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Veröffentlicht von:Angelika Zeeb Geändert vor über 10 Jahren
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VII. Zinssatz und Gütermarkt bei konstanter Inflation
Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau WS 2007/08 y, s.y VII. Zinssatz und Gütermarkt bei konstanter Inflation f(k) 2006: Ende 10. Vorlesung! y* c* (n+d)k s.f(k) s.y* k* k
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Pflichtlektüre: Lambsdorff, J. Graf und C. Engelen (2007), Das Keynesianische Konsensmodell, WiST, Wirtschaftswissenschaftliches Studium, August, S Jarchow, H.-J. (2003), Theorie und Politik des Geldes. 11. Aufl und Romer, D. (2006), Short-Run Fluctuations. Manuskript, University of California, Berkeley, S. 1-19:
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Die vorherigen Abschnitte hatten gezeigt, dass Investitionen sich die zu ihrer Finanzierung notwendigen Ersparnisse selbst erzeugen aufgrund des Multiplikatorprozesses. Wie wird dann aber der Realzins bestimmt? Wir hatten in Abschnitt 3 bereits gesehen, dass der nominale Zinssatz von der Zentralbank bestimmt wird. Die Zentralbank beobachtet permanent die laufende und in der Zukunft erwartete Inflation.
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Wird dieser Wert vom nominalen Zinsniveau subtrahiert, so ergibt sich das reale Zinsniveau.
Die Zentralbank führt die Geldpolitik durch mit dem Ziel, makroökonomische Größen optimal zu steuern. Da hohe Realzinsen die Investitionen dämpfen und niedrige Realzinsen zu einem expansiven Impuls führen, wird die Zentralbank der Höhe der Realzinsen besondere Aufmerksamkeit schenken. Sie wird daher direkt das Realzinsniveau steuern.
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Sofern die Zentralbank die Realzinsen für angemessen hält, wird sie die Geldmenge im Ausmaß der Inflation steigen lassen. Bei hoher Inflation wird die Zentralbank die Geldmenge so steuern, dass der Realzins steigt. Hierdurch soll der Preisauftrieb gedämpft werden. Bei zu niedriger Inflation wird der Realzins gesenkt, damit zusätzliche gesamtwirtschaftliche Nachfrage entsteht. Ist das Inlandsprodukt niedriger als das potentielle Inlandsprodukt, so resultiert Arbeitslosigkeit und vorhandene Kapazitäten an Sachkapital sind ungenutzt. Die Zentralbank steuert dem durch Senkung des Realzinses entgegen.
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Ist das Inlandsprodukt höher als sein potentielles Niveau, so müssen Arbeitskräfte Überstunden machen. Sachkapital wird übermäßig verschleißt. Um die Wirtschaft zu dämpfen wird die Zentralbank den Realzins erhöhen. Es ergibt sich eine geldpolitische Reaktionsfunktion, die positiv vom Inlandsprodukt und ebenfalls positiv von der Inflationsrate abhängig ist. Diese Regel wird als Taylor-Regel bezeichnet:
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Hierbei bezeichnen lP das Ausmaß mit dem die Zentralbank auf Schwankungen des Inlandsprodukts reagiert. Je ausgeprägter der Wunsch nach eine Stabilisierung des Inlandsprodukt, desto größer fällt dieser Parameter aus. Analog fällt lI groß aus, falls bereits kleine Schwankungen der Inflationsrate vermieden werden sollen. Sofern die Zentralbank eine Inflationsrate von Null anstrebt, werden für die beiden letzten Terme der Gleichung langfristig Werte von Null erwartet. Dies impliziert, dass r' einen von der Zentralbank im langfristigen Mittel für geeignet angesehenen Realzins bezeichnet.
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Sie hat eine positive Steigung.
Damit erhalten wir eine Kurve, welche die monetäre Politik der Zentralbank beschreibt. Diese Kurve bezeichnen wir als MP-Kurve. Sie hat eine positive Steigung. Ein Anstieg der Inflation oder ein Übergang zu einer restriktiveren geldpolitischen Regel (r' steigt) verschieben die MP-Kurve nach oben. r MP-Kurve p; r' Y
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Die IS-Kurve sei durch die folgende Gleichung charakterisiert (b0 bezeichnet die in den vorherigen Abschnitten identifizierten Einflüsse). Die geldpolitische Regel und die IS-Kurve können zusammengefasst werden, um das gleichgewichtige Inlandsprodukt und den hierzu gehörigen Realzins zu bestimmen. r IS MP r0 P0 Y Y0
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Im Gleichgewicht muss die nominale Geldmenge, L, mit der Inflationsrate steigen.
Dies zeigt ein Blick auf die Geldnachfragegleichung. Da im Gleichgewicht der Realzins, die erwartete Inflationsrate und das Inlandsprodukt konstant sind, ist auch die reale Geldnachfrage konstant. Dies ergibt sich nur bei einer proportionalen Entwicklung von Geldmenge und Preisniveau. So lange somit der Zinssatz konstant ist, gilt die Quantitätsgleichung.
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Erhöhung der Staatsausgaben
IS1 b0 IS0 MP rA PA r0 P0 Y Y0 YA
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Die Erhöhung der Staatsausgaben auf ein dauerhaft höheres Niveau verschiebt die IS-Kurve nach rechts. Aufgrund des Anstiegs des Inlandsprodukts ergibt sich eine Überauslastung der Kapazitäten. Die Zentralbank wird gemäß ihrer Reaktionsfunktion den Realzins erhöhen. Die Inflationsrate ist kurzfristig konstant. Daher bleibt die MP-Kurve unverändert in ihrer Lage. Es ergibt sich ein neues Gleichgewicht im Punkt PA. Das Inlandsprodukt ist angestiegen, allerdings ist der Anstieg gedämpft, da die höheren Realzinsen die Investitionen reduzieren.
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Der Anstieg des Inlandsprodukts fällt insgesamt geringer aus als bei der bisherigen Multiplikatoranalyse. Die Zentralbank wirkt stabilisierend einer Ausweitung des Inlandsprodukts entgegen. Dies wird auch in der Literatur als „Dämpfungseffekt des Geldmarkts“ bezeichnet. Im Rahmen der Modellbildung mit Taylor-Regel ist es passender von einem „Dämpfungseffekt des Zentralbankverhaltens“ zu sprechen.
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Straffere geldpolitische Regel
MP1 r IS0 MP0 r' rA PA r0 P0 Y YA Y0
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Eine straffere geldpolitische Regel verschiebt die MP-Kurve nach oben.
Der Realzins erhöht sich. Aufgrund des steigenden Realzinses sinkt das Inlandsprodukt. Dies wiederum bewirkt, dass die Erhöhung des Realzinses etwas gedämpft wird. Es ergibt sich ein Gleichgewicht in PA bei kurzfristig konstanter Inflationsrate.
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Eine straffere geldpolitische Regel geht mit einer einmaligen Reduktion der Geldmenge einher.
Dies zeigt die Gleichung für die Geldnachfrage: Da das Inlandsprodukt sinkt und der Realzins steigt, sinkt die reale Geldnachfrage.
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Wieso geht eine einmalige Reduktion der Geldnachfrage mit einem Sinken des Inlandsprodukts einher?
Teilweise finden sich hier irreführende vulgärökonomische Argumente für diesen Zusammenhang, z.B. : „Die Güternachfrage verringert sich weil weniger Geld für Konsumzwecke zur Verfügung steht“. Dieses Argument ist falsch, denn für Konsum ist Einkommen notwendig. Geld wird zu Transaktionszwecken gehalten. Konsumgüter werden verbraucht, Geld nicht. Der Grund besteht vielmehr darin, dass durch den höheren Realzins die Investitionen sinken und als Begleiterscheinung auch die Geldnachfrage sinkt.
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Liquiditätsfalle Die Zentralbank kann keine negativen nominalen Zinssätze am Markt durchsetzen. Ein Grund für dieses Versagen besteht darin, dass die Geschäftsbanken keine Kredite mit negativen Nominalzinsen vergeben, weil sie stattdessen die Geldhaltung bevorzugen. Dies wird als Liquiditätsfalle bezeichnet, da alle Wirtschaftssubjekte eine unbegrenzte Neigung zur Haltung von Liquidität hätten. Bei einer Inflationsrate von Null kann die Zentralbank dann keine negativen Realzinsen erreichen.
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Expansivere geldpolitische Regel mit Liquiditätsfalle
MP P0 =P1 r' r0=0 Y Y0 =Y1
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Eine expansivere geldpolitische Regel ist dann ohne Einfluss auf r.
Statt Punkte auf der MP-Kurve zu erreichen muss die Zentralbank dann von dieser Kurve abweichen. Unterhalb von r=0 gilt die MP-Kurve nicht mehr. Eine expansivere geldpolitische Regel ist dann ohne Einfluss auf r. Demzufolge kann sich auch kein Anstieg der Investitionen und des Inlandsprodukts einstellen. Eine Änderung der geldpolitischen Regel ist in der Liquiditätsfalle somit wirkungslos.
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VIII. Das makroökonomische Konsensmodell
Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau WS 2007/08 y, s.y VIII. Das makroökonomische Konsensmodell f(k) y* c* (n+d)k s.f(k) s.y* k* k
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Pflichtlektüre: Lambsdorff, J. Graf und C. Engelen (2007), Das Keynesianische Konsensmodell, WiST, Wirtschaftswissenschaftliches Studium, August, S Romer, D. (2006), Short-Run Fluctuations. Manuskript, University of California, Berkeley, S : Taylor, J. B. (2007), Economics, 5. Aufl. S ;
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Weiterführende Lektüre:
Blanchard, O. (2006), Macroeconomics. 4. Aufl. S Burda, M. und C. Wyplosz (2005), Macroeconomics – A European Text. 4. Aufl. S Mankiw, N. G. (2003), Macroeconomics. 5. Aufl. S
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Bisher haben wir ein konstantes Inflationsniveau unterstellt.
Tatsächlich aber schwankt die Inflationsrate und reagiert auf geld- und fiskalpolitische Aktionen. Wir müssen daher die Bestimmungsfaktoren der Inflationsrate herausarbeiten und die Rückwirkung auf Realzins und Inlandsprodukt modellieren. Das gesamtwirtschaftliche Angebot wird langfristig von den Einsatzfaktoren und dem technischen Fortschritt bestimmt.
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Dieses langfristige Niveau wird auch als „potentielles Inlandsprodukt“ bezeichnet oder als „Vollbeschäftigungsproduktion“. Wir hatten das entsprechende Niveau im Rahmen eines Wachstumsmodells bestimmt. Hat die Inflationsrate hierauf einen Einfluss? Zum einen existieren Kosten der Inflation (Schuhlederkosten, Menukosten …), welche einen negativen Einfluss nahelegen. Zum anderen wird darauf verwiesen, dass diese Kosten bei mäßiger Inflation gering sind und zu starre Preise auch die Anpassungsfähigkeit einer Volkswirtschaft behindern.
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Für das letztere Argument spricht auch, dass es in Betrieben oftmals schwer ist, die Löhne zu senken, auch wenn die wirtschaftliche Lage dies erfordert. Bei mäßiger Inflation könnte demgemäß bei konstantem nominalen Lohn stetig (und ohne drohenden Streik) das passende reale Lohnniveau erreicht werden. In Abwägung der konträren Argumente erscheint die Annahme vertretbar, dass insgesamt die Inflationsrate keinen Einfluss auf das langfristige Inlandsprodukt besitzt. p Y Y
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Im Falle eines Zustroms von Arbeitskräften, Kapital oder natürlichen Ressourcen sowie bei technischem Fortschritt erhöht sich das „potentielle Inlandsprodukt“ und die Angebotskurve verschiebt sich nach rechts. Kurz- und mittelfristig ist es jedoch möglich, dass das gesamtwirtschaftliche Angebot von diesem langfristigen Niveau abweicht. Dies ist auf folgende Ursachen zurückzuführen:
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Geldillusion. Anbieter von Gütern und Diensten täuschen sich bezüglich der Wirkung einer sinkenden Inflationsrate. Sie beobachten zunächst niedrigere Preissteigerungen ihres Gutes und interpretieren dies fehlerhaft als eine Veränderung des eigenen Preises relativ zu den Preisen der anderen Güter der Volkswirtschaft. Als Folge vermindern sie ihr Angebot. Ähnlich würden Arbeitsanbieter von sinkenden Lohnzuwächsen auf einen sinkenden Reallohn schließen und ihr Arbeitsangebot einschränken. Die allgemein sinkende Inflationsrate, und damit die Konstanz des realen Lohnes, wird verspätet oder zu gering wahrgenommen. 2007: Ende 11. Vorlesung
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Lohnrigiditäten. Löhne passen sich kurzfristig unzureichend an
Lohnrigiditäten. Löhne passen sich kurzfristig unzureichend an. Arbeitsverträge werden langfristig geschlossen, und während dieser Zeit ist der Lohnsatz fixiert. Ist die Inflation geringer als das erwartete Niveau der Inflationsrate, so erhöhen sich die realen Kosten einer Firma und der Gewinn sinkt. Die Firma wird zur Kostenbegrenzung die Produktion einschränken und auf die neue Einstellung von Mitarbeitern verzichten. Insgesamt verringert sich daher das Angebot an Gütern und Diensten.
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Preisrigiditäten. • Preise passen sich kurzfristig unzureichend an. Auf Grund von „Menukosten“ sind Preisanpassungen kostspielig und werden daher möglichst selten durchgeführt. Ist die Inflationsrate geringer als dies beim Festsetzen der Preise erwartet wurde, so erhöht sich der Preis des eigenen Gutes relativ zum Preis anderer Güter der Volkswirtschaft. Dies reduziert den Absatz und Umsatz der Firma. Hierauf reagierend wird die Produktion gedrosselt.
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Die Ausführungen implizieren, dass eine Inflationsrate, die unterhalb der erwarteten Inflationsrate liegt, zu einer Drosselung der Produktion führt. Umgekehrt induziert eine Inflationsrate oberhalb des erwarteten Niveaus eine Produktionsausweitung. Wir unterstellen, dass dieser Effekt sehr stark ist, so dass kurzfristig eine geringe Abweichung von der Inflationsrate zu einer starken Variation des Inlandsprodukts führt. Dies führt zu einer kurzfristigen, hori- zontalen Inflationsan- passungs-Kurve (IA) im p/Y-Diagramm. p p0 IA Y
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Inflation wird hierbei aus der Vergangenheit „ererbt“.
Eine hohe Inflationsrate in der Vergangenheit bewirkt, dass auch in der Zukunft mit einer hohen Inflationsrate gerechnet wird. Es können aber auch unabhängig von der Inflationsrate der Vergangenheit erhöhte Inflationserwartungen auftreten. Veränderungen der erwarteten Inflation. Eine autonome Erhöhung der Inflationserwartung verschiebt die IA-Kurve nach oben. So würde z.B. ein Anstieg der Ölpreise zur Erwartung einer erhöhten zukünftigen Inflation führen.
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Wie wirken nun die kurzfristige Inflationsanpassungsgerade und die langfristige Angebotskurve zusammen? Die Inflationsrate erhöht sich, wenn das Inlandsprodukt größer ist als sein potentielles Niveau. In diesem Fall bewirkt nämlich eine Überauslastung der Kapazitäten einen schnelleren Anstieg der Preise. Maschinen verschleißen schneller, die Motivation und Konzentration der Mitarbeiter sinkt. Dies müssen die Firmen durch einen beschleunigten Anstieg der Preis ausgleichen.
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Für abgeleistete Überstunden muss ein Zuschlag bezahlt werden, der den Lohnsatz erhöht.
Zudem steigen die Löhne schneller, weil aufgrund der geringen Arbeitslosigkeit sich leichter Lohnsteigerungen durchsetzen lassen. Ist das Inlandsprodukt dagegen kleiner als sein potentielles Niveau, so resultiert Arbeitslosigkeit. Bei hoher Arbeitslosigkeit können Unternehmen die Löhne drücken. Nur die hoch-motivierten und qualifizierten Arbeitskräfte verbleiben in den Betrieben und erlauben es den Firmen, die Preissteigerungen moderater ausfallen zu lassen.
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Formal gilt für die Inflationsrate:
Entspricht das Inlandsprodukt seinem potentiellen Niveau, , so folgt : Liegt also bei der Produktion eine dauerhafte Ruhelage vor mit , dann ändert sich die Inflationsrate nicht. Weicht jedoch die Höhe des Inlandsprodukts von seiner potentiellen Höhe ab, so hat dies eine Veränderung der zukünftigen Inflationsrate zur Folge.
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Mittelfristig dürfte die Angebotskurve weder horizontal noch vertikal verlaufen, sondern eine positive Steigung aufweisen. Eine solche Angebotskurve wird auch als Phillips-Kurve bezeichnet. Hiermit wird verdeutlicht, dass mittelfristig ein erhöhtes Inlandsprodukt und eine Absenkung der Unterbeschäftigung nur mit einer Inflation „erkauft“ werden kann. Wir verzichten in der Graphik auf die Darstellung dieses mittelfristigen Zusammenhangs.
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Die Nachfragekurve (aggregate demand) im p/Y-Diagramm ist durch eine negative Steigung gekennzeichnet. Sie ergibt sich aus dem Zusammenspiel von IS-Kurve und MP-Kurve. Ein Anstieg der Inflationsrate verschiebt die MP-Kurve nach oben. Aufgrund des steigenden Realzinses verringert sich daher das Inlandsprodukt. Die AD-Kurve stellt die Schar der Inflationsraten und des jeweils korrespondierenden Inlandsprodukts dar.
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Steigung der AD-Kurve r MP1 p IS MP0 r0 P0 Y Y0 p AD p1 p0 P0 Y Y
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Die negativ geneigte Nachfragekurve ähnelt einer aus der Mikroökonomie bekannten Nachfragekurve.
Erhöht sich der Preis für Bier, so sinkt die Nachfrage. Dieser mikroökonomische Effekt ist aber auf Substitutionsbeziehungen zurückzuführen: Der relative Preis für Bier steigt an; statt Bier werden andere Güter nachgefragt. Diese Substitution ist aber gesamtwirtschaftlich nicht möglich. Die negative Neigung ist daher anders zu begründen: Die Zentralbank möchte einen Anstieg der Inflation vermeiden. Daher erhöht sie den Realzins und bewirkt einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage.
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Das Grundmodell r IS MP r0 P0 Y Y0 p AD IA p0 P0 Y Y
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Erhöhung der Staatsausgaben
IS1 MP b0 IS0 P1 p r1 MP PA r0 P0 Y Y0 =Y1 p AD1 AD0 p1 P1 PA IA p0 P0 Y Y
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Die Erhöhung der Staatsausgaben auf ein dauerhaft höheres Niveau verschiebt die IS-Kurve nach rechts. Aufgrund des Anstiegs des Inlandsprodukts wird die Zentralbank gemäß ihrer Reaktionsfunktion den Realzins erhöhen. Es ergibt sich ein Zwischenpunkt in PA. Die Inflationsrate ist kurzfristig konstant. Daher liegt die Zwischenlösung im p/Y-Diagramm auch im Punkt PA. Aufgrund einer Überschussnachfrage erhöht sich nun die Inflation. Hierdurch wird die Zentralbank veranlasst, den Realzins zu erhöhen. Die MP-Kurve verschiebt sich nach oben. Die Anpassung verläuft so lange, bis wieder ein Gleichgewicht im Punkt P1 erreicht ist, mit einem Inlandsprodukt i.H. des potentiellen Niveaus.
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Straffere geldpolitische Regel
MP1 p IS0 MP PA r0 P0 =P1 Y Y0 =Y1 p AD0 AD1 P0 p0 IA PA p1 P1 Y Y
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Eine straffere geldpolitische Regel verschiebt die MP-Kurve nach oben
Eine straffere geldpolitische Regel verschiebt die MP-Kurve nach oben. Aufgrund des steigenden Realzinses sinkt das Inlandsprodukt. Es ergibt sich ein Zwischenpunkt in PA. Die Inflationsrate ist kurzfristig konstant. Daher liegt die Zwischenlösung im p/Y-Diagramm auch im Punkt PA. Aufgrund eines Überschussangebots verringert sich die Inflation. Hierdurch wird die Zentralbank veranlasst, den Realzins wieder zu senken. Die MP-Kurve verschiebt sich nach unten.
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Die Anpassung verläuft so lange, bis wieder ein Gleichgewicht im Punkt P1 erreicht ist, mit einem Inlandsprodukt i.H. des potentiellen Niveaus. Wir sehen also, dass die Zentralbank bei Straffung der geldpolitischen Regel die Inflationsrate reduzieren kann. Hierbei muss sie aber eine temporäre Reduktion der Produktion und des Einkommens in Kauf nehmen. Dem langfristigen Vorteil einer reduzierten Inflation stehen daher temporäre Einbußen gegenüber. Da zukünftige Vorteile im Kalkül der Wirtschaftssubjekte abdiskontiert werden müssen, ist nicht sichergestellt, dass eine straffere Geldpolitik insgesamt vorteilhaft ist. 2007: Ende 12. Vorlesung!
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Deflation und Liquiditätsfalle
r IS0 MP r0=1 P0 r0=0 Y Y0 p AD0 P0 p0=0 IA p0=-1 Y Y
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Die Zentralbank kann keine negativen Nominalzinsen erzielen, denn die Geschäftsbanken würden lieber horten (z.B. Bargeld in den Tresoren halten), als Kredite mit negativem Ertrag auszugeben und die Nichtbanken würden Sichteinlagen halten und unbegrenzt Kredite bei den Geschäftsbanken aufnehmen. Daher kann eine Senkung der Realzinsen bei Preisniveaustabilität (p=0) nicht herbeigeführt werden. Unterhalb von r=0 gilt die MP-Kurve nicht mehr. In dieser Situation kann die Zentralbank die Inflationsrate nicht mehr steigern, da sie nicht kurzfristig die gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöhen kann. Solche Kredite der GB mit negativer Verzinsung würden somit zu einem Verlustgeschäft führen, da die Sichteinlagen ohne (negative) Verzinsung gehalten werden können.
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Sinkt die Inflationsrate nun (Deflation), so möchte die Zentralbank wie bisher mit einer Senkung der Realzinsen reagieren. Da die Nominalzinsen aber bereits Null betragen, gelingt ihr dies nicht. Entgegen dem Wunsch der Zentralbank führt die Deflation zu einem Anstieg der Realzinsen. Hierdurch sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage weiter ab. Insgesamt ergibt sich bei einer Kombination aus Deflation und Liquiditätsfalle ein positiver Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Nachfragekurve.
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