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Kulturstandards Claudia Püschel, Claudia Nickl.

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Präsentation zum Thema: "Kulturstandards Claudia Püschel, Claudia Nickl."—  Präsentation transkript:

1 Kulturstandards Claudia Püschel, Claudia Nickl

2 Gliederung 1. Kulturstandards (KS) 2. deutsche KS
1.1 Begriffserklärung 1.2 Grenzen des KS-Konzepts 2. deutsche KS 3. südafrikanische KS 4. Fallbeispiel Claudia Püschel, Claudia Nickl

3 1. Kulturstandards 1.1 Begriffserklärung
Kulturstandards sind verbindliche Normen und Maßstäbe innerhalb einer Kultur bestehen aus einer zentralen Norm- dem Idealwert- und einem Toleranzbereich dienen zur Orientierung dafür, welches Verhalten für Menschen einer Kultur als normal, typisch, noch akzeptabel bzw. abzulehnen ist Kulturstandards sind nicht bei jedem Mitglied einer Kultur gleich stark ausgeprägt jedoch zeigen Individuen einer Kultur gehäuft Verhaltungsweisen, welche in anderen Kulturen in diesem Ausmaß nicht beobachtbar sind Claudia Püschel, Claudia Nickl

4 1. Kulturstandards 1.2 Grenzen des KS-Konzepts
starke Reduktion der komplexen Wirklichkeit Verallgemeinerungen sind Aussagen über vorherrschende Tendenzen in einer nationalen Gruppe, aber keine Aussagen über die Einstellungen und Verhaltensweisen einzelner Angehöriger es gibt kein Individuum, das in seinem Denken, Fühlen und Handeln jederzeit exakt den KS seiner Kultur entspricht es gibt eine Menge struktureller und situativer Variablen, die Einfluss auf das Verhalten haben (Beispiele siehe Übung 6) Claudia Püschel, Claudia Nickl

5 2. Deutsche KS Zentrale Kulturstandards Sachorientierung
Wertschätzung von Strukturen und Regeln Regelorientierte, internalisierte Kontrolle Zeitplanung Trennung von Persönlichkeits- und Lebensbereichen Direktheit der Kommunikation Individualismus Claudia Püschel, Claudia Nickl

6 Sachorientierung höchste Priorität in geschäftlichen
Besprechungen liegt auf der jeweiligen Sache Sache ist Dreh- und Angelpunkt des Tuns und bestimmt den Kommunikationsstil Sachliches Verhalten, d.h. Kontrolle von Emotionen, wird als professionell eingeschätzt dem persönlichen Besitz und Eigentum wird ein hoher Wert zugemessen (z.B. Haus und Auto wird gepflegt, fremden Eigentum gegenüber zeigt man Respekt) Claudia Püschel, Claudia Nickl

7 Wertschätzung von Strukturen und Regeln
Vielzahl von Regeln und Vorschriften mit enger und starrer Auslegung strikte Einhaltung der Regeln Bestrafung bzw. Zurechtweisung bei Regelverletzung Ziele: Kontrolle über Situation, Risikominimierung, klare Orientierung, ausschalten von Störungen Claudia Püschel, Claudia Nickl

8 Regelorientierte, internalisierte Kontrolle
starke Identifikation mit eigener beruflicher Tätigkeit (nehmen Arbeit, Aufgaben, Verantwortungen sehr ernst) Regeln einhalten, wird gleichgesetzt mit Zuverlässigkeit Jeder trägt zum Gelingen einer gemeinsamen Sache bei und leistet sein bestes Vereinbarungen nachzukommen ist selbstverständlich Pflicht geht vor Vergnügen und Wohlbefinden Claudia Püschel, Claudia Nickl

9 Zeitplanung Zeit ist ein kostbares Gut exakte Einhaltung
Zeitplanung beruflich wie auch privat Abweichung von der Planung nur in Notfällen spontane Aktionen als störend bzw. unpassend angesehen zeitliche Zuverlässigkeit bedeutet: Höflichkeit, Wertschätzung und Interesse gegenüber anderen Zeitmanagement als Voraussetzung für effektives Handeln und ist ein Zeichen für Professionalität Claudia Püschel, Claudia Nickl

10 Trennung von Persönlichkeits- und Lebensbereichen
strikte Trennung in unterschiedlichen Lebensbereichen besonders zwischen Berufsleben und Privatleben Arbeiten während der Arbeit und „leben“ in der Freizeit Beruf sachorientiert, privat beziehungsorientiert gegenüber Familie und Freunden Definieren klar die Rollen, die zu bestimmten Positionen gehören auseinanderhalten von Gefühlen und objektiven Fakten Claudia Püschel, Claudia Nickl

11 Direktheit der Kommunikation
klare und direkte Meinungsäußerung keine Rücksichtnahme auf Empfindlichkeiten anderer Fokus liegt auf Inhalt eines Gespräches, nicht auf der Art Interpretationsspielraum wird vermieden durch klaren und exakten Ausdruck Gesagtes wörtlich nehmen  keine Hintergedanken „nein“ ist ein „nein“ und „ja" ist ein „ja“ Kommunikationsstil wirkt gegenüber Nicht-Deutschen konfrontativ und konfliktfreudig Claudia Püschel, Claudia Nickl

12 Individualismus Betonung des Einzelmenschen
relative Unabhängigkeit einer Person von Gruppen Kontakt auch ohne persönlichen Bezug möglich an primärer Stelle steht persönliche Identität (eigene Ziele, Meinung, Selbstverantwortung, Erfahrungen, …) Recht und Pflicht sein Leben selbst zu verantworten privater Raum ganz wichtig Claudia Püschel, Claudia Nickl

13 3. südafrikanische KS Zentrale Kulturstandards Multikulturalität
Indaba: Entscheidungsprozesse im Konsens Spiritualität Regel- und Hierarchieordnung Ubuntu: soziales Netzwerkmanagement Mediation im Konflikt Zeit Reziprozität und Patronage Claudia Püschel, Claudia Nickl

14 Multikulturalität Südafrika wird verbunden mit: „Südafrika, die neue Regenbogennation“ neue nationale Identität soll erschaffen werden Südafrika befindet sich in einer schwierigen Phase der Vergangenheitsbewältigung es werden neue Wege gesucht im Versöhnungsprozess, sowie versucht Traditionen zu erhalten und zu akzeptiert ohne diese in Verbindung mit Rangordnung und Ausbeutung der Vergangenheit zu bringen Claudia Püschel, Claudia Nickl

15 Indaba: Entscheidungsprozesse im Konsens
Kriterien, die Wirkung auf Entscheidungsprozesse haben, sind: Alter, Zeit, Konsultation und Konsens Indaba bedeutet „zusammen kommen, beratschlagen und dadurch einen Konsens erzielen“ Der Konsens-Entscheidungsprozess wird Ndaba genannt Ndaba ist ein Treffen von älteren oder ausgewählten Personen (die aus unterschiedlichen Bereichen der Großfamilie stammen) bei dem gemeinsam Handlungsentscheidungen getroffen werden Claudia Püschel, Claudia Nickl

16 Indaba: Entscheidungsprozesse im Konsens
Phasen der Ndaba : 1. Phase: soziale und wirtschaftliche Einführung neue Personen werden vorgestellt, bringen meist Gastgeschenk mit oder liefern einen Redebeitrag zum Einstieg 2. Phase: Darstellung von Vorschlägen zum Thema Phase kann sich über Stunden, Tage oder Wochen hinziehen 3. Phase: Diskussion der Vorschläge 4. Phase: Entscheidungsprozess Entscheidungen für den Moment abgeschlossen, sind wandelbar Konsens muss durch Diskussion entstehen Entscheidungen müssen sich für Betroffenen „gut anfühlen“ keine Einzelentscheidungen, sondern kollektive Vereinbarung oder Entscheidung Entscheidung ist niemals endgültig, da Ergebnisse der Ndaba als Einleitung für Wandel gesehen werden Claudia Püschel, Claudia Nickl

17 Spiritualität größter Teil der südafrikanischen Bevölkerung von bantuistischer und christlicher Religionsvorstellung geprägt große Rolle spielen: Mythen um die Entstehung der Welt, natürlicher Phänomene, sozialer Sitten und das praktizieren von Ritualen „Moralischer Code“ im afrikanischen Glaubenssystem: Respekt vor dem Leben und vor dem „Mensch-Sein“ KS bildet Hintergrund und Wurzel für jegliche Interaktionssituation Spiritualität ist grundlegendes Orientierungsmuster für das alltägliche Leben in Südafrika Claudia Püschel, Claudia Nickl

18 Regel- und Hierarchieordnung
die afrikanische Familie hat bis heute noch Einfluss auf das gesellschaftliche Leben dies gilt für alltägliche Situationen, wirtschaftliche Beziehungen und innerbetriebliche Strukturen Allianz umfasst all die Menschen, mit denen man verwandt oder langfristig befreundet ist Menschen außerhalb dieser Allianz werden als potentielle Konkurrenten eingeschätzt afrikanische Betriebsstrukturen ähneln alt-afrikanischen Familienstrukturen Claudia Püschel, Claudia Nickl

19 Regel- und Hierarchieordnung
Gründer steht im Mittelpunkt des imaginierten Kreises innerer Kreis: besteht aus gleichaltrigen Personen, welche die jahrzehntelangen Erfahrungen teilen und führen das Unternehmen kollektiv umschließender Zirkel des inneren Kreises: Personen mittleren Alters (Söhne oder Schwiegersöhne der Gründergeneration), sind den Älteren untergeordnet können weitere Zirkel mit der Zeit dazu kommen durch Enkelkinder, Verwandte oder Freunde je weiter die Personen vom Mittelpunkt entfernt sind, desto weniger haben diese zu sagen Claudia Püschel, Claudia Nickl

20 Regel- und Hierarchieordnung
System erlaubt keine Unterschiede zwischen Familie und Geschäftsinteressen Vorgesetzte und Mitarbeiter sind durch Familienstruktur verbunden und nicht durch Verträge  die familiären Beziehungen sind somit nicht vom Geschäft zu trennen Claudia Püschel, Claudia Nickl

21 Ubuntu: soziales Netzwerkmanagement
Ubuntu ist ein afrikanischer Lebensstil, wird im alltäglichen Leben aus afrikanischen Überlieferungen heraus praktiziert Ubuntu ist eine Art kollektives Bewusstsein, eine eigene Religion, eine ethische Sicht der Dinge, eine eigene Politik mit politischen Ideologien wird sichtbar im Alltag, in den Verhaltensweisen der Menschen, der kreativen Ausdruckskraft, der spirituellen Selbsterfüllung Art „soziale Moral“ drückt sich in der Kommunikation, im sozialen Umfeld, im Gesetz und in der Erhaltung der Natur aus  Mensch und Natur bilden eine Einheit Claudia Püschel, Claudia Nickl

22 Ubuntu: soziales Netzwerkmanagement
persönliches Wachstum und Gemeinschaft stehen in Beziehung zueinander – „I‘am, because you are“ das Ubuntu-Konzept zieht sich durch alle Lebensbereiche der Menschen dieser KS ist Lebenseinstellung (spiegelt grundsätzlich positives und bejahendes Menschenbild wider; bedeutet für interkulturelle Situationen, das Menschlichkeit als Universale anerkannt wird) Claudia Püschel, Claudia Nickl

23 Mediation im Konflikt Mediation ist ein allgemein anerkanntes afrikanisches Verfahren zur harmonievollen Regelung von Konflikten ältere Personen oder Personen mit bestimmten Status übernehmen Rolle des Mediators (=„dritte Person“) Mediator vermittelt im Konfliktfall, bei Entscheidungs- und Lösungsprozessen meisten Südafrikaner mit Konzept von Mediation als alltäglicher Konfliktlösungsstrategie vertraut und somit wird eine triangulierte Kommunikation über problematische Inhalte möglich Claudia Püschel, Claudia Nickl

24 Zeit Person bzw. Gruppe erscheint als eine abhängige Größe der „Zeit Raumheit“ und lebt in einer von spirituellen Energien gefüllten Welt in tiefer Abhängigkeit Ereignisse finden in der Jetztzeit statt (passiert gerade, kürzlich vergangen, steht unmittelbar bevor) Zeitdimension „Zukunft“ gibt es nicht Rahmen für zukünftige und schon erlebte Handlungen bilden Naturereignisse, z.B. Regenzeit, Geburt, Tod Zeit eng mit Status einer Person verknüpft: je wichtiger Person, desto später wird sie erscheinen Claudia Püschel, Claudia Nickl

25 Zeit Einstellung bezüglich Deadlines und Problemlösungen: je größer ein Problem ist, desto mehr Zeit braucht es  entsteht Problem gegenüber Europäern Beispiel: wird Minimum an Zeit zur Lösung gefordert, bewirkt dies eine Minimierung des sozialen Prestiges gesetzte Deadline bewirkt somit Vertrauensverlust, Verlust der Ehre und der menschlichen Würde Claudia Püschel, Claudia Nickl

26 Reziprozität und Patronage
Bitten und Gefallen gehören zum Alltag entstehen unendlich wirkende Zirkel von erbetenen und erfüllten Bitten/Gefallen Bitten und Leistungen nicht gegeneinander aufrechenbar, können über einen längeren Zeitraum hinweg endlos gestellt und erfüllt werden mangelndes reziprokes Verhalten hinsichtlich Bitten und Gefallen kann zu Depravierung (Entartung) und Angst vor negativen Reaktionen der Vorfahren führen Claudia Püschel, Claudia Nickl

27 Elder Brother Strategy:
Festigung kommerziell anerkannten Status durch Großzügigkeit gegenüber Untergeordneten oder Mitarbeitern Rolle des großen Bruders übernimmt Geldgeber, Empfänger ist der kleine Bruder kann Bitte des großen Bruders nicht erfüllt werden, so muss eine andere entsprechende Gegenleistung erbracht werden (Erfüllung durch symbolische Akte, Gastfreundschaft, kleine Geschenke oder indem sie ihre Zeit/Arbeitskraft zur Verfügung stellen) Younger Brother Strategy: beide Rollen (jüngerer und älterer Bruder) haben ihre eigene Würde und Ehre gegenseitige Abhängigkeit ist wünschenswert, erhöht die Würde beider Personen (Söhne ehren ihre Väter, Schüler ihre Lehrer, Unternehmer ehren ihre Sponsoren etc.) Claudia Püschel, Claudia Nickl

28 4. Fallbeispiel Claudia Püschel, Claudia Nickl

29 4. Fallbeispiel Claudia Püschel, Claudia Nickl

30 Fragen zum Fallbeispiel
Was denkt wohl der deutsche Mitarbeiter Herr Lewin über die südafrikanischen Mitarbeiter? Was denkt der deutsche Mitarbeiter über seine eigene Rolle? Was denken die Südafrikaner über Ihren deutschen Kollegen? Wie bewerten Südafrikaner Ihre eigene Rolle? Beantwortung der Fragen anhand besprochener Kulturstandards!! Claudia Püschel, Claudia Nickl

31 Danke für eure Aufmerksamkeit!
Claudia Püschel, Claudia Nickl


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