepsie Pathophysiologie Prinzipielle Unterscheidung in Info 1
der generalisierte Krampfanfall ist eine Form der Epilepsie Pathophysiologie Ungleichgewicht von Erregung und Hemmung in den neuronalen Netzen des Gehirns Übererregbarkeit von Nervenzellen abnorme, gleichzeitige elektrische Erregung von Zellverbänden Prinzipielle Unterscheidung in generalisierte Krampfanfall partieller (fokaler) Krampfanfall multiple Anfallsformen Aura Zurück zum Algorithmus

6 Generalisierter Krampfanfall 1
Info 2.1 „Großer Anfall“ oder „Grand-Mal-Anfall“ Bild: Bewusstseinsverlust, Sturz, Verkrampfung anschließend rhythmische Zuckungen beider Arme & Beine Verlust der Spannung der Muskulatur (atonischer Anfall) oder: krampfhaft gesteigerte Spannung der Muskulatur (tonischer Anfall) häufig: Biss in die Zunge, Einnässen, Einkoten Weiter zu Info 2.2 Zurück zum Algorithmus

7 Generalisierter Krampfanfall 2
Info 2.2 der Krampfanfall endet häufig spontan nach dem Krampfanfall lang- (bis zu Stunden) dauernde Schläfrigkeit auch Desorientiertheit, Fehlhandlungen, Aggressivität dieser Zustand einerseits und ein persistierender Krampf (atonisch) andererseits sollten nicht miteinander verwechselt werden Weiter zu Info 2.3 Zurück zum Algorithmus

8 Generalisierter Krampfanfall 3
Info 2.3 Ursache: idiopathisch d.h.: keine bekannte Ursache, häufig erblich Erstmanifestation schon im Kindesalter symptomatisch nahezu immer bei älteren Patienten Tumorerkrankung, Gefäßerkrankung (z.B. Schlaganfall !) Z.n. Schädelhirntrauma ZNS-Infektionen Zurück zu Info 2.2 Zurück zum Algorithmus

9 Generalisierter Krampfanfall 3
Info 2.3 Ursache: „Gelegenheitsanfälle“ Hypoglykämie Alkohol (-Entzug), Drogen Schlafentzug Infektion Zurück zu Info 2.2 Zurück zum Algorithmus

10 Verletzung Info 3.1 Sturz auch auf Gegenstände Platz- und Risswunden
direkt durch Kontraktionen der Muskulatur bedingt Zungenbiss Wirbelkörperfrakturen möglich ! durch den Anfall bedingte Unfälle Verkehrsunfälle Sturz von Leiter Ertrinken etc. Weiter zu Info 3.2 Zurück zum Algorithmus

11 Verletzung Info 3.2 das Einbringen von „Beißkeilen“ oder anderen Gegenständen zur Verhinderung von Bissverletzungen des Patienten - wie früher üblich- ist unbedingt zu vermeiden Patienten bzw. Arme oder Beine nicht festhalten zusätzliche Verletzungsgefahr! nur: Eigenschutz Patientenschutz durch Entfernung von gefährdenden Gegenständen etc. die meisten Anfälle enden nach wenigen Minuten spontan Zurück zum Algorithmus

12 Das „Große - ABC“ des Rettungsdienstes
Vitalparameter Info 4 Das „Große - ABC“ des Rettungsdienstes Atmung Hautfarbe, Atemmuster, -frequenz, Hilfsmuskulatur Atemgeräusche, feucht, Giemen, Stridor Bewusstsein GCS (Glasgow Coma Scale) Schutzreflexe (Schluckreflex fehlt  Aspirationsgefahr) Circulation Puls Herzfrequenz Rhythmus Blutdruck Zurück zum Algorithmus 12

13 Standardmonitoring Info 4.2 Atmung kontinuierlich überwachen
- Atemzüge zählen, Einziehungen, Hautkolorit, Geräusche etc. - kontinuierliche Sauerstoffsättigung Blutdruck Cardiale Überwachung kontinuierlich - EKG, ggfs. 12 Kanal, Ton laut! Drogen, Glukose: Blutzuckermessung - in der Regel in Verbindung mit i.v. Zugang Eindruck, gesamt: kontinuierliches Beobachten, Ansprechen, Fragen nach Befinden, Schmerzen, Orientierung etc. Fieber: Temperaturmessung Induktions- (Ohr-) Thermometer Zurück zum Algorithmus

14 Hypoglykämie Info 5 Hypoglykämie BZ-Stix: < 70 mg% (mg/dl)
beim Bewusstlosen (beim Krampfanfall !) nur intravenös sicherer i.v. Zugang Rücklaufprobe (Rücklaufventil beachten!) unter laufender Infusion initial: 8 g Glukose = 20 ml Glukose 40% Zurück zum Algorithmus

15 Status Epilepticus Info 6
länger als 5 Minuten andauernde Anfälle mit Bewusstseinsverlust hintereinander auftretende, serielle Krampfanfälle ohne zwischenzeitliche Erholung mit Bewusstseinsverlust länger als 20 Minuten anhaltende Anfälle ohne Wiedererlangen des Bewusstseins Gefahr der irreversiblen Schädigung des Gehirns ! Gefahr des tödlichen Verlaufs ! Zurück zum Algorithmus

16 Checkliste für Dormicum® nasal Anwendung
Info 7 Krampfanfall beendet ? Nein „Nach-Schlaf“ ? Alkohol-Intoxikation ? (Rausch-)Medikamenten-Intoxikation ? Myasthenia Gravis ? Wenn alle Fragen mit „Nein“ beantwortet werden können: Dormicum® nasal – Gabe möglich bzw. sinnvoll Zurück zum Algorithmus

17 Dormicum® konzentriert (nasal)
Info 8.1 Freiname: Midazolam gehört zu den Benzodiazepinen Darreichungsform: konzentrierte Ampullen (3ml/15mg) d.h. 1ml=5mg!! nasale Applikation mittels speziellem Nasenzerstäuber = MAD (Mucosal Atomisation Device) Resorption über die Nasenschleimhaut sehr schneller Wirkungseintritt, annähernd so schnell wie i.v. Dosierung [2ml Dormicum konzentriert in 2ml Spritze aufziehen] 5mg=1ml je Nasenloch= gesamt 10mg Midazolam! ggf. nach 5 Minuten nochmals 0,5 ml = 2,5mg je Nasenloch = 5mg max. also 15mg! Weiter zu Info 8.3 Weiter zu Info 8.2 Zurück zum Algorithmus

18 Dormicum® konzentriert (nasal)
Info 8.2 Wirkung: Dämpfung des ZNS sedierend, angstlösend, hypnotisch (dosisabhängig), antikonvulsiv (krampflösend) muskelrelaxierend Unerwünschte Wirkung Atemdepression Kontraindikationen Myasthenia Gravis Alkohol oder Psychopharmakaintoxikation (!)  Cave: mögliche Ursache des Krampfanfalles Zurück zum Algorithmus

19 Nasenzerstäuber (MAD)
Info 8.3 MAD = Mucosal Atomisation Device Zerstäuber für schleimhautgängige Medikamente wird auf Standardspritze aufgesetzt und zerstäubt das Medikament beim Spritzen durch die feinen Düsen an der Spitze, sodaß der feine Nebel optimal von der Nasenschleimhaut resorbiert werden kann nicht mehr als 1ml je Nasenloch pro Anwendung kann die Nasenschleimhaut reizen! Schneller Wirkungseintritt annähernd wie i.v.-Gabe Schneller als rectal beim Krampfanfall Zurück zum Algorithmus 19

20 Ereignismeldeformular
Info 9 EMF (Ereignismeldung) direkt online im entsprechenden Bereich unter: Zurück zum Algorithmus

21 Änderungen - Tavor® expedit als Medikament wird ersetzt durch Dormicum® nasal - Vorsicht: Dormicum zur nasalen Anwendung ist höher konzentriert ml = 5mg (sonst 1ml = 1mg!) Verwechselungsgefahr! - deshalb Aufbewahrung im SET mit den nasalen Zerstäuberdüsen (MAD) - die nasale Medikamentenanwendung ist eine neue Applikationsform für Rettungsassistenten in Rheinland-Pfalz! - mit dem speziellen Nasenzerstäuber MAD = Mucosal Atomisation Device läßt sich das in einer 2ml Spritze aufgezogene Medikament leicht in die Nase des Patienten einspritzen. Zurück zur Folie 1 21


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