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Scheidung und Ein-Elternteil-Familien

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Präsentation zum Thema: "Scheidung und Ein-Elternteil-Familien"—  Präsentation transkript:

1 Scheidung und Ein-Elternteil-Familien
Einführung in die Familienpsychologie Prof. Dr. Elke Wild Referat: Scheidung und ein-Elternteil-Familien Referenten: Sonja Klein, Holger Knicker, Christiane Knoppik, Ines Schröder, Anne Sucker Scheidung und Ein-Elternteil-Familien

2 Gliederung 1. Einleitung 2. Scheidung 3. Ein-Elternteil-Familien
2.1. Scheidungsursachen 2.2. Modell der Scheidungs-Stress-Bewältigung 2.3. Das Hilfsangebot der Scheidungsmediation 3. Ein-Elternteil-Familien 3.1. Die besonderen Lebensverhältnisse Alleinerziehender 3.2. Das psychosoziale Befinden der Eltern 3.3. Das psychosoziale Befinden der Kinder 4. Spätfolgen der Scheidung für die Kinder 5. Fazit/Diskussion

3 1. Einleitung Allgemeine Familiensituation
„Die Zahl der Ehescheidungen hat im Jahr 2001 erneut zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 2001 fast Ehen geschieden, das waren 1,6% mehr als im Vorjahr. Damit stieg die Zahl der Ehescheidungen seit mit Ausnahme des Jahres 1999 – kontinuierlich an und erreichte einen neuen Höchststand.“ Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes

4 Scheidungen 2001 Jahr Insgesamt Betroffene minderjäh-rige Kinder 2001
Ines : Ines : Ines : Scheidungen 2001 Jahr Insgesamt Geschiedene Ehen mit minder-jährigen Kindern in % Betroffene minderjäh-rige Kinder 2001 49,6 Nach: Statistisches Bundesamt, 2002

5 Ursachen für die Alleinerziehendensituation
Trennung / Scheidung der Eltern % West % Ost Ledige Elternschaft % West % Ost Tod eines Elternteils % West 14% Ost

6 2. Scheidung 2.1. Scheidungsursachen
Steigender sozioökonomischer Entwicklungsstand und steigender Anteil von erwerbstätigen Frauen Wertewandel Abnehmende Verbindlichkeit von Bindungen Frauenemanzipation Wandel der Geschlechterverhältnisse Ehe = Liebesgemeinschaft (nicht mehr Wirtschafts-/Solidargemeinschaft) Rückkopplungs-/Verstärkereffekt: je höher die Scheidungszahlen, desto geringer die Stigmatisierung, je mehr Scheidungen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, einen neuen Partner zu finden

7 Individuelle und Paarmerkmale
Kombination von niedriger Schulbildung und fehlender Ausbildung Frau besser qualifiziert als Mann Früh geschlossene Ehe Kinderlosigkeit Erwerbstätigkeit der Frau

8 Psychologische Scheidungsprädiktoren
Wichtigste Prädiktoren: Kommunikationsfähigkeit und Stressbewältigungsstrategien der Partner Geringe objektive Ähnlichkeit des Paares in Werten, Einstellungen und Interessen Emotionale Labilität

9 Krisenmodell Chronisches Stressmodell
Scheidung = Störung, an die sich die meisten im Laufe der Zeit anpassen Nach einer gewissen Zeit befindet sich das Individuum wieder auf dem Vorscheidungslevel Individuelle Ressourcen bestimmen dabei den Zeitpunkt Scheidung  Folgen zeitlich unbegrenzt, anhaltender Stress Keine Rückkehr zur vorherigen Konstitution Individuelle Ressourcen bestimmen das Ausmaß der Scheidungsfolgen Vgl. Amato 2000

10 Modell der Scheidungs-Stress-Bewältigung
nach Amato Scheidung hat Prozesscharakter, d.h. sie bezieht sich auch auf Vor- und Nachscheidungszeit Das Modell integriert verschiedene Stressmodelle Ausgangsannahme: Scheidung sei eine durch Stress gekennzeichnete (stressful) Erfahrung

11 Scheidungs-Stress-Bewältigungsmodell
Vgl. Amato 2000 Stressoren  Erwachsene: Alleinerziehende oder Kontaktverlust zu Kindern Verlust emotionaler Unterstützung  Kinder: Abnahme elterlicher Kontrolle und Unterstützung Verlust, Verringerung des Kontaktes zu einem Elternteil  Alle Betroffenen: Anhaltende Konflikte der Eltern Finanzielle Einbußen Mit der Scheidung zusammenhängende, stresserzeugende Ereignisse  Negative Entwicklungsfolgen   Psychisch-emotional Verhalten Gesundheit Leistungen   Positive Entwicklungsfolgen   Kompetenzen in neuen Rollen Neue Lebensgestaltung   Kurzfristig Langfristig Krisenmodell Chronisches Stressmodell Prozess der Ehelösung Vor- und Scheidungs- phase Protektionsfaktoren Individuelle interne Ressourcen (Bewältigungsstrategien) Einstellungen, Werte Soziale, externe Ressourcen (soziale Unterstützung) Strukturelle Ressourcen (institutionelle, staatliche Hilfen)

12 Stressoren (stressors)
Trennung löst im Normalfall eine Vielzahl von Ereignissen aus, die als stressig (stressful) empfunden werden  STRESSOREN Stressoren erhöhen das Risiko negativer Folgen bezüglich der Emotionalität, Gesundheit und des Verhaltens (von Kindern und Erwachsenen)

13 Stressoren in der Nachscheidungsphase
(Erwachsene) Alleinige Verantwortung für d. Kind (betreuender Elternteil) Kontaktverlust zum Kind ( nicht betreuender Elternteil) Konflikte mit dem Ex-Partner Verlust der angeheirateten Familie Finanzielle Einbußen Umzug, Verlust des sozialen Umfelds Vgl. Amato 2000

14 Protektionsfaktoren (Moderators)
Mindern die negativen Folgen von Scheidung und deren Ausmaß Stoßdämpfer (shock absorbers) Drei Formen von Protektionsfaktoren Individuelle (Bewältigungsstrategien) Soziale Beziehungen (interpersonal relationships) Strukturelle Ressourcen (institutionelle/staatliche Hilfen)

15 2.3. Das Hilfsangebot der Scheidungsmediation
“Das Scheidungsurteil ist oft genug nicht der Schlußstrich der Auseinandersetzungen der ehemaligen Eheleute, sondern die Overtüre verletzter Eltern zu immer neuen, immer hartnäckiger werdenden persönlichen Auseinandersetzungen.” (Roland Proksch 1994)

16 Scheidungsmediation Scheidungsmediation ist ein Ansatz, mit dem die Probleme, die aus der Scheidung entstehen, eigenverantwortlich mit Unterstützung eines neutralen Dritten gelöst werden.

17 Problembereiche - Sorge- und Umgangsrechtsregelungen
- Aufteilung des Vermögens - Unterhaltspflichten - Erziehungsfragen usw. D.h. Mediation betrifft durchaus Problembereiche, die ansonsten den Gerichten vorbehalten bleiben. Mediation steht damit als eigenständiges Konfliktlösungsverfahren zwischen den justitiellen Formen und der Beratung bzw. Therapie.

18 Ziele der Scheidungsmediation
Treffen konsensualer Vereinbarungen über konkrete Aufgaben und Probleme, die sich an den Bedürfnissen und Interessen aller Beteiligten orientieren. Aufbau von konstruktiven Umgangsformen mit Hilfe von Kommunikation und Kooperation, was der Nachhaltigkeit der Vereinbarungen zuträglich ist. Beide Partner sollen die Möglichkeit erhalten, Eltern zu bleiben und die Beziehung zum Kind auch weiterhin zu pflegen und zu entwickeln

19 Voraussetzung für eine erfolgreiche Scheidungsmediation: Bereitschaft der Partner, gemeinsam nach einer Lösung für ihre Probleme zu suchen.

20 Ablauf einer Scheidungsmediation
5 Phasen: Phase 1: Indikation der Mediation Phase 2: Entwicklung der Themenbereiche Phase 3: Konfliktbearbeitung Phase 4: Konfliktlösung Phase 5: Abschließende Vereinbarung

21 Phase 1: Indikation der Mediation
Allgemeine Informationen über den Konflikt der Klienten Entscheidung über Wahl des richtigen Hilfsangebots Einführende Informationen des Mediators über das Verfahren Betonung des hohen Stellenwerts der Motivation der Klienten Aufstellung von Regeln der Zusammenarbeit Formulierung der Regeln in einem schriftlichen Vertrag (dient den Klienten als Orientierungshilfe während des Prozesses)

22 Phase 2: Entwicklung der Themenbereiche
Probleme werden auf Flipchart für jeden Klienten einzeln visualisiert und in eine Rangfolge gebracht, wobei alle Themen zugelassen sind. Diskussion der Themen wird zu diesem Zeitpunkt unterbunden Übereinstimmungen und Dissens zwischen den Klienten wird so herausgestellt Festlegen einer sinnvollen Reihenfolge der abzuarbeitenden Probleme

23 Phase 3: Konfliktbearbeitung
Alle Informationen werden erhoben und offengelegt Klienten erläutern ihre Sichtweisen und deren persönliche Wichtigkeit Methode: “Von den Positionen zu den Bedürfnissen”: Nicht nur die jeweiligen Positionen werden erörtert, sondern die Bedürfnisse, die sich hinter diesen Positionen verbergen Bedürfnisse werden ebenfalls an der Flipchart visualisiert

24 Phase 4: Konfliktlösung
Entwicklung konkreter Lösungsmöglichkeiten, einschließlich zunächst nicht realisierbar erscheinender. Die Klienten sollen sich kreativ spielend öffnen Überprüfung der Lösungsmöglichkeiten im Hinblick darauf, ob sie die zuvor erarbeiteten Bedürfnisse abdecken oder nicht Ergebnis ist eine vorläufige, zur Zeit nicht verbindliche Vereinbarung, die in einer Phase der Erprobung (z.B. Regelung der Besuchszeiten bei den Kindern) auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft wird

25 Phase 5: Abschließende Vereinbarung
Zusammenstellung der Teillösungen in einer Gesamtschau Sofern die Klienten diesem Gesamtpaket zustimmen, wird ein Vertrag aufgesetzt, der vor Unterschrift von externen Fachleuten (Rechtsanwälten, Banken, Steuerberater o. Lehrer d. Kinder etc.) überprüft wird Am Ende der Mediation steht der verbindliche schriftliche Vertrag, der eventuell von Notar oder Gericht beurkundet werden muß.

26 Statistik Zur Wirksamkeit der Scheidungsmediation gibt es kaum statistische Daten in der BRD Studien aus den USA belegen: ca % der Mediationen waren erfolgreich daß die in der Mediation erarbeiteten Regelungen nachhaltiger sind im Vergleich zu gerichtlichen Scheidungsprozessen 70-90% der Klienten sind mit der Mediation zufrieden, dagegen nur 40-50% mit dem gerichtlichen Verfahren

27 Zu beachten bleibt bei der Mediation letztendlich, dass in Deutschland ...
noch keine aussagekräftigen Forschungsergebnisse über Erfolg/Misserfolg dieser Methode vorliegen es noch keine einheitliche Ausbildung zum Mediator gibt die Bezeichnung „Mediator“ noch nicht geschützt ist, sich somit jeder Mediator nennen kann

28 Literatur Amato, Paul R.: The Consequences of Divorce for Adults and Children. In: Journal of Marriage and the Family 62 (2000), S Bastine, Reiner u.a.: Scheidungsmediation: Möglichkeiten und Grenzen. In: Familiendynamik. Interdisziplinäre Zeitschrift für systemorientierte Praxis und Forschung 4 (1992), S Bodenmann, Guy: Psychologische Risikofaktoren für Scheidung: Ein Überblick. In: Psychologische Rundschau 2 (2001), S Hofer, Manfred u.a.: Lehrbuch Familienbeziehungen. Eltern und Kinder in der Entwicklung. Göttingen u.a , S Proksch, Roland: Vermittlung (Mediation) in der juristischen Auseinandersetzung. In: Gruppendynamik, Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie 3 (1994), S Ripke, Lis: Die fünf Phasen der Mediation. In: Zeitschrift für Mediation 2 (1998), S Statistisches Bundesamt


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