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Veröffentlicht von:Werther Moog Geändert vor über 10 Jahren
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Unterschiede im sozialen Verhalten, der Sexualität, Aggression und Kriminalität?
Seminar: Geschlechtsrollen und -unterschiede Dozent: Dr. Paul Schaffner Referenten: Stefan Kessler, Daniel Kouvaris Referat vom:
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Unterschiede im sozialen Verhalten
1.1 Konformität 1.2 Nonverbale Kommunikaton 1.3 (jugendlicher) Übermut
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1.1 Konformität Tradition der sozialen Rollen Frauen leichtgläubig, Männer weniger leicht beeinflußbar empirisch nicht belegt gender typing der Fragestellung: je weniger Information, desto eher Konformität Frauen bei „Männerthemen“ und umgekehrt Warum hält sich der Stereotyp? Frauen weniger in Machtpositionen und Prestige-Jobs Übertragung auf andere Lebensbereiche
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1.2 Nonverbale Kommunikation
Stereotyp: weibl. Intuition besseres Verstehen nonverbaler Signale Meta-Analyse bestätigt den Stereotyp (durchschnittlich!) 1. Mimik 2. Gestik 3. Stimme (Tonhöhe, Klangfarbe)
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1.2 Nonverbale Kommunikation
Erklärungen: angeboren Mutterinstinkt, um Bedürfnisse des Babys zu erkennen Fürsorgeverhalten: sprachlich-kommunikative Begabung frühes und lebenslanges Interesse an kleinen Kindern Frauen: beziehungsorientiert Männer: lösungsorientiert
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1.2 Nonverbale Kommunikation
... Erklärungen: erlernt Erziehung zur Emotionalität (nonverbaler Emotionsausdruck) Machtverhältnis Untergebene achten mehr auf Gefühle/Stimmung der dominanten Person (z.B. Vorgsetzter)
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1.3 (jugendlicher) Übermut
Computersimulation (Bischof, 1985) Versuchspersonen in 2 Gruppen von und Jahren weibl. Vpn entfernten sich nicht allzuweit von Sicherheitsquelle, verhielten sich im sicheren Bereich jedoch unabhängiger männl. Vpn entfernten sich weiter, suchten aber auch öfter die Nähe der Sicherheitsquelle (Unsicherheit, Kontrolle) Ergebnis: weibl. Verhalten „vernünftig“ männl. Verhalten „übermütig“
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1.3 (jugendlicher) Übermut
Erklärung: Da Testosteronkonzentration bei Männern höher, gesteigerte Aktivität Angriffspunkt für Doping-Substanzen: Testosteron fördert Erythrocytenbildung im Blut, erhöht damit die Sauerstoffaufnahme und Durchblutung und regt dadurch Wachstum und Leistungsfähigkeit der Muskulatur an
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1.3 (jugendlicher) Übermut
... Erklärung: Da Männer bei Fortpflanzung eher „leer ausgehen“ können, kann Risiko für sie von Vorteil sein; deshalb entwickelten sie eine Vorliebe für risikoreiches Verhalten.
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Unterschiede in der Sexualität
2.1 Einstellungen/Vorstellungen 2.2 Biologische Determination 2.2.1 Sexuelle Differenzierung 2.2.2 Prägung durch Sexualhormone 2.3 Evolutionäre Determination 2.3.1 Warum 2 Geschlechter? 2.3.2 Partnerwahlstrategien 2.3.3 Monogamie vs. Promiskuität 2.3.4 Sexualmotivierte Aggression
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2.1 Einstellungen/Vorstellungen
Männer: körperbetonte Beziehung größere Toleranz für Sex vor der Ehe, Gelegenheits-Sex und außer-ehelichen Sex durchschnittlich stärkerer Sexualtrieb denken öfter an Sex, sind öfter sexuell erregt (und leichter erregbar), masturbieren öfter „sexualize“ körperliche Befriedigung Status (Erfolg)
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2.1 Einstellungen/Vorstellungen
Frauen: partnerbezogene Beziehung „romanticize“ Intimität Sex festigt längere Beziehung
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2.2 Biologische Determination
2.2.1 Sexuelle Differenzierung Festlegung des Geschlechts in 7./8. Schwangerschaftswoche Geschlechtschromosomen (XX = weibl. / XY = männl.) Hormon-Induktion (An-/Abwesenheit von Testosteron) Steuerung durch SRY-Gen auf Y-Chromosom; Prägung von Neuronenschaltungen für weibl./männl. Verhalten
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2.2 Biologische Determination
2.2.2 Prägung durch Sexualhormone Versuche mit Ratten beider Geschlechts Testosteroninjektion in mediale präoptische Region des Hypothalamus Mutterinstinkt (Fürsorgeverhalten) Injektion in laterale Präoptische Region männl. Sexualverhalten Injektion zwischen beiden Regionen Mischverhalten (mediale präoptische Region = Teil des Steuersystems für Produktion von Sexualhormonen sexuelle Motivation)
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2.2 Biologische Determination
2.2.2 Prägung durch Sexualhormone (bei Gendefekten) Fehlen von Androgen-Rezeptor-Proteinen (1:20.000) Testosteron bleibt wirkungslos genetischer Mann (XY): - keine inneren Sexualorgane - aüßerlich weibl. Körper - weibl. Verhalten (Androgen = männl. Sexualhormon)
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2.2 Biologische Determination
2.2.2 Prägung durch Sexualhormone (bei Gendefekten) Nebennierenrinde produziert kein Cortisol (1:14.000) bei weibl. Embryo zu hohe Androgenproduktion nur durch Hormontherapie und chrirurg. Rekonstruktion der äußeren Geschlechtsorgane Gebärfähigkeit aber männl. Prägung der Hirnstruktur homo-/bisexuelle Frau
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2.2 Biologische Determination
2.2.2 Prägung durch Sexualhormone (bei Gendefekten) Fehlen eines Enzyms zur Testosteron-Umwandlung Mann: weibl. Äußeres Gehirn männl. geprägt Erziehung weibl. (!) männl. Verhalten dominiert Mann in Körper von Frau ( Transsexualität)
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2.2 Biologische Determination
2.2.2 Prägung durch Sexualhormone (bei Gendefekten) Turner-Syndrom (1:5.000) nur 1 X-Chromosom kein Testosteron: zwangsläufig weibl. Differenzierung keine Ausbildung innerer Sexualorgane keine Geschlechtsreife, übertieben weibl. zeugungsunfähige Frau
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2.3 Evolutionäre Determination
2.3.1 Warum 2 Geschlechter? Vorteil zur ungeschlechtl. Fortpflanzung: Rekombination des Erbguts Pathogenresistenz Streben nach genetischer Vielfalt Sinn der Sexualität Evolutionstheorie nach Darwin natürl. Selektion (Anpassungfähigkeit & Fortpflanzungserfolg) geschlechtl. Selektion (innergeschl. Konkurrenz)
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2.3 Evolutionäre Determination
2.3.2 Partnerwahlstrategien Aufwand in Aufzucht (parental investment) steigert Erfolgschancen, reduziert Alternativen Mann: keine Sicherheit über „seinen“ Nachwuchs Reproduktionsvarianz (Ersetzbarkeit) Eifersucht, aber auch Neigung zur Polygamie quantitative Strategie (auch: Samenzellen)
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2.3 Evolutionäre Determination
2.3.2 Partnerwahlstrategien Frau: große Investition in Aufzucht: 1. Ressourcen (Existenzsicherung) mächtig, wohlhabend, dominanter, ehrgeiziger Mann (Status) 2. „gute Gene“ starker (muskulöser), gesunder Mann „double matings“: Frau schläft während ihrer fruchtbaren Tage sowohl mit Ehemann, als auch mit Nebenbuhler („Gene-shopping“) qualitative Strategie (auch: nährstoffreiche, große Eizelle)
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2.3 Evolutionäre Determination
2.3.3 Monogamie vs. Promiskuität Vergleich mit Tierwelt (97% aller Säugetiere gehen keine Zweierbindungen ein) nächste Verwandte (Schimpansen, Bonobos) beide Geschlechter verhalten sich promisk Mensch unterscheidet sich durch langjährige Bindung Kinderaufzucht parental investment als Erfolgsgrund für Gattung Mensch (Sozialgefüge, Zusammenhalt, Lernen)
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2.3 Evolutionäre Determination
2.3.3 Monogamie vs. Promiskuität (Hormoneller Einfluß) Sex: Testosteron und Adrenalin Erregung, Lust, Sexualmotivation (Gelegenheits-Sex) Verlieben: Serotoninspiegel sinkt (bekannt von Zwangsneurosen Objektfixierung) Testosteron sinkt beim Mann, steigt bei der Frau Dopamin, Noradrenalin Belohnung, Glücksgefühl (z.B. auch bei Kokain) Dauer: einige Monate bis wenige Jahre
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2.3 Evolutionäre Determination
2.3.3 Monogamie vs. Promiskuität (Hormoneller Einfluß) Bindung: Oxytocin, Vasopressin Vertrauheit, Nähe nicht so intensiv wie Leidenschaft Hormonhaushalt nicht auf lebenslange Bindung ausgerichtet
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2.3 Evolutionäre Determination
2.3.4 Sexualmotivierte Aggression männl. Aggressivität ist typisch für Arten großer innergeschlechtl. Konkurrenz ( geschl. Selektion) Eifersucht und Aggression dienen dem Schutz vor Übergriffen anderer Männer ( 10% Kuckuckskinder in USA und Europa) Zusammenhang zwischen Testosteron und aggressivem Verhalten: z.B. Ochsen (kastrierte Stiere) und Wallache (kastrierte Hengste) sind ausgesprochen friedfertig werden nach Testosteronbehandlung wieder angriffslustig und temperamentvoll
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AGGRESSION
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Aggression Allgemeines Das Aggressionsmotiv
Frustration – Aggressions Theorie Theorie des sozialen Lernens Formen von Aggression Aggression im allgemeinen speziell: Häusliche Gewalt
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Aggression 1. Das Aggressionsmotiv Definition:
Allgemeines 1. Das Aggressionsmotiv Definition: „Das Aggressionsmotiv stellt den Gegenpol zum Hilfemotiv dar. Als Aggression bezeichnet man eine Handlung dann, wenn sie gegen eine zweite Person gerichtet ist mit der Konsequenz, für den Betroffenen unangenehm oder schädigend zu sein, und wenn diese Schädigung vom Handelnden intendiert ist.“ Dies kann für jeden Menschen zutreffen.
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2. Frustrations – Aggressions Theorie
Allgemeines 2. Frustrations – Aggressions Theorie (Dollard u.a., 1939) Die Frustrations-Aggressions-Hypothese geht davon aus, dass Aggression nur dann auftritt, wenn eine Frustration vorangegangen ist. Zwar führt eine Frustration nicht zwangsläufig zu einer Aggression, da auch andere als aggressive Verhaltensweisen die Folge frustrierender Erlebnisse sein können, doch ist eine vorausgehende Frustration die Bedingung für das Auftreten aggressiver Verhaltensweisen.
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3. Theorie des sozialen Lernens
Aggression Allgemeines 3. Theorie des sozialen Lernens (Bandura, 1973) Wenn ein Kind z.B. aggressive Handlungen bei Erwachsenen beobachtet und dabei entdeckt, dass dieses Verhalten keine negativen, sondern eher positive Folgen für den Handelnden hat, dann wird es zukünftig bestrebt sein, ähnliche aggressive Verhaltensweisen auszuführen, um die zu erwartenden positiven Verhaltenskonsequenzen zu genießen. So kann aggressives Verhalten einer Modellperson den Eindruck erwecken, dass in einer gegebenen Situation Aggressivität durchaus angebracht ist, toleriert oder sogar belohnt wird.
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Aggression Allgemeines Das Aggressionsmotiv
Frustrations – Aggressions Theorie Theorie des sozialen Lernens Formen von Aggression Aggression im allgemeinen nach einer Provokation Sonderfall: Häusliche Gewalt
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1. Aggressionen im Allgemeinen
Formen 1. Aggressionen im Allgemeinen Verschieden Meta-Analysen (Eagly & Steffen 1986; Hyde, 1986; Knight, Fabes & Higgins, 1996) haben gezeigt das Jungs sowohl physisch, als auch verbal aggressiver sind. Dies zeigt sich insbesondere unter „natürlichen Bedingungen“, wie z.B. auf einem Spielplatz. Dies mag unter anderem daran liegen, dass die Gesellschaft in Hinsicht auf Gewalt bei Jungs toleranter reagiert als bei Mädchen. Es kommt viel häufiger vor das Jungs eine Spielzeugwaffe geschenkt bekommen und ihnen gezeigt wird wie man kämpft, als das bei Mädchen der Fall ist. (Perry, Perry & Weiss, 1989)
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2. Nach einer Provokation
Aggression Formen 2. Nach einer Provokation Bettencourt & Miller haben 1996 herausgefunden, das in Situationen in denen eine aggressive Reaktionen durchaus gerechtfertigt erschien, weitaus weniger geschlechtsspezifische Unterschiede im Verhalten der Probanden nachgewiesen werden konnte, als in Situationen ohne eine solche Provokation.
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Aggression 3. Häusliche Gewalt
Formen 3. Häusliche Gewalt Unter häuslicher Gewalt versteht man nicht nur die Gewalt eines Partners gegen den anderen, sondern auch gegen Kinder und Schutzbefohlene. Obwohl im allgemeinen die Meinung vorherrscht, häusliche Gewalt sei männliche Gewalt hält dieser Mythos einer empirischen Prüfung nicht Stand. (Bock, 2003) John Archer zeigte im Jahr 2000, dass heterosexuellen Partner nahezu gleich häufig aggressives Verhalten an den Tag legen, Frauen sogar etwas mehr.
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Aggression Formen Wie kommt es also dazu, dass sich der Mythos weiter durchsetzt? Amtlichen Kriminalstatistiken, wie auch klinischen Studien, liegen nur öffentlich gemachte Fälle zugrunde. Die Opferrolle der Frau ist sozial anerkannt, die des Mannes nicht. Das führt zu einer weiteren Demütigung durch das soziale Umfeld, weshalb diese Fälle eben nicht öffentlich gemacht werden. Es gibt keine Männerhäuser und nur extrem wenige Beratungsstellen. Das führt dazu dass männliche Opfer ihr Leid nicht ausdrücken können, sondern mit (psychischen) Erkrankungen reagieren.
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Ein guter Mythos bewahrheitet sich selbst:
Aggression Formen Ein guter Mythos bewahrheitet sich selbst:
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KRIMINALITÄT
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Kriminalität Um die Unterschiede in der Kriminalität von Männern und Frauen zu untersuchen muss auf folgende Gesichtspunkte eingegangen werden: Verbrechenszahlen der Vergangenheit bis heute Die Häufigkeit der einzelnen Verbrechen Die Entwicklung der Verurteilungszahlen
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Männliche Tatverdächtige Weibliche Tatverdächtige
Kriminalität Zahlen des BKA Männliche Tatverdächtige Weibliche Tatverdächtige Jahre Anzahl In % 1997 77,2 22,8 1998 76,8 23,2 1999 76,7 23,3 2000 76,9 23,1 2001 2002 76,5 23,5 2003 76,4 23,6
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Kriminalität Zahlen des BKA Männliche Tatverdächtige
Weibliche Tatverdächtige Straftat Anzahl In % Vergewaltigung 7.158 98,9 78 1,1 Verletzung der Unterhaltspflicht 17.963 96,2 705 3,8 Verstoß geg. das Waffengesetz 31.332 94,3 1.884 5,7 Beleidigung 74,0 37.778 26,0 Betrug 72,0 28,0 Einfacher Diebstahl 67,1 32,9
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Kriminalität Entwicklung Entwicklung der Verurteilungen:
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Kriminalität Die Zahlen zeigen deutlich den Anstieg der von Frauen
Entwicklung Die Zahlen zeigen deutlich den Anstieg der von Frauen begangenen Verbrechen. Dabei handeln es sich haupt- sächlich um Verbrechen die keinen direkten Kontakt mit dem Opfer erfordern. Im Gegensatz dazu begehen Männer ca. drei mal so viele Straftaten wie Frauen, und diese in einem weiteren Spektrum.
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Kriminalität Fazit Fazit: Die Frage nach Unterschieden zwischen der Kriminalität von Männern und Frauen ist bislang noch weitgehend ungeklärt. Einziger Anhaltspunkt sind die Zahlen des BKA. Abschließend lässt sich nun folgendes sagen: Männer begehen mehr Verbrechen als Frauen Es gibt keine Straftat, die nur ein Geschlecht begeht Die Kriminalitätsrate bei Frauen steigt
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Quellen Verwendete Literatur:
Bethge, Philip (2005): Der liebende Affe. In: Der Spiegel, Nr.9; S Chasiotis, Athanasios/Eckart Voland (1998): Geschlechtliche Selektion und Individualentwicklung. In: Keller, Heidi (Hrsg.): Lehrbuch Ebtwicklungspsychologie. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle; 1.Aufl. [Huber Psychologie-Lehrbuch]; S Ewert, Jörg-Peter (1998): Neurobiologie des Verhaltens. Kurzgefaßtes Lehrbuch für Psychologen, Mediziner und Biologen. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle; 1.Aufl. Huber Psychologie-Lehrbuch]; S
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Quellen Verwendete Literatur:
Thomas, A (1991): Grundriss der Psychologie (Band 1). Göttingen:Verlag für Psychologie Archer, J (200): Sex differences in aggression between heterosexual partners: A meta-analytic review. Bock, M (2003): Häusliche Gewalt – ein Problemaufriss aus kriminologischer Sicht. in: Sicherheit und Kriminalität (Heft 1/2003) Taylor, S.E. u.a. (2003): Social psychology. (11th edition). New York: Prentice Hall Schölzer, G (2003): Geschlecht und Kriminalität. in: Sicherheit und Kriminalität (Heft 1/2003) Statistiken des BKA:
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Quellen Verwendete Literatur:
Herkner, Werner (1991): Lehrbuch Sozialpsychologie. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle; 5. korrigierte und stark erweiterte Aufl. S Zimbardo, P.G. u.a. (1983): Psychologie. Berlin, Heidelberg; 4. neubearbeitete Aufl. S
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