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Galilei-Transformation
2. Relativitätstheorie 2.1. Spezielle Relativitätstheorie Grundlagen, Michelson-Morley-Experiment Newton: Es gibt einen absolut ruhenden Raum Weltäther Es gibt eine absolute (universelle) Zeit Gleichförmig im Weltäther bewegte Systeme Inertialsysteme Bewegungsgleichung in Inertialsystemen: Wechsel des Inertialsystems: Galilei-Transformation
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Lorentz-Transformation
Einstein: Es gibt keinen Weltäther und keine absolute Zeit Physikalische Gesetze sind in allen Inertialsystemen identisch (Äquivalenzpostulat) Die Vakuumlichtgeschwindigkeit c8 m s ist eine Naturkonstante, unabhängig vom Inertialsystem und unabhängig von der Geschwindigkeit der Lichtquelle Wechsel des Inertialsystems: Lorentz-Transformation Spezialfall:
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Test der Ätherhypothese: Das Michelson-Morley-Experiment
Laser Wellenlänge Spiegel M2 M1 M0 Fernrohr / Detektor M0: halbdurchlässiger Spiegel L Drehbares Interferometer Relativgeschwindigkeit zum ruhenden Äther Originalapparatur: Leff m Interferenz-Streifen Vorhersage (Newton): Interferenzstreifen verschieben sich bei Drehung Vorhersage (Einstein): Interferenzstreifen unabhängig von Orientierung
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Äthersystem: c M0 M1 Laborsystem: c v c v M0 M1 Spiegel M2 L M1 M0
Laser Wellenlänge Spiegel M2 M1 M0 Fernrohr / Detektor L Äthersystem: c M0 M1 Laborsystem: c v c v M0 M1
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Laufstrecke M0 M2 M0 im Äthersystem:
Laborsystem: M0 M2 Laser Wellenlänge Spiegel M2 M1 M0 Fernrohr / Detektor L Äthersystem: M0 M2 L Laufstrecke M0 M2 M0 im Äthersystem:
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Laufzeitdifferenz der interferierenden Strahlen:
Laser Wellenlänge Spiegel M2 M1 M0 Fernrohr / Detektor L Laufzeitdifferenz der interferierenden Strahlen: Taylorentwicklung:
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! Interferenzstreifen
Optischer Gangunterschied: (in ,,Streifennummern”) Verschiebung der Streifen bei Drehung um 90: Streifen Zahlen für Originalapparatur (Beobachtung über ein volles Jahr): ! Beobachtung negativ Ende der Ätherhypothese
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! ! Rettungsversuch 1: Mitführungshypothese ( Stokes, 1845 )
Äther wird von Erde und Atmosphäre mitgerissen Test: Fizeau-Experiment Laser Fernrohr / Detektor Spiegel D halbdurchlässiger Spiegel schnell rotierendes Zahnrad L vR Drehzahländerung: dunkel, hell, dunkel, hell Laserstrahl in strömenden Gasen / Flüssigkeiten Äther nicht mitgerissen ! ! Ende der Ätherhypothese
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Rettungsversuch 2: Kontraktionshypothese (Lorentz-Fitzgerald)
(verzweifelt) Alle Körper, die sich relativ zum Äther bewegen, werden in Bewegungsrichtung kontrahiert möglich aber höchst unnatürlich und unelegant (verglichen mit Äquivalenzhypothese) Ätsch Paradigmenwechsel: akzeptiere die Äquivalenzhypothese und die daraus folgende spezielle Relativitätstheorie ersinne möglichst sensitive experimentelle Tests dieser Theorie Moderne Präzisionsexperimente vom Michelson-Typ: Arbeitsgruppe Prof. Peters, HU
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2.1.2. Längenkontraktion und Zeitdilatation
Gangunterschied bewegter Uhren: ruht in Zeitdilatation: ruht in Bewegte Uhren laufen langsamer ! Längenänderung bewegter Maßstäbe: z1 z2 Längenkontraktion: Bewegte Maßstäbe sind kürzer !
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Test 1: Zerfallszeiten / Zerfallsstrecken von Myonen
• ruhende Teilchen Stochastische Zerfallsrate: Definition: heißt Lebensdauer Beispiel: kosmische Myonen ( , ) Szintillatoren Koinzidenz Trigger Veto e Photomultiplier t t t ln N Geraden-Fit Steigung Messresultat: mittlere Lebenserwartung des Myons in seinem Ruhesystem
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Entstehung kosmischer Myonen:
Wechselwirkung kosmischer Strahlen (Protonen…) in der Atmosphäre h km Problem (für Prof. Newton): Einsteins Triumpf aus Sicht des Myons: Längenkontraktion und aus Sicht des Beobachters: Zeitdilatation
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Messung mit Silizium-Streifen- oder Pixel-Detektoren
Test 2: Elementarteilchen in Detektoren LHC Large Hadron Collider CERN (Genf) Messung der Zerfallslängen ,,langlebiger Teilchen” Beispiel: LHC am CERN p Beauty-Meson B0 Zerfall Ep7 TeV z. B. Messung mit Silizium-Streifen- oder Pixel-Detektoren
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Einfahren des Silizium-Streifendetektors in den ATLAS-Spurdetektor
Photo: CERN Photo: CERN Einfahren des Silizium-Streifendetektors in den ATLAS-Spurdetektor Montage des ATLAS Pixel-Detektors
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Einfahren des Kalorimeters in den ATLAS-Myondetektor
Photo: CERN Einfahren des Kalorimeters in den ATLAS-Myondetektor
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Test 3: Das Concorde-Experiment und das Zwillingsparadoxon
Verzögerung einer Atomuhr an Bord einer Concorde während einer Erdumrundung: Qualitative Bestätigung der Zeitdilatation Quantitative Bestätigung nur nach Korrek- tur auf Effekte der allgemeinen Relativitäts- theorie (Beschleunigung des Flugzeugs, Potentialdifferenz gemäß Flughöhe) Auflösung des ,,Zwillingsparadoxons” A B Zwilling A: B bewegt sich schnell altert langsamer (Zeitdilatation) Zwilling B: A bewegt sich schnell altert langsamer (Zeitdilatation) Paradoxon Lösung: B beschleunigt kein Inertialsystem Sichtweise von A ist korrekt
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Relativ-Geschwindigkeit
Der Dopplereffekt ,,Schalläther” Schallwellen: Schallgeschw. im Medium (Luft, Festkörper,) cS v Q ( ) B T Quelle bewegt Q cS Beobachter bewegt Lichtwellen: Nur Relativgeschw. relevant Situationen äquivalent c Relativ-Geschwindigkeit
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Präzisionstest an Ionenspeicherringen mit Strahlkühlung:
TestSpeicherRing am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg
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514 nm 585 nm
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Resonanzbedingung: Argon-Laser: Dye-Laser: Zahlen: Messung an ruhenden Li-Ionen: 0 ,79 (40) MHz Stabilisierte Ar-Laser-Frequenz: p ,38 (16) MHz Gemessene Dye-Laser-Resonanzfrq.: aexp ,91 (52) MHz Vorhersage der Relativitätstheorie: aSR ,24 (77) MHz Exp. Auflösung:
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2.1.4. Äquivalenz von Masse und Energie
Bisher: Lorentz-kovariante Formulierung der Kinematik Nun: Lorentz-kovariante Formulierung der Dynamik Bewegungsgleichung: relativistischer Impuls: Ruhemasse: Relativistische Masse: Kinetische Energie: Relativistische Energie: Ruheenergie: Energie-Impuls-Beziehung: Nützliche Merkformel mit ,,c 1”: Nützliche Beziehungen:
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Lorentz-Transformation
Analogie: Eigenzeit Lorentz-invariant Folgerung: und sind Vierervektoren (vgl. Theorie-VL), d.h. sie transformieren identisch unter Lorentztransformationen. Lorentz-Transformation Spezialfall:
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Beispiel: Zerfall von hochenergetischen Elementarteilchen in Detektoren
Messung im Detektor: mA Zerfall A B C mB mC : Detektorsystem Ziel der Messung: Zerfallswinkelverteilung = ? zu messen: Lorentztransformation: mA : Ruhesystem von A Flugrichtung im Detektor
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Exp. Test: Speicherringe Beispiel: LEP (CERN)
Umfang: km e-Energie: 100 GeV e-Ruheenergie: 511 keV Gemessene Umlaufzeit: 90 s Newtons Erwartung: v 630 c Ablenkfeld: Ätsch Newtons: m(v) me Einsteins: m(v) me 2·105 me LHC-Tunnel
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e e me PET Experimenteller Test: Materie-Antimaterie-Vernichtung
direkte Beobachtung der Umwandlung von Ruhemasse in Strahlungsenergie anorganischer Szintillatorkristall, z.B. Na J Photomultiplier Verstärker Analog-Digital-Wandler ( ADC ) Spezialfall: Zerstrahlung von Positronium in Ruhe e e Medizinische Anwendung: Positron-Emissions-Tomographie PET
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Extrembeispiel: ,,Computer! Earl Grey Tee!Heiß!”
Experimenteller Test: Erzeugung von Masse aus Energie e me (ruhend) me Umwandlung kinetischer Energie in Ruhemasse (ruhend) e BABAR-Experiment, SLAC, U.S.A. BELLE-Experiment, KEK, Japan e me e Umwandlung von Strahlungs- energie in Ruhemasse Extrembeispiel: ,,Computer! Earl Grey Tee!Heiß!”
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Anwendung: Kernspaltung und Kernfusion
Definition: Die Energie, die benötigt wird, um alle Protonen und Neutronen unendlich weit voneinander zu trennen, heißt Bindungsenergie EB des Atomkerns. Massendefekt Bindungsenergie pro Nukleon ( Proton oder Neutron ) Kernmassenzahl H Fe U Umwandlung Masse Energie durch Spaltung von Kernen Kernkraftwerke Atombomben Umwandlung Masse Energie durch Kernverschmelzung Sonnenenergie Wasserstoffbomben
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2.1.5. Interstellare Raumfahrt z z Relativgeschwindigkeit:
Momentanbeschleunigung: z Menschliche Besatzung Flug mit konstanter Beschleunigung a = g Ziel: Andromeda-Galaxie ( Abstand 6 Lichtjahre ) Bei a g sind allgemein relativistische Effekte vernachlässigbar klein Näherung: Bewegung unendliche Folge infinitesimaler Stücke gleichförmiger Bewegung in momentanen Inertialsystemen
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(Zahlen ohne Einheiten)
Resultate: ( Tafelrechnung ) Abkürzungen: (Zahlen ohne Einheiten) 1 T Z 1 1 T 1 T T Erde: Voyager: ( ) Jahre 15 t ln g a c 2 =
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2.2. Allgemeine Relativitätstheorie ( ART ) 2.2.1. Grundlagen
M(t) Newtons Gravitationstheorie muss unvollständig sein: Fernwirkungstheorie unendliche Ausbreitungsgeschwindigkeit des Gravitationsfeldes Kausalitätsverletzung träge Masse schwere Masse Warum? lokal sind Trägheitskräfte und Gravitationskräfte ununterscheidbar
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Äquivalenzprinzip ( Einstein )
Alle Bezugssysteme sind gleichberechtigt. Ein beschleunig-tes Bezugssystem ist lokal ununterscheidbar von einem Inertialsystem in einem entsprechenden ( homogenen ) Gravitationsfeld. Konsequenz: relativistische Theorie der Gravitation Allgemeine Relativitätstheorie (ART) Massen verkrümmen das Raum-Zeit-Kontinuum ( Euklidsche Geometrie Riemannsche Geometrie ) Massen bewegen sich auf Geodäten ( lokal kürzeste Wege )
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Doppler-Rotverschiebung
Gravitations-Rotverschiebung Experiment 1: ruhende Lichtquelle Detektor Masse m ruhend t 0 ruhende Lichtquelle t t h c t Frequenzmessung im Detektor ( Dopplereffekt ): Doppler-Rotverschiebung
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Gravitations-Rotverschiebung
Äquivalenzprinzip gleicher Ausgang bei GGravitationspotential Gg h ruhende Lichtquelle frei fallend Detektor Masse m fest montiert Erde Lichtquelle frei fallend Erde Experiment 2: Gravitations-Rotverschiebung
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Atomuhr-Verzögerung im Concorde-Experiment
Experimentelle Tests der Gravitations-Rotverschiebung: Pound, Rebka (1959); Pound, Snider (1965): 57Co-Quelle 14,4 keV -Strahlung Absorption in 22,5 m Höhe in Mößbauer-Spektrometer (Physik 4) Erwartung: mit 1 Genauigkeit bestätigt Rotverschiebung der Absorptions-Spektrallinien von Sternen Frequenzverschiebung beim Saturn-Vorbeiflug von Voyager I (1980) Folgerung: Ruhende Uhren in großer Höhe laufen schneller als am Erdboden Tests: Atomuhr-Verzögerung im Concorde-Experiment Atomuhr auf dem Monte-Rosa-Plateau
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ungestörte, geschlossene Kepler-Bahn
Perihelwanderung, Radar-Zeitverzögerung Zeitverzerrung durch G Störung der Kepler-Gesetze Perihelwanderung Merkur Sonne Merkur Sonne Perihel Perihel-Wanderung ungestörte, geschlossene Kepler-Bahn gestörte Bahn Bahnstörung durch die anderen Planeten 532 / Jahrhundert Beobachtete Exzess-Störung: ( 43,110,45 ) / Jahrhundert Vorhersage ( Allgemeine Relativitätstheorie ): 43,03 / Jahrhundert
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Radar-Echos: Direkte Messung der Zeitverzerrung nahe der Sonne
Raum-Zeit-Verzerrung Sonne, M Erde Venus b Radarsignal Messung der Zeitverzögerung ( Prinzip ) Zufalls-Signal Frequenz-Generator Sender Verzö-gerung Empfänger Mischer Lock-In-Rück-kopplung Signal Max.! Bestätigung der Theorie auf 2 ‰
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2.2.4. Lichtablenkung, Gravitationslinsen
Licht von Stern Sonne, M Erde scheinbare Position des Sterns b Lichtablenkung am Rand der Sonne Sonnenrand: b m Bestätigung durch Beobachtung während totaler Sonnenfinsternis Erde Gravitationslinsen Quasar Hohe Materieansammlung in direkter Sichtrichtung Mehrfachbilder oder Bögen
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J. Surdej et al., Nature, London 329 (1987) 695.
1987: Entdeckung der Quasare UM 673 A und UM 673 B unter mit identischen Spektren und identischer Rotverschiebung ( Abstand ) J. Surdej et al., Nature, London 329 (1987) 695.
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Beispiele für Gravitationslinsen:
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2.2.5. Gyroskop-Präzession E P
Riesiger Effekt in Umgebung schnell rotierender schwarzer Löcher ( ,,Kerr-Löcher” ) E P Umfangreiches experimentelles Programm kräftefreies Gyroskop Erde Statisches Erdfeld Krümmung durch Erdrotationsenergie ( ,,Mitziehen von Inertialsystemen”, Lense-Thirring-Effekt )
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(größte Kernbindungsenergie)
Neutronensterne und Schwarze Löcher Sonnen-Brennphasen, abhängig von Masse M der Sonne: (Unsere Sonne: M⊙) für M ≳ 20 M⊙ Ende unserer Sonne Ende der Fusionskette (größte Kernbindungsenergie) Endzustand 1: Weißer Zwerg Gleichgewicht: pout pin pin Gravitationsdruck pout Fermidruck der Elektronen ( Pauliverbot ) Stabilitätsgrenze (Chandrasekhar-Grenze) M 1,46 M⊙
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Gravitationsenergie Supernova-Explosion
Endzustand 2: Neutronenstern / Pulsar M 1,46 M⊙ Gravitationskollaps Neutronisation Gravitationsenergie Supernova-Explosion SN Gleichgewicht: pout pin pin Gravitationsdruck pout Fermidruck der Neutronenflüssigkeit ( Pauliverbot ) Stabilitätsgrenze (Oppenheimer-Volkow-Grenze) M 3,2 M⊙
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Krebs-Supernova Jahr 1054 d = 2 kpc
optisch 1 Lichtjahr Synchrotronstrahlung
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Krebs-Supernova Jahr 1054 d = 2 kpc
Röntgenbild 1 Lichtjahr optisch 1 Lichtjahr
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M 3,2 M⊙ Gravitationskollaps Singularität:
Endzustand 3: Schwarzes Loch Raum-Zeit-Singularität Vorhersage der ART M 3,2 M⊙ Gravitationskollaps Singularität: Artist’s View Schwarzschild-Radius rS Fluchtgeschwindigkeit einer Masse m: kritischer Wert: v c Schwarzschild-Radius Folgerung: Nichts kann den Schwarzschildradius von innen passieren. Auch Lichtstrahlen werden zurückgekrümmt, bzw. werden am Schwarzschild-Radius unendlich rotverschoben, d.h. verlieren die gesamte Energie.
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Schwarzes Loch mit Akkretionsscheibe
Evidenz 1: Röntgenbinäre Artist’s View Röntgenstrahlen Riesenstern Schwarzes Loch mit Akkretionsscheibe Beispiel: Cygnus X-1 (2 kpc entfernt) Riesenstern: HDE (blauer Riese) Schwarzes Loch: M 10 M⊙ Umlaufperiode: 5,6 Tage (aus Doppler- verschiebung der Spektrallinien) Evidenz 2: Aktive galaktische Kerne Schwarze Löcher mit M M⊙ gespeist aus Gravitationsenergie einer Akkretionsscheibe aus Staub und Gas gewaltige Massen/Energie-Ausstöße entlang relativistischer Jets
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Das Galaktische Zentrum
Sagittarius A: Schwarzes Loch M M⊙ 200 Lichtjahre Radiobild
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Das Galaktische Zentrum
Infrarotbilder
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Gravitationswellen elektromagnetische Felder breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus Maxwell-Theorie Elektromagnetische Wellen Gravitationsfelder breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus Gravitationswellen (Raum-Zeit-Verzerrungswellen) EinsteinsART Erhoffte ,,Punkt”-Quelle eines detektierbaren Signals: Erschütterung des Raum-Zeit-Kontinuums durch SN-Gravitationskollaps etc. Direkte Suchen: Verstimmung tiefgekühlter Resonatoren (,,Gravitationswellen-Antennen”) Riesen-Michelson-Interferometer
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GEO600 Hannover LIGO Hanford, WA LISA Weltraum Cascina bei Pisa
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Indirekte Beobachtung: Pulsar-Doppelsternsystem PSR 1913
(Nobelpreis 1993 an R. Hulse und J. Taylor) M M⊙ B 108 T 80 s Doppler-Modulation der Radio-Puls-Periode von 59 ms in 7,75 h Zyklus Neutronen-Stern normaler Stern m M⊙ Radio-Pulsar, T 59 ms Umlaufzeit h R R⊙ Periastron Apastron Entdeckung (15 Jahre Beobachtungszeit): Abnahme der Rotationsgeschwindigkeit ART Energieverlust durch Abstrahlung von Gravitationswellen
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Orbitalphase: Phasenschub:
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2.2.8. Kosmologie, dunkle Materie und dunkle Energie
Der Weltraum unendliche Weiten ca Galaxien mit je ca Sonnen stark anisotrope Strukturen Skala 10 Mpc: Galaxien-Haufen Skala 100 Mpc: Galaxien-Superhaufen Bänder, Wände, leere Blasen sehr isotrop auf Skalen ≳ 1 Gpc Robertson-Walker-Modell Weltall homogene, isotrope, ideale Flüssigkeit Einsteinschen Feldgleichung Robertson-Walker-Metrik, Expansionsdynamik
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Relativer Skalenparameter
[109 Jahre] Jetzt 10 10 20 1 2 3 Relativer Skalenparameter k k 0 k 1 Was bedeutet R ? Skalenparameter: R( t ) Krümmungsradius Krümmung: k geschlossenes Universum k 0 flaches Universum k offenes Universum
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Gesamtstrahlungs-Leistung aus d
Der Urknall (Big Bang): Das Universum entstand vor 13,7109 Jahren (Unsicherheit 1% ) aus einem Zustand unendlicher Dichte und Temperatur ( einer Quantenfluktuation?) und expandiert seither. Die heutige ( t0 ) Expansionsrate beträgt Evidenz 1: Warum ist der Nachthimmel dunkel und kalt? Olbers Paradoxon Annahme: Universum unendlich und homogen mit Sonnen gefüllt Gesamtstrahlungs-Leistung aus d Sonnendichte Strahlungsleistung pro Sonne
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Fluchtgeschwindigkeit im Abstand R
Evidenz 2: ( Hubblesche Rotverschiebung ) Ferne Galaxien bewegen sich von uns weg (scheinbarer Dopplereffekt Rotverschiebung von Spektrallinien). Die Rotverschiebung ist proportional zum Abstand. Rotverschiebung Fluchtgeschwindigkeit im Abstand R Kosmologisch korrekter Grund: Expansion des Raums Streckung der Wellenlänge des Lichts während der Laufzeit auf dem Weg von der Galaxie zu uns
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Evidenz 3 (Kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung):
Das Weltall ist ein perfekter Schwarzkörperstrahler Jahre nach dem Big Bang wurde das Weltall transparent für Licht: T 3000 K Expansion des Weltalls Abkühlung der Strahlung Strahlungstemperatur heute: T 2,725 0,001 K Strahlung isotrop auf 105 Penzias und Wilson Nobelpreis 1978
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Ist unser Weltall offen oder geschlossen?
kritische Dichte des Universums Expansionsdynamik geschlossenes Universum flaches Universum offenes Universum Definition: Expansion Jede Abweichung von verstärkt sich exponentiell leuchtende Materie 103 einzig natürliche Erklärung ist Inflationstheorie: 10351030 s nach dem Urknall expandierte das Universum (z.B. durch einen Phasenübergang der elementaren Kraftfelder) um 40 bis 50 Größenordnungen , Isotropie der Mikrowellenhintergrundstrahlung & Massenverteilung
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0,04 Wo ist der Rest ??? Inflation Die große Addition: Sterne
Gaswolken Interstellarer Staub Braune Zwergsterne Neutrinos ⋮ 0,04 Wo ist der Rest ???
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Galaxien-Rotationskurven
Dunkle Materie: Supersymmetrische Teilchen (Neutralinos) ? Galaxien-Rotationskurven v(r) r Galaxiemasse M Erklärung: Halo von Dunkler Materie umgibt die Galaxie M( r )r. D.M. liefert ≳ 99% der Masse!
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Standardkerzen: Supernovae Typ Ia
Dunkle Energie: Einstein war doch kein Esel!! (Einsteins größte Eselei) Einstein-Gleichungen mit kosmologischer Konstante zusätzlicher Expansionsdruck des Universums (Dunkle Energie) Evidenz 1: Entfernte Standardkerzen Abweichungen vom Hubble-Gesetz Standardkerzen: Supernovae Typ Ia Rotverschiebung z Magnitude mB log R Evidenz 2: Korrelationsmuster winziger Anisotropien der kosmischen Hinter-grundstrahlung erlaubt Präzisions-messung kosmologischer Parameter ex. Dunkle Materie & Dunkle Energie WMAP
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Das neue Weltbild des 21. Jahrhunderts
[109 Jahre] Jetzt 10 10 1 2 3 Relativer Skalenparameter k k 0 k 1 beschleunigte Expansion Das Weltall ist offen. Die Expansion war bisher durch die Massen-Gravitation gebremst. Wir befinden uns im Übergang zu einer beschleunigten Expansion wegen der Dunklen Energie Ätsch M = 4% gewöhnliche Materie im Weltall, davon 99 % Plasmen DM = 23% (kalte) Dunkle Materie, neue Elementarteilchen ? = 73% Dunkle Energie im Weltall, Natur völlig unbekannt
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