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Christian Sondershaus (2011)

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Präsentation zum Thema: "Christian Sondershaus (2011)"—  Präsentation transkript:

1 Christian Sondershaus (2011)
Multicodierung Kommunikationssituation Exposition (I.1) Textanalyse/ Dialoganalyse Auswertung der Ergebnisse Exkurs: Formen des Nein-Sagens Das „Spiel im Spiel“ Theaterprogramme Aufführungen 2010/2011 – Konzeptionen Problematik der Definition Meta-Drama Volk als „Dramatische Figur“? Fatalismus und Determinismus – Ein Missverständnis Phrasen statt Ideen – Das Schlusswort im 3. Akt Aufgabenstellungen Prinzipien Voraussetzungen/ Kompetenzen Niko Klasse 8 „Drama“ Niko Klasse 10 „Rede“ Unterrichtsbausteine Problem: Geschichtskentnisse Medieneinsatz in der Vorbereitung der Textanalyse Sruktur des Dramas – Nur 5. Akt? Kontrast Historizität Collage Liebe – Geburt – Tod Marion – Gegenspielerin mit Zukunft? „Der „Danton“ ist nicht zu schwer“ - Was sollen die Schüler am Ende der Behandlung des Dramas können? Warum Dramentext und Kommunikationssituation als Schlüssel zum Verständnis dienen kann. Die erste Szene reicht… Wer von Fatalismus Büchners spricht und in „Dantons Tod“ die Absage an politisches Engagement sieht, macht es sich zu einfach. Theaterproduktionen zeigen unterschiedliche Schwerpunktsetzung und Verzicht auf Geschichtskenntnisse. Spiel im Spiel Vielschichtigkeit des „Danton“ – Kontextualisierungs-möglichkeiten und mehr… Dantons Tod (Internetressourcen): sondershaus.de/danton Christian Sondershaus (2011)

2 Christian Sondershaus (2011)
Multicodierung Christian Sondershaus (2011)

3 Christian Sondershaus (2011)
Kommunikationssituation Christian Sondershaus (2011)

4 Christian Sondershaus (2011)
Kommunikationssituation Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Hérault-Séchelles, einige Damen am Spieltisch. Danton, Julie etwas weiter weg, Danton auf einem Schemel zu den Füßen von Julie. Danton und Julie Christian Sondershaus (2011)

5 Christian Sondershaus (2011)
Kommunikationssituation Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Christian Sondershaus (2011)

6 Christian Sondershaus (2011)
Kommunikationssituation Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Christian Sondershaus (2011)

7 Christian Sondershaus (2011)
Kommunikationssituation Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Christian Sondershaus (2011)

8 Christian Sondershaus (2011)
Kommunikationsraum Theater Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Christian Sondershaus (2011)

9 Christian Sondershaus (2011)
Kommunikationsraum Theater Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Christian Sondershaus (2011)

10 Christian Sondershaus (2011)
Exposition (I.1) Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Danton Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (er deutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. - Christian Sondershaus (2011)

11 Christian Sondershaus (2011)
Exposition (I.1) Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Danton Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (er deutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. - Christian Sondershaus (2011)

12 Christian Sondershaus (2011)
Exposition (I.1) Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Danton Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (er deutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. - Christian Sondershaus (2011)

13 Christian Sondershaus (2011)
Exposition (I.1) Danton Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen. Julie Glaubst du an mich? Danton Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab - wir sind sehr einsam. Julie Du kennst mich, Danton. Danton Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (er deutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. - Komplementäre Kommunikation Grundsätzliche und grundlegende Fragestellungen Unabhängig von Raum und Zeit ? Lösung im Konjunktiv Christian Sondershaus (2011)

14 Christian Sondershaus (2011)
Textanalyse / Dialoganalyse Camille […] Danton, du wirst den Angriff im Konvent machen! Danton Ich werde, du wirst, er wird. Wenn wir bis dahin noch leben! sagen die alten Weiber. Nach einer Stunde werden sechzig Minuten verflossen sein. Nicht wahr, mein Junge? Camille Was soll das hier? Das versteht sich von selbst. Danton Oh, es versteht sich alles von selbst. […] Rosetta Du liebst mich, Leonce? Leonce Ei warum nicht? Rosetta Und immer? Leonce Das ist ein langes Wort: immer! Wenn ich dich nun noch fünftausend Jahre und sieben Monate liebe, ist's genug? Es ist zwar viel weniger, als immer, ist aber doch eine erkleckliche Zeit, und wir können uns Zeit nehmen, uns zu lieben. Georg Büchner: „Leonce und Lena“ (I.3) Scheinbare Leichtigkeit des Sprachspiels überdeckt die Methode des Sich-Verweigerns, das keine Möglichkeit zur Antwort zulässt Die Sprechakte gelingen nur für Danton/ Leonce Prinzipien der Rhetorik der Verweigerung Christian Sondershaus (2011)

15 Auswertung der Ergebnisse
Hérault-Séchelles, einige Damen am Spieltisch. Danton, Julie etwas weiter weg, Danton auf einem Schemel zu den Füßen von Julie. Camille […] Danton, du wirst den Angriff im Konvent machen! Danton Ich werde, du wirst, er wird. Wenn wir bis dahin noch leben! sagen die alten Weiber. Nach einer Stunde werden sechzig Minuten verflossen sein. Nicht wahr, mein Junge? Camille Was soll das hier? Das versteht sich von selbst. Danton Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen? Philippeau Wir und die ehrlichen Leute. Danton Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles! […] Danton […] (Er erhebt sich.) Julie Du gehst? Danton (zu Julie) Ich muss fort, sie reiben mich mit ihrer Politik noch auf. - (Im Hinausgehn:) Zwischen Tür und Angel will ich euch prophezeien: die Statue der Freiheit ist noch nicht gegossen, der Ofen glüht, wir alle können uns noch die Finger dabei verbrennen. (Ab.) Georg Büchner: Dantons Tod (I.1)

16 Auswertung der Ergebnisse
Camille […] Danton, du wirst den Angriff im Konvent machen! Danton Ich werde, du wirst, er wird. Wenn wir bis dahin noch leben! sagen die alten Weiber. Nach einer Stunde werden sechzig Minuten verflossen sein. Nicht wahr, mein Junge? Camille Was soll das hier? Das versteht sich von selbst. Danton Oh, es versteht sich alles von selbst. Wer soll denn all die schönen Dinge ins Werk setzen? Philippeau Wir und die ehrlichen Leute. Danton Das „und“ dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns ein wenig weit auseinander; die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert den Atem, eh' wir zusammenkommen. Und wenn auch! – den ehrlichen Leuten kann man Geld leihen, man kann bei ihnen Gevatter stehn und seine Töchter an sie verheiraten, aber das ist alles! […] Danton […] (Er erhebt sich.) Julie Du gehst? Danton (zu Julie) Ich muss fort, sie reiben mich mit ihrer Politik noch auf. - (Im Hinausgehn:) Zwischen Tür und Angel will ich euch prophezeien: die Statue der Freiheit ist noch nicht gegossen, der Ofen glüht, wir alle können uns noch die Finger dabei verbrennen. (Ab.) Georg Büchner: Dantons Tod (I.1)

17 Christian Sondershaus (2011)
Auswertung der Ergebnisse Christian Sondershaus (2011)

18 Christian Sondershaus (2011)
Auswertung der Ergebnisse Akustische Codierung Visuelle Codierung Verbale Informationen Gelungene und nicht gelungene Sprechakte Inhalts- und Beziehungsaspekte in den Dialogen Themenbereiche [des Dramas] Falschspiel  Entlarvung Lüge  Wahrheit Schein  Moral Entscheidungsfreiheit  Handlungs-zwänge Dominanz  Einsamkeit Antithetik (Werte, Wege, Positionen) Kritische Distanz Dantons zu allen und allem: Fundamentalopposition Nonverbale Informationen Danton redet über andere zu Julie (Anfang und Ende der Szene) Bühne notwendig, um Intonation und Sprachduktus von Danton einzubeziehen Verbale Informationen keine Nonverbale Informationen zeigen Danton als „Außenseiter“, als Beobachter, als Beurteiler, als Vertrauten von Julie und als jemanden, der die Szene verlässt und im Verlassen sich noch einmal zurückwendet. Gruppierungen auf der Bühne erkennbar, Danton ist in allen präsent Danton „spielt“ auf der Bühne mit allen Figuren (kommentierend und kommunizierend), wenige markante Bewegungen im Raum Spiel im Spiel lässt Zuschauer aktiv werden (Erkenntnis durch Reflexion) Antithetik (Figuren) klare Positionierung im Raum Christian Sondershaus (2011)

19 Formen des Nein-Sagens
Exkurs: Formen des Nein-Sagens Literatur zum Neinsagen/ Ratgeber

20 Christian Sondershaus (2011)
Warum Dramentext und Kommunikationssituation als Schlüssel zum Verständnis dienen kann. Die erste Szene reicht… Christian Sondershaus (2011)

21 Christian Sondershaus (2011)
Das Spiel im Spiel Das Spiel im Spiel Theater-Metapher in „Dantons Tod“ II.1 Danton [...] wir stehen immer auf dem Theater, wenn wir auch zuletzt im Ernst erstochen werden. I.2 Robespierre tritt auf, begleitet von Weibern und Ohnehosen. Robespierre Was gibt's da, Bürger? Korrespondenzen Schaum auf der Welle (Briefe) Puppen Marionette Maske Simon Antonym Genie Möglichkeit und Ziel Ent-larvung Textstellen „Theater“ Christian Sondershaus (2011)

22 Christian Sondershaus (2011)
Theaterprogramme Christian Sondershaus (2011)

23 Christian Sondershaus (2011)
Aufführungen 2010 / 2011 Danton als Denkmal, probiert die Haltung aus, davor salutierend und bewachend eine Soldatin Württembergisches Landestheater Esslingen, Dantons Tod. Christian Sondershaus (2011)

24 Christian Sondershaus (2011)
Danton - Statue in Tarbes (1903) Quelle: Württembergisches Landestheater Esslingen, Dantons Tod. Christian Sondershaus (2011)

25 Christian Sondershaus (2011)
Aufführungen 2010 / 2011 Staatstheater Cottbus: Danton # Büchner Szenenfoto mit v.l.n.r. Kathrin Victoria Panzer (St. Just), Kai Börner (Camille), Oliver Seidel (Robespierre) Foto: Marlies Kross Christian Sondershaus (2011)

26 Christian Sondershaus (2011)
Aufführungen 2010 / 2011 Staatstheater Cottbus: Danton # Büchner Szenenfoto mit Michael Becker (Danton), Kathrin Victoria Panzer (St. Just) Foto: Marlies Kross Szenenfoto mit Oliver Seidel (Robespierre) Foto: Marlies Kross Christian Sondershaus (2011)

27 Christian Sondershaus (2011)
Aufführungen 2010 / 2011 Robespierre Dantons Tod von Georg Büchner, Schauspiel Stuttgart, Regie: Nuran David Calis Fotografie: Sonja Rothweiler  Christian Sondershaus (2011)

28 Christian Sondershaus (2011)
Aufführungen 2010 / 2011 Robbespierre Dantons Tod von Georg Büchner, Schauspiel Stuttgart, Regie: Nuran David Calis Fotografie: Sonja Rothweiler  Christian Sondershaus (2011)

29 Christian Sondershaus (2011)
Theaterproduktionen zeigen unterschiedliche Schwerpunktsetzung und Verzicht auf Geschichtskenntnisse. Spiel im Spiel Robbespierre Christian Sondershaus (2011)

30 Christian Sondershaus (2011)
Problematik des Begriffs „Geschichtsdrama“ Hegel (Vorlesungen über die Ästhetik, 1835 – 1838) : „Ein wahrhaftes Ende wird deshalb nur dann erzielt, wenn der Zweck und das Interesse der Handlung, um welche das Ganze sich dreht, identisch mit den Individuen und schlechthin an sie gebunden ist.“1 Ulrike Paul (1974, S. 19): „Die Einbeziehung der Geschichte […] macht die absolute Gegenwart zur relativen Vergangenheit […]. Sie schafft Perspektive, sie relativiert.“  Wenn der Held mit seinem historischen Vorbild identisch ist (i. Ggs. zu „Egmond“ - Lamoral von Egmond) und Geschichte „Gesetzmäßigkeiten“ folgt, wie kann Dramenhandlung entwickelt werden? 1 Zit. nach Christian Sondershaus (2011)

31 Christian Sondershaus (2011)
Metadrama der Geschichte Figuren sind „außengelenkt“, festgelegt durch die Vergangenheit Figuren sind die Sprachrohre der Quellen und der Geschichtsschreibung (1/6 des Dramas besteht aus Zitaten) „Zitiert wird nicht, um auf den Satz selbst zu referieren; zitiert wird der Gebrauch der Wörter.“ (Niehoff 1991, S. 25) Die Zeitgenossen hätten Zitate gekannt, deshalb sei das Drama „verweisend“. Das Reden wird zum Zitat der Rede und damit von vornherein zur Phrase. „[D]ie Rhetorik als wirkungsmächtiges Reden ist in Dantons Tod durch den Gestus des Zitierens von vornherein in Anführungszeichen gesetzt“ (Härter 2002, S. 88). „Die Sprache gehört ihnen [den Figuren] nicht, sie reden wie im Zitat auch dort, wo sie nicht (wie es häufig der Fall ist) direkt zitieren.“(Schneider 2006, S. 136) Christian Sondershaus (2011)

32 Christian Sondershaus (2011)
Das Volk – dramatische Figur? „[… neue Darstellung, das zum dritten Protagonisten wird. […] keine Fixierung auf Heroen mehr nötig […]“ (Meier 1990, S. 144) Volk agiert vielschichtig aufgrund sozialen Lagen, politischen Interessen, Bewertungen, Ansichten, Wünschen und Ängsten. In den Volksszenen prallen Gegensätze aufeinander Emotionen als Movens, ausgelöst durch Antithetik Hunger-Überflüss und Reichtum-Armut. „Totgeschlagen, wer lesen und schreiben !“ (Erster Bürger I.2)  „Du [Volk] kannst durch deine Kraft fallen“ (Robespierre, ebenda) Christian Sondershaus (2011)

33 Christian Sondershaus (2011)
Fatalismus und Determinismus – Rezeption eines Missverständnisses Brief an die Familie 6. April 1833: „ Wenn in unserer Zeit etwas helfen soll, so ist es Gewalt. Wir wissen, was wir von unseren Fürsten zu erwarten haben. […] weil ich im gegenwärtigen Zeitpunkt jede revolutionäre Bewegung als eine vergebliche Unternehmung betrachte und nicht die Verblendung Derer teile, welche in den Deutschen ein zum Kampf für sein Recht bereites Volk sehen.“ Brief an die Braut von 1834 (März, evtl. Januar): „Ich fühlte mich wie zernichtet […] Der Einzelne nur Schaum auf der Welle […] Herrschaft des Genies ein Puppenspiel […] Ich bin ein Automat […] Der „Hessische Landbote“ von 1834 (März) „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ Brief an die Familie vom 5. Mai 1835: „[…] sie wollen keine Emeuten mehr, aber ihre Grundsätze finden von Tag zu Tag, namentlich bei der jungen Generation mehr Anhang, und so wird wohl die Regierung nach und nach, ohne gewaltsame Umwälzung von selbst zusammenfallen.“ Brief an Gutzkow 1835 (aus Straßburg): „[…] das Verhältnis zwischen Armen und Reichen ist das einzige revolutionäre Element in der Welt, der Hunger allein kann die Freiheitsgöttin und nur ein Moses, der uns die sieben ägyptischen Plagen auf den Hals schickte, könnte ein Messias werden. Mästen Sie die Bauern, und die Revolution bekommt Apoplexie. Ein Huhn im Topf jedes Bauern macht den gallischen Hahn verenden.“ Brief an die Familie vom 28. Juli aus Straßburg „Was noch die sogenannten Idealdichter anbetrifft, so finde ich, dass sie fast nichts als Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektiertem Pathos, aber nicht Menschen von Fleisch und Blut gegeben haben, deren Leid und Freude mich mitempfinden macht, und deren Tun und Handeln mir Abscheu oder Bewunderung einflößt.“ Christian Sondershaus (2011)

34 Christian Sondershaus (2011)
Fatalismus und Determinismus – Rezeption eines Missverständnisses „Selbst dem Rückzug aus der Politik haftet ein idealistischer Zug an: die Geste der Verweigerung ist die letztmögliche heldische Tat. […]“ (Paul 1974, S. 59) Meta-Geschichtsdrama : Danton und Robespierre auf dem Höhepunkt der Terrorphase und des Versagens einer sozialen Revolution, sie zitieren sich selbst. Ende der Genie-Zeit. Der Einzelne nicht mehr derjenige, der Geschichte macht. Noch nicht: "Historischer Materialismus" (Marx). Aber: Ideen offenischtlich nicht grundlegende Bewegungskraft der Geschichte, sondern die materiellen Verhältnisse. Büchner: Determinismus des Materiellen; Marx: antagonistischer Widerspruch von Produktionsverhältnissen und Produktivkräften ergibt revolutionären Umbruch. Christian Sondershaus (2011)

35 Christian Sondershaus (2011)
Phrasen statt Ideen: Das Schlusswort im 3. Akt Mercier Geht einmal euren Phrasen nach bis zu dem Punkt, wo sie verkörpert werden. – Blickt um euch, das alles habt ihr gesprochen; es ist eine mimische Übersetzung eurer Worte. Diese Elenden, ihre Henker und die Guillotine sind eure lebendig gewordnen Reden. Ihr bautet eure Systeme, wie Bajazet seine Pyramiden, aus Menschenköpfen. (III.3) Christian Sondershaus (2011)

36 Christian Sondershaus (2011)
Wer von Fatalismus Büchners spricht und in „Dantons Tod“ die Absage an politisches Engagement sieht, macht es sich zu einfach. Christian Sondershaus (2011)

37 Christian Sondershaus (2011)
Strukturmerkmale „Das ganze Drama ist fünfter Akt“ (H. Mayer o. J., S. 190) „[…] Nach-Dramen, bewusste Verstöße gegen ‚das gut gebaute Stück’; alle Peripetien haben bereits stattgefunden: Danton ist schon zu Beginn des Stückes zum Tod verurteilt“. (Jirgl 2010, S. 3) Wenige Szenen stehen für sich und sind austauschbar, Schnitt-Technik Viele thematische und metaphorische Bezüge und Verweise (Parallelismen und Kontraste) führen zu einem Ganzen – und trotzdem „Riss“ (III.1) Collage unterschiedlicher Textsorten (Rede, Dialog, Zitate, zitierte Zitate, Erzählung, Lied), verschiedenste Orte (Bordell, Amtsstube, Gefängnis, Versammlungsraum, Straße, Platz, Feld) Verweigerung von Handlung in fast allen 32 Szenen. Noch keine offene Form, aber auch kein klassischer Aufbau, da die Protagonisten aus dem Zentrum genommen werden (Robespierre und St. Just nach zweiten bzw. dritten Akt nicht existent auf der Bühne) und Volksszenen mehr als nur Staffage Aufbau des Dramas, S. 138ff Christian Sondershaus (2011)

38 Christian Sondershaus (2011)
Kontrast Figurenkonstellation Szenenfolge Kontrast schließt Parallelismen nicht aus (Wiederholungen (z.B. Motive), Entsprechungen) Robespierre „[...] Die Waffe der Republik ist der Schrecken, die Kraft der Republik ist die Tugend – […].“ (I.3) Danton „Wie lange sollen die Fußstapfen der Freiheit Gräber sein? – Ihr wollt Brot, und sie werfen euch Köpfe hin! Ihr durstet, und sie machen euch das Blut von den Stufen der Guillotine lecken!“ (III.9) Erste Bürger [offensichtlich Ohrenzeuge der Rede] „Ja, das ist wahr, Köpfe statt Brot, Blut statt Wein!“ (III.10) Christian Sondershaus (2011)

39 Christian Sondershaus (2011)
Historizität Beginn des Dramas 28. März 1794 Ende des Dramas Abend des 5. April 1794 4 Akte zeitlich aufeinander bezogen, ebenso die meisten Szenen Schreibprozess (Biographie, F, D) und Rezeption Dokumentarisches Christian Sondershaus (2011)

40 Christian Sondershaus (2011)
Liebe – Geburt - Tod Danton Nein, Julie, ich liebe dich wie das Grab. Julie (sich abwendend): Oh! Danton Nein, höre! Die Leute sagen, im Grab sei Ruhe, und Grab und Ruhe seien eins. Wenn das ist, lieg ich in deinem Schoß schon unter der Erde. Du süßes Grab, deine Lippen sind Totenglocken, deine Stimme ist mein Grabgeläute, deine Brust mein Grabhügel und dein Herz mein Sarg.“ (I.1) Danton „Ach, das hilft nichts! Jawohl, es ist so elend, sterben müssen. Der Tod äfft die Geburt; beim Sterben sind wir so hilflos und nackt wie neugeborne Kinder. Freilich, wir bekommen das Leichentuch zur Windel. Was wird es helfen? Wir können im Grab so gut wimmern wie in der Wiege.“ (IV.3) Danton [zum Henker] „Willst du grausamer sein als der Tod? Kannst du verhindern, dass unsere Köpfe sich auf dem Boden des Korbes küssen?“ (IV. 7).“ Christian Sondershaus (2011)

41 Christian Sondershaus (2011)
Emotionen Emotionen im Drama: Schrecken, Furcht, Angst, Hass, Zorn, Ärger – Liebe? Der Schrecken: Ursache der Angst / der Furcht oder „Strategie der Täter“ (Schonlau 2008, S. 15). „Emotionsschema: Revolutionäre: Schrecken – Furcht; Volk: Hass – Hunger.“(Schonlau 2008, S. 21). Christian Sondershaus (2011)

42 Christian Sondershaus (2011)
Nach: Niederwalddenkmal, um 1900 Freiheitsallegorien Fundstellen „Freiheit“ Fundstellen „Hure“ und „Freiheit“ Fundstellen „Guillotine“ Der Vorwurf, den Danton seinem politischen Rivalen Robespierre macht, er habe „kein Geld genommen, [...] keine Schulden gemacht, [...] bei keinem Weibe geschlafen, [...] immer einen anständigen Rock getragen und [sich] nie betrunken“ und er sei deshalb „empörend rechtschaffen“, mündet in der rhetorischen Frage: „Ist denn nichts in dir, was dir nicht manchmal ganz leise, heimlich sagte: du lügst, du lügst!?“ (I.6, S. 25) Im Umkehrschluss gilt für den Sprecher selbst der Vorwurf, dass das gegenteilige Verhalten im Privaten eigentlich ebenso das Gewissen (hier im politischen Sinn zu verstehen) belasten müsse. Danton benennt diesen Konnex am Ende selbst – ohne Eingeständnis des eigenen Beitrags: Lacroix: Wir hätten die Freiheit zur Hure gemacht! Danton: Was wäre es auch! Die Freiheit und eine Hure sind die kosmopolitischsten Dinge unter der Sonne. Sie wird sich jetzt anständig im Ehebett des Advokaten von Arras prostituieren. Aber ich denke, sie wird die Klytämnestra gegen ihn spielen; ich lasse ihm keine sechs Monate Frist, ich ziehe ihn mit mir. (IV.5, S. 77) Bei St. Just ist es nicht „die Freiheit“, die als erniedrigte „Hure“ selbst beteiligt ist an ihrer unziemlichen Behandlung, sondern einzig der gewalttätige Mann Danton: St. Just: [...] Die Revolution wird über ihre Leichen nicht stolpern; aber bleibt Danton am Leben, so wird er sie am Gewand fassen, und er hat etwas in seiner Gestalt, als ob er die Freiheit notzüchtigen könnte. (St. Just wird hinausgerufen.) (III.6, S. 62) Auf die grundsätzlich problematische Freiheitsallegorie eingehend, stellt Dolf Oehler erkenntnisleitende Fragen: [W]ie verträgt sich die unverbrüchliche Liebe für die eine Frau Freiheit mit unserer Freiheit? Und weshalb sollte sie selbst, die Wunderschöne, nur uns lieben und niemanden sonst? Falls sie nun aber auch unsere Rivalen liebt und unsere Feinde, wie können wir glücklich mit ihr sein? Wenn sie jedermann liebt, wie sollten wir ihrer nicht leid werden? Wie nicht verzweifeln an der Freiheit, wenn sie eine Hure ist? […] Aber dürfen wir annehmen, alle unsere Feinde seien auch die ihrigen und alle ihre Verehrer gehörten zu unseren Freunden, mit denen wir sie eifersuchtslos zu teilen bereit und imstande sind? Oder erübrigen sich alle diese Spekulationen, weil die Freiheit eine Heilige ist, eine Göttin oder erhabene Mutter: unberührbar und unzugänglich für unsere profanen Begierden? Und wenn sie eine so hohe, überirdische Person ist, wie stellen wir es an, daß wir sie lieben? Ist sie vielleicht die gewährende Mutter, fürsorglich und liebevoll zu uns, ihren Söhnen? […] Doch wenn sie kein übersinnliches Wesen ist, sondern ein sinnliches: droht dann nicht Gefahr in ihrer mächtigen Umarmung? Sind wir es, die die Freiheit erobern müssen, oder ist sie es, die uns befreit? Gibt sie sich uns oder erwartet sie, daß wir sie uns nehmen? (Oehler 1985, S. 91) In „Dantons Tod“ begegnen wir allen diesen Fragen in statu nascendi, hat doch die Französische Revolution die libertas von den Römern entlehnt, gegen den feudalabsolutistischen Ständestaat auf die Barrikaden geschickt und die politischen Machtverhältnisse umgestürzt. Noch ist „die Freiheit“ kein Mythos, noch ist sie auch eine den Männerphantasien entsprungene Frau. „Georg Büchner [ist] der erste, der diesen Widerspruch im Bilde der Freiheit systematisch thematisiert, der ihn zum Gegenstand wie zum Bewegungsprinzip einer dramatischen Handlung macht.“ (ebd., S. 100) Danton sucht die „Mediceische Venus stückweise bei allen Grisetten des Palais-Royal zusammen; er macht Mosaik, wie er sagt. Der Himmel weiß, bei welchem Glied er gerade ist. Es ist ein Jammer, dass die Natur die Schönheit, wie Medea ihren Bruder, zerstückt und sie so in Fragmenten in die Körper gesenkt hat. – Gehn wir ins Palais-Royal!“ (Lacroix, I.4, S. 18) „Ob konterrevolutionär oder republikanisch-progressiv: In jedem Fall ist die Freiheit die ideale Projektionsfigur für immer dieselben Männerphantasien, eine Projektionsfigur zweiten Grades, versteht sich, in dem die primitiven Phantasien über die sexuelle Natur des Weibes als positive oder negative Charakteristika aufgehoben sind.“ (Oehler 1985, S. 97) Wenige Jahre vor Entstehung des „Danton“ malt Delacroix das berühmte Gemälde „Freiheit führt das Volk an“. Christian Sondershaus (2011)

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Männerphantasien Danton: Ich möchte ein Teil des Äthers sein, um dich [Marion] in meiner Flut zu baden, um mich auf jeder Welle deines schönen Leibes zu brechen. (I.5) Während er Julie liebt „wie das Grab“ (I.1), verschwimmen in der Sinnlichkeitsutopie Subjekt und Objekt („Ich …mich“). Dass das Ganze nicht ohne Brechung verläuft, real existierende Angst vor Geschlechtskrankheit benannt und zynisch kommentiert wird, dafür sorgt in dieser Szene mehrmals Lacroix. Christian Sondershaus (2011)

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Freiheitsallegorien Marion – Gegenspielerin mit Zukunft? Meer – Strom – Verschlungen werden und verschlingen – beten und genießen – Männer verschmelzen in ihrem Leib Synästhesie Keine bedingungslose Unterordnung Aber: Sie ist allein, hat keine öffentlicher Bühne – Entsolidarisierung Keine Entwicklung im Drama Männerphantasie und Angstobjekt Marion ist die „erste, die explizit das Gegenprogramm zur logischen, Regeln, Gesetze und Sätze zitierenden wie produzierenden Rede formuliert. […] Marions ‚Glutstrom’ ist ebenso gefährlich wie die Rede Dantons.“ (van Kempen 2005, S. 159) Theweleit: Männerphantasien Postbank „Unterm Strich zähl ich“ Christian Sondershaus (2011)

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Die Maschine Die Guillotine Bildquelle: Industrielle Revolution Christian Sondershaus (2011)

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Vielschichtigkeit des „Danton“ – Kontextualiserungs-möglichkeiten und mehr… Christian Sondershaus (2011)

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Aufgabenstellungen Erläutern Sie die Wirkung des ersten Wortes des Dramas. [Beziehen dabei ein Kommunikationsmodell mit ein.] Untersuchen Sie den Nebentext und erläutern Sie, wie es Büchner schafft, Danton als Beobachter darzustellen. Untersuchen Sie den ersten Satz des Dramas unter Verwendung des Kommunikationsmodells von Watzlawick, der Inhalts- und Beziehungsaspekt unterscheidet. Denken Sie daran, dass der Zuschauer auch Adressat ist. Durch welche Mittel schafft es Büchner, Danton in der ersten Szene als kritischen Beobachter, der selbst in das Geschehen einbezogen wird, darzustellen? Christian Sondershaus (2011)

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Prinzipien Lohnend, mit der ersten Szene zu beginnen (Schlüssel zum Verständnis) Dialoge kleinschrittig analysieren und auf Bekanntem (Dialoge in „Agnes“ und „Homo faber“) aufbauen/ mit Bekanntem kontrastieren. (Handreichung S. 24f, , 168) Fragestellungen entwickeln lassen (Plakat, Concept-Map). Leseprozess steuern und Verständnismodelle entwicklen lassen, ausgehend von exemplarischer Textanalyse mit Ziel auf das Ganze. Dadurch Planung der Unterrichtssequenz, Vertiefungsmöglichkeiten und Individualisierung. Keine langen Filmsequenzen untersuchen, sondern Trailer (Youtube) oder Standbilder gemäß den entwickelten Fragestellungen: Wie und wozu werden die Codierungsmöglichkeiten des Theaters genutzt? Christian Sondershaus (2011)

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Kompetenzen Lernvoraussetzungen klären/ Kompetenzen sichern: Was können die Schüler, die ein Drama analysieren sollen? Was sollen die Schüler können? Was können sie, wenn sie das können? Wie können sie es… S. 133 Christian Sondershaus (2011)

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Unterrichtsbausteine (S. 118ff) Baustein 1: Kontextualisierung (Agnes/ Homo faber/ Dantons Tod) Baustein 2: Bühnenbild für 1. Szene, Untersuchung eines Textausschnittes aus 1. Szene Baustein 3: Vertiefung der Analyse, Binnendifferenzierung, Verschriftlichung der Ergebnisse anhand ausgewählter Dialoge und Sprechakte Baustein 4: Struktur des Dramas Baustein 5: Geschichtliche Wahrheit – Geschichtsdrama oder Reflexion über die Darstellung gesellschaftlicher Zustände? Selbstzeugnisse Büchners untersuchen, Aufführungen untersuchen, Büchnerpreis-Rede von Reinhard Jirgl Baustein 6: Ausgewählte Aspekte / Fragestellungen (Sprache und Gewalt/ Frauenfiguren zwischen Anpassung und Auflehnung/ Maschine und Menschlichkeit/ Theater im Theater/ Kontraste im Drama und ihre Funktion/ Mythos im Drama/ Welt als Chaos?/ Revolution und Männerphantasien/ Phrasen der Revolutionäre – Reden analysieren/ Emotionen – auch sie sind inszeniert/ Freiheitsallegorie/ … Baustein 7: Schriftliche Interpretation eines Dramas Christian Sondershaus (2011)

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Geschichtskenntnisse … Schwierigkeit: Wie viel Geschichtskenntnisse brauchen die Schüler? Geschichtsunterricht: Ab Klasse 8 im Gymnasium in jeder Stufe im Bildungsplan Tatsächliche Kenntnis: Sehr wenig Lösung: Drama – Entstehungszeit – Gegenwart: Referate zu Fragestellungen, Lernplakate, Concept-Map. Immer von Fragen ausgehen … Unterscheidung: Welche Kenntnisse über Institutionen und Personen setzt das Drama als bekannt voraus – Welche Kenntnisse sind für die Beurteilung von Einzelaspekten (Gewalt) und der Aussage des Dramas relevant? Blickrichtung: vom Drama aus Zu welchem Zeitpunkt der Dramenbehandlung benötigen die Schüler welche Informationen? Ausgabe: Suhrkamp BasisBibliothek Christian Sondershaus (2011)

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Medieneinsatz Vergleichsstellen finden – Kontexte und Motive entdecken Lokal Programm „TextSearch“ herunterladen Text in Programmfenster kopieren Suchwort eingeben und Umfang des zitierten Texts bestimmen Datei speichern Fundstellen in Textverarbeitungsprogramm einfügen, mit „Suchen und Ersetzen“ das Suchwort einfärben Online Christian Sondershaus (2011)

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„Der „Danton“ ist nicht zu schwer“ - Was sollen die Schüler am Ende der Behandlung des Dramas können? Christian Sondershaus (2011)

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Von Kontexten befreit: „Es lebe der König! […] Im Namen der Republik!“ (Dantons Tod) „Es lebe der König im Namen der Republik!“ Bürgerkönig … Bildquelle: Winterhalter_King_Louis_Philippe.jpg/430px-Franz_Xaver_Winterhalter_King_Louis_ Philippe.jpg Abspann Christian Sondershaus (2011)


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